Der Makerspace: MultimediaWerkstatt im Februar

Am letzten Dienstag (16. Februar) war es wieder an der Zeit für das innovative studiumdigitale Praxisformat, die MultimediaWerkstatt. Thema war diesmal das Lernen in offenen Werkstätten – den Makerspaces. Der Medienseminarraum von studiumdigitale auf dem Campus Bockenheim ist genau der richtige Ort zum Experimentieren, Reparieren und Kreieren. Die Teilnehmenden erfinden, bauen und recyceln sich und das Material immer wieder neu.

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Ohne Schuhe klappt es besser: Hier wird mit MakeyMakey ein Videospiel auf Bodenalufeldern gespielt

Auch eine Banane kann Teil eines Controllers werden

Auch eine Banane kann Teil eines Controllers werden

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Vielfältige Alltagsutensilien (durch diverse Kabel angeschlossen an den Controller), wie Löffel oder Früchte, dienen den Teilnehmenden als Versuchsobjekte

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David Weiß erklärt die Funktionen von RaspberryPi, die Befehle durch eine Software am PC einspeisen und LED-Lampen zum Blinken bringen

Diesmal wurde die Maker-Bewegung genauer beleuchtet und die typischen Maker-Tools wie RaspberryPi (Universität Cambridge), MakeyMakey (MIT, Massachusetts Institute of Technology) und Minecraft (ehemals Mojang Schweden, übernommen von Microsoft) ausprobiert. Die rund 20 technikaffinen Teilnehmenden setzten ihre Tüftlerfähigkeiten an drei Stationen aktiv und neugierig ein, um neue Techniken, wie Soft- und Hardware aus der ganzen Welt, näher kennenzulernen. Dabei kam ein reger Erfahrungsaustausch untereinander zustande, insbesondere im Medien- und Technikumgang mit Kindern und Jugendlichen, da unter den Teilnehmenden viele Eltern und/oder Lehrer waren.

Mit Auswahl immer mehr Steine entsteht Stück für Stück ein Leuchtturm

Mit der Auswahl immer mehr Steine entsteht Stück für Stück ein Leuchtturm

Minecraft hat Suchtpotential, macht aber auch einfach Spaß

Minecraft Welten bauen hat Suchtpotential, macht aber auch Kindern oder Erwachsenen Spaß

Am Anfang des Get-togethers stellte Referentin Dr. Sandra Schön aus der Salzburg Research Forschungsgesellschaft, ein renommiertes österreichisches ThinkThank/ Denkfabrik Format, MakeyMakey vor. Sie wurde per Videokonferenz live aus Ihrem Büro zugeschaltet und zeigte eine anschauliche Präsentation. In Ihrem Vortrag beleuchtete sie die einflussreiche Maker-Bewegung und ihre bildungstheoretischen Wurzeln. In ihrer Forschung untersucht sie praxisorientiert, wie das Konzept dieser offenen Werkstätten für (Medien-)Bildungsprojekte eingesetzt werden kann.

Im Anschluss an Frau Dr. Schön stellten Michael Eichhorn und David Weiß von studiumdigitale in einem offenen Workshopteil drei Maker-Werkzeuge im Detail vor, die gemeinsam mit den Teilnehmenden, in drei Gruppen, nacheinander ausprobiert wurden.

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Praktische Tüftlerhelfer sind Alufolie, Klebeband und viele kreative Ideen, die den Teilnehmenden das Umdenken näherbrachten

Bei MakeyMakey, was aus einer Metallkonsole (an einem Computer befestigt) besteht, dass mit praktisch jedem beliebigen Gegenstand verbunden und als Konsole eingesetzt werden kann, war der Kreativität keine Grenze gesetzt. Allerdings muss der Kontaktpunkt des zentralen Makerkabels entweder festgehalten oder mit einem Aluband an der Hand befestigt werden, sonst bewegt sich erstmal gar nichts. Da sowohl Instrumente innerhalb der Software zur Verfügung stehen, als auch Spiele (beispielsweise die Freeware Super Mario Version) damit betrieben werden kann (siehe Alufoliefelder-Richtungsweiser auf dem Boden), sind die Einsatzmöglichkeiten riesig. Zuerst fertigten die Teilnehmenden ein Piano aus sechs kleinen Löffeln als Tasten an. Danach wurde ein Apfel, eine Banane und sogar eine Kartoffel zu einem Teil des Controller umfunktioniert. Bei Minecraft wurde von je drei Teilnehmenden auf dem iPad ein Leuchtturm durch Materialien angesiedelt. Dafür müssen blockweise immer neue Stein-Elemente mit verschiedenen Funktionen aufgebaut werden. Die letzte Station erinnerte an jene Bastelaktionen der 1990er Jahre, als es noch sperrige DIY-PCs gab: Am Einplatinencomputer RaspberryPi konnten sowohl Befehle am Computer eingegeben, als auch LED-Lampen in verschiedenen Tempi eingestellt werden. Auch weitere Tüftler-Gegenstände wurden ans Set angeschlossen und programmiert.

Die LED-Lampe am RasberryPi wird zum Leuchten gebracht

Die LED-Lampe am RaspberryPi wird zum Leuchten gebracht

Nach dem praktischen Teil fand wie gewohnt der eLearning-Stammtisch im Café Albatros statt und das studiumdigitale-Team ließ den Abend bei entspannten Gesprächen sowie Getränken mit den Teilnehmenden ausklingen.