Frisch aus dem Urlaub zurück, hatten mich die unendichen Weiten des Internet wieder…
Montag: Start des Fernlehrgangs “Social Media Manager”
Der Wochenstart war nicht nur gut, sondern überwältigend – für mich ganz persönlich zumindest, denn nach 13 laaaaaaangen und arbeitsintensiven Monaten war ein Meilenstein erreicht: Der ILS-Fernlehrgang “Social Media Manager/in” ging an den Start, kann also seit diesem Tag jederzeit (!) begonnen werden. An verschiedenen Stellen habe ich ja schon weitere Hintergrundinfos dazu gebloggt (hier, hier und hier), und in nächster Zeit werden weitere Specials folgen, unter anderem Interviews mit dem Autorinnen und Autoren, immerhin neben mir 15 an der Zahl.
Dienstag: Tricider = Brainstormen und Abstimmen in einem Onine-Tool
Immer wieder gibt es neue Tools und Online-Dienste zu entdecken – heute: tricider – easy brainstorming & voting Aufmerksam geworden bin ich durch ein Brainstorming von Lore Reß zur Frage Was assoziieren Sie mit dem Begriff “Spiel”? im Rahmen der 7. Woche des OpenCourse2001 zum Thema Game-based Learning.

- http://tricider.com/t/de tricider – easy brainstorming & voting
Mittwoch: Das OpenCourse-Festival – eine massive synchrone Online-Zusamenarbeit
Dass Mathematik-Professor Christian Spannagel immer für eine Überraschung gut ist, hatte ich ja bereits gesagt erzählt. In dieser Woche hat er die Teilnehmer/innen des OpenCourse, die immer so laut nach Partizipation und Interaktion rufen, herausgefordert: Das Wochenthema Lernen kann doch jeder, oder? Über Kompetenzen und Bildung hat er flugs weiter gedreht und uns – wie ich finde – den Spiegel vorgehalten. Seine Aufgabenstellung: innerhalb von 30 Minuten in der gemeinsamen Texterstellung in Etherpads weiterverwertbare Ergebnisse produzieren. Erläuterungen finden sich auf seiner Wikiversity-Seite. Und plötzlich hieß die Frage Kollaborativ online lernen kann doch jede/r von uns, oder? Was die Teilonehmer/innen am Mittwochnachmittag zwischen 17 und 18 Uhr erlebt haben und wie sie das von Christian getestete Format bewerten, findet sich in den verschiedenen Reflexionen, die auf Christians Wiki-Seite gesammelt sind.
Ich selbst hatte mich in den Tagen vorher auf das 6. Konzert “Heroes of Pop” zur Medienkompetenz von Trainer/innen vorbereitet und auch mit einem AudioBoo eingebracht, doch am Mittwoch selbst verhinderte eine nie enden wollende Autofahrt mit unzähligen Staus im Unwetter-gebeutelten Hamburg meine Teilnahme… Sei’s drum, den Organisator des OpenCourse, Jochen Robes, hatte es noch härter getroffen, da will ich nicht jammern. Es ist spannend festzustellen, dass ich nun das Gefühl habe, etwas Wesentliches versäumt zu haben, obwohl ich doch alles im Nachhinein nachlesen (z.B. im Etherpad und in Lores Blog, die das 6. Konzert ja initiiert hatte) und anschauen (Aufzeichnung auf ustream) kann und mich auch mit Zeitverzögerung noch einbringen kann. Trotzdem: Live ist live, das lässt sich als Erfahrung nicht ersetzen.
Das ist auch insofern schade, als dass ich zwei Tage vorher noch mit Christian Spannagel geskypt und ihm meine Teilnahme fest zugesagt hatte. In diesem Zusamenhang hatte er mir übrigens auch erzählt, dass ihn die Vorbereitung des Festivals – von der Idee bis zur Ausarbeitung aller Materialien inklsuive Wiki-Seite – voll zwei Tage gekostet hat. Nur mal so zur Einordnung, was die Organisatioren/innen und Referenten/innen so leisten!
Randnotiz: Bei der Live-Session fiel übrigens auf – ich wusste das vorher auch nicht -, dass die kostenfreie Etherpad-Version nur 16 User gleichzeitig zur Bearbeitung zulässt, die anderen können nicht einmal mehr auf die Seite/das Dokument zugreifen, wenn diese Grenze erreicht ist. (Habe ich das richtig verstanden?)
Auch wenn ich nicht live dabei war, werde ich mir an anderer Stelle noch einmal ein paar Meta-Gedanken zum Format machen…
Donnerstag: Sascha Lobo und die digitalen Herrenmenschen
Nachdenklich gestimmt hat mich an diesem Tag die Lektüre des SPON-Artikels von Sascha Lobo über den Hochmut der digitalen Elite in unserem Lande und warum man mit dieser Haltung die Welt Gesellschaft nicht verändert. Eigentlich gebührt dem ein eigenständiger Leserbrief Blog Post (läuft ja nicht weg, asynchrones Diskutieren kennt keine Eile – und sowieso halte ich es mit dem von Sascha geschmähten Gunter Dueck: Nur nicht hetzen lassen!). Ich stimme zwar in vielerlei Hinsicht Saschas Beobachtungen zu, doch ich würde gern mal eine weiterführende Provokation wagen, die eigentich eine Replik und eine Entschärfung sein könnte:
Ist es nicht eine Frage, welcher Typus innerhalb der digitalen Elite sich zu Wort meldet? Mit dem Typus “Berater” mache ich bezüglich der von Sascha formulierten Thesen ähnliche Erfahrungen, der Typus “Lehrer” scheint da schon viel mehr Bereitschaft zur echten Vermittlung zu besitzen. Und dann das Alter… Es ist, als ob die jugendliche Trotzphase beim Thema Internet erst so mit Mitte/Ende Vierzig langsam endet. Bis dahin muss tatsächlich heftig zurückgewiesen und vorrangig provoziert werden. Ich kenne sehr viele spannende Projekte und öffentliche Aktionen gerade von Digital-Intellekturellen (Wortschöpfung von Lobo) jenseits der 55 (!), die sich intensiv darum bemühen, einen Wandel hin zur vernetzten digitalen Geselschaft voranzutreiben. Was sie gemeinsam haben: Sie nehmen sich selbst nicht so wichtig, sondern die Sache. Sie sind interessiert am Gegenüber und nicht nur an ihrer Wirkung auf das Gegenüber. Und sie haben die Ruhe und Gelassenheit, mit Widerständen umzugehen.
Mehr dazu in Kürze in diesem Blog!
Freitag: UARRR kann Komplimente machen, echt wahr!
Letzte Nacht, also es war schon Freitag, habe ich mich mal etwas näher an Marcel Wichmann (@UARRR) rangetraut und in seinem Blog kommentiert. Musste einfach mal sein, denn mich nervt, wenn Jungs Männer nicht witzig oder provokant sein können, ohne gleichzeitig sexistisch zu sein. Beim Stöbern in seinen Hintergrundinfos ist mir dann ein ganz zauberhaftes Projekt von ihm aufgefallen:
http://willmakeyou.com/pliments

Wer hätte das gedacht?
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Und wie war Ihre Woche im Netz?