Forschungsnetzwerk

Projektleiter: Prof. Dr. Christoph Burchard

Projektbeschreibung

„Künstliche Intelligenz“ (KI) ist heute in aller Munde. Und das aus gutem Grunde: KI ist der Motor der immer schneller voranschreitenden Digitalen Revolution, die alle Lebensbereiche durchwirkt. Das Forschungsprojekt „Die normative Ordnung Künstlicher Intelligenz“ baut ein Forschungsnetzwerk auf, das drei Fragenkomplexe aufarbeitet:

1. „Normative Ordnungen in KI?
Was sind die immanenten normativen Ordnungen von KI-Applikationen? Bzw. was sollten sie sein?

2. Normative Umordnungen durch KI?
Wie transformiert KI (bzw. deren immanente normativen Ordnungen) unsere bestehenden normativen Ordnungen? Bzw. wie sollte letztere durch erstere transformiert werden?

3. Normative Umordnungen von KI?
Kann KI durch externe normative Ordnungspostulate – insbesondere durch das Recht – regulierbar werden? Bzw. wie sollte sie reguliert und dadurch umgeordnet werden?


Diese Fragenkomplexe greifen ineinander. So kann kritisch beobachtet werden, dass KI – entsprechenden Verklärungen oder Vereinfachungen zuwider – weder eine selbständige Wesenheit noch an sich rational oder objektiv ist. Vielmehr kann sie ein veritables (politisches, wirtschaftliches, kulturelles etc.) Machtinstrument mit immanenten biases darstellen (Fragenkomplex „Normative Ordnungen in KI?“). Diese biases können bestehende (z.B. politische, wirtschaftliche oder soziale) Asymmetrien perpetuieren, existierende Diskriminierungen fortschreiben und die Quantifizierung des Sozialen alternativlos erscheinen lassen. Beispielhaft sieht etwa Soshana Zuboff mit all dem das Zeitalter des Überwachungskapitalismus eingeläutet (Fragenkomplex „Normative Umordnungen durch KI?“). Um dem entgegenzusteuern, müsste die normative Grundkonfiguration der entsprechenden KI-Applikationen geändert werden (Fragenkomplex „Normative Umordnungen von KI?“).