Dass das Kunstobjekt von dem der Unterricht handelt nicht im Saal ist, stellt vorerst ein Problem für seine Unterrichtbarkeit dar. Grimm benötigt Ersatzmaterial, das die Stelle des Kunstobjekts vertritt und zu dessen Zweck der Unterricht modifiziert wird. Mit der Ausnahme bei Handzeichnungen besteht diese Problematik für Vorlesungen über Kunstgeschichte.
Ist das Kunstobjekt nicht zur Betrachtung für die Studenten anwesend bleibt „der Stachel zurück, daß“ er von den Werken reden kann, als von Etwas, das er zwar gesehen hat, „die meisten der jungen Leute aber nicht.“
Die Vorteile des Skioptikons bewältigen diese Problematik und Grimm sieht die Aufgabe der Öffentlichkeit davon zu berichten wie es sich im universitären Rahmen bislang bewährte. In seiner Darstellung werden die Praktikabilität und der simple Umgang mit dem Skioptikon vorweggeschickt.
„Dagegen erleichtert sie die Übersicht und die Aufnahme der Werke in das Gedächtnis.“ Der gewaltige sinnliche Eindruck, den die vielfach vergrößerte Projektion gegenüber dem möglicherweise sehr kleinen Original bewirken kann, wird als ein Punkt für die Legitimität des Skioptikons angeführt. Entgegen einer Verkleinerung sei die Vergrößerung die einzig positiv behaftete Größenänderung. Mangels Vermögen zur sinnlichen Gewalt kann ein kleines Original sich nicht so ins Gedächtnis eintragen wie die große Projektion. „Dagegen gibt das Skioptikon die Kunstwerke nicht nur meistens größer als die größten Originale, sondern verstärkt die Vergrößerung, auch bei ganz kleinen Werken, wenn man will, ins Kolossale.“
Ein weiterer Vorteil liegt in der Raumeinrichtung bei Inbetriebnahme des Skioptikons. Die Verdunkelung des Raumes und der ausgerichtete Blick zum Kunstobjekt bereinigt die Betrachtung um trügerische Faktoren. „Der ideale Inhalt der Werke tritt in eindringlicher Art zu Tage.“ Dass das eigentliche Kunstwerk ideell ist, wird mit der Methode immer implizit angenommen.
Ausgehend vom Auftrag des Didakten wird das Unterrichtsmaterial in seiner Tauglichkeit qualifiziert. „Dieser Anblick zumal wird meinen Zuhörern unvergeßlich bleiben.“ Das Skioptikon scheint das Mittel zum Zweck, das Objekte der Kunstgeschichte in seinen Vorlesungen über Kunstgeschichte einpasst.
Seine Argumentation setzt die weit verschrienen platonische Ideen voraus, die sich mit der Projektion des Originals sich purer als mit dem Original zeigen sollen. Rückwirkend durch die von der Projektion gewährte Aufmerksamkeit der Studenten steigert sich die Qualität seines Vortrags und die Kontemplation profitiert weiter. Dabei geht alles vom Anblick „der Dinge selbst aus“, also wenn Cimabues Werk mit seiner angeborenen Kolossalität vom Projektor an die Wand geworfen den sonst stockdunklen Raum erhellt.