Bildquelle. Der eine oder andere Austausch über den #opco11 hat mir eine grundlegende Erkenntnis verschafft: Es gibt so viele Perspektiven auf diesen, wie es Betrachter gibt. Und genau darum handelt es sich bei folgenden Ausführungen. Um perspektivische Betrachtungen auf den #opco11.
Mein ureigenes Zwischenfazit ist ein durchaus positives. Dies deshalb, da mir der #opco11 bisher nicht nur ganz konkret etwas gebracht hat, sondern auch ganz grundsätzlich.
I. Was mir der #opco11 (bisher) gebracht hat – ganz konkret
[Masse und Klasse] Ganz konkret hat mir der #opco11 Leserinnen auf meinen Blog gespült. Ich bin ehrlich gesagt nicht die Frau der Zahlen, sondern vielmehr der Inhalte. Nichts desto trotz braucht es eine gewisse An-Zahl an Leserinnen, um sich inhaltlich austauschen zu können. Zahlenmäßig heißt das in meinem Falle: Vor #opco11 Zeiten hatte ich – extram schwankend (in Abhängigkeit der Publikationsdichte und des Publikaitonstaktes meiner Artikel) – durchschnittlich 30 Leserinnen (will meinen „Zugriffe“ pro Tag. Seitdem der #opco11 angelaufen ist, beläuft sich der Durchschnitt auf 50. Die dem #opco11 geschuldeten Hochzugriffzeiten sind bei mir immer Mitte der Woche, allerdings in der absoluten Zahl fallend. War die Zugriffszahl am Mittwoch der ersten Woche noch über 200, lag sie letzte Woche um die 100, wieder mittwochs.
Aber genug der Erbsenzählerei. Als These möchte ich in den Raum stellen, dass eine wie auch immer geartete Diskussion auf Blogs im Allgemeinen erst dann möglich wird, wenn eine kritische Anzahl an (zudem grundsätzlich am Thema interessierten) Lerserinnen vorbeikommt. Und diese kritische Anzahl hat mir der #opco11 beschert.
[Schreibanlässe] An Schreibanlässen mangelt es zwar grundsätzlich nicht, wenn man sich regelmäßig von seiner gut gepflegten Twitter-Timeline inspirieren lässt, die so generierten Schreibanlässe sind jedoch recht breit gestreut. Lässt man sich auf den #opco11 auf primäre Inspirationsquelle ein, sind diese sehr viel spezifischer. Eben alle irgendwie die Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft, Gleichzeitigkeit von Lernen, Bildung verrührt mit digitalen Medien im weitesten Sinne. Und öfter aber anders über das Gleiche zu bloggen, dringt tiefer und bringt damit weiter. Aber das klingt jetzt schon ganz schön grunsätzlich
[Persönlichkeiten] Eine Vertiefung anderer Art aber genauso konkret – also abgesehen von der inhaltlichen – fand für mich in der persönlichen Hinsicht statt. Ich bin einem weiteren Teil meiner Twitter-Timeline körperlich begegnet, was mir deren Gedankengänge in 140 Zeichen – für mich erstaunlicherweise – nochmals näher gebracht hat. Als hätte ich durch Begegnungen Kontextinformationen erhalten, die mir die Entschlüsselung und Einordnung der Kurzbotschaften erleichtern.
II. Was hat mir der #opco11 bisher gebracht – ganz grundsätzlich
Ganz grundsätzlich, jedoch ausgelöst duch ein Fachgespräch mit Dörte Giebel, hat mir die Beschäftigung mit „meinem“ Thema („LeH/Rnen 2.0″) einen Haltungswandel beschert. Obwohl ich jetzt doch schon seit einigen (vier?) Semestern (auch) in der Lehre tätig bin, ab und an mal einen Vortrag halte und allerhand Texte zum Thema verfasse, konnte ich mich lange nicht von der Haltung des puren Lerners (und der ewigen Studentin – die jedoch schon ewig und drei Tage ihren Abschluss gemacht hat) trennen. Dies deshalb, da ich (doch irgendwie) Lernende und Lehrende als zwei Fronten verstanden habe.
Jetzt verstehe ich (Haltungswandel) Lehren als eben auch Lernen. Indem ich meine Rolle als Lehrende (endlich voll und ganz) annehme, lasse ich zwar meinen Status als Lerner los, mitnichten jedoch das Lernen als solches. Natürlich beschäftige ich mich mit Trends und neuen Entwicklungen im Feld (= lernen), bilde mich immer weiter in meinem Fachgebiet weiter (= lernen), sammle noch mehr Erfahrung im miteinander lernen mit (meinen) Studierenden. Seit ich begriffen habe, dass ich als Lehrende Lernen nicht aufgeben muss, es lediglich anders benannt wird/in anderem Rahmen stattfindet, bin ich ganz Lehrerin
III. Wie definiert man im Rahmen des #opco11 Qualität?
Schwieriege Frage. Und genau diese war es, auf die ich mit meiner (sehr persönlichen) Vorrede hinaus wollte. Und die ja eigentlich schon letzte Woche dran war. In dieser war ich jedoch (und bin es immer noch) mit dem Thema Microcontent beschäftigt. Deshalb – so ganz unbeleckt von wissenschaftlichen Überlegungen zur Thematik – mein subjektives perspektivisches Qualitätsempfinden der Lernangebotsseite #opco11:
1. Vorlagen als Schreibanlässe.
Die über die Agenda verlinkten Überblicke, Lektürevorschläge, Online-Event-Nachrichten und weiteren Aktivitäten fungierten für mich als geeignete und gern genommene Schreibanlässe. Weder fühlte ich mich verpflichtet alles zu bearbeiten, noch hatte ich ein Problem die vorgegebene Taktung für mich zu modifizieren, also damit, vor- oder nachzuarbeiten. Ergo: 100 Punkte (von 100) für die Vorlage.
2. Menschen für und in (m)eine/r Community of Practice
Viele Namen der aktiv sich Beteiligten waren mir zwar schon aus anderen Zusammenhängen bekannt (z.B. div. EduCamps). Neue interessante Menschen sind mir jedoch auch untergekommen, meine Community ist gefühlt reicher, diverser und …. größer geworden (was sich eben in oben konstatiertem regeren Austausch niederschlägt). Darüber freue ich mich.
3. Strukturierung über Wochenrückblick und Wochenvorschau
Und ich habe mich doch tatsächlich auf und über den Rückblick zum Wochenende wie auch den Text zum Start in die Woche richtig gefreut (wenn auch das eine vom anderen nicht so klar getrennt bei mir ankam, was ich jedoch keinesfalls als negativ beurteilen möchte). Hervorheben an dieser Stelle möchte ich die beeindruckende Moderatorenkompetenz von Jochen Robes, der es immer wieder geschafft hat, die Besonderheiten der einzelnen entwickelten Ansätze zu wertschätzen, Diskussionslinien aufzuzeigen und mit Anregungen aus seiner eigenen Perspektive zu würzen.
4. Mittwochssession
Dieses Talent war auch in der einen oder anderen Mitwochssession gefragt, und hat m.E. zum einigermaßen Gelingen dieser erheblich beigetragen. Wie ihr merkt schätze ich den Anteil/die Rolle der Expertensession am kritischsten ein. Und zwar deshalb, weil ich die Austauschmöglichkeit mit einem Experten seines Gebietes durchaus wertschätzte, so es sich um solchen handelte. Ich kann jedoch noch kein überzeugendes Konzept erkennen, was und wie – geht man davon aus, dass Teilneherinnen einigermaßen vorbereitet sind – man mit diesen während einer einstündigen Möglichkeit zum Austausch genau anfangen könnte. Die Frage lässt sich 1:1 auf unsere Situation an der FH übertragen. Haben wir eine Vorlesungsreihe auf Konserve und wird auf diese auch zugegriffen, was machen wir dann mit den Studierenden genau während der Präsenzzeit?
Zusammenfassung/auf den Punkt gebracht
Die Angebotsseite des #opco11 beurteile als (für meine Zwecke) recht gelungen mit Potential für Verbesserung in punkto Funktion/Rolle der hinzugezogenen Menschen vom Fach.