Die Anschläge in diesem Sommer in ganz Europa sowie der andauernde Kampf gegen den Islamischen Staat haben das Thema der Terrorbekämpfung auch in der Öffentlichkeit wieder ganz nach oben auf die Tagesordnung gesetzt. Ob nun auf Länderebene oder durch neue Maßnahmen auf Bundesebene und International - eine ganze Reihe weiterer Maßnahmen wurden beschlossen um die Terrorbekämpfung in Deutschland zu verbessern. Ebenso wurden auch in anderen Ländern neue Maßnahmen beschlossen, in Frankreich sogar der Ausnahmezustand bis Anfang 2017 verlängert. Gleichzeitig brachten die neuen Maßnahmen auch eine Diskussion über die Sinnhaftigkeit, Effizienz und Effektivität dieser Maßnahmen mit sich - und ebenso, wie weit eine demokratische Gesellschaft in ihrem Sicherheitsbedürfnis überhaupt gehen soll. An diese Diskussion soll diese Blogserie anschließen.
Die Bedrohungslage durch den islamistischen Terror scheint in vielen (westlichen) Ländern durchaus ähnlich. Daher soll zum einen ein Blick auf die Antiterrorstrategien in anderen Ländern geworfen werden, um Unterschiede und Gemeinsamkeiten herauszuarbeiten und einen Überblick zu geben: Wie handhaben andere Länder die Sicherheitsherausforderungen, die sich durch Terrorismus ergeben? Welche Strategien haben sich bewährt und welche bedürfen eines zweiten, kritischeren Blicks? Im Rahmen der Reihe werden unter anderem Erika Brady vom Handa Centre for the Study of Terrorism and Political Violence an der University of St Andrews über die englische und Milena Uhlmann über die französische Antiterrorstrategie schreiben. Barbara Korte von der Goethe-Universität Frankfurt am Main schreibt über die Antiterrorstrategie Chinas und ihre Entwicklung über die Zeit und Fabien Merz vom Center for Security Studies an der ETH Zürich analysiert die Antiterrormaßnahmen in der Schweiz.
Ebenso soll in der Reihe aber auch auf Herausforderungen und Aspekte der Terrorbekämpfung eingegangen werden, die sonst weniger Aufmerksamkeit in der öffentlichen Debatte erhalten: Martin Kahl vom Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg diskutiert in seinem Beitrag, ob sich eine weitere, europaweite Vernetzung von polizeilichen Datenbanken überhaupt lohnen. Holger Marcks von der Goethe-Universität Frankfurt am Main wird in seinem Beitrag das Problem der "lone wolf"-Terroristen, also von scheinbar isoliert handelnden Tätern, diskutieren. Martin Schmetz, ebenfalls von der Goethe-Universität Frankfurt am Main, schaut auf die Verantwortung von Betreibern sozialer Netzwerke, in denen Terroristen Propaganda betreiben und neue Mitglieder rekrutieren.
Zusammen mit weiteren Beiträgen soll die Reihe so einen Überblick über Terrorbekämpfung in verschiedenen nationalen Kontexten bieten und so zusammen mit der Diskussion weiterer Herausforderungen die Debatte in Deutschland bereichern.