Martin Schmetz hat am 10. Februar beim Webmontag Frankfurt über den Begriff “Cyberwar” gesprochen und wieso er ihn für problematisch hält. Sebastian Greiner hat diesen und auch die anderen vier Vorträge des Webmontag, u.a. “Un/Secure You” und “The Year after NSA”, aufgezeichnet und verbloggt – vielen Dank dafür!
Das Video findet Ihr hier:
von Martin Schmetz
Langsam aber sicher fragt man sich, ob es überhaupt noch Sinn macht, aktuelle Enthüllungen über Geheimdienstaktivitäten als Aufhänger zu benutzen. Man hat sich schon so daran gewöhnt, dass es im Hintergrundrauschen untergeht. Aber versuchen wir es trotzdem noch mal: Hey, wer von den geneigten Lesern war auf der WikiLeaks Webseite? Oder The Pirate Bay? Ruft jemand „ja“ vor seinem Rechner? Sehr gut. Sagt „hallo“, denn ihr wurdet vom britischen Geheimdienst (GCHQ) und/oder der NSA erfasst. Snowden lässt grüßen, und wieder einmal fühlt man sich ein wenig unsicherer online. Aber keine Sorge, Angela Merkel und Francois Hollande haben einen Plan. Und die EU hat auch einen.
von Ben Kamis
On 11 February, the World Fought back against Mass Surveillance. See those capital letters? They denote Things that Matter – somehow. We don’t necessarily know who ‘We’ are, what the ‘World’ is, nor whether the Mass Surveillance We’re against is the big and sexy kind run by acronymized (foreign) government agencies that We all recently learned about through Edward Snowden or the everyday kind conducted by means of cookies, computer profiles and GPS data we all send to whomever is watching in the course of a normal day’s activities, like checking Facebook, leaving the house to buy some bread or sending family pictures over the holidays via email. But ‘We’ ‘Fought’ ‘Them’, or maybe ‘It’.
As briefly as I can, I’m going to try to explain why this is bunk. In short, we are not who We think We are and nor are They, and that the Fight never happened.
von Christopher Daase
Danke für die Klarstellung! Es hätte des Kraftausdrucks von Victoria Nuland nicht bedurft, um Klarheit über die transatlantischen Beziehungen zu erhalten. Schon auf der Münchner Sicherheitskonferenz war deutlich geworden, dass die US-Administration die NSA-Affäre so schnell wie möglich vom Tisch haben will und zur Tagesordnung übergehen möchte – ohne ihre Politik zu ändern.
Oder: Wenn Zuwanderung versicherheitlicht wird. Außenansichten eines Europäers.
von Stefan Engert
„Dichtestress“ ist ein Wort, das gute Chancen haben wird, im Jahr 2014 das Unwort des Jahres in der Schweiz zu werden. Gesucht werden dabei „Wörter und Formulierungen aus der öffentlichen Sprache, die sachlich grob unangemessen sind und möglicherweise sogar die Menschenwürde verletzen“. Der Begriff Dichtestress kommt eigentlich aus der Biologie und bezeichnet einen extremen Stresszustand von Tierpopulationen: Wenn letztere durch Vermehrung zu schnell wachsen, also zu viele Lebewesen auf einer von Anfang an begrenzten Fläche leben, fangen sie irgendwann an – so die These – aus einem Gefühl der Enge heraus, sich zu bekämpfen und/oder die Fruchtbarkeit reduziert sich stressbedingt. Das hat eine drastische Reduzierung der eigentlichen (Ur-)Population innerhalb weniger Jahre zu Folge – in der Biologie offenbar ein ganz natürlicher Regulationsmechanismus 1, in der Politik natürlich ein so nicht hinnehmbarer Effekt. Die Schweizerinnen und Schweizer wollen dieser Gefahr frühzeitig vorbeugen und haben schon jetzt erste Schritte unternommen, um diese zu reduzieren: Binnen drei Jahren – so die Auflage des gestrig angenommenen, landesweiten Referendums an die Exekutive – ist die Zuwanderung oder die „Masseneinwanderung“, wie es national-konservative Schweizerische Volkspartei (SVP) betitelt hatte, zu kontingentieren. Puh… kann ich da nur sagen: Nochmal Glück gehabt! Ich sah die Schweiz mit ihren 193 Einwohnern pro Quadratkilometer schon im Bürgerkrieg versinken – vor lauter „Enge“. Ich frage mich natürlich: Müssen wir uns in Deutschland Sorgen machen (226 Einwohner pro km2)? Liebe Monegassen (über 17.000 Einwohner pro km2)): Respekt! Eigentlich müsstet ihr im totalen Chaos versinken – ich weiß nicht, wie ihr das macht.
von Konstanze Jüngling
Nur wenige Tage bleiben bis zur Eröffnung der olympischen Winterspiele in Sotschi. Für 3,5 Milliarden Zuschauer stehen dann 14 Tage Spaß und spannende Unterhaltung auf dem Programm. Dabei scheint kaum zu interessieren, dass in unmittelbarer Nachbarschaft zum Tagungsort derweil fundamentalste Menschenrechte verletzt werden. Denn während andere Menschenrechtsthemen wie die Situation von Homosexuellen in Russland bereits Debatten über einen möglichen Olympia-Boykott ausgelöst haben, redet bislang über die Lage im Nordkaukasus kaum einer.
vom Sicherheitspolitik-Blog Team
Wie der ein oder andere Besucher über das Wochenende vielleicht gemerkt hat, war unser Blog nicht zu erreichen. Das tut uns sehr leid. Wir hatten eigentlich ein Liveblog zur Münchner Sicherheitskonferenz geplant und am Freitag auch bereits begonnen. Doch das endete Samstag morgen – was war passiert?
Live von der Münchner Sicherheitskonferenz 2014 berichet Lisa Katharina Bogerts von der Gruppe MSK Verändern. Ebenfalls live kommentieren Ben Kamis und das SiPo-Team einige Panels. Weitere Informationen und Links zu Posts gibt es hier.
vom Sicherheitspolitik-Blog-Team
Alle Jahre wieder findet in München die Münchner Sicherheitskonferenz statt. Und wie auch schon letztes Jahr werden wir wieder darüber berichten. Lisa Katharina Bogerts von der Gruppe “MSK Verändern” ist für uns vor Ort, das Team vom SiPo-Blog selbst ist es leider nicht. Aber das soll uns nicht vom Kommentieren abhalten. Die Berichterstattung wird wieder auf diesem Blog erfolgen, sowohl mit späteren Kommentaren als auch mit Liveblogs.
von Marco Fey
Wer gestern früh mal eben so seinen Twitter-Feed durchsehen wollte, hat schnell gemerkt, dass in der Nacht irgendetwas passiert sein musste: der/die/das #SOTU – all over the place. Die Abkürzung steht für State of the Union. Einmal im Jahr, in der Regel Ende Januar, ist der US-Präsident aufgerufen, dem versammelten Kongress, den Richtern des Obersten Gerichtshofs, den Joint Chiefs of Staff sowie allerlei geladenen Gästen seine Einschätzung zur Lage der Nation zu präsentieren – so will es die Verfassung. Gestern war es wieder so weit.
by Ben Kamis
Given such phenomena as the dramatic leaks of the last decade, the vibrant and inflammatory discourse about ‘cyberwar’ and the conflation of the Anti-Counterfeiting Trade Agreement with the ‘backbone of the European economy’, regulation of what the Internet is supposed to be and what people are allowed to do in it is always and everywhere about security, whether users like it or not. And that regulation comes from people, special people we like to think of as experts.
by Carolin Goerzig
An Egyptian court has banned the Muslim Brotherhood and seized its funds in an attempt to dismantle the Islamist movement. Instead of seeking an all-inclusive dialogue, the Court has excluded a conflict actor from the political process. This decision may backfire for several reasons.