Deborah Hay, No Time to Fly. Ein Beispiel von Motion Banks Forschung
Drei Tänzerinnen (Ros Warby, Juliette Mapp und Jeanine Durning) haben Deborah Hays Score No Time to Fly mehrmals im Rahmen des Experimentes aufgeführt. Ihre Solo-Performances wurden mit unterschiedlichen Kameras aufgenommen und mit „Bewegungsfaden“ im Computer visualisiert. Hays choreographische Instruktionen lassen viel Raum für eigene Interpretationen seitens der Tänzerinnen, sodass durch den Vergleich der entstandenen Daten die verschiedenen Entscheidungen der Performerinnen sichtbar werden. Auf dem Bild unten sehen wir beispielsweise, wie sie sich zur folgenden Aufgabe verhalten haben:
„The moment the light returns I step onto the stage, walking in a stride and style not mine, as foreign as a foreign accent, recognizable but odd. The path is a singular broad curve that ends in a slightly accelerated little curl, leaving me facing the portal through which I stepped onto the stage.“ No Time to Fly, Deborah Hay 2010

Travel Paths in Relation to Score / Motionbank Screenshot
Obwohl diese Tänzerinnen weder die Aufführung ihrer anderen Kolleginnen noch jene Deborah Hays gesehen hatten, ähneln sich die aus dem Experiment entstandenen Zeichnungen sehr. Trotz der Undefiniertheit von Hays Score, bringt der Tanz, der auf der Bühne entsteht, ähnliche Instanzen oder Versionen hervor.
Aus den im Experiment generierten Daten wurde eine Applikation für Deborah Hay gebaut, die es ermöglichte, aus dem Solo spielerisch ein Trio zu machen: das „TGA“ oder „Trio generator app“. Damit konnte sie die einzelnen Tänzer auf der Bühne örtlich über die Position im Bild repositioneren.