OpenCourse 2011

Zukunft des Lernens

Ergänzung und Zusammenfassung zur OPCO Auswertung

Publiziert am von Claudia Bremer

Ergänzend zu den bereits im letzten Beitrag bereitgestellten Befragungsergebnissen und der Gesamtstatistik möchte ich hier noch die Auswertung/Beliebtheit der Wochenthemen bereitstellen, damit Ihr/Sie nicht mühsam erst auszählen müsst. Vielleicht für die, die nicht zum Lesen der kompletten Auswertung kommen, hier eine kleine Zusammenfassung der Ergebnisse, die sicher noch in Ruhe analysiert, ausgewertet und vor allem besprochen werden können.

Werbung/Bekanntmachung
Die meisten Befragungsteilnehmer haben über Social Media von dem Kurs erfahren: 46,9% über Blogs und Twitter und ähnliche Tools, gefolgt von Freunden und Bekannten (28%) und den Blogs der Veranstalter (studiumdigitale und weiterbildungsblog.de, jeweils ca. 22-23%). Printwerbung wie z.B. Flyer und Postkarte, die wir erstellt hatten, spielten eine eher untergeordnete Rolle (6%), heisst, als OPCO Veranstalter muss man nicht so sehr in die Printwerbung investieren, was wir auch schon daran gemerkt hatten, dass schon vor der Verteilung der Printwerbung der OPCO auf Twitter und so weiter bekannt gemacht wurde. So lässt sich auch der Anmeldestand von 400 fast zu Beginn der „offiziellen“ Werbephase erklären. (Nur als Hinweis: Trotz dieses Phänomens spielten Printmedien in der uni-internen Kommunikation eine wichtige Rolle für uns, um quasi das Format intern darzustellen und auch der OPCO-fernen Community besser zu erklären).

Motivation zur Teilnahme, Zufriedenheit und Einschätzung
Hier lohnt es sich natürlich sehr, die freien Kommentare zu lesen, die mir viel Informatives und Anregungen gaben. Zu beachten ist natürlich auch, dass (nur) 64 Personen den Fragebogen ausfüllten im Verhältnis über 900 angemeldeten Abonnenten des Newsletters.

Zur Frage der Motivation zur Teilnahme (hier waren Mehrfachantworten möglich) gaben ca. 74% an, aus Gründen der persönlichen Entwicklung teilgenommen zu haben (45,3% trifft vollkommen zu, 29,1% trifft zu, n=64). Das Feld „Für die berufliche Entwicklung“ kreuzten immerhin ca. 60% von 63 Personen an (33,3 trifft vollkommen zu, 29,1% trifft zu, n=64), für das Studium eher weniger (75,8% trifft überhaupt nicht zu).

Dies spiegelt sich auch in den Beteiligungsstrukturen: nur 6% der Teilnehmer der Befragten sind Studierende, 43,5% von 62 Angestellte oder BeamtInnen und 24,2% DienstleisterInnen im Bildungsbereich. Die Zahl der Freiberufler war niedriger als ich aufgrund der Beoachtungen annahm: nur 14,5% der Befragungsteilnehmer kreuzten dieses Feld an. Vielleicht liegt das auch an der raren Zeit oder den Opportunitätskosten der entsprechenden Berufsgruppe? Sind wir schon bei den Teilnehmenden, dann auch kurz etwas zum Altersdurchschnitt: wie erwartet lag die Teilnahme vor allem bei den 35-54 jährigen (36,5% 35-44 Jahre alt und 20,6% 45-54 Jahre alt), Männer und Frauenwaren unten den Befragten fast gleich verteilt: von 61 Angaben antworten 50,8% Frauen und 49,2% Männer auf den Fragebogen.

84% nahmen immerhin aus Spaß und Interesse teil (50% trifft vollkommen zu, 34 % trifft zu) und 84% interessierte vor allem das Oberthema (53% trifft vollkommen zu, 31% trifft zu), während das Interesse am OPCO-Format niedriger war als das Interesse am Thema. Ebenso waren Wochenthemen und Referenten nicht ganz so ausschlaggebend für die Teilnahme wird das Gesamtthema „Zukunft des Lernens“. (Blickt man dagegen auf die freien Kommentare in der Rubrik „Folgendes hat mir gefallen“, so wird dort doch oft auch der Austausch in der Community und das Experimentieren mit dem Format und den technischen Tools explizit genannt.)

Schauen wir auf die Gesamtzufriedenheit mit dem OPCO2011, so liegt sie bei einem Durchschnittswert von 1,8 bei einer Skala von 1-4 (1 = sehr gelungen, 4= schlecht). Die technische Umsetzung wird ein weniger schlechter eingeschätzt mit dem Wert 2,1 bei derselben Skala – dies spiegelt sich auch in den freien Kommentaren. Zwar werden einige technische Mängel attestiert, dies uns jedoch häufig aufgrund des Neuheitscharakters verziehen 😉

Medien
Blicken wir tiefer in die Mediennutzung rein, so ist zumindest ein Ziel erreicht: viele haben durch den OPCO für sich ganz neue Medien genutzt oder kennengelernt, allen voran Audioboo und Etherpads (s. Freitextantworten zur Mediennutzung). Medium der Wahl war – wie auch die Statistik schon zeigte – Twitter. Es war neben dem Kursblog, Newsletter und Webseite das nach Einschätzung der Beantworter von ihnen meist genutzte Medium, das von uns als Veranstalter bereitgestellt wurde (OPCO Homepage 88%, Newsletter 80%, Twitter 72% und Kursblog 69% (Mehrfachantworten möglich)).

Für die eigene Teilnahme war Twitter das wichtigste Medium nach Einschätzung der Befragten (56,3%) vor dem Kursblog (46,9%) (Mehrfachantworten, bis zu 3 Nennungen). Endgültig den Rang läuft Twitter den anderen Medium ab bei der Frage in welchen Medien die Teilnehmenden selbst aktiv teilgenommen haben: Twitter 64%, Etherpad 47%, Blog Kommentare und eigene Blogbeiträge jeweils 42% (Mehrfachantworten waren auch hier möglich).

Weitere Einschätzung: Struktur, Zeit,….
Die Struktur des OPCO wurde erstaunlicherweise als weniger unübersichtlich eingeschätzt, als erwartet (als ich zumindest erwartet hatte): 37,5% empfanden ihn als benutzerfreundlich, doch 29,7% als konfus und dies spiegelte sich auch in den Freitextrückmeldungen, wo neben der Herausforderung, die Übersicht zu behalten, auch vor allem mangelnde Zeit als Hauptproblem genannt wurden. Viele Teilnehmende versuchten dem dann durch Fokussierung und bewusstes In-Kauf-Nehmen, nicht alles mitzubekommen, zu begegnen – eine Bestätigung, dass es wie schon oft hier in Blogs vermutet, eine gewisse Selbstorganisationskompetenz seitens der Teilnehmenden für OPCOs bedarf, nämlich die selbstbestimmte, bewusste Entscheidung, wie mit dem Überangebot an angebotenen Themen und Informationen umzugehen ist.

Die Frage ist auch, was man seitens der OPCO-Veranstalter unternimmt, um dem Zeitproblem zu begegnen: es wurde angeregt, die Wochenthemen länger laufen zu lassen oder den ganzen Kurs zu verlängern (was wir aufgrund des Betreuungsaufwandes zur Zeit ungern machen würden, denn wir sind erst mal froh, mal wieder mehr Privatzeit oder Zeit für andere Dinge zu haben. Der Arbeitsaufwand bei uns lag bei ca. 1-2 Tagen/Woche pro Person, nur mal zur Info, da diese Frage oft an uns herangetragen wird) Diese Anregung ist sicher wertvoll, ebenso wie der Vorschlag ggf. die Wochenthemen über längere Zeiträume laufen zu lassen z.B. 10 Tage bis 2 Wochen für ein Thema oder ähnliches. Immerhin investierten 41% der Befragten mehr als 30 bis 60 min/Woche, 33% sogar täglich im Schnitt bis zu 30 min! Hier muss man natürlich berücksichtigen, dass die, die an der Befragung teilnahmen, wahrscheinlich diejenigen sind, die gewisse Zeitanteile für den OPCO reservierten. Interessant war für mich noch die Rückmeldung, dass einige der Befragten die Videosessions gar nicht live anschauten, sondern im Nachhinein oder sogar gar nicht oder auch nur manche davon.

Viele interessante Anregungen stecken noch in den Freitextantworten: Hier gab es Wünsche und Vorschläge wie z.B. Foren für Gruppen, die etwas ausdiskutieren wollen oder sich nicht gleich mit Themen an die Öffentlichkeit wagen, sozusagen geschützte Diskussionsumgebungen oder auch Räume für Gruppen, die mal in ein Thema vertiefend abtauchen wollen und dann wieder plenar wieder auftauchen… wer mehr wissen will, für den lohnt sich ein Blick in die Auswertungsergebnisse (ergänzend das Ranking der Wochenthemen) und die Gesamtstatistik

Über Claudia Bremer

Claudia Bremer, eLearning, Goethe-Universität Frankfurt View all posts by Claudia Bremer → Dieser Beitrag wurde unter Allgemein veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar