OpenCourse 2011

Zukunft des Lernens

#opco11 …. Nachlese der Woche 9 zu #microlearning …. Teil 2 (Prämissen)

Publiziert am von mons7

Bildquelle. Gleich vorab. Es wird einen Teil 3 in dieser Reihe geben. Und zwar zum Stand der Wissenschaft und Forschung. Diesen werde ich Mitte/Ende dieser Woche auf der Microlearning 5.0 erheben, von der ich auch via twitter mit dem Hashtag #microlearning50 berichten werde.

Diese Vorrede (lediglich) um zu rechtfertigen, dass ich in und mit diesem Beitrag einfach nur einmal meine Prämissen zum Thema zum Besten geben will.

[Exkurs: Prämisse.]
Prämissen sind Vorannahmen. Sozusagen vorläufige Vorstellungen in Bezug auf einen Sachverhalt. Gelegentlich schlage ich meinen Studierenden vor, bevor sie sich mit einem Sachverhalt auf wissenschaftliche Art und Weise auseinandersetzen, einmal genau diese Vorannahmen zu explizieren, will sagen niederzuschreiben. Dies hat m.E. die Vorteile, dass ich nach einer Weile (z.B. einem Semester) vergleichen kann, ob individuell in irgendeiner Art und Weise gelernt wurde. (Erweiterung/Verengung des Blickwinkels? Vertiefung des eigenen Wissensstandes/Haltungs-/Einstellungsänderung?). Manchmal kommen auch so erstaunliche (Vergleichs-)Ergebnisse dabei heraus, dass die eigenen Prämissen dem Forschungsstand vor 10 Jahren entsprachen ;) … im folgenden also meine Prämissen zum Thema Microlearning/Microcontent unbeleckt der Rezension jeglicher Forschungsergebnisse. Denn die kommen ja, wie angekündigt, erst im Teil 3 zum Tragen.

[Prämissen re #microcontent]
Wie ist das mit dem Micro-Content? Man richtet den Blick (Perspektivwechsel!) weg vom Inhalt, hin zur Form. Die Form wird gleichsam (zumindest vorerst) zur bestimmenden Größe, der Inhalt (zunächst) irrelevant. Dabei ist die Form „Microcontent“ weder grundsätzlich definierbar, noch abschließend aufzählend beschreibbar. In erstere Richtung ging, so meine ich in Erinnerung zu haben, der Begriff der „Momente“ im Vortrag von Martin Lindner, also auf Zeiteinheit abzielend, eine beschreibende Aufzählung würde Unterschiedlichkeiten wie 140-Zeichen (Tweet), Blogpost (Länge?), Audioboo etc. enthalten.

Die meisten Erziehungswissenschaftler (wie mich) graust es da so spontan wie intuitiv. Gleichwohl kennen und praktizieren wir genau diesen Perspektivwechsel des Öfteren gar selbst.

Ich z.B., wenn es um’s wissenschaftliche Schreiben geht. Will ich eine Hausarbeit erstellen, wird heutzutage (das war zu Beginn meiner Studienzeit nicht so!) Anzahl der Seiten,  meist auch die Form vorgegeben, wie diese schlussendlich aussehen soll. Mein Startpunkt ist also die Form, die ich mit Inhalt befülle. Genau das gleiche eine „Karriere“stufe höher: Will ich einen Artikel einreichen, wird mir (im Idealfall) eine Datei zur Verfügung gestellt, die mir die Aufgabe des Layoutens erleichtern soll. Auch hier wieder: Der Ausgangspunkt ist die Form.

Und dann zur Selbstmotivation. Ich kann mich an Studien-/Lehrbriefe/Reader erinnern, ja sogar Bücher, die so gar nicht an mich gehen wollten. Zu diesen habe ich mich dann a) in der Form durchgerungen, in dem ich mir versprochen habe, dass ich nachdem ich genau dasjenige Kapitel durchgearbeitet habe, ins Kino darf. Oder dass ich nach genau 20 Minuten, nämlich wenn der Wecker klingelt, wieder machen darf, was ich will. Das immer noch und immer wieder erstaunliche: sitze ich erst am Text, ist mir der Kinofilm oder das was auch immer plötzlich ganz egal, die Materie fängt mich ein und ich lese und lese viel länger als ich mir ursprünglich aufzuzwingen gedachte.

Die Blickrichtung auf die Form dienst also unter Umständen dem Inhalt.

[Bezugsystem]

Dies ist nun (spätestens) die Stelle, an der ich eine weitere Perspektive einnehmen sollte, die der Wechselwirkung zwischen Form und Inhalt. Wie kann ich (kann ich überhaupt?) das Gleiche auf verschiedene Art und Weise tun? Vergleichen wir nur einmal spontan die beiden Lektüre-Beiträge von Jochen (Robes) zum Thema, den Beitrag aus dem Handbuch und den Beitrag in der Zeitschrift. Die Stoßrichtung/grundlegende „Message“ mag ja in die selbe Richtung gehen, ihr werdet mir aber zustimmen, dass es sich dabei grundlegend um etwas anderes handelt. Was passierte nun mit dem Gleichen, machte ich ein Audioboo daraus? Dieses Audioboo wäre nun – so meine These – etwas drittes Anderes, nochmal anders für einen Rezipienten, der die beiden vorgenannten Beiträge gar nicht gelesen hat, wie für denjenigen, der nur einen davon gelesen hat, oder aber beide.

Der gleiche Microcontent verändert sich also bzw. wird mitdefiniert/mitbestimmt vom Rezipienten.

Und bevor ich mich nicht eimal mehr selbst verstehe… mache ich hier Schluss und hoffe auf Erleuchtung auf der Microlearning 5.0.


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Neuer Artikel im Grundgesetz, bitte

Publiziert am von Andrea Brücken

Lebenslang lernen? Na klar! – Die Qualität des Lernens? Muss, soll, darf, kann jedeR selbst bestimmen… oder? (Woche 10 im Rahmen der #opco11 – Gut lernen für die Zukunft?)

 

Googelt man “Grundgesetz – Recht – Lernen”, kommt ganz oben ein Artikel auf Wikipedia zum Widerstandsrecht. Das Recht auf Widerstand ist “Bestandteil der freiheitlichen demokratischen Grundordnung”. Wer hat’s gesagt? Churchill. „Die Demokratie ist die schlechteste aller Staatsformen, ausgenommen alle anderen.“ Irgendwer hat noch gesagt: Wir haben zurzeit kein besseres System.

Widerstand ist für mich nur ein Teil der Prozesse, die mit dem Lernen einhergehen. Freie Meinungsäußerung auch – gut, ist ja im Grundgesetz (weitgehend zufriedenstellend) garantiert:

Art. 5 [Recht der freien Meinungsäußerung]

(1) Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.

(2) Diese Rechte finden ihre Schranken in den Vorschriften der allgemeinen Gesetze, den gesetzlichen Bestimmungen zum Schutze der Jugend und in dem Recht der persönlichen Ehre. (3) Kunst und Wissenschaft, Forschung und Lehre sind frei. Die Freiheit der Lehre entbindet nicht von der Treue zur Verfassung.

Quelle: http://www.123recht.net/

Ja, die Ehre: der soziale Achtungsanspruch. Und, die Verfassung: Beachtung aller Gesetze, von denen wir ja nun mal nicht wenig haben, die oft auch im Widerspruch zueinander stehen.

Widerstand, Widerspruch – ich sehe da immer als erstes einen Diskurs. Aber keine Einigung. Du darfst Dich frei äußern. Aber bitte, verletz’ mal die Gefühle, Werte und Haltungen der anderen nicht. Gesetze, ja. Recht und Ordnung. Achte das gefälligst. Das ist nämlich in Deinem Interesse. Und im Interesse der Gesellschaft. Damit wir alle überhaupt Regeln haben, in deren Rahmen wir miteinander auskommen können.

 

Grenzen

 

Schön und gut, diese Grenzen, auf die wir uns alle als Minimum geeinigt haben. Trotzdem: sie reichen nicht aus. Wenn ich mich mit Themen beschäftige, die den Hauch von gesellschaftlichem Tabu umgeben, wie heute auf einem Hospiztag zum Thema “Humor und Sterben” – dann ist es schnell vorbei mit meinem Grundrecht, meinen Freiheiten auf Meinungsäußerung und einer offenen Diskussion, die Lernen ermöglicht.

Nicht im geschlossenen Rahmen von Interessierten – nein, wir irgendwie in  Sterbebegleitung Involvierten (ehrenamtlich oder hauptamtlich) haben dieses Thema gewählt. Wir können da sitzen, lachen, diskutieren. Aber öffne mal die Türen zu Menschen, denen Tod und Sterben fremd ist. Die da Grenzen haben. Schon stösst man auf Widerstände, Unverständnis, sogar Ablehnung. Und sofort ist es vorbei mit der freien Meinungsäußerung. Denn Dein Gegenüber wendet sich ab, ignoriert Dich, diskreditiert Dich im schlimmsten Fall.

Widerstand. Das ist ein Recht. Sich dem verschließen, was man nicht will und nicht mag. Gegen etwas sein, aber nicht für etwas. Das Recht auf Bildung ist im Grundgesetz nicht explizit definiert, findet sich aber immerhin in der Erklärung der allgemeinen Menschenrechte der UN (United Nations).

 

Lebenslang im Widerstand?

 

Ich darf mich also verweigern und mich gegen etwas stellen. Das ist mir per Grundgesetz garantiert. Und was ist, wenn ich den Traditionen und dem grundsätzlich festigenden Gefüge entsage? Wenn ich neue Ideen habe, Visionen, Experimente im Kopf, die ich in die Welt bringen will? Gibt es auch dafür ein Recht?

Soweit ich das sehe: NEIN.

Für mich war Lernen immer damit verbunden, Neues zu entdecken. Forscher zu sein, Pionier. Weiße Flecke zu erkunden auf der Landkarte des menschlichen Denkens und Lebens.

Was soll ich jetzt also anfangen mit diesem, mir garantierten Grundrecht des Widerstandes? Soll ich ewig in Opposition bleiben?

 

Das Grundrecht auf Lernen

 

Meine Antwort lautet: Nein. Das ist inakzeptabel. Lernen dürfen und wollen – anerkannt werden für den Wunsch zu lernen sollte ein Grundrecht sein. Ich fordere einen neuen Artikel im Grundgesetz, der meinem angeborenen Bedürfnis entspricht, mich und die Welt neu zu erfinden.

“Lernen Wollen” sollte jedem ein Grundbedürfnis sein. Und wenn wir das Gefühl haben, dass uns das in der Schule verleidet wird, dann sollten wir neue schulische Lehrsysteme fordern. Systeme, die uns das Lernen “schmackhaft” erhalten, die uns unsere spielerische kindliche Neugier erhalten. Die uns darin unterstützen, eine Haltung zu erhalten, die wir auf dem Weg von der Kindheit zum Erwachsenen irgendwie, komischerweise verlieren…

Captain Jean Luc Picard als Borg "Locutus" - Quelle: www.allmystery.de

Captain Jean Luc Picard als Borg "Locutus" - Quelle: www.allmystery.de

Man kann sich dem Lernen nicht verwehren. “Widerstand ist zwecklos” sagt die Spezies Borg aus der Serie Star Trek, die sich schon seit 1966 mit Ideen zu möglichen zukünftigen Wegen der Menschheit beschäftigt.

“Sie werden assimiliert werden” ist auch so ein Spruch der Borg, die Biologie und Technologie in Form eines gemeinschaftlich denkenden Kollektivs miteinander verbunden haben. Assimiliert? Assimilation bedeutet in der Soziologie Verschmelzung, in der Biologie Umwandlung von “Körperfremden in Körpereigenes”.

Von was soll ich assimiliert werden? Von der Unwissenheit und Angst der Menschen vor Veränderung? Davor, dass manche Menschen um den Verlust ihrer Reputation, ihrer gesellschaftlichen Stellung, ihres Wohlstandes fürchten, ihrer Macht?

Wissen ist Macht. Wissen steht jedem zu. Wissen bedeutet Beteiligung und Entscheidung. Wissen bedeutet: aktiv sein und mitmischen. Wissen ist ein Grundbedürfnis. Wissen erwerben endet nie, solange man lebt. Ich fordere einen neuen Artikel im Grundgesetz, der das Recht auf Lernen im Bewusstsein der Menschen ein für alle Male verankert.

Unveräußerlich, unanfechtbar und lebenslang garantiert.

 

 

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Opco 11 – Lebenslanges Lernen und die Qualität

Publiziert am von Horst Sievert

In der 10. Woche scheint der Offene Kurs zur Zukunft des Lernens dann wohl gänzlich an mir vorbei zu laufen, denn es geht um die Qualität des selbstverantworteten Lernens. Schon die Frage irritiert mich: Kommt gutes lebenslanges Lernen dadurch zustande, dass das Angebot gut ist? Und: Dann hat ja wohl auch der Lerner eine Verantwortung dafür, was er lernt. Äääh, wo bin ich denn hier? War das nicht schon immer so? Wieso nur in der Zukunft? Haben hier die Anbieter formeller Inhalte mehr Angst um ihre Zukunft, als um die der Lernenden?

Bevor ich jetzt aber über Dinge schreibe, die nicht zu den von mir in diesem Kurs gewählten Ziele gehören, rufe ich mich zur Ordnung und schreibe etwas zur Qualität des Lernens von Älteren ;=). Zur Eingrenzung: Mir geht es um Menschen so ab 50 bis viel älter, die nicht unbedingt für ihre berufliche Kariere lernen, sondern weil sie ihr privates Leben besser gestalten möchten. Dabei geht es nicht nur um Freizeitbeschäftigung, sondern z.B. auch um die ehrenamtlichen Tätigkeiten.

Ja und diese Menschen haben irgendwann gelernt die Verantwortung für ihr Handeln zu übernehmen. Das fing spätesten an mit der Wahl von Beruf und Lebenspartner. Das ging weiter über die Wahl von Wohnort und Arbeitgeber und mündete dann oft in so entscheidende Dinge wie Kinder ja/nein oder Haus ja/nein. Wer das – und noch viel mehr - kann, der sollte doch wohl auch seine Bildung selbstverantwortlich regeln können, oder?

In allen Lebensbereichen tut es sicher gut, wenn man “richtige” Entscheidungen trifft. Dabei spielt sicher auch die “Qualität” der Angebote eine Rolle,
denkt
HoSi

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Fragen sammeln für die neue Woche in Etherpad

Publiziert am von Claudia Bremer

Ich verweise hier mal auf das Etherpad, das Volkmar Langer für uns angelegt hat für die Fragensammlung diese Woche http://ietherpad.com/PbhQVAUbrx, entstanden aus einer ganz spannenden Diskussion um das Format der Live-Sessions auf der Lernspielweise.

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Woche 10: Gut lernen für die Zukunft? Lernen für eine gute Zukunft? Qualität im lebenslangen Lernen

Publiziert am von Claudia Bremer

Diese Woche steht das Thema „Gut lernen für die Zukunft? Lernen für eine
gute Zukunft?“ im Fokus. Es geht dabei um lebenslanges Lernen. Jeder und jede weiß, wie wichtig das. Dabei geht es auch um unser ganz persönliches Lernverhalten.

Uns interessiert, welche Erfahrungen Sie persönlich damit gemacht haben?
Sehen Sie sich als ein lebenslanger Lerner – als eine lebenslange Lernerin?
Und ganz wichtig – wie machen Sie das? In dieser Woche interessiert uns
darüber zu diskutieren, wie wir alle es bewältigen, uns ständig fortzubilden
und dabei sicher zu stellen, dass unser Lernen wertvoll und von guter
Qualität ist. Und da tauscht in diesem Zusammenhang natürlich auch wieder die Frage auf, die wir ganz am Anfang schon einmal hatte: Was definieren Sie eigentlich als Qualität beim Lernen?

Worüber wir zusammen mit unserem Referenten, Dr. Ulf Ehlers, diese Woche mit Ihnen diskutieren und in den Austausch kommen möchte, sind die folgenden Fragen:

  • Müssen wir jeder und jede für sich selbst in Zukunft die Qualität sichern – da lebenslanges Lernen ja wirklich viel zu vielfältig und verschieden sein kann, um einen allgemeinen Ansatz dazu zu machen?
  • Oder müssen Bildungsangebote und -anbieter dafür sorgen, dass lebenslanges
    Lernen dazu passt, was wir brauchen und sich dabei um eine gute Qualität
    kümmern?
  • Kann man im Zuge von lebenslangem Lernen noch von einer „objektiven“
    Bildungsqualität sprechen?

Bitte teilen Sie uns Ihre Eindrücke, Anregungen und Erfahrungen bereits vor
MI im Blog mit, damit wir in unserer Lifesession am MI davon ausgehen
können.
————————————–
Die Frage danach, wie die Qualität in den lebenslangen Lernverlauf kommen
kann, ist damit eigentlich beantwortet: Kümmern Sie sich selbst drum. – ?

Fast. Denn der institutionelle Teil des Lernens hat damit eine neue
Aufgabe. Lernende müssen dabei gecoacht werden, diese aktive Rolle des
persönlichen Qualitätsmanagements in eigener Sache zu übernehmen.

Und für die Zukunft des Lernens ergibt sich damit eine neue Aufgabe: gute
Qualität entsteht dort, wo Lernende aktiv in den Qualitätsdefinitionsprozess
mit einbezogen werden. Wer tut das heute schon?

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Vorbereitung für 10. Woche 4.7.- 10.7.

Publiziert am von Walter Böhme
Vorstellung des Themas Qualität im lebenslangen Lernen

Etherpad für Fragen an den Referenten Ulf-Daniel Ehlers am 6.7.

Erste Fragen:
•Wenn nicht der Lernanbieter, sondern der Lerner sein Lernen planen muss, dann wird meiner Meinung nach der Benachteiligte immer weiter zurückfallen. Wie kann man dennoch Chancengleichheit schaffen oder zumindest allzu große Ungleichheit verhindern?
•Natürlich ist der Primarschullehrer nicht allein für die Lernfähigkeit des 50jährigen zuständig. Soll man aber das Risiko eingehen, dass man zwar erst ab 67 in Rente gehen kann, aber mit 50 entlassen wird, weil man nicht selbständig genug sein Lernen auf Gebieten organisiert, die erst, als man 45 erfunden wurden?

Aufzeichnung des Upstreams vom 6.7.11

Blogbeitrag von Monika König, der den Anstoß zum Sammeln von Vorabfragen an den Referenten gab.
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Heuristiken und andere Kuriositäten

Publiziert am von Sabine Hueber
Durch die Spur von Jochen Robes Post auf meinem letzten Artikel “Mikro-Makro-Mut zur Lücke” in Verbindung mit einem mir zunächst erklärungsbefürtig erscheinenden Tweet, in dem er über Wasserhähne und Badezimmer spricht, habe ich mich auf Fährtensuche begeben und mich bei … Weiterlesen
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Nachlese zur GML: Web 2.0 in der Lehre – Lernen unter Zwang … Appell: sanft zu den Lernenden sein ;-) oder: der Motivation von Lernenden auf der Spur …

Publiziert am von Claudia Bremer

Gerade komme ich von der GML 2011 zurück, die in Berlin stattfand unter dem Dach von CeDIS, der eLearning Einrichtung der FU Berlin. Es war fast ein kleines OPCO-Treffen: Martin Lindner, Christian Spannagel und viele aktiv schreibende und lesende Teilnehmende von OPCO, ein echtes Gathering 😉 Interessant: viele Tagungsbesucher nehmen den OPCO wahr, lesen mit, er ist allseits bekannt. Hat mich überrascht.

Lernen unter Zwang
Nun zu den Inhalten der Tagung: ein echtes Highlight inhaltlich und im anschließenden Workshop der Beitrag von Petra Grell, der mich sehr zum Nachdenken anregte. Unter dem Titel „Partizipation unter Zwang? Herausforderungen durch Social Software in der Lehre“ ging es darum, ob wir unsere Lernenden quasi „zwingen“ sich zu beteiligen und mit ihrem Lernprozess „öffentlich“ zu werden – zumindest habe ich das für mich als zentrale Frage entwickelt. Ich glaube, wir wollen dies oft, um unsere Eitelkeit als Lehrende zu bedienen oder mangels besserer didaktischer Reflexion oder Wissens, einen „sichtbaren Erfolg“ unserer eLearning-Aktivitäten zu haben und zwingen sie dann etwas öffentlich zu machen, was Lernenden dann nur machen, weil wir es als Pflicht definieren. Ist etwas dann erfolgreich gelernt, weil wir es sehen? Ich glaube, wir müssen da sehr unterscheiden: welches Sichtbarmachen ist wirklich förderlich für den Lernprozess des Lernenden und welches Sichtbarmachen ist nur für mich als Lehrende wichtig aber nicht wirklich förderlich für den einzelnen Lernenden oder die Gruppe. Ich habe das schon oft in meinen Beratungen in Bezug auf Foren früher erlebt, die Web 2.0 Medien verschärfen das Problem: wir als Lehrende „zerren“ den Lernenden ins Scheinwerferlicht der Web 2.0 Medien, weil wir sehen und zeigen wollen, was gelernt wird und die Web 2.0 Medien uns die Instrumente an die Hand geben, die sichtbar zu machen (und sei es in der geschlossenen Gruppe des Seminars). Was passiert aber real: die Studierenden tauchen maximal lange ab und tauchen nur zu den verpflichteten Zeitpunkten ins Web 2.0 Medium auf (ich schreibe gerade an einem Artikel zur Wiki Nutzung in der Hochschullehre und auch da zeigte sich das Problem, das viele ihren in Word fertigen Artikel erst am Ende ins Wiki stellen, das kooperative Schreiben findet nur selten im Netz und wenn dann nur verpflichtet statt.) Mein Appell daher: man prüfe, wann das Sichtbar machen im Seminar wirklich wichtig ist und das heisst: lernförderlich. Ich glaube nicht, dass es per se schadet, aber es sollte nicht statfinden, nur weil wir als Lehrende jetzt mal Web 2.0 Medien ausprobieren wollen und mediengetrieben sind, sondern sich aus dem didaktischen Prozess heraus begründen, was sich gut konstruktivistisch begründen lässt z.B.:

  • wann ist es lernförderlich, sichtbar machen zu lassen, was ein Lernender aus dem Gehörten (Vorlesung) macht,
  • wann ist es lernförderlich, dass er/sie etwas verschriftlicht und ich als Lehrende Feedback geben kann oder die Gruppe es verarbeitet,
  • wann ist es lernförderlich, dass ich sehe, wohin sich eine Gruppe in einem Projekt bewegt (z.B. durch das Sichtbarmachen von Zwischenständen und Meilensteinen
  • etc.

Daher: „prüfe wer sich ewig bindet“, mein Appell: setzt Web 2.0 Medien nicht für den Selbstzweck ein, prüft, ob es dem Lernprozess wirklich dient und nicht nur uns selbst.

Unsere Eitelkeit als Lehrende
Christian Spannagel hat in diesem Kontext einen wunderbaren Beitrag auf der GML gehalten zu den Todesünden und Web 2.0 (Persönlichkeitsentwicklung im Web 2.0 – E-Learning zwischen Todsünde und Tugend?). (Abends in der Kneipe diskutieren wir unserer beider Lieblingstodsünde, die Eitelkeit ;-)) Christian bezog diese Aspekte zwar weniger auf sich als Person des Lehrenden sondern mehr auf sich als Wissenschaftler, aber ich möchte hier die Kurve machen und uns zur Reflexion als Lehrende im Web 2.0 einladen: wo machen wir etwas, weil wir etwas ausprobieren wollen, etwas sichtbar machen wollen: mein Appell: sanft mit unseren Lernenden im Web 2.0 umzugehen und sich nicht unserer selbst willen an die (uns sei es die im Seminar) Öffentlichkeit zerren. ich erfahre immer wieder: wenn ich so vorgehe, sind sie mehr als bereitwillig, ihre Ergebnisse ins Netz zu stellen, weil ich erst mal Vertrauen und eine gute Atmosphäre aufbaue und viel ins Lernklima investiere.

Unterstützung in der Selbstorganisation
Die Diskussion entspann sich hier auch am Thema der Autonomie des Lernenden und die Frage, wie viel Steuerung und wie viel Freiraum braucht es. Prof. Schulmeister und ich teilten die Erfahrung, dass Lernenden in der Erwachsenenbildung oftmals Taktung in langen online Phasen wünschen, eine Erfahrung, die er im Rahmen eines von den Teilnehmenden gewünschten Ansatzes zum forschenden Lernen im Rahmen des Master of Arts in Higher Education erlebte und die ich immer wieder im Rahmen einer 8wöchigen online Phase einer eLearning Experten-Ausbildungerlebe. Ich hatte diesen Aspekt schon mal in der Diskussion rund um „Wofür zahlen Lernende“ hier im OpenCourse eingebracht und dazu hatten wir ja auch einige Diskussionsbeiträge hier schon gehabt. Vielleicht eignet es sich auch als Thema für die nächste Woche: Qualität. Ích denke, die Lernenden zahlen in Weiterbildungskursen oftmals nicht für den Content, sondern für Taktung und Betreuung, also Unterstützung in der Selbstorganisation/Zeitmanagement – die Frage ist dann, welche Rolle dies als Qualitätskriterium in eLearning-Angeboten erhält. hier kam es zum Konsens in der Diskussion im Workshop von Petra Grell unter den Erwachsenenbildner und Betreuern langer online Phasen.

Motivation von Lernenden
Ich nehme die Teilnehmenden in der Teletutorausbildung (und auch sonst meine Teilnehmenden in der Uni, an Hochschulen usw.) allerdings hoch motiviert wahr, wenn sie online in Gruppen ein eigenes Konzept erstellen mit hohem Transfercharakter für ihre eigene berufliche Praxis. Die Motivation ist dann sogar so hoch, dass sie eher zu viel arbeiten als sie sollen – was nicht viele Lehrende auf der Tagung mit ihren Teilnehmenden so erleben. Ich würde hier irgendwie nochmals aufgreifen was Lernende motiviert und einen Versuch wagen, der Lernmotivation auf die Spur zu kommen.

Selbstreflexionsfähigkeit von Lehrenden
Die Motivation genau war dann auch Thema in meinem Track zur Medienkompetenz, wo wir in der Diskussion im Workshop nochmals auf das Thema Motivation kamen und vor allem aber die Kurve zu den Kompetenzen von Lehrenden nahmen, was sich ja auch hier in meinem Beitrag widerspiegelt: Ich halte dabei die Kompetenz zur Selbstreflexion der Lehrenden für sehr wichtig, die ja zum Glück auch im neuen hessischen Medienbildungskonzept aufgenommen wurde.

Weitere spannende Themen
Weitere spannende Themen auf der GML waren das Thema Vernetzung (Dr. Anne Thillosen, IWM), Dr. Martin Lindner mit dem Microlearning Vortrag aus dem OpenCourse, Prof. Dr. Debora Weber-Wulff zur Plagiatserkennung, Dr. Jens Bücking zu Qualität in eKlausuren, Dr. Christoph Igel zu Change Management rund um Innovationstechnologien und als Keynote Prof. Rolf Schulmeister zu kritischen Trends der Mediennutzung. Alle Vorträge stehen in Kürze auch als Videoaufzeichnungen auf der GML Webseite bereit.

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Anfang einer Auswertung zu OpenCourse 2011

Publiziert am von Walter Böhme
Meine Lernvoraussetzungen nenne ich am Schluss.
Opco11 habe ich von Anfang an begleitet, von der 8. Sitzung ernsthaft mitgearbeitet, weil es mich interessierte. Dabei habe ich erstmals Etherpad ersthaft benutzt und von der 9. Sitzung an Adobe Connect genutzt.

Mir gefällt, dass man am Auswertungsfragebogen mitarbeiten darf.
Wenn ich - wie aufgrund seriösen Fragebogendesigns erforderlich - trotzdem wieder, um antworten zu können, lügen muss, will ich den Fragebogen, soweit es sich mit meiner Restanonymität vereinbaren lässt, nach dem anonymen Lügen hier ehrlich beantworten.

Erfreulich:
Mir gefällt, dass ich bei dem Kurs viele neue Bildungsblogger kennen gelernt und bei mir bekannten weitere Vorzüge entdeckt habe, die sie mir voraus haben.
Mir gefällt, dass ich diese Art von Kurs erleben durfte und das Gefühl habe, etwas gelernt zu haben, wenn ich auch nicht genau weiß was.

Weniger erfreulich:
Mir missfällt, dass ich wieder mehr am Computer gesessen habe als geplant.
Mir missfällt, dass ich zu den vielen anderen Blogs jetzt auch noch diesen aufgemacht habe und dadurch dazu angeregt werde, mehr über opco11 zu schreiben, als ich es sonst wohl getan hätte. (Immerhin ist nicht alles Microcontent, sondern vieles nur Nano-. Das kostet weniger Zeit, aber immer noch zuviel)

Ich bin seit 1987 Computerkritiker, habe seit 1989 IKG/ITG gelehrt, bin seit 2005 (unter anderem Namen) Wikipedianer, seit 2006 blogge ich, bin aber an den technischen Aspekten des Netzes wenig interessiert.
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vom Micro-Lernen satt geworden

Publiziert am von jasminhamadeh

… zumindest bin ich am Ende einer Phase eines (mehr oder weniger) „kollaborativen Verdauungskreislauf aus Web 2.0 Modulen“.

Ich habe die Live-Session mit Martin Lindner nachgearbeitet, Blogposts und Tweets gelesen und denke:

Es geht gar nicht um Micro-Lernen. Es geht – mal wieder – um den Abgesang von Lernen in vorgegebenen Szenarien mit festgelegten Lernzielen (Entschuldigung, das ich das immer noch so nenne, ich komme mir selbst allmählich komisch vor ;-) )

Oder vielleicht weniger polemisch: Micro-Lernen, wie es v. a. im Vortrag vorgestellt wird, hat folgende Prämissen:

  • Es geht nicht um herkömmliches „Lernen“, sondern um „Wissensarbeit“.
  • Über „beiläufige Aufmerksamkeit“ soll der „Wissensarbeiter“ erreicht werden.
  • Es muss der „Eindruck von Einfachheit erzeugt“ werden.
  • „Informationen müssen unangestrengt fließen“ und so „automatisches Lernen“ mit sich bringen.

Ich glaube sofort, dass das einen Reiz hat, dem ich auch selbst gern mal erliege – und manchmal auch ganz bewusst. Und vielleichtbezahle ich auch manchmal Geld dafür…

Aber wessen Anforderungen kommt man damit eigentlich nach? Und geht es hier wirklich um Lernprozesse? Ich höre und lese daraus nur, dass Content vermittelt wird. In maximal 3 Minuten. Was in der Diskussion am dichtesten an so etwas wie „Reflektion“ herankommt ist die Aussage „Zeug geht rein, Zeug kommt raus“…

Gut, ich sehe schon auch, dass dieser Micro-Content „Impuls“ sein kann. Aber das reicht mir für organisierte Lernprozesse nicht. Vielleicht auch deshalb nicht, weil es als Beitrag zur „individuellen Wissensarbeit“ natürlich nicht – Entschuldigung für die Spielverderberei – weil es nicht: evaluierbar ist.

Vielleicht denk ich eben – wie üblich – den „anders herumen Weg“:
Meine Ausgangslage (sicher nicht nur meine) ist: Menschen sollen in die Lage versetzt werden, bestimmte Aufgaben lösen zu können. „Aufgaben“ und „lösen“ mal wieder im weitesten Sinne.

Ich gehe davon aus, es gibt erfahrene Menschen, die wissen, was man dafür in bestimmten Bereichen (zumindest u. a. ) wissen / können / Lernen muss – und auch welche, die wissen, wie man das sinnvoll vermittelt – und vielleicht sogar prüfen können, ob es denn gelungen ist. Solche wie „uns“ (?).

Vor diesem Hintergrund frage ich mich – ganz offen: Was kann ich aus dem Gedanken des „Micro-Lernens“ machen? Wie kann er mich weiterbringen?

Ich nehme als berücksichtigenswert mit:

  • Kleine Happen / Nuggets bilden
  • Aufmerksamkeitsspannen berücksichtigen
  • sinnhafte Momente schaffen (= solche, „auf die man als Erfahrung zurückgreifen kann“)

Und ende damit zu denken: Ja, genau das ist Didaktik: Lernprozesse so gestalten, dass die Lernenden folgen können und wollen – und nachhaltig das lernen, was vorgesehen ist.

Dafür teilt man den Lernprozess in kleine Einheiten, klar. Ein paar dieser Einheiten bilden zusammen diverse didaktische Methoden, die Methoden und Lernerfolgskontrollen zusammen ein didaktisches Konzept. Nein, neu wäre das dann nicht.

Gut – ich habe gelernt: In manchen Definitioenen müssen Micro-Lern-Happen für sich stehend nutzbar sein / in vielfältige Kontexte einhaubar, im Netz stehen, in jeder Hinsicht „offen“, möglichst Flow erzeugen, beiläufig eingebracht werden etc. – dann mag es irgendwie was Neues sein.

Aber ich finde: Lernen darf auch anstrengend sein, man darf es merken, es darf auch mal langweilen (das ist ja mitunter die Quelle größter Inspiration lese ich in Erziehungsbüchern…)

In meinem Kontext ist Micro-Lernen ein ganz normaler Teil von Makro-Lernen. Und wo es „nur“ möglicher Impuls ist (auch wenn das ggf. mal die Welt bedeuten könnte), kann ich es (natürlich) als Element meiner Didaktisch nicht gezielt einsetzen.

Nichts desto trotz: Eine anregende Auseinandersetzung war das (auch) diese Woche. Und nachdem ich mir meine eigenen Ziele zu dem Thema gesetzt habe, konnte ich die Happen durchaus nutzbar für mich machen.

Dank allen Mitdenkenden und Input-Gebenden. Auch für all die schönen Metaphern, die sich wie Wolken über das Meer jagten – und – zumindest in meiner lern-“schwangeren Umgebungen“ Flow erzeugt haben ;-)

„Zeug kommt rein – Zeug geht raus“ in diesem Sinne:
Danke für die Aufmerksamkeit (ob sich der Post wohl in drei Minuten lesen lässt?)

Ohne Angst vor Lernschweiß,
grüßt Jasmin

PS: Alles mit Anführungszeichen Markierte ist mehr oder weniger direkt aus dem Vortrag von Martin Lindner zitiert (wo es z. T. wiederum Zitate sind)


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