Fokus

Neben aktuellen Beiträgen gibt es bei uns auch Artikelserien zu speziellen Themen. Diese heißen bei uns Fokus und meist werden die Artikel in zeitlich kurzer Reihenfolge veröffentlicht. Es kann sich dabei um Artikelserien zu einem aktuellen Thema, Liveblogs von Konferenzen und anderen Ereignissen handeln.

Aktuell:

Icon Blogfokus Salafismus

Salafismus in Deutschland – Herausforderungen für Politik und Gesellschaft

„Der Salafismus“ oder „die Salafisten“ sind seit wenigen Jahren in aller Munde. Obgleich oftmals nicht klar ist, was oder wer auf diese Weise bezeichnet wird, dient das Label zunehmend als Projektionsfläche für sicherheits- und gesellschaftspolitische Ängste vor „islamistischem Terrorismus“ und der Verbreitung von anti-demokratischem und anti-emanzipatorischen Gedankengut. Begrifflich löst „Salafismus“ im öffentlichen Diskurs den zuvor gebräuchlicheren (aber etwas anders gelagerten) Terminus des „Islamismus“ ab und rückt in die Nähe von Extremismus, Gewalt und Terrorismus. Obgleich die salafistische Ideologie und Bewegung in den genannten Hinsichten als problematisch angesehen werden können, ist diese Begriffsverwendung für die Analyse und den Umgang mit dem Phänomen umstritten: Sie kann sowohl das Verständnis des Phänomens als auch die Handlungsoptionen staatlicher und zivilgesellschaftlicher Akteure verengen.

Die Beiträge des Blogforums „Salafismus in Deutschland – Herausforderungen für Politik und Gesellschaft“ leuchten in den kommenden Wochen verschiedene Aspekte der salafistischen Glaubenslehre, Ideologie und Bewegung und die von ihr gestellten Herausforderungen für Politik, Medien, Wissenschaft und Zivilgesellschaft aus und stellen Möglichkeiten des Umgangs mit ebendiesen Herausforderungen zur Diskussion. Die Artikelserie basiert auf Erkenntnissen eines vom Leibniz-Institut Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung koordinierten und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Forschungsverbunds.


Im Fokus waren bis jetzt:

„Wie unsere Zukunft entsteht: Kritische Perspektiven zu Flucht und Migration nach Europa“

Schon seit Jahren nimmt weltweit die Zahl der Flüchtenden und MigrantInnen stark zu und an den EU-Außengrenzen spielen sich unfassbare Dramen ab. Aber erst jetzt, wo täglich Tausende Menschen an deutschen Bahnhöfen eintreffen, scheint das Thema Flucht ins kollektive Bewusstsein zu rücken. Nun diskutiert die Öffentlichkeit darüber, wie dringlich es ist, die Konsequenzen und Ursachen von Flucht und Vertreibung als gemeinsame Aufgabe wahrzunehmen.

So allgegenwärtig die mediale und politische Debatte auch (noch) ist, so sehr kann man in ihr auch Blindflecken und Verzerrungen wahrnehmen. Was können Journalismus und Wissenschaft, gemäß den Bedingungen und Ansprüchen ihrer Gewerbe, hier leisten? Während journalistische Beiträge naturgemäß zu einer oberflächlicheren und spontaneren Berichterstattung gezwungen sind, erfordern wissenschaftliche Studien eine längere Zeit, um verlässliche Ergebnisse in die Öffentlichkeit zu bringen. Der heute startende Blogfokus möchte den Versuch unternehmen, diese Lücke zu füllen.

Der Blogfokus möchte mithilfe von AutorInnen, die zu Flucht und Migration forschen, aktuelle und greifbare Diskussionsbeiträge zu drängenden Aspekten liefern. In den Beiträgen, die in den nächsten sechs Wochen erscheinen sollen (wöchentlich zwei) kommen sowohl die Perspektiven von Forschenden mit deutschem oder anderem EU-Staaten-Pass zum Tragen als auch von WissenschaftlerInnen und MigrantInnen, die selbst erst seit Kurzem in Deutschland leben.

Um diese Debatte einem weiteren LeserInnenkreis zugänglich zu machen, werden einige Beiträge in Kooperation mit dem FlüchtlingsforschungsBlog (als Publikations- und Austauschplattform des „Netzwerks Flüchtlingsforschung“) gepostet. Der FlüchtlingsforschungsBlog trägt seit seiner Gründung im Februar 2015 elementar zur deutschsprachigen Debatte bei. [Zur Themenseite Flucht und Migration nach Europa]


 

Blogfokus IS Logo Kalifat des Terrors: Interdisziplinäre Perspektiven auf den "Islamischen Staat": Die Organisation „Islamischer Staat“ (ad-daula al-islāmiyya; kurz und despektierlich: Da’ish) repräsentiert zurzeit zweifellos die Avantgarde der transnationalen dschihadistischen Bewegung. Obgleich sie zunehmend taktische und strategische Rückschläge hinnehmen muss, steht der „IS“ seit Monaten im Fokus des medialen, sozialwissenschaftlichen und politischen Interesses. Doch was wissen wir wirklich über den „Islamischen Staat“?

Angesichts des ungebremsten Zulaufs von IS-Rekruten aus Deutschland und Europa einerseits und den deutlichen Anzeichen für eine wachsende Islamophobie und zunehmenden Fremdenhass in Deutschland andererseits, ist unser Wissen zu plakativ und zu wenig fundiert.

Das Ziel dieses im Januar 2015 gestarteten und im März desselben Jahres beendeten Blogforums ist es, in gut verdaubaren Beiträgen blinde Flecken zu beleuchten, bereits bekannte Aspekte zu vertiefen, vermeintliche Gewissheiten aufzubrechen und so den Diskurs über „IS“ konstruktiv zu prägen. Dieser Aufgabe haben sich mehr als zwei Dutzend Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, öffentlichen und privaten Sicherheitsinstitutionen, Journalismus, Entwicklungszusammenarbeit und De-Radikalisierungspraxis verschrieben. [Zur Themenseite "Islamischer Staat". Aus diesem Blogfokus ging auch unser erstes e-Book hervor.]


cyberpeace-beitrag-kleinCyberpeace: Dimensionen eines Gegenentwurfs: Cyberwar und Cybersicherheit scheint inzwischen als Schlagwort fast überall zu ziehen. Für die einen ist es die nächste große Sicherheitsherausforderung, für andere einfach ein großes Geschäft. Die Netzgemeinde wiederum sucht nach Sicherheit für den individuellen Nutzer, sei es nun vor Kriminellen, staatlichen Organen oder Firmen, deren Geschäftsmodell auf der Sammlung und Verwertung von Daten beruht. Einige suchen auch einfach Sicherheit vor einem Diskurs, in dem das Präfix Cyber vor jedes Wort gestellt wird. Vertreter dieser Position beklagen den unnötigen Hype, der durch durch das anhaltende Verwendung dieser Worte erzeugt wird, aber wenig zur Lösung beiträgt. Aber auch wenn man sich an diesen Wortschöpfungen stören mag, so haben sie doch eine Wirkung. Sie setzen eine Agenda, sie bestimmen die Bahnen in denen diskutiert wird. Und es fällt auf, dass das Präfix Cyber fast immer von bedrohlichen Worten gefolgt wird. Krieg, Sicherheit (es besteht also eine implizite Bedrohung), Kriminalität, usw., man darf es sich aussuchen. Die in den 90er Jahren existente utopische Idee eines freien Internets ist auch begrifflich an vielen Stellen einer unsicheren, bedrohlichen Welt im Netz gewichen. So wird der Diskurs begrifflich eingeengt, positive Lösungsansätze erscheinen vor allem reaktiv auf wie auch immer geartete Bedrohungsszenarien. Deshalb werden wir, als Gegenentwurf, in diesem Blogfokus Cyberpeace diskutieren. [Zur Themenseite Cyberpeace]


Flaggen von Russland und der EU

Sanktionen gegen Russland und die Krise in der Ukraine: Im Februar 2014 kam es nach den monatelangen Euromaidan-Protesten in der Ukraine zur Revolution, bei der eine Koalition aus verschiedenen politischen Kräften den bis dato amtierenden Präsidenten Wiktor Janukowytsch des Amtes verwies. Viele Menschen, vor allem im Westen des Landes und in der Hauptstadt, hatten gefordert dass sie die Ukraine politisch in Richtung Europa orientieren soll. Pro-russische Truppen, die den Machtwechsel in Kiev nicht guthießen, besetzten daraufhin strategisch wichtige Gebäude und Einrichtungen auf der Halbinsel Krim. Im März dann wurde die ethnisch primär russische Krim von Russland annektiert, was heftige internationale Kritik und erste Sanktionen zur Folge hatte. Die Lage im Osten der Ukraine ist zunehmend instabil und die Möglichkeit einer russischen Intervention dort ist weiterhin nicht gebannt – eine weitere Eskalation der Lage ist also weiterhin möglich. Diskutiert wird daher über eine Verschärfung der Sanktionen gegen Russland. Während einige westliche Länder, vor allem die USA, stärkere Sanktionen fordern, zeigt sich Europa, das deutlich ausgeprägtere Handelsbeziehungen zu Russland hat, uneins. Die Autorinnen und Autoren befassen sich in diesem Fokus mit Sinn und Effektivität von Sanktionen sowie mit der Frage, wie mit der annektierten Krim umzugehen ist. [Zur Themenseite Russlandsanktionen]


Fokus_Syrien_120Syrien und die Verantwortung internationaler Politik: Seit über zwei Jahren herrscht in Syrien ein Bürgerkrieg, der eine humanitäre Katastrophe zur Folge hat und der die Stabilität einer ohnehin schon fragilen Region durch Flüchtlingsströme und grenzüberschreitend operierende Milizen bedroht. Schon seit Beginn des Konflikts wird diskutiert, ob die internationale Gemeinschaft auch militärisch eingreifen soll. Nach einem Giftgas-Einsatz vom 21. August 2013 sind nun aber nicht nur beim amerikanischen Präsidenten Obama rote Linien überschritten. Trotz zwischenzeitlichem Aufwind für weitere diplomatische Lösungsansätze scheint sich zur Zeit doch die militärische Logik durchzusetzen. In dieser offenen Artikelserie setzen sich die Autorinnen und Autoren u.a. mit Fragen der Schutzverantwortung und Interventionspolitik auseinander. [Zur Themenseite Syrien und die Verantwortung internationaler Politik]

broken_window_kleinDas Konzept der Resilienz in der Sicherheitsforschung: Das Konzept der Resilienz wird in der Sicherheitspolitik weniger als emergente Eigenschaft eines Systems und vielmehr als Ziel und Wunschresultat einer Politik, einer Maßnahme oder eines Designs verstanden und instrumentalisiert. Auch in der Sicherheitsforschung auf EU- und nationaler Ebene wird Resilienz als zentrale Komponente einer Sicherheitsarchitektur angesichts diffuser, flächendeckender oder akuter Bedrohungen gehandhabt. Vor diesem Hintergrund sollen in diesem Debattenforum Definitionen von Resilienz und ihre Stellung im politischen Diskurs aus verschiedenen Perspektiven aufgegriffen und diskutiert werden. [Zur Themenseite Das Konzept der Resilienz]


Die Ethik der DrohnenDie ethische Dimension der Drohnendebatte: Verändern Drohnen die Grundlagen der (fairen) Kriegsführung und enthemmen sie die militärische Gewaltanwendung? Oder sind Drohnen einfach nur die nächste technische Fähigkeitserweiterung und damit auch nicht hinterlistiger als ein Stealthbomber oder unfairer als ein Selbstmordattentäter? Zusätzlich zu unseren üblichen Beiträgen zum Thema Drohnen beschäftigen sich mit dieser Frage Herfried Münkler, Christian Weidlich, Detlef Buch, Christopher Daase, Niklas Schörnig und Jutta Weber in einer Artikelserie. [Zur Themenseite Ethische Dimensionen der Drohnendebatte]


gu_mscMünchner Sicherheitskonferenz und Münchner Friedenskonferenz 2013: Im Rahmen dieses Fokus gab es Liveblogs sowohl von verschiedenen Teilnehmern auf Sicherheits- und Friedenskonferenz als auch von damit verwandten Veranstaltungen, etwa der Demonstration gegen die Sicherheitskonferenz. [Themenseite zur MSC2013]


logo_wikileaks_200WikiLeaks: Das WikiLeaks-Projekt ging aus einem Forschungsseminar hervor, ebenfalls an der Goethe-Universität Frankfurt. Ab dem Sommersemester 2011 beschäftigten sich Lehrende und Studierende gleichermaßen mit dem Phänomen des Leaking, und viele Erkenntnisse sind in dieses Blog eingeflossen. [Beiträge zum Leaking]