A still photograph is simply an isolated frame taken out of the infinite cinema.
Hollis Frampton
Der Film und die Fotografie, ineinander graviert, verweisen gegenseitig auf ihre jeweils spezifischen Merkmale. In meinem Kopf existieren Film und Fotografie nebeneinander als Paar, als verfeindete Geschwister … nach dem Inzest.
Agnès Varda
Die Medien Film und Fotografie begegnen sich bereits früh im Kontext wechselseitiger Bezugnahmen. Beruht der Film allein von (medien-)technischer Seite her auf Prinzipien fotografischer Bildgebung, so greift er oft genug auch motivisch auf das Medium der Fotografie zurück. Neben narrativen Absichten folgt diese Strategie zumeist auch dem Versuch einer medialen Selbstvergewisserung, in dem sich der Film gerade dadurch von dem Medium der Fotografie abzugrenzen versucht, indem er es motivisch integriert. In vergleichbarer Absicht wurden später auch im Umfeld der Fotografie Strategien entwickelt, spezifisch filmische Ästhetiken zu antizipieren. Doch wie wäre das „Filmische“ (Barthes) vom „Fotografischen“ (Bellour) zu unterscheiden? Wie sind demgegenüber die Phänomene von Stillstand und Bewegung einzuordnen?
Die auf dieser Seite versammelten Beiträge entstanden im Rahmen des Seminars „Film und Fotografie. Geschichte(n) einer außergewöhnlichen Allianz“ (Sommersemester 2022) sowie der Vorlesung „Still/Moving. Mediale Zwischenspiele von Fotografie und Film“ (Wintersemester 2022/23).
Konzeption/ Umsetzung: Thomas Helbig
Kunstgeschichtliches Institut
Goethe-Universität Frankfurt am Main
Rostocker Straße 2
60323 Frankfurt am Main