OpenCourse 2011

Zukunft des Lernens

Woche 9: Kurz, kürzer, micro: Was macht eigentlich noch satt? Microblogging & Microlearning

Publiziert am von jrobes

Ich bekomme seit vielen Jahren am Morgen eines jeden Werktags eine kurze Email. Heute lautet sie: „Dear Jochen, Your word for 27th June 2011 is  * * * catch forty winks * * *.  Please choose the correct definition and click the link.“ Und dann folgen drei Auswahlmöglichkeiten, die richtige Antwort sowie längere Erklärungen. Der nette Service heißt übrigens One-Word-A-Day. Ist das Microlearning? Monika König hat sich am Wochenende auch so ihre Gedanken gemacht („Lernen in kleinen Dosen mit Martin Lindner“) und auf einen populären Vorgänger dieser Emails hingewiesen, den Tages-Abreißkalender. Und so ging die Diskussion in den letzten Tagen schon hin und her: Auf der einen Seite die Hinweise, dass wir es immer gerne kurz und knackig mögen (Horst Sievert: „Opco 11 – Alles mini, oder was?“). Und auf der anderen Seite viele persönliche Erfahrungen, wie z.B. Dienste wie Twitter dieser Vorliebe entgegenkommen. In Erinnerung geblieben ist mir hier das schöne Beispiel von Andrea Brücken, die von der Tagung „Social Media Politik“ berichtet hat („Intuitiv Micro-gelearnt?“).

Aber hier geht unsere Diskussion ja erst los. Zum einen können wir fragen, ob „micro“ nicht die zentrale Währung des Internets ist, also mehr als die einfache Fortschreibung des Abreißkalenders. Und ob „micro“ auch mehr und mehr unsere Wahrnehmung und unseren Umgang mit Informationen prägt (Ich erinnere mich gerade an die provokative Aussage von Nicholas Carr über das Internet-Zeitalter: „We’re turning into shallow thinkers.“)  Wir können fragen, ob Microlearning einfach „geschieht“ oder ob wir es „designen“, also es in Lernszenarien einbauen können. So schreibt auch Gaby Goldberg, dass „ein kleiner Impuls […] eine Kettenreaktion in Gang“ setzen kann. Wir können fragen, wo „micro“ seine Grenzen hat und nur „macro-learning“ hilft. Und wir können uns möglicherweise von der Agenda der 5. Microlearning-Konferenz in Innsbruck inspirieren lassen (leider findet sie erst am 7./ 8. Juli statt).

Martin Lindner, unser Input-Geber am Mittwoch, war übrigens einer der Initiatoren dieser Konferenz und hat sich schon lange mit der Frage beschäftigt, was die neue Währung „micro“ für das Lernen bedeutet. Am Mittwoch treffen wir uns mit ihm – wieder auf Adobe Connect. Aber erst einmal einen guten Start in die Woche!
Jochen

Dieser Beitrag wurde unter Allgemein abgelegt und mit verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar