Vorstellung der Seminare – die Texte sind online!

Die Texte für Kurzseminare und Lesekreise sind nun in OLAT. Während der Projekttage liegen Kopien auch im Café aus. Hier gibt’s die Infos zu den Inhalten:

Auf Behinderung schauen (Kurzseminar):

In den 2010er-Jahren tauchen vermehrt Künstler*innen mit Behinderung auf freien wie institutionalisierten Bühnen auf. Gerade in der freien Szene geht dies auf eine seit drei Jahrzehnten andauernde Entwicklung und ästhetische Ausdifferenzierung zurück, die jedoch im theaterwissenschaftlichen Kontext bisher nur wenig Beachtung findet. Welchen spezifischen Herausforderungen müssen wir uns stellen, wenn wir auf diese Inszenierungen schauen und über sie schreiben? Welche unterschiedlichen Ästhetiken begegnen uns und welche Perspektiven der Betrachtung bieten etwa die Disability oder Performance Studies? Und inwiefern kann der Blick auf Behinderung(en) uns Einblicke in aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen geben? Das Seminar wird sich diesen und weiteren Fragen widmen, die wir gemeinsam am ersten Tag festlegen.

Wann? Mi, Do und Fr 12 – 14 Uhr
Wo? 1.411 im IG-Farben-Haus
Wer? Noa Winter

Konstitutiv-destituierende Lebensform. Vom Gebrauch des Körpers in Giorgio Agambens ‚Homo Sacer‘ (Kurzseminar)

Über 20 Jahre hinweg hat der italienische Philosoph Giorgio Agamben ein philosophisches Hauptwerk unter dem Titel „Homo Sacer“ vorgelegt, in dessen Zentrum die Erörterung der Lebensbegriff in der abendländischen politischen Philosophie und damit verbunden deren Grundlegung steht. Im Jahr 2014 hat er dieses Werk im neunten Teil mit einer Abhandlung zum „Gebrauch des Körpers“ abgeschlossen, die auf das Exposé zurückgeht, das am Beginn der Arbeit stand, eine Überlegung zum Begriff der Lebensform. In der Diskussion dieses Exposés sowie des Abschlusskapitels dieses Opus magnum eines der umstrittensten Philosophen der Gegenwart werden wir uns Agambens Denken des Körpers in der politischen Philosophie annähern und dabei auch dessen Bezüge zu Foucault, Benjamin, Heidegger und Aristoteles streifen.

Wann? Mi und Do 12 – 14 Uhr
Wo? 7.312, Filmraum im IG-Farben-Haus
Wer? Nikolaus Müller-Schöll

Chorkörper (Kurzseminar):

Ein Chor – viele Körper? Die Formation des Chores ist ein sonderbares Phänomen. Mehrere unterschiedliche Körper treffen aufeinander. Dichtgedrängt – in der Masse – lassen sie einen neuen Körper entstehen. EINEN Körper? Mit Blick auf die Theatergeschichte – im Speziellen: auf das Theater Einar Scheefs – wollen wir im Seminar erfragen und ergründen, was den (oder etwa die?) Chorkörper eigentlich ausmacht und wie/ob diese(r) Körper im Theaterraum überhaupt einsatz- und überlebensfähig ist/sind.

Wann? Do und Fr 12 – 14 Uhr
Wo? 7.211d, TV-Lounge im IG-Farben-Haus
Wer? Antigone Akgün

Fitness, Vermessung, Kontrolle: Ein Lesekreis rund um die (analoge und digitale) Selbstoptimierung (Lesekreis)

Fitnessapps und Fitnessarmbänder, die an den Trainingsplan erinnern und den Schlaf analysieren, sind heute alltägliche Begleiter auf dem Weg zum „perfekten Körper“, den die Werbung verspricht. Gleiches gilt für aufs Gramm bemessende Ernährungsprogramme, die jede Kalorie erkennen und rechtzeitig vor bösartigen Trans-Fetten warnen. Doch lässt sich durch die Vermessung des Körpers ein gesteigertes Körperbewusstsein erzielen? Oder wird dieses ‚Bewusstsein‘ vielleicht gerade erst produziert? Oder verliert sich so auch der letzte Instinkt an die Technologien? In diesem Lesekreis möchten wir uns mit der Frage beschäftigen, inwieweit technologische Körperanalysen den Bezug zum eigenen Körper verändern und ob sie ihr Versprechen von Freiheit halten können oder uns bloß zu immer besser kontrollierbaren Datensammlungen werden lassen. Und wir wollen erörtern, ob es sich hierbei wirklich um ein neues Phänomen einer zunehmenden Informationsabfrage über jegliche Lebensdetails oder vielmehr um eine Neuauflage des scheinbar alltbekannten Narzissmus handelt. Denn wo beginnt eigentlich die Sorge um den ‚eigenen‘, möglichst gesunden Körper, die das Äußere zum Spiegel des gesunden Geistes erklärt?

Wann? Mi, Do und Fr 12 – 14 Uhr
Wo? 7.214, Medienraum im IG-Farben-Haus
Wer? Elena Backhausen und Leon Gabriel

black queer feminist perspectives (Lesekreis)

Wir schlagen vor, am Mittwoch einen genaueren Blick in Sara Ahmeds „Racialized Bodies“ zu werfen und freuen uns den Text mit euch zu diskutieren – wenn ihr es schafft, lest ihn doch vorher bereits durch und bringt auch gerne weiterführendes Material und Impulse mit! Wir stellen uns den Lesekreis als offenen Austausch vor, in dem wir gemeinsam mit Ahmed nach black queer feminist perspectives auf den Körper fragen!

Wann? Mi 14 – 16 Uhr
Wo? 7.214, Medienraum im IG-Farben-Haus
Wer? Anabel Priemer und Angelina Stross

 

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert