Erfinder/Pioniere

Ottomar Anschütz (1846-1907): Der Fotograf und Pionier der Serienfotografie [vgl. Chronophotographie, Link] hat den Projektions-Schnellseher Elektrotachyscop [vgl. Zoetrop, Link]entwickelt. Mit dem Doppelprojektor konnten überlebensgroße bewegliche Bilder auf einer Leinwand gezeigt werden [vgl. Bioskop, Link]. Am 25. November 1894 fand die erste Vorführung im Hörsaal des Postfuhramtes in Berlin statt. [MB]

Robert Barker (1739–1806): Der irische Landschaftsmaler gilt als Erfinder des ersten kommerziellen und betretbaren Panoramas. Barker stellte 1787 in Edinburgh das erste Panorama aus. 1793 präsentierte er eine abgedunkelte Panorama-Rotunde auf dem Leicester Square in London [Link]. Seine Panoramabilder wurden auch in andere europäische Länder verschifft und mehrmals ausgestellt. [OS]

David Brewster (1781-1868) war Naturwissenschaftler und konstruierte schon im Alter von 10 Jahren ein Teleskop. Er forschte vor allem zu der Polarisation von Licht. Um 1850 entwickelte er ein Stereoskop [Link] für Papierbilder und Glasdias. 1851 wurde dieses auf der Londoner Weltausstellung einem größeren Publikum vorgestellt und entfachte eine regelrechte Stereomanie. [LL]

Georges Demenÿ (1850–1917): Der französische Physiologe und Wissenschaftler arbeitete zunächst als Assistent Etienne Jules Mareys, an dessen Publikationen er beteiligt war. Er ist Erfinder des Phonoskops (auch: Photophone, 1892), einem Apparat mit dem er Lippen- und Mienenspiele aufnehmen und projizieren konnte (zur Unterweisung Taubstummer gedacht) sowie des Chronophotographen (auch: Bioskop, 1893/94), der dem Cinématographen der Lumiéres nahe kam, jedoch erst 1895/96 bei Gaumont in Produktion gelangte. [TH]

William Henry Fitton (1780-1861) wurde in Dublin geboren. 1809 ging er nach London, um dort Medizin und Chemie zu studieren. Er war praktizierender Arzt, interessierte sich jedoch stets für Naturwissenschaften und Geologie. 1825 erfand er mit John Ayrton Paris das Thaumatrop [Link]. Ein optischer Apparat der Bewegung in die Betrachtung von Bildern brachte. In späteren Jahren widmete er sich gänzlich der Geologie. [CM, LvA]

Paul Hoffmann (1829–1988): Der österreichische Projektionskünstler war für seine Laterna Magica-Vorträge über die Naturwelt bekannt [Link]. [ET]

D. W. Griffith (1875-1948): D. W. Griffith war ein amerikanischer Filmemacher und gilt als Pionier der frühen Entwicklungen des Kinos. Er begann seine Karriere als Schauspieler, bevor er sich der Regie und Produktion von Filmen zuwandte.

Oliver Wendell Holmes (1809-1894) war Mediziner, Physiologe und Schriftsteller. Er publizierte medizinische Essays sowie Gedichtbände und Romane. 1861 entwickelte er einen vereinfachten Stereobetrachter für Papierbilder und Glas-Diapositive [Link]. [LL]

Athanasius Kircher (1602–1680): Der deutsche Jesuitenpater fertigte 1671 die erste bildliche Darstellung einer Laterna Magica [Link] an.

Auguste und Louis Lumière (1862–1954/1864–1948): Beide Söhne des Fabrikanten Antoine Lumière, der bereits Fotoplatten herstellte, interessierten sich früh für das Medium Fotografie. 1895 erfanden die Lumière-Brüder den Cinématographe [Link] und drehten ihren ersten Film Arbeiter verlassen die Lumière-Werke. Zu ihren weiteren Erfindungen zählen das Photorama (1900) [Link] und das Autochromverfahren (1903). Die Lumière-Brüder galten lange als „Erfinder des Films“ sowie als Protagonisten des frühen Dokumentarfilms, die dem fantastischen Kino von Georges Méliès gegenübergestellt wurden. Diese Position wurde inzwischen relativiert. Nicht nur gab es eine Vielzahl von Pionieren, die nahezu gleichzeitig an der Erfindung des Films arbeiteten, das Schaffen der Lumières ist außerdem zu heterogen, um lediglich dem Dokumentarismus zugeschlagen zu werden. [OS]

George Méliès (1861-1938): George Méliès war ein französischer Filmemacher und Illusionist. Er war einer der ersten Filmemacher, der in seinen Filmen Spezialeffekte einsetzte und gilt als Pionier in der Geschichte des Kinos. Siehe auch den Gastbeitrag von Katharina Jost: LA LANTERNE MAGIQUE. Projektion und Performance. Méliès’ ‚Trickfilm‘ als Zeugnis multimedialer Aufführungspraktiken um 1900 [Link]

John Ayrton Paris (1785-1856) wurde in Cambridge geboren und war ein britischer Physiker sowie medizinischer Forscher. Besonders bekannt wurde er für die Erfindung des Thaumatrops [Link]. Ein optischer Apparat, den er 1825 gemeinsam mit William Henry Fitton in London entwickelte. 1844 wurde er zum Präsidenten des Royal College of Physicians gewählt. [CM, LvA]

Raoul-Grimoin Sanson (1860–1941): Sanson erfand das Cinéorama [Link], welches er 1900 auf der Weltausstellung in Paris präsentierte. Das Cinéorama war eine Weiterentwicklung des gemalten Panoramas, bei welchem – statt eines gemalten Panoramas – mehrere Fotografien in einem 360° Winkel benutzt wurden. [OS]

Max Skladanowsky (1863-1939): Der deutsche Fotograf und Filmpionier hat gemeinsam mit seinem Bruder Emil Skladanowsky (1866-1945) den Projektionsapparat Bioskop [Link] erfunden. Die erste Vorführung fand am 1. November 1895 im Berliner Wintergarten statt. Aufgrund der technischen Überlegenheit des Cinématographs wurde das Bioskop jedoch rasch in den Hintergrund gedrängt. Bekannt als “Skladanowsky-Streit” wurde Max Skladanowksy (insbesondere in der NS-Zeit) als eigentlicher Erfinder des Films dargestellt. [MB]

Charles Wheatstone (1802-1875) war ein britischer Physiker, der 1833 das erste Spiegel-Stereoskop erbaute [Link]. Zudem forschte er zu elektrischem Strom und entwickelte zusammen mit dem Elektrotechniker William Fothergill Cooke zwei Telegrafiegeräte. [LL]