„Unsere Bühne ist zunächst ein dunkler und unbestimmter Raum. Wir müssen erst einmal etwas sehen, das ist klar.“ Mit dieser vermeintlich banalen Erkenntnis begründete Anfang des 20. Jahrhunderts der Szenograph Adolphe Appia seine Experimente nicht nur mit theatralen Räumlichkeiten, sondern auch und vor allem mit ihrer Beleuchtung.
Theaterlicht – so essentiell die Frage nach dem Licht für das Theater ist, so wenig Aufmerksamkeit wird ihm trotzdem zumeist als künstlerisches Mittel zuteil. Auch heute noch ist ›Beleuchter‹ in Deutschland ein rein technischer Ausbildungsberuf, dem in den meisten Fällen kurz vor der Premiere zukommt, das fertige Produkt noch ins ›rechte Licht‹ zu setzen. Impulse zur künstlerischen Eigenständigkeit der Arbeit mit Licht kommen tatsächlich eher aus der Bildenden Kunst (James Turell, Mischa Kuball, Olafur Eliason u. a. ) oder von einigen freien Theaterschaffenden (wie Meg Stuart/ Damaged Goods oder Laurent Chetouane), welche ab der Konzeptionsphase ihrer Projekte mit einem Lichtdesigner zusammen arbeiten.
Trotzdem ist die Frage künstlicher Beleuchtung keine conditio sine qua non des Theaters: Diese Frage wird erst ab dem Moment virulent, als das Theater mit der Renaissance in geschlossene Innenräume zieht und sich die technische Frage stellt, wie noch zu sehen gegeben werden kann, was gesehen werden soll.
Welche Rolle spielt also das Licht? Wie zeichnet das Licht das Sehen vor? Wie kann durch Licht das Sehen verändert, in Frage gestellt oder bereichert werden?
Abschlusspräsentation des Projektseminars „Welche Rolle spielt das Licht?“
mit Rosa Wernecke und Mayte Zimmermann
Von und mit:
Sophie Burger,
Leila Haschtmann,
Franziska Schwarzer,
Raffaela Werny
Judith Pieper,
Jeanette Schneider,
Nico Schumann,
Maren Steffens,
Michael Neubert,
Pauline Dragon,
Amos Zielinski,
Leon Frind,
Mina Abbasi,
Suse Aslanian,
Kathinka Fuhrmann,
Linda Kaisersot,
Sonia Kupferschmid
Lucyna Kühnemann,
Judith Strodtkötter
Timo Cromm,
Milena Kan,
Julian Becker,
Lili Leuschner,
Andreas Reckstadt,
Daniel Spröte,
Meike Weigel
Sommersemester 2013
Probebühne im Jügel-Haus, Campus Bockenheim der Goethe Universität in Frankfurt