OpenCourse 2011

Zukunft des Lernens

Nachlese zu Woche 4: Qualität im Lernen und verschiedene Lernerbedürfnisse

Publiziert am von Claudia Bremer

Leute die Zeit rast! Hier liegen noch meine Notizen zur OPCO der Woche 4 und da ist die Woche 5 schon fast rum, aber ein paar Ideen zur Session mit Michael Kerres schwirren bei mir noch im Äther. Da sie für die Woche 10, die Session mit Ulf Ehlers, wieder relevant werden, wo es nochmals um die Qualität gehen wird, greife ich sie jetzt dennoch nochmals auf. Auf die „ 5 Fragen an eine Soziale Lernlattform (SLP)“ schreibt Dörte Giebel zu Frage 4, „Wofür zahlen Teilnehmer/innen heutzutage: für Content oder Connectivity?“ …“Wenn ich davon ausgehe, dass im Netz eh schon alles irgendwo veröffentlicht wurde, dann brauche ich für den Content nicht mehr zu zahlen, dann leiste ich mir das besondere Extra an Community, Betreuung, Feedback“. Gerade dazu gab es viele Reaktionen auf ihrem Blog, z.B. Markus: „Den Mehrwert sehe ich vor allem in Interaktivität und dem eingehen auf die individuellen Bedürfnisse.“

Qualität
In Verbindung damit treibt mich gerade die Frage 5 „Was macht die Qualität eines Weiterbildungsangebotes aus?“. Und ich glaube, da ist je Lerner einfach unterschiedlich. Manche kommen wegen dem Content, gerade die sich einen Überblick über ein Thema verschaffen wollen. Andere wünschen sich soziale Vernetzung, während wieder anderen das viel zu viel noch zusätzlich neben ihrem täglichen Job und Familie wäre auch noch sich online mit Mitlernern vernetzen zu wollen. Ich glaube, wir können hier nicht nach dem EINEM Set von Qualitätskriterien suchen, die für alle Lerner gelten, sondern es ist ein Set aus Qualitätskriterien, von dem jedem Lernenden etwas anderes wichtig ist. Daher gibt es zum Glück auch verschiedene Bildungsangebote, die diese verschiedenen Bedürfnisse befriedigen.

Verschiedende Lernbedürfnisse

1. Ich würde da unterscheiden in den Einzellerner, der WBTs liebt und gerne mal eine online Betreuung bekommt, aber nicht unbedingt mit anderen Lernenden vernetzt sein möchte. Der zahlt am ehesten für guten Content und möchte vielleicht möglichst auch in seiner Zeit lernen, also nicht unbedingt getaktet, aber vielleicht mal einen Frage stellen können. Ihn zeichnet ein hohes Interesse am Stoff aus, ggf. braucht es sie das Wissen, die Kompetenzen bald zeitnah in der eigenen beruflichen Praxis. Mehrwert von eLearning ist hier die multimediale Aufbereitung des Stoffs, der sich so ggf. besser darstellen lässt. Instruktionale Elemente sind im Content enthalten z.B. zur Selbstüberprüfung wie Quizzes und so und bei Bedarf steht mal ein Tutor bereit. Beispiele Sprachenlernen, WBTS, Webinare, oftmals kleine Häppchen. Den Lerntyp würde Austausch mit anderen Lernenden ggf. eher stören, da er/sie einfach keine Zeit hat, sich nicht abstimmen will, gerne alleine durch den Lernstoff geht in seiner/ihrer zeitlichen Taktung.

2. Den betreuten Typ, der mag online lernen, aber gern den Tutor fragen und zahlt am ehsten für Taktung, Feedback, gute Betreuung, das wäre sein/ihr Quälitätskriterium. Lücken im Content kann durch Aktivierung und Feedback aufgefangen werden. Das Szenario ist recht betreuungsintensiv, man versucht als Anbieter hier das Bedürfnis nach sozialem Kontakt auch von der Betreuung auf die Gruppe umzulenken. Aber wenn es gut bezahlt ist, kann man durchaus einen Einzellernenden getaktet und betreut durch ein Angebot führen. Dieses Setting wird auch dann erforderlich, wenn es sich im Gegensatz zum Setting 1 nicht automatisch durch Quizzes usw. Feedback geben lässt, sondern menschliches Feedback auf Einreichungen inhaltlich erforderlich wird z.B. bei Konzeptionen usw..

3. Den Gruppentyp . Der erlebt viel Spass in der online Kommunikation, arbeitet gern vernetzt in den Gruppen. Wenn hier die Gruppe klappt, vergisst er/sie fast den Betreuer 😉 Diese Lerntypen wollen anregendes Material, gute Betreuung, aber eben auch Vernetzung, lernen von anderen Lernenden. Was die Betreuung hier leisten muss, ist den Überblick behalten, sehen, wie es den Gruppen geht, Impulse rein geben, das Setting bereitstellen, ggf. Taktung, Zusammenführung der Gesamtgruppe und die Vernetzung. Hier ist auch die Lernatmosphäre wichtig und eben das Bilden und Betreuen der Gruppen.

Dies ist nur ein grober Entwurf. Für mich hängen die Lernsettings mit den Erwartungshaltungen und Wünschen der Teilnehmenden zusammen. Ich habe gemerkt, ich qualifiziere oft so in diesen 3 oder mehr Szenarien, wie ich sie nennen. Angebote haben wir in allen 3 oder mehr Formaten, mein liebstes ist Version 3, die betreuten, vernetzten Gruppenlernenden mit viel Spass und Eigenaktivität, die immer mal Impulse und ein wenig Taktung erhalten! Durch diese Reflexion ist mir auch klar geworden, wieso wir den OpenCourse inititiert haben, der darüber ja noch hinaus geht meiner Wahrnehmung, noch offener, unverbindlicher und vernetzter, loser ist.

Gruss Claudia
(freu mich auf Feedback, wie gesagt, das sind nur Ideen, meine Wahrnehmung, keine Theorie 😉

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2 Responses to Nachlese zu Woche 4: Qualität im Lernen und verschiedene Lernerbedürfnisse

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