Neuauflage des erfolgreichen Wettbewerbs – Finale am 17. September 2011 in der Aula der Justus-Liebig-Universität Gießen – Zehn Kandidatinnen und Kandidaten messen sich mit Präsentationen und Lecture Performances.
Die Frage nach dem guten wissenschaftlichen Vortrag, nach innovativen Formen der Wissenspräsentation hat mit den neuen Medien eine neue Dimension erhalten. Was macht heute experimentelle Wissenspräsentationen aus? Wie verbinden sich experimentelle Darstellungsformen mit der Präsentation gesellschaftlich relevanter Forschung? Der Performing-Science-Wettbewerb des Zentrums für Medien und Interaktivität (ZMI) der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) versucht genau dieser Frage auf den Grund zu gehen – und wird bei der öffentlichen Endausscheidung eine Antwort darauf geben, wie Wissen heute vermittelt werden kann.
Die zehn Finalistinnen und Finalisten des Performing-Science-Wettbewerbs 2011 stehen fest. Aus über 50 Bewerbungen aus ganz Europa und den USA hat eine Vor-Jury zehn Kandidatinnen und Kandidaten bestimmt, die bei der öffentlichen Finalrunde am 17. September 2011 in der Aula der JLU ihre Präsentationen und Lecture Performances vorführen werden. Wie schon bei der ersten Auflage von Performing Science 2007 steht auch diesmal der Wettbewerbsgedanke im Vordergrund. Nach dem Vorbild des Klagenfurter Ingeborg-Bachmann-Preises werden alle Beiträge vor dem Zuschauer-Plenum durch die hochkarätige Fachjury besprochen und kritisiert.
Die jetzt bestimmten Finalistinnen und Finalisten stammen aus Deutschland, Dänemark, England, Österreich und aus so unterschiedlichen Disziplinen wie der Anorganischen Chemie, der Medizin, der Experimentalphysik, den Performancekünsten und der Theaterwissenschaft. Ihre Wettbewerbsbeiträge decken sowohl den Bereich der wissenschaftlichen Präsentationen als auch den der Lecture Performances ab. Stefanie Dehnen, Professorin für Anorganische Chemie an der Universität Marburg beschäftigt sich in ihrem Beitrag mit Elektronenübertragungsreaktionen. Die Experimentalphysiker Klaus Möllmann und Michael Vollmer von der FH Brandenburg zeigen den Nutzen von High-Speed-Kamerasystemen für den Physikunterricht. Eine intergalaktische Reise plant der an Universität Hannover lehrende Chemiker Franz Renz und berichtet von “grünem Sonnenuntergang und anderen chemischen Marsgeschichten”. Siegfried Schindler vom Institut für Anorganische und Analytische Chemie der JLU zeigt, wie interessant das “Sexy Element” Silicium (engl.: silicon) sein kann. Ellen Friis aus Kopenhagen wird versuchen, die Gedanken der Physikerin Lene Vestergaard Hau performativ zu vermitteln. Daniel Ladnar aus Wales beschäftigt sich mit der Frage, ob der Aktionskünstler Joseph Beuys PowerPoint benutzt hätte, und das Duo Klaus Spiess und Lucie Strecker aus Wien entwirft in seinem “Fictional Offender” sechs Szenen rund um einen infizierten Lymphknoten. Die Berliner Kunstrestauratorin Gabriela Aldrete erklärt in “The Chemistry in Situ” auf unkonventionelle Art und Weise zwei chemische Materialien.
Den Gießener Theaterwissenschaftsstudenten Fabian Offert und Anna Schewelew geht es in “&C.” um den Sinn bzw. Unsinn von Listen in der Wissenschaft. Dass auch aktuelle Themen performativ aufgegriffen werden können, zeigen die freien Theatermacherinnen Esther Steinbrecher und Manuela Weichenrieder aus Berlin bzw. Gießen mit ihrer so genannten Plagiatsperformance “Copy – Paste”.
Das Finale des Performing-Science-Preises ist öffentlich und findet am Samstag, 17. September 2011, ab 10.30 Uhr in der Aula der Justus-Liebig-Universität Gießen statt. Der Eintritt ist frei. Der 1. Preis ist mit 5.000 Euro, der 2. Preis mit 3.000 Euro und der 3. Preis mit 1.500 Euro dotiert.
Der Performing-Science-Wettbewerb wird gefördert durch die BASF und die Robert-Bosch-Stiftung.
Weitere Informationen: www.performingscience.de
Zum Programm: http://www.performingscience.de/programm/