Vorstellung

Nicht so einfach ein*e andere*r werden können, aber ein*e andere*r sein! Eine*r, den*die er*sie erschafft, aus dem Bergenden des Körpers hervorzieht, nichts Halbes und auf keinen Fall, bitte!, schon gar nichts Ganzes. Unterbrecht, öffnet und zerstückelt mit uns den regulären Unibetrieb, um einen Perspektivenwechsel anzugehen. Wir wollen Debatten um KÖRPER neu und anders denken, gemeinsam erproben und untersuchen.


Die TFM-Projekttage finden statt vom 22. bis 24. November 2017.

ORTE: TFM-Räume im IG-Farben-Haus am Campus Westend (Norbert-Wollheim-Platz 1, 60323 Frankfurt) und Probebühne am Campus Bockenheim (Raum D 108, Hörsaalgebäude, Mertonstraße 17-21, 60325 Frankfurt)

Wir sind eine Initiative von Student*innen und Mitarbeiter*innen des Instituts für TFM und Student*innen der HTA.

An den drei Tagen finden statt: Filmprojekte / Seminare / Lesekreise / Workshops / szenische Projekte / lecture performances / site specific art / Installationen / Kochevents / gemeinsame Yoga-Sessions / Abschlussparty am 24.11. / Musik etc.

Hier geht es zum Programmflyer.

Kann ich mich noch irgendwo einbringen?

Ja! Durch aktive Teilnahme an den Angeboten des Programmes, welches über die letzten Wochen und Monate entwickelt wurde. Es werden auch noch helfende Hände für den Betrieb im Projektwochen-Café, während der Kochabende, der Abschlussparty, bei der Kinderbetreuung und zum Plakatieren gesucht.

KONTAKT zu den Koordinator*innen der Projektwoche unter: projekttage.tfm@gmail.com
(Please also contact us, should you require any information in English.)

In der Vorbereitungsphase findet wöchentlich am Mittwoch, 18 Uhr ein öffentliches Plenum im TFM-Wohnzimmer statt.

Was ist die Projektwoche und was hat es mit dem diesjährigen Thema auf sich?

Zu Beginn des Wintersemesters 17/18, vom 22. bis 24. November dieses Jahres werden unter dem Titel „Interesse am Körper“ Projekttage am Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft der Goethe-Universität Frankfurt am Main stattfinden.

Unter Betrachtung der Darstellung und Inszenierung des (menschlichen) Körpers zwischen Anziehung und Widerwillen in den Bereichen der Kunst, wollen wir gemeinsam reflektieren, was uns am Körper interessiert und welche Konzepte und Ideen unser Denken herausfordern. In der namensgebenden knappen Studie Interesse am Körper blicken Adorno/Horkheimer auf Momente der Zivilisationsgeschichte Europas und erläutern das Missverhältnis von Körper und instrumenteller Vernunft. Durch Arbeitsteilung, Unterwerfung, Versklavung und Verdinglichung sei der Körper in der „unterirdischen Geschichte Europas“ wesentlich von Verstümmelung betroffen. Die Unterwerfung der Natur und die damit einhergehende Trennung von Leib und Seele benennen die Autoren als Betrug, welcher sich im unfreien Verhältnis des Einzelnen zum Körper niederschlage.

Dem Betrug dieser Beziehung, den Manipulationsversuchen am Körper, aber auch den Befreiungstendenzen durch den Körper selbst wollen wir mit den Projekttagen und der Vorbereitung dieser nachgehen, um die „Haßliebe gegen den Körper“ aufzuspüren, zu enttarnen und umzudenken. Wir werden das Erscheinen, sowie das Nicht-Erscheinen des Körpers als künstlerische und politische Praktiken untersuchen. Dabei begreifen wir die theoretischen Ansätze der Kritischen Theorie als Grundlage, werden aber auch diejenigen Theorien stärker beleuchten, die im regulären Lehrbetrieb (aus Perspektive der Student*innen) zumindest teilweise zu kurz kommen – wie beispielsweise postkoloniale und feministische Ansätze.

Was ist ein Körper? Was ist ein politischer/ normierter/ rassifizierter/ kulturalisierter/ sexualisierter/ digitaler/ virtueller Körper? Wo ist der Ort des Körpers? Gibt es den Körper im Singular? Wie hängen Körper und Bild zusammen? Welche Körper erscheinen? Wo stehen wir zwischen Leib und Körper? Wer besitzt Körper? Wo versammelt sich der Körper? Können Körper Wissen produzieren? Kann sich der Körper auflösen? Wie verstehen wir heute die tradierte Trennung zwischen Körper und Geist? Worin besteht das Gewaltverhältnis zwischen Sprache und Körper? Wie den Körper denken und inszenieren?

So kuratieren wir neben der Rahmung durch studentische Projekte ausgehend von Judith Butlers unlängst herausgegebener Schrift Anmerkungen zu einer performativen Theorie der Versammlung. Am Mittwoch wird voraussichtlich ein Speed-Dating für KörperExpert*Innen mit dem Titel „Wer einsam bleibt ist selber schuld!“ stattfinden. Diskutiert wird im Podium aber auch in den anderen Programmpunkten am Donnerstag über „politische Körperallianzen“ – über politischen Aktivismus auf der Straße und die Möglichkeit von Körperallianzen. So widmet sich zum Beispiel ein Vortrag dem migrantischen Körper in der Oper und Rapmusik der Gegenwart und soll der Abend mit einem Kinoabend ausklingen.

ANRECHENBARKEITEN: Es kann nach vorheriger Absprache mit Mitarbeiter*innen des Instituts ein Selbststudium-Lektüre-Schein erworben werden.