Vom 15. bis 17. Februar 2013 fand im Hörsaal B des Jügelhauses auf dem Campus Bockenheim der Goethe-Universität Frankfurt a. Main sowie im Frankfurt LAB die erste Studentische Theaterkonferenz statt. Organisiert von acht Studentinnen der Fächer Theater-, Film- und Medienwissenschaft, Dramaturgie, Theater- und Orchestermanagement sowie VWL und Philosophie, bot die Konferenz ein dreitägiges Programm aus Vorträgen, Diskussionen und praktischen Theaterarbeiten, die als offene Proben präsentiert wurden.
Rund vier Monate zuvor waren Studierende dazu aufgerufen, sich mit wissenschaftlichen und künstlerischen Arbeiten sowie Konzepten zu bewerben. Um möglichst viele Studierende zu erreichen, die ein praktisches oder akademisches Interesse an Theater haben, wurde sich bewusst gegen ein übergeordnetes Thema entschieden. So setzten die eingegangenen Beiträge, die allesamt eingeladen wurden, die Themen der Konferenz. Die Studentische Theaterkonferenz 2013 schlug Wellen über Frankfurt hinaus: es kamen Gäste aus Berlin, Dresden, Leipzig und Karlsruhe. So breit wie das Themen-spektrum waren auch die Studiengänge, die durch die Gäste vertreten wurden und die von Soziologie, Philosophie, Medienkunst, Dramaturgie, Theater-, Film- und Medienwissenschaft bis hin zu Theater- und Orchestermanagement und VWL reichten. Die Vorträge behandelten zum Teil wissenschaftliche Forschungsschwerpunkte (z.B. über Fragen der Darstellung in Brechts Messingkauf, das Theaterspiel als soziologische Forschungsmethode, Narration und Dekonstruktion bei Walid Ra‘ad etc.), zum Teil wurden eigene – vergangene, aktuelle oder zukünftige – künstlerische Arbeiten vorgestellt.
Zu den beiden Podiumsdiskussionen („Projektemacherei“ und „Kollektives Arbeiten – Bist du ein Kollektiv?“) wurden Gäste eingeladen, die mit Frankfurt oder der Goethe-Universität in Verbindung stehen und größtenteils bereits beruflich in der intenationalen Theaterszene tätig sind. Eingeladen waren u.a. Lars Schmid (Red Park), Linus König (Landungsbrücken Frankfurt), Florian Heller (Hessisches Landestheater Marburg), Karolin Trachte (Schauspielhaus Zürich), Nadine Vollmer (Theater der Welt 2014) sowie das Frankfurter Performance-Kollektiv Arty Chock, Ina Vera und Manuel Gerst (Monster Truck), Valborg Frøysnes (Teatret Vårt, Molde, Norwegen) und Simon Möllendorf (Regiestudent, Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt). Am letzten Konferenztag wurde der Blick auf die Situation der freien Theaterszene Frankfurts und die Planung des Kulturcampus gerichtet. Miteinander im Gespräch waren Florian Ackermann(Frankfurt LAB), Tim Schuster (Offenes Haus der Kulturen) und Kristina Veit (ID Frankfurt).
Dem Tagesprogramm in Bockenheim, das weitgehend aus Vorträgen und Podiumsdiskussionen bestand (der zweite Konferenztag hingegen begann mit einer Lecture Performance von Meret Kiderlen und Andreas Mihan), folgte das Abendprogramm im Frankfurt LAB, wo Performances von Arty Chock (Frankfurt), Janna Pinsker & Ola Stankiewicz (Angewandte Theaterwissenschaften Gießen), Fanti Baum (Dramaturgie Frankfurt) sowie dem Schauspielseminar des Hochschulsports der Goethe-Universität (Leitung: Petra Braun, Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt) gezeigt wurden. Nach jedem Beitrag gab es die Möglichkeit, auf Fragen des Publikums einzugehen und gemeinsam über das Gehörte und Gesehene ins Gespräch zu kommen.
Die Theaterkonferenz hat einen bis dahin nicht existenten Raum des Austauschs zwischen Studierenden unterschiedlicher Fachrichtungen, Lehrenden, Theatermacherinnen und weiteren Interessierten geschaffen. Die Studierenden nutzten die Möglichkeit, sich über Institute und Institutionen hinweg miteinander zu vernetzen und gemeinsam über ihren Begriff von Theater zu diskutieren.
15. bis 17. Februar 2013
Hörsaal B, Jügelhaus