OpenCourse 2011

Zukunft des Lernens

Medienkompetenzschulung? Doch: Lehrende müssen!

Publiziert am von jasminhamadeh

Lernen kann jeder! Aber lehren nicht.

Ein klares JA! von mir zu Schulungen in „Medienkompetenz“ für Lehrende. Und zwar – potenziell – alle Lehrenden: Lehrer, Trainer, Uni-Dozenten, Dozenten in Unternehmen, Ausbilder etc.

Da kann ich jetzt nicht einmal als Advokatus/a Diaboli sagen, „Nee, die brauchen keine Schulungen…“
Ich habe selbst einen Onlinekurs zur Lehrenden-Schulung mit-konzipiert und viele Jahre moderiert und weiterentwickelt (Train the E-Trainer der AWW / Univ. Hamburg) – und stehe voll hinter dessen Zielen und Methoden :-) Ich muss aber dazu sagen: Hier steht Medienkompetenz nicht für sich – sondern von Anfang an immer nur im Zusammenhang mit der Fragestellung: Wie kann ich die Technik didaktisch sinnvoll einsetzen.

Welche wesentlichen Erkenntnisse möchte ich hier daraus weitergeben? (Auch in Ergänzung zu den Punkten aus Konzert 4 in Christian Spannagels Event dieser Woche.) Es geht gar nicht v. a. um Medienkompetenz (1): Die Lehrenden glauben meist, sie brauchen technische Schulung – lernen aber oftmals eigentlich Didaktik (neu) – und wenden das dann im E-Learning-Kontext an. Weil sie jetzt gezwungen sind, didaktisch zu planen. „E-Learning als trojanisches Pferd für Didaktik“ habe ich das in einem Aufsatz mal genannt. E-Learning fordert auch aus technischen Gründen eine didaktische Planung und das transparent-Machen des Ablaufs, der Ziele, der Methoden, der Lernerfolgskontrollen – und steht natürlich (immer noch) unter einem gewissen „Rechtfertigungszwang“.

  • Ohne Schulung würden sich die Teilnehmer wahrscheinlich vorwiegend mit technischen Fragestellungen beschäftigen – oder haben gemerkt, dass sie das allein nicht zum Ziel bringt und kommen dann nicht weiter.
  • Es geht gar nicht v. a. um Medienkompetenz (2): Der Samen für „Methodische Phantasie“ muss oft erst noch gesät werden:
    Dass E-Learning mehr sein kann als darstellender Text / darstellendes Material und Multiple Choice Tests erstaut immer wieder (so wie nach wie vor oft auch Präsenz-Unterricht, der etwas anderes tut als Vortrag und Abfrage, immer wieder erstaunt).Dass man Methoden wie Webquest, Online-Rollenspiel, Pro & Contra-Diskussionen, Fallstudien, Journal-Club etc. in asynchroner oder synchroner Form im Online-Lernen einsetzen kann, ist oftmals ein echter Eye-Opener. Vor allem, dass das oftmals mit recht einfachen MItteln möglich ist – und nicht immer immens große teure Apps oder Entwicklungen braucht. Da wären viele nicht durch Eigen-Recherche drauf gekommen.
  • Die Lehrenden brauchen Handlungssicherheit:
    Neues ausprobieren, reflektieren, für die eigene Umsetzung weiterdenken. Das schafft man nicht allein. Bewährt hat sich im E-Trainer Kurs:
    1.) Fragestellungen aus der Praxis (hier Erarbeiten eines E-Learning-Kurs-Konzeptes zu einem vorgegebenem Thema, inkl. Ausgestalten / umsetzen von Teilen des Konzepts), entlang derer alle Unterthemen abgearbeitet werden („wie im wirklichen Leben“)
    2.) das Ganze in einer Kombination von Einzelarbeit, Teamarbeit in kleinen virtuellen Teams (3 – 5 Personen) und Austausch im Plenum (12 – 20 Personen)
    3.) intensive Betreuung der Teams und Einzelpersonen (inhaltlich und persönlich)

Und unsere eigene Rolle als Lehrende dabei?

  • Wir geben das Curriculum vor (innerhalb dessen in gewissem Maße individuelle Schwerpunkte gesetzt werden können).
  • Wir stellen einen verbindlichen Zeitplan und sorgen für die Einhaltung.
  • Wir geben inhaltlichen Input: Texte, Links, moderieren Foren mit Fragen, vernetzenden Beiträgen, Zusammenfassungen, Korrekturen, Ergänzungen, geben Feedback zu Einzel- und Teamlösungen.
  • Wir moderieren „Events“: Rollenspiele, Webquests etc.
  • Wir schaffen eine verbindliche, freundliche, motivierende und wertschätzende Atmosphäre.
  • Wir geben Gelegenheiten und versuchen zu verführen, sie zu nutzen.
  • Wir übernehmen organisatorische, technische  und betreuuende Aufgaben (Betreuung der Teamprozesse und der einzelnen Teilnehmer bei Schwierigkeiten am Ball zu bleiben oder sich konstruktiv zu beteiligen)
  • Wir sind Vorbild.

Aber dieser Katalog gilt im Wesentlichen vielleicht für jede Art Lehre, die Lernende ernst nimmt… Auch im Sinne von H.-G. Renkewitz Kommentar zu „Oma Anne kann SMS schreiben„:

„Kann man überhaupt etwas Lehren? Oder heißt Lehren eigentlich, den anderen beim Lernen helfen? „Good teachers never teach anything. What they do is create the conditions under which learning takes place.“ – (Samuel Ichiye Hayakawa)

Es gehen meist alle Beteiligten „auf dem Zahnfleisch“ aus dem Kurs (auch die Moderatoren…) – aber mit dem guten Gefühl, wirklich was fürs (Arbeits-)Leben gelernt zu haben – was ohne diese Mühe, die das arrangierte Lernszenario mit sich gebracht hat, wohl nicht so möglich gewesen wäre.

Das vor Ende der Woche noch fix, weil ich es hier im Blog versprochen hatte – wem eigentlich? Ich glaube, ich tue einfach so, als wäre das hier ein verbindliches Lernarrangement…

Wie auch immer: Allen eine gute Nacht, einen guten Tag, ein schönes Wochenende,
von Jasmin


Posted in Externe Beiträge | Tagged | Schreib einen Kommentar

Gedanken aus der Nachlese zum Fachforum und zur Session am MI

Publiziert am von Claudia Bremer

Die Woche war ja voll von OPCO und verbundenen Events: am DI das Fachforum, am MI die aufregende Session mit Christian Spannagel, da hilft der Feiertag heute zur Ruhe zu kommen und das mal reflektieren zu können, was alles passiert ist.

Zwei Gedankenstränge entspringen daraus, die am Ende für mich zusammengehören:

Zum einen gibt es schon den Ruf „Wie geht es weiter“ auf dem Blog von jasminhamadeh: „Wünsche für die Post-OpCo11-Ära„, wo neben den Ideen im Beitrag auch in den Kommentaren ein paar Gedanken stecken. Und ein Gedanke, der mir auf dem Fachforum aufkam und den ich auch im Kommentar bei jasminhamadeh schon hinterlassen habe: Ich habe aus den Gesprächen auf dem Fachforum und anderen mitgenommen z.B. dass wir wenig Anschlussmöglichkeiten für Menschen bieten, die sich weder trauen, einen eigenen Blog zu betreiben, noch dies vielleicht wollen oder denken genug mitteilen zu haben für einen eigenen Blog, die aber auch nicht irgendwo etwas zum Kommentieren finden, da sie sich noch scheuen, in Blogs anderer Spuren zu hinterlassen. Denen hätten wir z.B. in einem Forum oder irgendwo mehr Anschlussmöglichkeiten geben können.

Uns fehlte da z.B. auch ein Sandkasten zum Rumprobieren mit der Technik. Mein Eindruck war, manche steigen hier ein, kennen schon einige und probieren dann in Subgruppen auch mal was aus, einige, die sich trauen und nicht so schüchtern sind, gehen dahin mit. Nur die, die niemanden kennen und sich auch nicht getrauen, irgendwo „mitzugehen“, „hängen etwas lesend da rum“, würden vielleicht die Lurker-Rolle gerne mal verlassen, aber wissen nicht recht wie. Dies sind nur erste Vermutungen aus ersten Gesprächen heraus, auch mit Betroffenen dieser Rolle. Daher würde ich gern schauen, wie man dieser Gruppe mehr Beteiligungsmöglichkeiten einräumt, das ist auch eins meiner Ziele im OPCO, hier Medienkompetenz durch Experimentieren aufzubauen. Ich vergleiche den OPCO viel mehr mit einer Tagung, wo manche dann von denen ziehen in die nächste Kneipe, andere niemanden kennen und erst mal alleine rumstehen in den Pausen, die Videotalks und Blogs sind dann die Vorträge, nur in den Pausen und abends sind manche „einsam“ – ich kenne das von frühen Tagungsbesuchen vor 20 Jahren, wo ich heute wie ein Fisch im Wasser bin, kannten ich damals niemanden, aber alle schienen jemanden zu kennen. Damals habe als ich dann irgendwann, als ich dann die Tagung mit ausrichtete, angeregt, dass sich die „alten Hasen“ um Newcomer kümmern und sagen, wo man essen gehen kann mit ihnen usw…. das würd ich in einem OPCO auch gerne ausprobieren.

Daher würde ich an dieser Stelle gerne auch all jenen, die keinen eigenen Blog betreiben einfach die Möglichkeit geben und nochmals ausdrücklich einladen, direkt hier in Kommentaren Eindrücke z.B. zur Mittwochsession mit Christian Spannagel zu hinterlassen oder auch zum OPCO selbst.

Anschlussmöglichkeiten und erste Kommentare zur Mittwochssession finden sich ja auch schon bei
– Sabine Hübner: Der wundersame Lerneffekt von Chaoskursen
– Andrea Brücken: Die Freiwilligkeit und der Schwung
– Uta Krope: Lernen kann jeder (oder auch nicht?)
– Lore Ress: Bandleader bei den „Heroes of Pop“
– daspi: Lernen kann doch jeder, oder? Über Kompetenzen und Bildung”

… in der Diskussion geht es im Beitrag von Sabine Hueber und in daspis Reaktion in ihrem eigenen Blog darauf sogar um Christian Spannagels Outfit 😉 – wie treten wir eLearner-Akteure im Netz auf und welche Wirkungen hat das? Identitäten im Netz-> Diskussion.

Und natürlich die Sammlung der Reflexionen zur Sitzung direkt auf der Wiki-Seite von Christian Spannagel:
http://de.wikiversity.org/wiki/Benutzer:Cspannagel/opco11#Reflexionen.

Kommentiert werden kann auch gerne hier oder an jedem anderen Ort im Netz! 😉 Grüsse

Posted in Allgemein | 12 Kommentare

Nachlese zum “Fachforum Lernen in Sozialen Netzwerken” 21.6.2011

Publiziert am von Claudia Bremer

Mit über 80 Teilnehmenden und äusserst anregenden Diskussionen erfreute sich das Fachforum zum Thema “Lernen in Sozialen Netzwerken”, das am 21.6.2011 in der Goethe-Universität stattfand grosser Beliebtheit!

Als Nachlese zum Fachforum Lernen in Sozialen Netzwerken stehen unter
http://www.studiumdigitale.uni-frankfurt.de/events/va/fachforum_sn/index.html
jetzt die Folien der ReferentInnen als PDF bereit.

Der Vortrag von Herrn Larbig steht in seinem Blog bereit
http://herrlarbig.de/2011/06/20/vernetztes-lernen-und-lehrer-fortbildung-in-sozialen-netzwerken/

und auf dem eLecture-Portal der Universität Frankfurt stehen die im Fachforum mehrfach erwähnten
Vorträge aus der Ringvorlesung “Soziale Netzwerke in Schule und Gesellschaft” aus dem Wintersemester als Aufzeichnung bereit, darunter die Vorträge von Rene Scheppler, Jürgen Pelzer und Jochen Robes.

Erste Rückmeldungen/Nachlese zum Fachforum von Beteiligten gibt es z.B. hier von Monika König und Jochen Robes.

Posted in Externe Beiträge | Tagged , | Schreib einen Kommentar

Open Course 2011 – Sitzung 8 “Lernen kann doch jeder, oder? Über Kompetenzen und Bildung”

Publiziert am von daspi

 

@TwInfoManager twittert nach der achten Opco-Sitzung: “Also neben den Inhalten (die ja dokumentiert sind) war vor Allem das Format eine echte Bereicherung für mich!” und drückt damit im Grunde auch mein Fazit aus.

Format

Christian Spannagel, der die achte Sitzung für den Open Course gestaltete, dachte sich als Lernszenario für die Teilnehmer Folgendes aus: in einem Wiki wurden vorab Themenfelder eröffnet und Informationen dazu bereit gestellt. Diese Themenfelder umfassten: die Frage nach Bildungsstandards; die Frage, ob informationstechnische Grundbildung (ITG) ein eigenes Schulfach haben sollte; die Frage nach IT-Kompetenz im Alter; die Frage, wie man Lehrende dazu anregt, sich hinsichtlich IKT auf einem aktuellen Stand zu halten; die Frage, ob Bildungsstandards überhaupt noch zeitgemäß sind; und: die Frage, ob auch freie Trainer/Coaches in Sachen IKT auf dem neuesten Stand zu sein haben.

Den kommunikativen Ball spielte Christian Spannagel in Form vorstrukturierter Etherpads an die Teilnehmer weiter: im Vorfeld der Online-Sitzung konnten hier (asynchron) Diskussionsbeiträge geleistet werden. In einem 30minütigen Sprint sollten dann (synchron) inhaltliche Ergebnisse produziert werden. Natürlich waren diese 30 Minuten reichlich knapp bemessen, aber egal, ich persönlich finde jedenfalls: bereits die Vorstellung dieses doch recht neuen Formats war der Teilnahme wert.

Ich hätte mich gerne auch in den anderen Etherpads beteiligt. Das war aber in der knappen Zeit nicht zu leisten. Ich würde mir daher für eine Neuauflage des Formats wünschen, dass entweder in dersehr kurzen Zeit alle nur an einem Etherpad arbeiten (wobei man dann glaube ich beachten muss, dass in der kostenfreien Version von Etherpad max. 16 TN das Pad editieren können). In “meinem” Pad waren drei oder vier Leute – das schien mir zu klein, da nicht alle gleich umfangreich beitragen.

Inhalte

Die eigentliche inhaltliche Arbeit wurde in den Etherpads geleistet – asynchron und über einige Tage im Voraus zur Präsenz. Das hat auch ganz gut geklappt, sind doch interessante Punkte in die Pads eingetragen worden, von denen es sich lohnen würde, den ein oder anderen nochmals aufzugreifen.

Relativ überraschend ist für mich die Erfahrung, dass die inhaltliche Arbeit in Präsenz bei diesem Format – so wie es diesmal gelaufen ist – viel zu kurz kam. Anfangs lies sich die Diskussion im Pad etwa zäh an – vielleicht aufgrund der dort geringern TN-Zahl. Mir nicht ganz klar war in dieser Phase der Zusammenhang zwischen dem Text im Pad und dem Chat daneben: sollte die Diskussion nun an den Text anschließen und über ihn hinaus gehen, oder sollten wesentliche Punkte aus dem Pad zusammengetragen werden?

Die knappe Zeit und eine zu geringe Anzahl aktiv Beitragender stand einem wirklich fruchtbarem Miteinander im Pad etwas im Wege, aber so wie ich das sehe, lief das in anderen Pads durchaus auch anders. Wenn die Gruppengröße, -zusammensetzung und -chemie stimmen, kann es auch funktionieren. Ich sinniere nun also noch weiter darüber nach, was den inhaltlich fruchtbaren Austausch in so einem Format begünstigt und bin sicher, dass Blogbeiträge anderer Teilnehmer hierzu Denkanstöße liefern werden.

Der Mehrwert – doch wieder “nur” soft skills?

In der Sitzung wurde mir schnell klar, dass selbst Vieltwitterer und ITG-beflissene Menschen noch in einem Lernprozess strecken, was das Web 2.0 angeht. Ich beziehe das nicht nur auf den streckenweise doch recht technikfehlerbehafteten Ablauf (mehr Bandbreite, bitte!). Ich lerne selbst über die digitale Kommunikation mit anderen dazu und stelle fest, dass auch andere noch einiges lernen und (zum Glück) noch zu lernen haben.

Nicht unspannend finde ich eine Einlassung von Sabine Hueber unter dem Titel “Der wundersame Lerneffekt von Chaoskursen“.

Frau Hueber erwähnt  “alternative Identitätsentwürfe” und die “Entwicklung eigener Verhaltensspielräume” im Internet. Konkret äußert sie “Bedenken” hinsichtlich des persönlichen Stils Christian Spannagels, der gerne mit der dunklen Seite kokettiert. Frau Hueber sah für sich zunächst die Gefahr geschäftlicher Nachteile in dem Fall, dass ihre Kunden weniger tolerant seien als sie selbst, wurde aber nun durch den Opco dazu angeregt, sich mit dem Recht eines jeden auf einen eigenen Persönlichkeitsentwurf auseinanderzusetzen.

Das war für mich erst mal ein dickes Ding. Ich stelle mir also vor: Ich bin selbstständig und kommuniziere ab und an mit einem Goth, Hippie oder sonstwas, weil ich den inhaltlichen Austausch als bereichernd empfinde. Kommt Kunde X und sagt: “Gothics find ich doof.” und kündigt mir die Geschäftsbeziehung. Ähm…

So hab ich das nun noch gar nicht gesehen, dachte ich mir. Und ich denke, ich will das so auch gar nicht sehen. Es gibt Punkte, über die man nicht mehr diskutieren müssen sollte und das Recht, so sein zu dürfen wie man ist, gehört in einer freiheitlichen Gesellschaft m.E. dazu. Wenn also meine Kunden ein Problem damit haben, dass ich einen Teil meines individuellen Lernweges mit einem Headbanger beschreite (noch dazu einen, der sich nicht erst seit gestern als kompetent erwiesen hat), dann ist das vermutlich der Punkt, an dem es meine moralische Verpflichtung ist, meinen Kunden ein Stück weit zu erziehen und, so er lieber weiter seine Scheuklappen aufbehält, zu sagen, fein – dann passen wir vielleicht nicht so gut zusammen, denn ich bin tolerant.

Mir ist also gestern aufgefallen, dass mir der individuelle Stil irgendwelcher E-Lerner ziemlich wurscht ist. Es interessiert mich nicht, ob Herr Spannagel einen schwarzen Hut trägt und Lacrimosa hört oder nicht – dazu ist der fachliche Input, den er liefert, für sich allein genommen schon viel zu spannend. Der Gedanke, dass andere schlaue Leute die Form über den Inhalt stellen könnten, macht mich etwas trübetassig.

Mir ist auch aufgefallen, dass auch online bestimmte Kommunikationsnormen gelten, gegen die man nicht verstoßen sollte. Man stelle sich vor: eine Gruppe sitzt an einem Tisch und bespricht sich, die Tür geht auf, jemand kommt rein, stellt sich daneben, sagt “Alles Quatsch hier.” bleibt kurz stehen und zischt wieder ab, dann hat man von einer solchen Person relativ schnell eine Meinung. Das funktioniert auch online. Ich war sehr überrascht festzustellen, wie unsympathisch einem Leute, die man gar nicht kennt, mit nur einen einzigen Satz werden können und das gilt natürlich auch für mich selbst.

Ich denke derzeit also über die Notwendigkeit des Filterns nach. Ich filtere Informationen und ich filtere Personen. Nach welchen Kriterien und mit welchen Zielen?

Eins davon ist sicher: die Übersicht bewahren.

Strich drunter

Ich bin Herrn Spannagel sehr dankbar für den Mut, etwas Neues auszuprobieren. Vielleicht sind wir derzeit noch in einer Phase, in der es einfach notwendig ist, sich noch etwas länger mit dem Medium und seinen Möglichkeiten aufzuhalten. Dass ich gestern inhaltlich nicht so richtig was gelernt habe, kann ich verschmerzen, da ich methodisch profitiere.

Diese Etherpad-Geschichte werde ich vermutlich selbst ausprobieren. Vielleicht würde ich dann aber zunächst mehrere Leute in einem Pad versammeln. Und natürlich mehr Zeit einplanen. Und nicht so viele Themen anbieten. Und die Beziehung zwischen dem Pad und dem dazugehörigen Chat definieren. Was auf jeden Fall klug war, ist, nicht allein auf synchrone Kommunikationsereignisse zu bauen, wenn man Ergebnisse produzieren will. Alles in allem ein vielversprechendes Format. Danke opco.

Posted in Externe Beiträge | Tagged | Schreib einen Kommentar

Erinnerung: OPCO Befragung – bis 24.6. Fragebogen machen!

Publiziert am von Claudia Bremer

Danke erst mal an alle, die schon mitmachen und für die zahlreichen Rückmeldungen! Ich möchte nochmals daran erinnern, dass wir bis morgen (FR, 24.6.2011) abend, den Fragenbogen in Etherpad noch offen haben zur Entwicklung des Fragebogens für den OPCO. Danach übergebe ich ihn an unseren Fragebogenentwickler im Team, Alexander Tillmann, der ihn umsetzt, so dass wir MO oder DI mit der online Befragung rausgehen können, die dann ca. 1 Woche online ist.

Hier nochmals unser Einladungstext vielleicht für die, die die Gelegenheit noch ergreifen wollen:
Getreu unserem Konzept “offen” wollen wir auch die abschliessende OPCO Befragung offen vornehmen und mit Ihnen/Euch zusammen den Fragebogen entwickeln. Dazu haben wir einen ersten Entwurf ins Netz gestellt und laden ein, eigene Fragen/Änderungen einzubringen. Bitte achtet/achten Sie drauf, dass das Ganze am Ende nicht zu lang wird bzw. wir behalten uns dann Kürzungen vor. Wir wollen ihn dann als online Fragebogen ins Netz stellen und 1 Woche laufen lassen, so dass wir noch vor der letzten Sitzung die Ergebnisse hoffentlich haben.

Hier der Zeitplan nochmals auf einen Blick:
– Fragebogen entwickeln im Etherpad: 20.-24.6.2011
– Online Befragung durchführen: 29.6. – 7.7.2011
– Auswertung: spätestens am 13.7.2011

Und der Link zur Fragebogen-Entwicklung im Etherpad:
http://ietherpad.com/27XX1erT4l

Posted in Allgemein | Schreib einen Kommentar

Wünsche für die Post-OpCo11-Ära – Ich will mehr! Wer auch?

Publiziert am von jasminhamadeh

Inspiriert vom großen Wünsch-dir-was -Konzert von Dunkelmunkel ;-)
Ich wünsch mir auch was:

Mit denen, die hier in Sachen E-Learning aktiv sind, würde ich gern weiter im Gespräch sein. Auch in der Post-OpCo11-Ära. Oder in der Inter OpCo11 -OpCo12 Ära…

Was ich da gern hätte (spontan und in unsauberer Abtrennung von einander zusammengestellt)

  • Round Table / Beirat: Ideen und Pläne vorstellen (lesen) und dazu Ideen und Meinungen austauschen (Gern auch Vorversioen für wissenschaftliche Beiträge – z. B. für Monika, sie sucht da Austausch ;-) )
  • Marktplatz: Leute finden, mit denen man Neues ausprobieren kann: Tools ausprobieren, didaktische Methoden (online (asynchron und synchron und auch gern gemischt, auch in Kombi mit Präsenz)
  • Raum der Eitelkeiten: Sich zu ein paar Vorhaben committen und danach gefragt werden und darüber berichten, Ansporn und Unterstützung bekommen… Oder loswerden, was man gern mal auspobieren würde – wozu man aber irgendwie nicht den Dreh findet… vielleicht findet man ihn hier?
  • Phönix-Nest: Voll daneben, hat nicht geklappt – voll verbrannt? Dann stehen wir eben wieder aus der Asche auf… Erfahrungsaustausch – Rat suchen / geben, Verbesserungsideen herbeireden…
  • „Bring your own Booze“: Gelegentliches gemütliches Beisammensein im Virtuellen Klassenraum, jeder bringt an Fragen, Themen und Gemütlichkeit mit, was er eben da hat…
  • und gern auch eine asynchrone  Lunger-Lounge
  • vielleicht auch eine Agentur für Arbeit
  • ein OpCo-Nachsitzen? Verpasstes nachholen, interessante Gedanken (noch) weiter denken? Links zum Nachverfolgen empfehlen… Blogs empfehlen und nachlesen
  • v.a. aber etc.

Das Ganze bitte gern auch so verbindlich wie das freiwillig und unter unser aller Umständen möglich ist.

Ich kann sowas ja am besten in asynchroner Foren-Form denken – gern mit Blogs, WIKIs, Etherpad und VC dazu… Aber vielleicht habt ihr noch was anderes im Kopf? Vielleicht gibt es sowas auch schon – und wir können uns irgendwo sinnvoll einklinken?

Hat jemand eine Idee? @OpCo-Veranstalter: Wie findet ihr das? Habt ihr vielleicht einen „Raum“? Oder eigene Vorstellungen?

Denn: Es macht mir viel Spaß hier! Auch und vielleicht sogar weil es ganz schön mühselig ist… Vieles meiner „Ich-will-und-müsste-mal-Liste“ hab ich mit dem OpCo Schwung in Angriff genommen. Diese Energie hab ich, wenn ich anregenden Anlass, festen zeitlichen Rahmen und konstruktiven, fröhlichen Austausch mit Leuten finde. Das find ich hier – und will es erstmal nicht mehr missen.

Wem geht es auch so? Wer hat Lust? Und auch Lust, für einen Start einigermaßen verbindlich dabei zu sein… (und dann mal weiter zu sehen)

Jasmin


Posted in Externe Beiträge | Tagged | Schreib einen Kommentar

#opco11 Lernen kann jeder (oder auch nicht?)

Publiziert am von krope's posterous

Tja, das war ja nun ein Reinfall: Festival für mich nur alter Wein in neuen Schläuchen
Neumodisch Festival , altmodisch  Gruppenarbeit. Aber bitte nur als EtherPad chat statt  in einem virtuellen Gruppenraum von Adobe Connect. Zeitrahmen  zu kurz gesetzt, war ja nur kleines Festival auf Landesebene...
offenes Lernen neumodisch, altmodisch mal  "laizess faire" genannt.
Regeln für den Gruppenauftrag nicht nötig, irgendwann dann mal die Meldung im EtherPad Chat :Report des Gruppensprechers über Adobe Connect, da waren aber schon nicht mehr alle dabei. Gruppenarbeit in einer unbekannten und ungeübten Gruppe verläuft im Chaos, wenn dann in letzter Minute ein neues Mitglied hereinkommt und einen vierten Projektentwurf ( Aufgabenstellung drei  Projekte !) einbringt und den durchboxen will, um dann einzugestehen, daß Teilnahme in Adobe Connect nicht möglich ist,  da man das Add On nicht laden kann. Und dann kommt ganz zum Schluss die Feststellung der Veranstalter, oh, ihr seid ja gar nicht zu Worte gekommen....
Aber wie  war das noch, jetzt machen die Studenten die Evaluation, die lernen dann ,aber was?
Nett, daß wir darüber mal geredet haben, und lernen kann ja jeder (zumal aus den Fehlern).
Aber Handwerkzeug gehört eigentlich doch auch dazu. Vielleicht schaut man ja doch mal auf die Lehrerfortbildungsinstitute der Länder Sch.-H., Saarland und Hamburg oder z.B. bei Fortbildung Online oder zum Thema Medienkompetenz auf andere Veranstaltungen bei http://www.schleswig-holstein.de/Medienkompetenz/DE/Medienkompetenz_node.htmlnach, wie man Adobe einsetzt und vielleicht berichtet  L.Ress über Working Smarter:
Produktiv Arbeiten mit Social Media und Web2.0), wie man Gruppenarbeit online strukturiert. In einer Unterrichtsbeurteilung wäre  dieses Festival duchgefallen, Idee amüsant, Durchführung handwerklich schlecht. Und von Sozialkompetenz und Inklusion (80 jährige mit Rollator)  reden wir hier auch lieber nicht, so offen sind wir dann alle noch nicht. "Die nerven die Alten".
Senioren müssen  ITG bespasst werden, denn das Denken haben sie ja  mit dem Rentenbescheid aufgegeben.
Hier meine persönlichen Links
 und  Wave gotik
 oder diesen Flasmob und auch
http://twitter.com/#!/helmutschmidt

Permalink | Leave a comment  »

Posted in Externe Beiträge | Tagged | Schreib einen Kommentar

Nachtrag zu #opco-Woche 5: Mobiles Lernen und DaF

Publiziert am von Gaby Goldberg

Ein Nachtrag zu #opco-Woche 5 – „Mobiles Lernen“: In ihrem von mir sehr geschätzten DaF-Blog reflektiert Cornelia Steinmann den Handy-Einsatz beim Japanischlernen.  Außerdem verlinkt sie auf den Artikel von Prof. Haymo Mitschian (Universität Kassel): M-Learning – die neue Welle? Mobiles Lernen für Deutsch als Fremdsprache, der sich mit M-Learning-Konzepten für DaF und mit bereits vorhandenen Applikationen auseinandersetzt.

Auf der einen Seite konstatiert Mitschian bei DaF-Applikationen ein großes Wachstumspotential (S. 79), auf der anderen Seite  spart er nicht mit  Kritik an bereits erhältlichen Anwendungen, deren methodisches Spektrum bisher  „sehr übersichtlich“ ausfalle (80) und deren Inhalte durch die Konzentration auf kleine und kleinste Spracheinheiten Gefahr liefen, Kontext und Authentizität zu vernachlässigen. Auch sprach- und kulturspezifische Inhalte kämen zu kurz (77-78). Mitschian diskutiert dann diverse Applikationen systematisch. Zusammengefasst:  eine außerordentlich hilfreiche Analyse, in der auch Mikrolearning,  das Thema der kommenden neunten #opco-Woche,   gestreift wird.


Posted in Externe Beiträge | Tagged | Schreib einen Kommentar

opco11 Spannagels Festival zu Medienkunde

Publiziert am von Walter Böhme
Überblick der Konzerte (= der verlinkten Gruppenarbeiten auf Etherpads)

Kurzreflexion:
Je mehr man der Technik zumutet, desto mehr wird sie zur Zumutung.

Aus den Tweets:
Konzertprobe für kollidiert bei mir mit Lektüre: A. Gruschka: Verstehen lehren - Plädoyer für guten Unterricht

Technik nervt, Konzept der Konzerte gut

Session heute und das Klischee „Lehrende und Technik“ wird übererfüllt… Was für ein Festival. Was für ne Show…

Schade, dass die Aufführung keine Generalprobe war. So wie die daneben ging, wäre die Aufführung perfekt geworden.

Danke an alle Teilnehmer! Bitte reflektiert (Blogs, ...): 1) Wie fandet ihr das Format? 2) Wie viel ist inhaltlich rübergekommen?

 Meinst du, der Arbeitsaufwand und das Ergebnis stehen in einem angemessenen Verhältnis?

Das zeigen die Erfahrungsberichte und Reflexionen der Teilnehmer, hoffe ich

Zur Klarstellung zum Konzert @2 Rya_ @Fontanefan: Die Mehrheit der Teilnehmer war sich einig, dass die Medienkompetenz nach einem einjährigen Fach-Unterricht, in dem die Grundbegriffe vermittelt werden sollten (Jahrgangsstufe 5), in sämtlichen Fächern verankert gehört. Die Benutzung von Wikis etc. wird mit der Zeit so normal sein wie im vergangenen Jahrhundert das Schreiben in Heften. - Die speziellen Inhalte von Informatik (Geschichte des Computers, Einblick ins Programmieren) sollte nicht für alle verpflichtend sein, sondern kann einerseits als Wahlfach angeboten werden, andererseits (etwa im mathematisch-naturwiss. Zweig eines Gymnasiums oder entsprechenden Schulformen/-ausprägungen) als verpflichtend (8./9. Jahrgangsstufe).

Reflexion 2:
Das Internet ermöglicht zeitversetztes Arbeiten. Die Technik, im Netz effektiv zeitgleich zu arbeiten, ist bei opco11 noch nicht vorhanden. (Chats sind ein schlechter Ersatz für Live-Audiodiskussion, die funktioniert.)
Auf Hausaufgaben zu setzen, wenn die Schüler fehlen, die sie gemacht haben, ist nicht sonderlich effektiv.
Es war eine anstrengende und lehrreiche Stunde. Vor ihr und von ihr gingen eine ganze Reihe von Anregungen aus. No risk, no fun.

Anmerkung:

Schulung der Medienkompetenz für Lehrende
Posted in Externe Beiträge | Tagged | Schreib einen Kommentar

Die Freiwilligkeit und der Schwung – #opco11

Publiziert am von Andrea Brücken

 

“Lernen kann doch jeder, oder? Über Kompetenzen und Bildung” lautete der Titel der dieswöchigen Mitwochs-Sitzung im Rahmen des OpenCourse 2011.

Seit Tagen las ich auf Twitter Bemerkungen über die Teilnahme an einem “Konzert”, fand auch das Wiki von Prof.  Dr.  Christian Spannagel, PH Heidelberg, in dem die Vobereitungsarbeit für die Session erklärt wurde.

Mir schwirrte zunächst der Kopf – es brauchte doch eine viertel Stunde voller Konzentration, um das Prinzip zu erfassen: Man erstelle sechs Etherpads zu verschiedenen Themen, bitte die Teilnehmer, sich auf diesen gedanklich zu äußern und Arbeitsthesen aufzustellen.

Vorarbeit, freiwillige, damit die Session wie geplant ablaufen kann: 15 Minuten Einführung, 30 Minuten für jede der 6 Arbeitsgruppen, ihre Thesen auf den jeweiligen Ehterpads abschließend zu bearbeiten, Arbeitsgruppenleiter auf Adobe Connect bringen – wo diese dann per Voice kurz und knackig die Ergebnisse mit einigen wenigen Sätzen der gesamten Teilnehmer-Schar vorgestellt haben.

Ein mutiges Unterfangen, straff durchgeführt. Dafür erstmal ein ordentliches Lob. Die getwitterte Entrüstung über die technischen Probleme mit Ton und zeitverzögerter Übertragung des USTREAMS fand ich eher amüsant – an sowas sollten wir Netz-Aktiven uns doch inzwischen gewöhnt haben.

Zumindest in meiner Gruppe (die anderen Pads habe ich noch nicht gelesen) gab es eine erstaunliche Vielfalt an Meinungen zum Thema, die Vorarbeit (an der ich leider aus Zeitnot nicht teilnehmen konnte) war fantastisch. Da sind Gedanken geäußert worden, die man immer wieder drehen und wenden, wegpacken, erneut hervorholen, erneut auch in anderen Netzwerken – nach dem OpenCourse – zur Diskussion stellen kann.

Pepp, Schwung, Aktivität – alles auf freiwilliger Basis. Für mich ist der OpenCourse  so eine Art Community oder Arbeitsgruppe, in der man sich aus eigener Motivation “angemeldet” hat. Trotzdem oder vielleicht gerade deshalb habe ich kaum Erwartungen an Ergebnisse. Denn die Erfahrung zeigt, dass in Gruppen letztlich doch immer nur 15 – 20 % Aktive miteinander reden während die anderen (vielleicht) lesen und sich ihren Teil denken. Ergiebig ist aber nur der Output, der nach dem Denken hervorkommt.

Das Experiment ist gelungen in meinen Augen – denn schließlich kann ich alles, was ich heute in der einen Stunde nicht mitbekommen habe, bookmarken, nachlesen, später erneut hervorholen. Auch im weiterführenden Kontext meines beruflichen Offline- und Online-Lebens.

Und, ganz ehrlich: genau deswegen bin ich dabei. Um mir Denkanstöße und Denkmaterial zusammen zu sammeln. Für die Zukunft.

 

Posted in Externe Beiträge | Tagged | Schreib einen Kommentar