OpenCourse 2011

Zukunft des Lernens

Opco 11 – Kommt die Praxis wirklich erst nach der Theorie?

Publiziert am von Horst Sievert

In der letzten Woche des Open Course 11 über die “Zukunft des Lernens” werden die Teilnehmer mit folgenden Fragen zur Reflexion aufgefordert. Und was mache ich jetzt? Von der Theorie zur Praxis? Zwei Fragen, die mir zeigen, dass die Organisatoren sich auch erst auf dem Weg in der Lernzukunft befinden. Mir ist bereits seit einiger Zeit klar, dass diese Trennung in Theorie und Praxis in den seltensten Fällen lernförderlich ist. So habe ich dann natürlich in den vergangenen Wochen immer versucht, beides im Blick zu haben.

mein-lernweg-opco11 

In einer Zwischenbilanz hatte ich bereit mehrere Erfahrungen mit dieser Art des Lernen notiert, die ich hier bestätigen kann. Obiges Bild zeigt meinen Lernweg nach 6 Wochen, den ich - konsequent ;=) – weiter verfolgt habe. Für mich ist dieses informelle Lernen schon deshalb immer sehr angenehm gewesen, weil man theoretische Erkenntnisse unmittelbar in die Praxis umsetzen kann. Dabei sind mir noch folgende Dinge aufgefallen.

Methode wird nicht immer verstanden

Die Organisatoren haben für diesen - nach der MOOC-Methode organisierten - Kurs viele Materialien bzw. Hinweise auf solche zur Verfügung gestellt. Diese Vielfalt kann natürlich schnell als Überforderung empfunden werden, wenn die eigene – einschränkende – Zielsetzung nicht stattfindet. Das war offenbar in einem kleinen Kreis, mit dem ich über die Themen des Kurses diskutiert habe, der Fall. Ich vermute, dass auch viele der wohl über 700 Teilnehmer mit einem derartigen individuellen Vorgehen Schwierigkeiten hatten, denn viele der konstruktiven Beiträge kamen von einem relativ kleinen “harten Kern”.

Von einem der Organisatoren habe ich den Hinweis auf die 90-9-1-Regel in Erinnerung, nach der 90% der Teilnehmer nur zuschauen (=lurken), 9% von Zeit zu Zeit vorbeischauen und nur 1% aktiv dabei sind. Mich würde ein deratiges Ergebnis für die von mir bei Senioren-Lernen-Online organisierten Dinge nicht zufrieden stellen. 9 Lurker in einer 10er Gruppe? Nein!

Bei mir hat aber ein Prozess des Nachdenkens eingesetzt, denn ich wünsche mir einen offenen Kurs nach der MOOC-Methode, an dem einerseits mehr Ältere teilnehmen und dann aber andererseits auch aktiver sind.

Rollen werden nicht immer angenommen

Ein anderes Problem ist mir dann auch wieder bewusst geworden: Es wird allgemein anerkannt, dass sich für ein zukünftiges Lernen die Rollen der Lernenden und der Lehrenden ändern müssen. Doch beide Seiten finden immer wieder Hinweise darauf, dass das nicht so leicht geht.

Da hilft nur eines: Einfach beginnen und auch bei Rückschlägen nicht verzagen! Ich schreibe das natürlich auch als Eigenmotivation, denn es ist ja gar nicht so leicht ……;=).

Ich werde mich also künftig noch konsequenter für Lernangebote stark machen, in denen ein roter Faden vorgezeichnet ist, aber die Teilnehmer ihren Weg beschreiten können und ihnen dabei ein Lernbegleiter zur Verfügung steht – z.B. ich.

Bleibt mir zum Schluss der Dank an die Organisatoren von Opco11, die viele Dinge richtig gemacht haben und dort, wo ich kritisieren wollte, verbessert oder nachgedacht haben. Auch das gehört zu einem MOOC,

denkt HoSi.

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Auswirkungen des #opco11 auf mich, meinen Blog und das Leben an sich. Versuch eines Feedbacks.

Publiziert am von mons7

Bildquelle. Der eine oder andere Austausch über den #opco11 hat mir eine grundlegende Erkenntnis verschafft: Es gibt so viele Perspektiven auf diesen, wie es Betrachter gibt. Und genau darum handelt es sich bei folgenden Ausführungen. Um perspektivische Betrachtungen auf den #opco11.

Mein ureigenes Zwischenfazit ist ein durchaus positives. Dies deshalb, da mir der #opco11 bisher nicht nur ganz konkret etwas gebracht hat, sondern auch ganz grundsätzlich.

I. Was mir der #opco11 (bisher) gebracht hat – ganz konkret

[Masse und Klasse] Ganz konkret hat mir der #opco11 Leserinnen auf meinen Blog gespült. Ich bin ehrlich gesagt nicht die Frau der Zahlen, sondern vielmehr der Inhalte. Nichts desto trotz braucht es eine gewisse An-Zahl an Leserinnen, um sich inhaltlich austauschen zu können. Zahlenmäßig heißt das in meinem Falle: Vor #opco11 Zeiten hatte ich – extram schwankend (in Abhängigkeit der Publikationsdichte und des Publikaitonstaktes meiner Artikel) – durchschnittlich 30 Leserinnen (will meinen „Zugriffe“ pro Tag. Seitdem der #opco11 angelaufen ist, beläuft sich der Durchschnitt auf 50. Die dem #opco11 geschuldeten Hochzugriffzeiten sind bei mir immer Mitte der Woche, allerdings in der absoluten Zahl fallend. War die Zugriffszahl am Mittwoch der ersten Woche noch über 200, lag sie letzte Woche um die 100, wieder mittwochs.

Aber genug der Erbsenzählerei. Als These möchte ich in den Raum stellen, dass eine wie auch immer geartete Diskussion auf Blogs im Allgemeinen erst dann möglich wird, wenn eine kritische Anzahl an (zudem grundsätzlich am Thema interessierten) Lerserinnen vorbeikommt. Und diese kritische Anzahl hat mir der #opco11 beschert.

[Schreibanlässe] An Schreibanlässen mangelt es zwar grundsätzlich nicht, wenn man sich regelmäßig von seiner gut gepflegten Twitter-Timeline inspirieren lässt, die so generierten Schreibanlässe sind jedoch recht breit gestreut. Lässt man sich auf den #opco11 auf primäre Inspirationsquelle ein, sind diese sehr viel spezifischer. Eben alle irgendwie die Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft, Gleichzeitigkeit von Lernen, Bildung verrührt mit digitalen Medien im weitesten Sinne. Und öfter aber anders über das Gleiche zu bloggen, dringt tiefer und bringt damit weiter.  Aber das klingt jetzt schon ganz schön grunsätzlich ;)

[Persönlichkeiten] Eine Vertiefung anderer Art aber genauso konkret – also abgesehen von der inhaltlichen – fand für mich in der persönlichen Hinsicht statt. Ich bin einem weiteren Teil meiner Twitter-Timeline körperlich begegnet, was mir deren Gedankengänge in 140 Zeichen – für mich erstaunlicherweise – nochmals näher gebracht hat. Als hätte ich durch Begegnungen Kontextinformationen erhalten, die mir die Entschlüsselung und Einordnung der Kurzbotschaften erleichtern.

II. Was hat mir der #opco11 bisher  gebracht – ganz grundsätzlich

Ganz grundsätzlich, jedoch ausgelöst duch ein Fachgespräch mit Dörte Giebel, hat mir die Beschäftigung mit „meinem“ Thema („LeH/Rnen 2.0″) einen Haltungswandel beschert. Obwohl ich jetzt doch schon seit einigen (vier?) Semestern (auch) in der Lehre tätig bin, ab und an mal einen Vortrag halte und allerhand Texte zum Thema verfasse, konnte ich mich lange nicht von der Haltung des puren Lerners (und der ewigen Studentin – die jedoch schon ewig und drei Tage ihren Abschluss gemacht hat) trennen. Dies deshalb, da ich (doch irgendwie) Lernende und Lehrende als zwei Fronten verstanden habe.

Jetzt verstehe ich (Haltungswandel) Lehren als eben auch Lernen. Indem ich meine Rolle als Lehrende (endlich voll und ganz) annehme, lasse ich zwar meinen Status als Lerner los, mitnichten jedoch das Lernen als solches. Natürlich beschäftige ich mich mit Trends und neuen Entwicklungen im Feld (= lernen), bilde mich immer weiter in meinem Fachgebiet weiter (= lernen), sammle noch mehr Erfahrung im miteinander lernen mit (meinen) Studierenden. Seit ich begriffen habe, dass ich als Lehrende Lernen nicht aufgeben muss, es lediglich anders benannt wird/in anderem Rahmen stattfindet, bin ich ganz Lehrerin ;)

III. Wie definiert man im Rahmen des #opco11 Qualität?

Schwieriege Frage. Und genau diese war es, auf die ich mit meiner (sehr persönlichen) Vorrede hinaus wollte. Und die ja eigentlich schon letzte Woche dran war. In dieser war ich jedoch (und bin es immer noch) mit dem Thema Microcontent beschäftigt. Deshalb – so ganz unbeleckt von wissenschaftlichen Überlegungen zur Thematik – mein subjektives perspektivisches Qualitätsempfinden der Lernangebotsseite #opco11:

1. Vorlagen als Schreibanlässe.
Die über die Agenda verlinkten Überblicke, Lektürevorschläge, Online-Event-Nachrichten und weiteren Aktivitäten fungierten für mich als geeignete und gern genommene Schreibanlässe. Weder fühlte ich mich verpflichtet alles zu bearbeiten, noch hatte ich ein Problem die vorgegebene Taktung für mich zu modifizieren, also damit, vor- oder nachzuarbeiten. Ergo: 100 Punkte (von 100) für die Vorlage.

2. Menschen für und in (m)eine/r Community of Practice
Viele Namen der aktiv sich Beteiligten waren mir zwar schon aus anderen Zusammenhängen bekannt (z.B. div. EduCamps). Neue interessante Menschen sind mir jedoch auch untergekommen, meine Community ist gefühlt reicher, diverser und …. größer geworden (was sich eben in oben konstatiertem regeren Austausch niederschlägt). Darüber freue ich mich.

3. Strukturierung über Wochenrückblick und Wochenvorschau
Und ich habe mich doch tatsächlich auf und über den Rückblick zum Wochenende wie auch den Text zum Start in die Woche richtig gefreut (wenn auch das eine vom anderen nicht so klar getrennt bei mir ankam, was ich jedoch keinesfalls als negativ beurteilen möchte). Hervorheben an dieser Stelle möchte ich die beeindruckende Moderatorenkompetenz von Jochen Robes, der es immer wieder geschafft hat, die Besonderheiten der einzelnen entwickelten Ansätze zu wertschätzen, Diskussionslinien aufzuzeigen und mit Anregungen aus seiner eigenen Perspektive zu würzen.

4. Mittwochssession
Dieses Talent war auch in der einen oder anderen Mitwochssession gefragt, und hat m.E. zum einigermaßen Gelingen dieser erheblich beigetragen. Wie ihr merkt schätze ich den Anteil/die Rolle der Expertensession am kritischsten ein. Und zwar deshalb, weil ich die Austauschmöglichkeit mit einem Experten seines Gebietes durchaus wertschätzte, so es sich um solchen handelte. Ich kann jedoch noch kein überzeugendes Konzept erkennen, was und wie – geht man davon aus, dass Teilneherinnen einigermaßen vorbereitet sind – man mit diesen während einer einstündigen Möglichkeit zum Austausch genau anfangen könnte. Die Frage lässt sich 1:1 auf unsere Situation an der FH übertragen. Haben wir eine Vorlesungsreihe auf Konserve und wird auf diese auch zugegriffen, was machen wir dann mit den Studierenden genau während der Präsenzzeit?

Zusammenfassung/auf den Punkt gebracht
Die Angebotsseite des #opco11 beurteile als (für meine Zwecke) recht gelungen mit Potential für Verbesserung in punkto Funktion/Rolle der hinzugezogenen Menschen vom Fach.


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frisch aus der Qualitätsmühle: von hüben nach drüben

Publiziert am von jasminhamadeh

oh oh – Woche 11 und ich hänge noch in der Qualitätsmühle… nützt ja nix, da muss ich erstmal durch, vielleicht kommt noch jemand mit? Ich monologisier mal (wieder) ein bisschen ungehemmt:

Warum sollte man sich überhaupt Gedanken dazu machen: Die Verantwortung für den Lernprozess liegt doch mehr und mehr bei den Lernenden.

Tja, irgendwie schon. Aber: Wenn wir Bedingungen schaffen könnten, unter denen Menschen nachhaltiger, motivierter, anwendbarer, reflektierter, einfacher usw. (um nicht zu sagen „besser“…) lernen – wäre das nicht wirklich mal ein sinnvoller Beitrag zur Gesellschaft oder wozu auch immer?

Also los: Ulf Ehlers fragt u. a. in seinem Vortrag am Mittwoch nach einer möglichen „Passung von offenen Lernformen und geschlossenen Institutionen“ – und findet damit ein weiteres Bild für den Brückenbau zwischen informellem und formellen Lernen.

Ich schleich jetzt schon eine Weile  um die beiden Pole drum herum und starte im formalen Lernen:

1. Wie komm ich vom formalen Lernprozess rüber zum informellen?

Ich kann für meine Kurse (moderierte Onlinekurse) noch einmal überdenken, wie ich das – zum großen Teil sicher informell erworbene – Vorwissen der Teilnehmenden intensiver und expliziter einbinden kann in den Lernprozess. Das würde sicher die Motivation der TN steigern – und zudem auch gleich eine Brücke zum Transfer des Gelernten bauen können.

Vielleicht könnte ich dafür die TN mit einigen (wenigen) offenen Fragen anregen, ihr Vorwissen zum Thema kurz zu notieren. Monika König hat davon geschrieben, das sie das gern so macht. Gefällt mir gut. Und könnte auch ein wichtiger Beitrag sein, um sogenannte „Misconceptions“ aufzudecken und zu vermeiden – und damit Qualität zumindest auf der Ebene „Stimmt / Stimmt nicht“ herzustellen.

Bei der Befragung natürlich Umfang und Darlegungstiefe irgendwie im Rahmen halten… – vielleicht auch parallel ein kleines Tagebuch führen lassen das die TN ergänzen könne, sobald sich eine Schnittstelle zu ihrem Vorwissen auftut.

Dafür ließen sich WIKIs ja ganz gut einsetzen. Da könnte man zwischen vorgegebenen Themen / Fragestellungen und TN-Beiträgen gut verlinken. Ich muss das aber als Moderatorin gut im Blick behalten – und im Kursverlauf darauf referieren. Z. B., indem ich im weiteren Lernprozess immer wieder an die dort gesammelten Aussagen anknüpfe – und ein Vernetzen der TN untereinander anrege.

Und wenn ich den Fokus auf das Selbstorganiserte des informellen Lernens lege:
Ich kann auch Fragestellungen so einrichten, dass ich die TN „auf eine informelle Reise schicke“. Sie sollen auf selbst gesuchten Wegen zur Lösung kommen, die ich dann – ggf. zusammen mit den anderen TN – kommentiere. Da kann ich auch die Gelegenheit nutzen, Kompetenzen für selbstorganisiertes Lernen mitzuvermitteln…

(Klingt ein bisschen als hätte ich bisher nicht genug zu tun in meinen Kursen ;-) Hm, tja, bezahlbar / machbar muss das irgendwie bleiben – na, eins nach dem anderen überlegen…)
2. Und anders herum: Ich starte vom informellen Lernen: Wie komm ich rüber zum formalen?

Warum könnte ich das überhaupt wollen?
Es wäre nach außen ganz hilfreich, wenn Menschen auf einfache Art zeigen können, was sie wissen und können. Vielleicht auch als Qualitätskontrolle denkbar?

Andern zeigen, was man weiß / kann: „E-Portfolio“ haben wir dazu gehört / gelesen. Da muss ich mich wohl auch mal ranmachen… Würde gern mal Einblick bekommen, wie man hier sinnvoll kategorisieren kann („Inhaltliche Bereiche“, „Wissentiefe“ usw.)

Als Qualitätskontrolle : Das erscheint mir sehr reizvoll: In einer wunderbaren, naiven Welt kann das so aussehen: Ein Mensch kommt zu einer Einrichtung, schüttet sein Wissen dort aus und man sagt ihm, was davon stimmt, was nicht, wo was fehlt, wo es mehr gibt, wie er weiter kommt – und zertifiziert ihm den aktuellen Stand – für jeden gut nachvollziebar ;-)

Und wie kann es in unserer tatsächlichen Welt aussehen? Vielleicht wäre Anerkennung informell erworbenen Wissens für bestimmte formale Abschlüsse ja schon ein guter Anfang… Ein Anfang, für den ein Anfang ja auch schon gemacht ist… oder zumindest in der Diskussion ist…

Und für weitere Schritte machen wir vielleicht Bildungsunternehmen auf?
„Allgemeines Lern-Coaching und -Zertifizieren?“ – ALCUZ, klingt doch gut? Dann wissen wir Lehrenden auch wieder, was unsere Aufgabe ist…

Soviel zur Passung von informellem und formalem Lernen… Jetzt bin ich bereit für die letzte Woche…

Mit besten Grüßen an alle Mitdenker und die, die aus den Monologen Dialoge machen
Jasmin


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Woche 11: Und was mache ich jetzt? Von der Theorie zur Praxis?

Publiziert am von jrobes

Ich war am Wochenende auf der Firmung meines Patenkindes. Eine katholische Kirche in der Nähe von Freiburg, Hunderte von Besuchern, alles sehr festlich und feierlich und über zwei Stunden Programm. Und völlig zeitlos: Wenn nicht zwei Anmerkungen des Geistlichen zur Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen gewesen wären, das Ganze hätte „irgendwann, irgendwo“ stattfinden können. Jetzt sitze ich hier und leite unsere letzte Woche „OpenCourse“ ein, nachdem ich einen schnellen Rundgang durch die Posts und Tweets der letzten Tage unternommen habe. Wie weit Welten doch auseinander liegen können! Oder auch nicht …

Wir haben unseren Rückblick ja in den letzten Tagen schon behutsam eingeleitet. Dazu gehört unsere Befragung der Teilnehmer. Erste Ergebnisse hat Claudia bereits hier präsentiert, und weitere wollen wir am Mittwoch in unserer Online-Session vorstellen. Dazu gehören auch die Reflektionen über das, was wir hier seit über 10 Wochen tun. Einige „Bestandsaufnahmen“ von Teilnehmern haben wir in der Agenda dieser Woche bereits verlinkt. Einige wie z.B. Karlheinz Pape haben sich dieses Wochenende Gedanken gemacht. Und andere überlegen bereits, wie es nach dem OpenCourse weitergeht (webgrrls).

Bitte sammelt Eure Fragen für den Mittwoch. Vielleicht hat ja jemand Lust, ein neues Etherpad zu eröffnen. Aus den bereits vorliegenden Anmerkungen habe ich schon einmal die folgenden Fragen entnommen und stelle sie gerne hier noch einmal zur Diskussion (für die gesamte Woche, aber gerne auch als direkten Input für Mittwoch):

– Wie wurde das Themenspektrum des OpenCourses empfunden?
– Wie lassen sich offene Kursangebote mit bestehenden Bildungsinstitutionen und -strukturen verknüpfen? Haben OpenCourses eine „ideale“ Heimat?
– „Lohnen“ sich offene Kurse, wenn es keine Abschlüsse, Zertifikate und Credit Points gibt?
– Wunsch nach Vernetzung und offenen Austausch: Bieten OpenCourses etwas, was traditionelle Bildungsangebote nicht bieten (können)?
– Wie geht man produktiv mit dem Zeitmangel, der Orientierungslosigkeit, der fachlichen Überforderung usw. um?
– Wie können Teilnehmer stärker in die Planung, Organisation und Durchführung eines OpenCourses integriert werden? Wollen sie das überhaupt?
– Welche „Bausteine“ braucht ein OpenCourse unbedingt, welche sind Kür?

Das ist nur ein kleiner Ausschnitt, aus bereits vorliegenden Fragen und Anmerkungen! Bitte ergänzt diese bis Mittwoch und bringt sie in unsere Session mit (danach ist es zu spät 😉  Aber erst einmal wünsche ich einen guten Start in die Woche!

Jochen

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Twitter Medium der Wahl – erster Blick auf unsere OPCO Statistik

Publiziert am von Claudia Bremer
Ein ersten Blick auf den Zwischenstand unserer OPCO-Befragung und auf die OPCO2011-Statistik ergibt: Twitter war das Medium der Wahl, das mit Abstand beliebteste und meistgenutzte Medium. 


-> Link auf die OPCO-Statistik Stand 7.7.11
 

Das haben wir schon in den ersten Wochen des Kurses feststellen können und es hat uns, gelinde gesagt, zum Teil überrascht in welchem Ausmaß die Twitternutzung tatsächlich um den Kurs herum stattfand.

Twitter zur Vernetzung und Diskussion
Twitter wird auch sicher nach dem OPCO weiterhin ein wichtigtes Medium zur Vernetzung der Community sein, die sich rund um andere Events vernetzt, so z.B. rund um die Microlearning 5.0 letzte Woche. So haben z.B. die Webgrrls schon jetzt zur Twitter-Vernetzung in der OPCO2011-Nachfolge aufgerufen: „Per Twitter diskutieren zu Lernen, Lehren und Training“

Twitter als Lern-/Lehrmedium?
Ob sich Twitter als Lern-/Lehrmedium eignet? I unserem Kurs hier hat es sicherlich eine wichtige Rolle gespielt. Einsatz in formalen Bildungsprozesse z.B. in Hochschulen findet es vor allem im englischsprachigen Raum. Hier einige Beiträge zum Lehren und Lernen mit Twitter:

Teaching With Twitter: Not for the Faint of Heart
http://chronicle.com/article/Teaching-With-Twitter-Not-for/49230/

Professors experiment with Twitter as teaching tool
http://www.jsonline.com/news/education/43747152.html

28 Creative Ideas for Teaching with Twitter
http://mindshift.kqed.org/2011/07/28-creative-ideas-for-teaching-with-twitter/

Teaching with Twitter
http://steve-wheeler.blogspot.com/2009/01/teaching-with-twitter.html

Eine Übersicht über weitere Beiträge:
Alan Lew: Twitter Tweets for Higher Education
http://web20teach.blogspot.com/2007/08/twitter-tweets-for-higher-education.html

Dort als weitere Links sind auch genannt:
David Parry: Teaching with Twitter (Video)
http://casesblog.blogspot.com/2008/09/video-teaching-with-twitter.html

Melanie McBride: Classroom 2.0
http://melaniemcbride.net/2008/02/10/classroom20-twitter-delicious-and-participatory-learning/

Judy O’Connell: Twitter – a Teaching and Learning Tool
http://heyjude.wordpress.com/2008/03/30/twitter-teaching-and-learning/

Gabriela Grosseck and Carmen Holotescu: Can we use Twitter for Educational Activities?
http://www.scribd.com/doc/2286799/Can-we-use-Twitter-for-educational-activities

Carmen Holotescu and Gabriela Grosseck: Using Microblogging in Education
http://www.scribd.com/doc/8551345/Using-microblogging-in-education-Case-Study-Ciripro

Nicole Melander: 14 Days of Twitter
http://digitalmindsblogger.blogspot.com/

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LLL staatlich „motiviert“

Publiziert am von Gaby Goldberg

Lebenslanges Lernen – Genuß oder Zwang? Prof. Ulf-Daniel Ehlers hat in seinem Vortrag diese Frage aufgeworfen – und mich damit ins Grübeln gebracht, denn ich habe mir daraufhin eine andere gestellt: Wie würden wohl die Lehrkräfte des israelischen Schulsystems darauf antworten? Genauer gesagt: des israelischen „Erziehungs“systems – so lautet der offizielle Begriff, dessen Mehrdeutigkeit  unter dem Aspekt des lebenslange Lernens  deutlich wird.

Lehrkräfte israelischer Schulen verdienen kein übermäßig üppiges Gehalt - Berufsanfänger in der Primarschule (bis Klasse 6) werden mit 3000-4000 Schekeln brutto bezahlt, in weiterführenden Schulen (Klasse 7 bis 12) mit 4000-5000 Schekeln (4,8-5 Schekel = 1 Euro) – bei höherer Stundenzahl als der OECD-Durchschnitt. Der Lehrerverdienst liegt unter dem israelischen Durchschittseinkommen von zur Zeit ca. 8500 Schekel.

Die Statistik: http://www.ginaplus.org/kshomron/employment.htm

Allerdings ermöglicht der Staat eine Steigerung dieses Gehalts – nämlich dann, wenn Lehrkräfte ihre Qualifikation durch Weiterbildungen aufbessern. Insgesamt 24 „Punkte“ entlohnt er mit einem Zuschlag auf das Bruttoeinkommen. Diese Punkte werden für eine akademische Publikation  vergeben oder auch für einen Kurs, bei dessen Auswahl der Lehrkraft keine inhaltlichen Grenzen gesetzt sind. Eine Physiklehrkraft kann sich  zum Beispiel einen Yogakurs anerkennen lassen, wenn sie das für sinnvoll hält,  vorausgesetzt, der Kurs-Anbieter ist vom Erziehungsministerium zertifiziert. Diese Zertifizierung erfolgt weniger nach inhaltlichen als nach formalen  Gesichtspunkten (ein Kriterium ist das Vorhandensein eines Curriculums, ein anderes der Stundenumfang des Kurses, ein weiteres die formale Qualifikation der dort Lehrenden oder die Frage, ob ausreichend Toiletten nach Standard des Gesundheitsministeriums vorhanden sind usw. usw. – man ist mit dem Ausfüllen des Zertifizierungsantrags locker einen halben Arbeitstag beschäftigt).

Handfeste Erziehung zum lebenslangen Lernen also. Leider habe ich keine Statistik darüber, wie viele Lehrkräfte die Höchstpunktzahl von 24 (und damit die Verdoppelung des Gehalts) erreichen. Den meisten, mit denen ich über das Thema diskutiert habe, ist es bisher nicht gelungen – und wenn, dann eher  Männern als Frauen, aus den bekannten Gründen: Kinder, Familienarbeit… Aber diese Aussage ist nicht repräsentativ.

Interessant scheint mir im übrigen die Nomenklatur: „Fortbildung“ heißt auf Hebräisch „hischtalmut“ und ist ein Derivat des Verbs „le-hischtalem“. Die Wurzel dieses Verbs, „schalem“, bedeutet „vollständig, intakt, ganz“ (schalom – Friede – geht auch auf diese Wurzel zurück), und „le-hischtalem“ ist doppeldeutig: einmal nämlich  „sich bezahlt machen“ – „sich lohnen“, aber andererseits auch „sich vervollkommnen“. Sich vervollkommnen durch lebenslanges Lernen – eine hübsche Idee. Dass sie gebunden wird an ein Grundgehalt, das bei einer Vollzeitstelle in der Primarschule gerade mal so hoch ist wie das staatliche Mindesteinkommen, macht sie dubios.

Zur OECD-Studie, auf Englisch:

http://www.haaretz.com/print-edition/news/oecd-israel-lags-in-teacher-pay-and-spending-per-pupil-1.312831

Auf Hebräisch, aber Tabelle 2 ist verständlich:

http://www.ynet.co.il/articles/0,7340,L-3594175,00.html (Tabelle 2, letzte Zeile, fett: Israel. Horizontale Rubriken von rechts nach links: Klasse 1-6, Klasse 7-9, Klasse 10-12, Klasse 10-12 mit 15 Jahren Berufserfahrung. Jahresbruttoeinkommen in Dollar, allerdings von 2006; mittlerweile liegt es etwas höher. Vertikal: Vergleichsländer – von oben nach unten: USA, Dänemark, Spanien, Südkorea, OECD-Durchschnitt)


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Freiheit beim Lernen ist effektiver: Rückblick Opco11 „Zukunft des Lernens“

Publiziert am von khpape
Keine vorgegebenen Lernziele, keine vorgegebenen Lerninhalte, keine vorgegebenen Lernwege beim Opco11 – ich konnte ausschließlich nach meinen Interessen vorgehen. Das hat einerseits meine Neugierde geweckt, auch zu Themen, die ich normalerweise nicht auf dem Radar hatte (z.B. lebenslanges Lernen) – … Weiterlesen
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OpenCourse 2011: Die zehnte Woche

Publiziert am von jrobes

Ich weiß nicht, wie es Euch/ Ihnen geht, aber nach 10 Wochen OpenCourse häufen sich bei mir die täglichen Déjà-vus. Gerade bin ich über Michael Kerres gestolpert, der in einem aktuellen Beitrag („Google Plus 4 LMS“) noch einmal die Frage aufwirft, was eine gute Lernplattform heute leisten sollte. Oder gestern im Elektrischen Reporter, als Mario Sixtus mit dieser netten Feststellung einen Beitrag über Medienkompetenz einläutete: “Der Begriff Medienkompetenz stammt aus den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts und er bedeutete damals soviel wie zu wissen, dass die BILD-Zeitung lügt.“ Und heute … ? Konkrete Referenzen an die Themen der vergangenen Wochen gab es noch von Christian Spannagel, der sehr ausführlich sein Musikfestival ausgewertet hat („Eine Woche nach dem Festival“), und dann haben sich einige noch am Stichwort „Microlearning“ abgearbeitet (u.a. Lore Ress, Jasmin Hamadeh, Monika König).

Aber diese Woche ging es ja um Qualität und das Lebenslange Lernen. Mit sehr heterogenen Beiträgen, Anmerkungen und Kommentaren. Wenn ich ganz mutig bin, dann stelle ich fest: Es war zumindest Konsens, dass die Bedeutung des Lebenslangen Lernens und damit auch die des selbstorganisierten Lernens zunimmt. Naürlich bedeutet das, dass der Lerner die Verantwortung für seinen Lernprozess und dessen Qualität übernimmt, oder? (Horst Sievert, Volkmar Lange). Oder macht es Sinn, wie es z.B. Jasmin Hamadeh versucht hat, Kriterien für einen guten Lernprozess zu definieren? Aber sind die „ojektivierbar“? Karlheinz Pape wiederum meint, dass die Qualität des indivduellen Lernprozesses gar nicht steuerbar ist und man sich besser auf die Rahmenbedingungen konzentrieren sollte (und deren Qualität?). Und Andrea Brücken möchte gleich ins Grundgesetz …

Das sind nur Ausschnitte aus der offenen und interessanten Diskussion. „Eingerahmt“ wurde sie durch die Mittwochs-Session, in der Ulf-Daniel Ehlers einen schönen Bogen vom Konzept des Lebenslangen Lernens zur Qualitätsfrage spannte (hier geht’s noch einmal zu seinen Folien). Vor allem seine Frage nach der „Passung von offenen Lernformen und geschlossenen Institutionen“ sowie die Gegenüberstellung von „Qualität 1.0“ und „Learning 2.0“ sind ja wie direkt auf unser  OpenCourse-Projekt zugeschnitten. By the way, ist eigentlich schon jemand fündig geworden: „#opco11 @uehlers erwähnte ein Handbuch für #ugc – ist das irgendwo einsehbar?“

Ansonsten biegen wir ja nächste Woche auf die Zielgerade ein! Dazu noch eine Bitte: Bis Sonntag steht noch unsere Online-Befragung offen. Wir freuen uns, wenn Ihr daran rege teilnehmt! Denn die Ergebnisse dieser Befragung sollen ein Thema der Abschlusswoche werden. Desweiteren haben wir auf der Agenda noch einmal einige Stichworte aktualisiert und Beiträge verlinkt: „Und was mache ich jetzt? Von der Theorie zur Praxis“. Viel Spaß beim Lesen, Nachdenken und Mitmachen am nächsten Mittwoch. Bis dahin ein schönes Wochenende!

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#opco-Woche 10: Lebenslanges Lernen

Publiziert am von Gaby Goldberg

Der Mensch lernt sein ganzes Leben lang, informell, zwanglos, genussvoll: Wozu brauche er dann noch die Qualitätsdiskussion? Eine ketzerische Frage, die Jochen Robes da während der 10. opco-live-Session mit Ulf-Daniel Ehlers (Duale Hochschule Baden-Württemberg) aufwarf, und die dann  zu einem kurzen Austausch über die Qualitätbestimmung von user-generiertem Content führte. Ehlers´Antwort: Reflexion und Peer-Review (ach, dieses Neudeutsch…) führen zu einer Verbesserung des Inhalts im Sinne von: Was hilft mir bei der Lösung meines Problems?

Das ist die eine Ebene. Die andere:  Lehrende haben durch ihre Rolle andere Qualitätskriterien als Lernende; der Austausch zwischen der formellen und der informellen Ebene ergibt den Mehrwert und ist daher ausdrücklich erwünscht und institutionell zu integrieren.

Das ruft mir einige von Jasmin Hamadehs Blogartikeln wieder ins Gedächtnis und ist ein guter Ausgangspunkt für die kommende Woche, in der die Kursreflexion ansteht – mein opco-Lernprogramm für die nächsten Tage  (und dazu noch  das Thema von Woche 9,  microlearning, das mich – wie andere auch – nach wie vor umtreibt).

Nicht zuletzt wegen der Vorbereitung halte ich diese live-Session für eine der gelungeneren im opco. Die Frage- bzw. Diskussionszeit fand ich allerdings noch immer zu kurz.

Die Vortragsfolien gibt es hier:

http://blog.studiumdigitale.uni-frankfurt.de/opco11/files/2011/07/Folien_Ehlers_Woche10.pdf


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Google Plus 4 LMS

Publiziert am von jrobes

Am Duisburger Learning Lab wird seit einigen Monaten eine soziale Lernplattform eingesetzt mit der schönen Bezeichnung “Online-Campus Next Generation” (OCNG). Es ist eine Plattform, die versucht, die sozialen Beziehungen und den Informationsaustausch nicht nur auf Kurse oder Lernräume zu beschränken (wie z.B. ein klassisches LMS), sie aber auch nicht auf einfache Formeln wie “friend” oder “no friend” zu reduzieren (wie z.B. Facebook und Twitter).

In diesem Blogpost bietet Michael Kerres, an dessen Lehrstuhl das Learning Lab hängt, zwei Beschreibungen des OCNG an. Die erste lautet kurz und knapp: “Die Lernplattform funktioniert so wie Google Plus.” Die zweite ist etwas länger und findet sich im Artikel: “Modellierung sozialer Kommunikation in Social Software und Lernplattformen” (Tobias Hölterhof, Michael Kerres). Hier werden Vor- und Nachteile verschiedener Plattform-Konzepte abgewogen.

Dazu eine Anmerkung: Ausgangspunkt dieser Abwägungen ist die einzelne Plattform, die “die vielfältigen Formen lebensweltlicher sozialer Kommunikation” besser oder schlechter abbildet. Das ist aus dem Blickwinkel eines Bildungsdienstleisters nachvollziehbar. Der Nutzer und Lerner wiederum kennt diesen Blickwinkel gar nicht. Er lebt, mit oder ohne Web, in vielfältigen Beziehungen und Netzwerken. Die Beschränkungen, die der Soziologe einer Plattform wie Facebook (”friend”/ “no friend”) zuschreibt, hebt der Nutzer durch seine parallele Teilhabe in verschiedenen Netzwerken auf. Kritisch wird es möglicherweise erst, wenn sich die Erfahrungswelt auf einige wenige Netzwerke oder eine einzige Plattform (wie Facebook) reduziert. Wie im Leben vor Social Media.
Michael Kerres, Learning Lab, 8. Juli 2011 

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