Guckkasten waren in der Regel aus Holz gefertigte Kästen, die mit einem oder zwei Löchern versehen waren, durch die Betrachtende dreidimensional erscheinende Bilder – im Französischen auch vues d’optique – ansehen konnten. Die Illusion von Tiefe wurde zum einen durch eine perspektivische Darstellungsweise, mittels Linsen und Spiegeln sowie durch hinter den Bildern befindliche Lichtquellen (Kerzen) erzielt. Themen der Bilder, zumeist kolorierte Kupferstiche oder Radierungen, waren fremde Städte und Länder, historische Ereignisse wie berühmte Schlachten oder auch Naturkatastrophen. Betrieben wurden die Guckkästen oft von wandernden Schaustellern, vielleicht auch auch Schaustellerinnen, die die wechselnden Bilder mit Erläuterungen begleiteten und gegen einen Obolus auf Jahrmärkten zur Aufführung brachten. Seit der Mitte des 18. Jahrhunderts wurden die wechselnden Einzelbilder zuweilen auch durch Bildstreifen ersetzt. Gedruckt wurden die für die Guckkästen gefertigten Bilder vor allem in Paris, London, Bassano del Grappa in Norditalien und Augsburg.

Frankfurt, Romantikmuseum