Ergänzend zu meinem letzten Beitrag hier, hier nochmals die Medienkompetenzfelder, die wir zur Zeit in Phase 1, im Studien, bei Lehramtsstudierenden haben:

a) Instrumentell-pragmatische Grundlagen
d.h. Geräte, Programme bedienen können, mit aktueller Software umgehen bzw.auch fachdidaktische Anwendungen kennen und benutzen können. Da sich dieser Kompetenzbereich so schnell weiterentwickelt hat, seit wir das Medienkompetenzzertifikat für Lehramtsstudierende eingeführt haben z.B. durch die rasante Entwicklung und Verbreitung der Web 2.0 Technologien, heisst der Kompetenzstandard auch: „mit aktuellen Anwendungen umgehen zu können“ und umfasst auch die Fähigkeit zur eigenen Weiterbildung.

b) Theoretische Grundlagen/Theorie der (Neuen) Bildungsmedien
Der zweite Kompetenzbereich umfasst  die Sache „Medien“, Medienkunde, Medienkritik, wie beeinflussen Medien Kinder und Jugendliche, Mediennutzung, Mediensozialisation usw. also ein tieferes Verständnis wie Medien unsere Gesellschaft prägen, wie sie uns beeinflussen, wie wir sie nutzen usw.. Ziel ist  LehrerInnen zu befähigen, auch ein Verständnis für die Prozesse und Zusammenhänge  hinter den Kulissen der Mediengesellschaft zu haben, also z.B. auch politische und ökonomische Aspekte aber auch Jugendschutz usw.

c) Unterrichtsgestaltung mit Neuen Medien
Dies ist so ein wenig das Feld, an das wir eigentlich denken, wenn wir an die Medienkompetenz von LehrerInnen denken. Also nicht nur Medien nutzen können (a), etwas über sie wissen (b), sondern auch Unterricht mit Medien gestalten können, wissen, wie man Medien didaktisch sinnvoll einsetzt, welche Methoden man mit Medien unterstützt usw. (Mediendidaktik)

Interessant ist nun, dass wir im Rahmen der Weiterentwicklung des Konzeptes als hessenweiten Standard in den letzten beiden Jahren die Kompetenzbereiche)

d) Medien & Schulentwicklung und

e) Lehrerrolle & Personalentwicklung

mit aufgenommen haben. Der letzte Bereich umfasst auch die Wahrnehmung über eigene Werte und Haltungen in Bezug auf Medien und den eigenen Fortbildungsbedarf zu erkennen und umsetzen. Vor allem die Lehrerrolle reflektiert den Bezug zu methodischen Aspekten: wie sieht Unterrichten anders aus mit Medien bzw. mit anderen Methoden. Ziel ist hier auch Raum für neuere methodische Ansätze wie offenen Unterricht, konstruktivistische Ansätze usw. zu geben und dabei die eigene Rolle, „was macht das eigentlich mit mir als Lehrperson?“ zu reflektieren und ggf. neu zu definieren.

Das Konzept ist hessenweit mit dem Amt für Lehrerbildung, Universitäten und Kultusminsterium entwickelt und abgestimmt (s. PDF hier). Die Idee ist jetzt, ein phasenübergreifendes Konzept zu schaffen, das definiert, wann was am besten in welcher Phase welchen Raum in der Qualifizierung einnimmt .

Die Idee ist dann auch, das ganze in einem berufsbegleitenden (e)Portfolio ab Studium abzubilden und darin neben formell erworbenen Kompetenzen auch informell erworbene wie z.B. die Entwicklung eines Mediennutzungskonzeptes an einer Schule, die Erstellung von Content usw. abzubilden (das Thema wie man informell erworbene Kompetenzen integriert treibt mich ja schon seit längerem um, wie hier Mitlesende sicher mitbekommen haben ;-))

Was wir jetzt wohl tun müssen ist, die  beiden neuen Kompetenzbereiche auch in unser Phase 1 Zertifikat für Lehramtsstudierende integrieren. Soweit mal als Info, habe gestern einen Artikel darüber geschrieben, da es so gut zum Wochenthema Kompetenzen passte, wollte ich diese Entwicklung einmal teilen.