Eine etwas atemlose Woche neigt sich dem Ende zu, so dass ich einige der Diskussionsbeiträge erst heute lesen und hören konnte. Welche Spuren hat das laute Nachdenken über Lerntechnologien hinterlassen? Zum einen ist natürlich das passiert, was man erwarten durfte: Wer „Lerntechnologien“ sagt, wird (zu Recht) daran erinnert, dass Technologien Werkzeuge sind, also Mittel zum Zweck. Das hat zum Beispiel dazu geführt, dass Dietmar Johlen seine „Top Lernziele“ genannt hat, nach denen er Medien auswählt; Joachim Wedekind ihn dabei unterstützt und ergänzt; Andrea Brücken z.B. auf für das gemeinsame Lernen wichtige Einstellungen hinweist und Dörte Giebel 10 Thesen für „Gelingendes autodidaktisches und zugleich kollaboratives Online-Lernen“ formuliert. Dazu passen auch das Traktat von Stephen Downes, „Was wir wirklich lernen müssen“, das sich diese Woche in den OpenCourse geschmuggelt hat. Und Gaby Goldbergs Hinweise auf zwei Artikel in der ZEIT über verschiedene Lehrertypen.
Andere sind, ganz pragmatisch, dem Zuruf gefolgt und haben ihre „Top Ten Learning Tools“ aufgelistet, teilweise sogar direkt beim „Original“ von Jane Hart. Aber hier fehlt mir derzeit noch etwas der Überblick. Das für mich interessanteste pädagogische Werkzeug, das es in den Kursblog geschafft hat, ist vielleicht der chinesische „Nackenklopfer“ (anne). Aber auch die Verbeugung vor dem Buch ist schön. Und nicht zu vergessen Herr Larbigs Beitrag, „Die 8 besten (?) Werkzeuge des analogen Lernens und Lehrens“.
Einen weiteren Schwerpunkt dieser Woche bildeten die persönlichen Erfahrungen mit E-Learning (z.B. Hannes Sander, Martin Kurz) sowie verschiedenen (Lern-)Technologien. Dörte Giebel bricht z.B. eine Lanze für virtuelle 3-D Seminare, Jasmin Hamadeh gibt Tipps für die virtuelle Teamarbeit, Gaby Goldberg hängt sehr an Blogs und weniger an Moodle – und vieles mehr.
Und auch das Nachdenken über den OpenCourse selbst geht weiter. Exemplarisch sei an dieser Stelle auf die Frage von Jasmin Hamadeh hingewiesen: „Wie und wo kommen wir hier ins Gespräch?“ Dort schreibt sie:
„Ich habe in Opco11, was das „social learning“ und die Inhalte betrifft, trotz aller Skepsis, Blut geleckt, aber immer wenn es spannend wird, ist es irgendwie zu Ende … […]
Wie gehe ich am besten vor, wenn ich zu den Gedanken anderer beitragen möchte? Ein Kommentar zu einem Post ist schwer (wieder zu) finden – ein Kommentar zum Kommentar noch schwerer. Statt Kommentar einen eigenen Post als Trackback schreiben macht den Austausch unübersichtlich … Habt ihr / Haben Sie dazu Strategien?“
Gute, wichtige Fragen, auf die wir keine letzten Antworten haben, aber hoffen, im Rahmen des OpenCourses Erfahrungen zu sammeln. Gibt es eine ideale Infrastruktur? Wieviele Vorgaben, wieviele Möglichkeiten braucht es, und was entsteht in dem Moment, wenn es benötigt wird? Deshalb jetzt schon einmal der Hinweis auf die nächste Woche, in der es heißt: „Gehen wir zu Dir oder zu mir? Lernumgebungen/ Personal Learning Environments“. Am Mittwoch dürfen uns dann auf Michael Kerres von der Universität Duisburg-Essen freuen. Bis dahin ein schönes Wochenende!
3 Responses to OpenCourse 2011: Die dritte Woche
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