Hast du schon mal darüber nachgedacht, wie viel Geld du im Jahr für Bücher ausgibst? Liest du viel oder eher wenig? Kaufst du gerne gebundene Bücher oder bevorzugst du Taschenbücher? Nehmen wir pauschal an, dass jemand 24 Bücher im Jahr liest, also etwa zwei pro Monat. Wenn wir für ein Taschenbuch mindestens 10 € ansetzen, ergibt das 240 € im Jahr. Für gebundene Ausgaben, die abgerundet 20 € kosten, wären es sogar 480 € im Jahr. Und dabei ist oft noch nicht das Lesepensum von Viellesern abgedeckt und schon gar nicht die Bücher, die nur gekauft, aber noch nicht gelesen werden.
Als ich begann, minimalistischer zu leben und weniger, bzw. anders zu arbeiten, um mehr Freizeit genießen zu können, mein Studium zu fokussieren und nicht 24/7 ausgebrannt zu sein, überprüfte ich natürlich meine monatlichen Ausgaben. Ich notierte genau, wofür ich mein Geld ausgebe und wo Einsparungen möglich sind. Neben unvermeidbaren Ausgaben wie Versicherungen, Lebensmitteln, etc. fiel mir auf, wie viel Geld ich für Bücher ausgab. Ich fragte mich, inwiefern mich die Bücher in meinem Regal wirklich glücklich machen. Wie viele davon würde ich noch einmal lesen?
Mir wurde schnell klar, dass ich für viele Bücher gar nicht die Zeit aufbringen möchte, sie erneut zu lesen, da es noch so viel auf diesem Planeten zu entdecken (und zu lesen!) gibt. Die Phase, in der ich dachte, dass ein gut gefülltes Bücherregal etwas über meine Persönlichkeit aussagen muss, hatte ich bereits hinter mir gelassen. So begann ich zu überlegen, wie ich bei meinen Buchkäufen sparen könnte.
Da ich die Universitätsbibliothek wegen der Entfernung – eine Stunde Fahrtzeit jeweils hin und zurück mit unzuverlässigen öffentlichen Verkehrsmitteln – für mich unpraktisch finde, habe ich nach anderen Möglichkeiten gesucht. Glücklicherweise gibt es bei mir vor Ort eine Schulbücherei, die auch für Gemeindemitglieder zugänglich ist. Hierüber habe ich zudem Zugang zur sogenannten Onleihe des hessischen Verbunds, wo man eine Vielzahl an Büchern digital ausleihen kann.
Ich schnappte mir also meine Büchertasche und stattete der Bibliothek einen Besuch ab, die Anmeldung war sogar kostenlos, jippieh! Obwohl die Auswahl nicht so groß ist wie in einer Großstadt, fühlte ich mich sofort wohl. Diese Räume, vollgepackt mit Bücherregalen, strahlen für mich eine angenehme Ruhe und Gelassenheit aus. Ich liebe es, mich in ganz neuen Bereichen weiterzubilden oder alte Skills auszubauen und durch die Bücher zu stöbern, um zu entscheiden, was ich mitnehmen möchte.
Hier gibt es genug Bücher, um mich lange zu beschäftigen. Zudem werden regelmäßig neue Exemplare angeschafft, auch ganz aktuelle Veröffentlichungen. Ich werde also mit großer Wahrscheinlichkeit niemals an den Punkt kommen, an dem ich alles in dieser Bibliothek Verfügbare gelesen habe. Auf dem Weg zur Stadtbücherei gibt es zusätzlich einen offenen Bücherschrank! Diese Schränke haben einen besonderen Charme: Manchmal finde ich dort aussortierte Werke, die wie neu aussehen, schon ganz zerlesen sind oder vielleicht nie zu Ende gelesen wurden. In einem der letzten Bücher, das ich dort fand, lag auf Seite 25 noch ein Lesezeichen. Offenbar hatte die vorherige Person an dieser Stelle aufgegeben. Ich sehe das als kleine Herausforderung und bin gespannt, ob es mir gefällt (es ist der erste Band der Outlander-Reihe, also schon ein ordentlicher Schinken😊).
Von meinem letzten Bibliotheksbesuch kam ich mit acht neuen Büchern zurück. Auch im Bücherschrank habe ich fünf Bücher gefunden, die schon lange auf meiner Leseliste standen. Mit diesen 13 Büchern bin ich bestens für die Sommerferien ausgestattet. Mit Sicherheit sogar viel mehr, als ich in diesen sechs Wochen überhaupt lesen kann. Ist auch gar nicht schlimm, denn ich darf sie nach Ablauf dieser sechs Wochen noch zweimal jeweils zwei Wochen verlängern.
Momentan gönne ich mir das Lesen sehr, sehr gerne. Die Akkus regelmäßig wiederaufzuladen ist so unglaublich wichtig – auch wenn man gerade ganz viel mit Hausarbeiten, Lernen oder Arbeiten zu tun hat. Und Lesen geht auch bei jedem Wetter: Entweder an einem regnerischen Tag, eingemummelt in der Kuscheldecke auf der Couch oder auch bei sehr warmem Sommerwetter, gut eingecremt mit Sonnenhut auf meinem Balkon. Da sich das Wetter in einer Sache wieder sehr beständig zeigt, nämlich in seiner Unbeständigkeit, kann man zumindest das Lesen von ein paar Seiten zur Konstanten machen.
Lesen kann ein sehr kostengünstiges Hobby sein, das entspannt und eine schöne Möglichkeit bietet, um abzuschalten. Es ist oft schwer, mit begrenztem Budget Hobbys zu finden. Hier kann es helfen, sich zu überlegen, welche Bücher man wirklich besitzen und jederzeit um sich herumhaben möchte und welche man auch “nur” ausleihen kann. So spart man neben ein paar Euronen auch noch Platz (den ich persönlich dann oft mit Pflanzen besetze, aber das ist wieder ein anderes Thema).
Im Jahr 2022, als ich die 52 Bücher in einem Jahr-Challenge machte, habe ich durch das Ausleihen von Büchern knapp 650 € gespart. 2023, mit 30 Büchern, waren es knapp 400 €. Und dieses Jahr, mit bisher 21 Büchern, sind es schon 290 Hast du schon mal darüber nachgedacht, wie viel Geld du im Jahr für Bücher ausgibst? Liest du viel oder eher wenig? Kaufst du gerne gebundene Bücher oder bevorzugst du Taschenbücher? Nehmen wir pauschal an, dass jemand 24 Bücher im Jahr liest, also etwa zwei pro Monat. Wenn wir für ein Taschenbuch mindestens 10 € ansetzen, ergibt das 240 € im Jahr. Für gebundene Ausgaben, die abgerundet 20 € kosten, wären es sogar 480 € im Jahr. Und dabei ist oft noch nicht das Lesepensum von Viellesern abgedeckt und schon gar nicht die Bücher, die nur gekauft, aber noch nicht gelesen werden.
Für diese Beträge könnte man, wenn man von der aktuellen Semestergebühr von 337 € ausgeht, schon fast vier Semester bezahlen!
Das soll jedoch kein Aufruf sein, nie wieder Bücher zu kaufen. Wenn dir Bücher viel bedeuten und du sie gerne in deinem Zuhause hast, weil sie dir Freude bereiten, dann mach das genauso weiter. Ich möchte niemanden belehren. Es ist auch wichtig, dass Menschen noch immer gedruckte Bücher kaufen, damit dieses Medium nicht ausstirbt. Wenn du jedoch wie viele Studierende manchmal knapp bei Kasse bist, dann hoffe ich, dass diese Tipps dir helfen, etwas mehr Budget für andere Dinge zu haben oder vielleicht zwei Rechnungen im Jahr mit leichterem Herzen bezahlen zu können.
Bildung und Lesen müssen nicht teuer sein. Man muss nur wissen, wo man sparen kann. Bibliotheken, Onleihe-Angebote oder Bücherschränke sind tolle Ressourcen. Wenn man gerne Bücher in seinem Zuhause hat, kann man ja auch mal durch die großen Angebote an Verkaufsportalen stöbern, die gebrauchte Exemplare anbieten. Auch ein Besuch im Antiquariat kann spannend sein, da man hier oft nicht nur eine große Auswahl an Büchern hat, sondern gleichzeitig noch auf eine Zeitreise mitgenommen wird. Der Austausch mit Freunden, wenn man sich gegenseitig Bücher ausleiht, kann ebenfalls spannend sein und man hat gleich noch ein schönes Gesprächsthema.
Schau doch einfach mal, was die Bibliothek in deiner Nähe zu bieten hat. Oder mach dich schlau, ob es einen Bücherschrank in deiner Umgebung gibt. Ein kleiner Sparfuchs-Fairness-Tipp: Wenn du ein Buch aus dem Bücherschrank ausliest und es nicht behalten möchtest, bring es zurück, damit andere sich auch daran erfreuen können. So bleibt der Bücherschrank gut gefüllt – vielleicht hast du ja noch ein paar Schätze bei dir zu Hause, die du gleich mitnehmen kannst.
Wie viel gibst du im Jahr für Bücher aus? Hast du gerne deine Bücher um dich herum oder hast du schon einmal überlegt, deine Sammlung zu verkleinern? Was ist dieses Jahr deine Sommerlektüre? Teile deine Gedanken gerne mit uns! Wir freuen uns auf deinen Kommentar 😊