Wie erstellt man ein “gutes” Lehr- bzw. Lernvideo? Welche Möglichkeiten und Techniken gibt es? Was brauche ich, was muss ich beachten, wie viel Zeit und Ressourcen müssen eingeplant werden nicht zuletzt – was kostet das Ganze? Diese und andere Fragen wollten wir am 20. April mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der MultimediaWerkstatt diskutieren. Thema ist derzeit in aller Munde, darum war die Veranstaltung auch innerhalb von wenigen Stunden ausgebucht.
In einem ersten Vortrag stellten die beiden Referentinnen Dr. Stephanie Dreyfürst und Birte Svea Philippi vom Schreibzentrum der Goethe-Universität das SeLF-Projekt “Watch & Write” vor, welches das Thema “Schreibstrategien” beim wissenschaftlichen Arbeiten mit Hilfe eines Legetechnik-Videos veranschaulicht. Hierbei wurden sämtliche Teile handgezeichnet und in der Aufnahme auch ausschließlich von Hand bewegt. Auf nachträgliche Animationen verzichteten die Macherinnen ganz bewusst um den handwerklichen Look zu betonen.
Der Vorbereitungs- und Produktionsaufwand für ein solches Video ist jedoch nicht zu unterschätzen, wie die beiden Referentinnen berichteten. Das eigentliche “Legen” der Einzelteile am Videotisch erfordert eine ruhige Hand und Fingerspitzengefühl. Trotzdem ist manche Szene erst nach vielen Versuchen im Kasten, davon konnten sich die Teilnehmerinnen direkt selbst überzeugen. Nach den ersten eigenen Versuchen am Legetisch fiel das Urteil jedoch einhellig aus: Es ist schwieriger als es aussieht aber es macht auch einfach großen Spaß.
Nach den Praxis-Übungen berichtete Dr. Zakharia Pourtskhvanidze vom Fachbereich Sprach- und Kulturwissenschaften über seine Erfahrungen mit externen Anbietern von Erklärvideos und Tutorials. Sein Ziel war die Erstellung eines Erklärvideos zur Struktur des Studiengangs Empirische Sprachwissenschaft.
Er verglich die Angebote von verschiedenen Produktionsfirmen, u.a.:
- fiverr, 200$ für 1 Minute Animation und je 30$ für weitere 15 Sekunden.
- simpleshow, zwischen 5.000 EUR (non-profit) und 8.000 EUR.
- Mein Unternehmensfilm, zwischen 2.000 und 6.000 EUR.
- Videoboost, zwischen 2.000 und 5.000 EUR.
Nicht zuletzt aus Kostengründen machte auch Pourtskhvanidze noch einen Versuch, ein Erklärvideo selbst zu produzieren. Er verwendete dafür die (für Bildungseinrichtungen) kostenfreie Software Moviestorm, mit der sich ohne viel Aufwand kleine, animierte Videos erstellen lassen.
Als Alternativen zu Moviestorm wurden seitens der Teilnehmenden noch die Programme PowToon und VideoScribe genannt, mit denen sich ebenfalls einfache, animierte Videos erstellen lassen.
Die Aufzeichnungen der Vorträge finden Sie in unserem eLecture-Portal.
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