Shadow and Bone – Ist die Serie genauso gut wie das Buch?

Zu den bekanntesten Buchverfilmungen gehört wahrscheinlich die Harry Potter-Reihe, die Herr der Ringe-Trilogie und Teile des Star Wars Universums. Es gibt aber auch eine Menge anderer Filme, die auf Romane basieren und noch bekannter als ihre Buchvorlage sind. Dazu gehören Fight Club, das Schweigen der Lämmer und Jurassic Park. Man könnte meinen, dass die Gründe dafür oftmals die bekannten Schauspieler sind, aber das muss nicht immer der Fall sein.
Neben Filmen werden auch Serien nach Romanvorlage produziert.
Eine Serie, die seit dem 23. April 2021 auf dem Streamingdienst Netflix zu finden ist, will ich euch heute vorstellen und aufzeigen, warum die Serienadaption genauso gut wie die Buchvorlage ist.

Welche Dimensionen kann Dunkelheit annehmen? Das hat sich Beststeller-Autorin Leigh Bardugo gefragt, als sie begann ihren Roman Shadow & Bone (Dt. Goldene Flammen) zu schreiben. Schnell wurde ihr bewusst, dass die Dunkelheit eine alles übersteigende, greifbare Macht sein muss, die sich nicht so einfach abschütteln lässt.


Die Schattenflur ist ein Riss, der sich durch den fiktiven Handlungsort Ravka zieht und dadurch den Westen vom Osten trennt. Es ist beinahe unmöglich, diese große Kluft zu durchdringen, denn dort leben gefährliche Schattenwesen, die es auf jeden abgesehen haben, der die Schattenflur durchqueren will.
Alina Starkov ist eine Waise aus Keramzin, ein Ort in Ravka. Sie ist Kartographin der ersten Armee des Königs, als sie bemerkt, dass in ihr eine Macht schlummert, von der sie eigentlich nichts wissen wollte. Sie ist Grisha. Grisha sind Menschen, die eine besondere Verbundenheit zur Welt verspüren und über ein besonderes „Talent“ verfügen. Sie werden auch die Soldaten der zweiten Armee oder Meister der kleinen Künste genannt. Es gibt drei Gruppen der Grisha, die sich wie folgt aufteilen:

Alina, die kleine Waise aus dem kleinen Dorf in einem Land, das an jeder Grenze einen Krieg führt, ist plötzlich Grisha und dann auch noch eine ganz besondere: Sie soll die Sonnenkriegerin sein, eine Märchenfigur, die angeblich in der Lage ist, die Schattenflur zu vernichten und Ravka wieder zu befreien. So absurd, wie es für Alina auch klingen mag – schnell muss sie zugeben, dass sie die einzige Grisha ist, die das Licht Sonne beschwören kann, während es viele andere Grisha gibt, die Feuer, Wind, Metall oder den menschlichen Körper manipulieren können. Die einzige Person, die ihr ebenbürtig ist, ist der Dunkle: Er kann die Dunkelheit beschwören.
Alinas Leben verändert sich von heute auf morgen, sobald herauskommt, dass sie die Sonnenkriegerin ist. Sie reist zum kleinen Palast in Os Alta, wo alle Grisha trainiert und als Soldaten ausgebildet werden. Dort findet sie mehr Feinde als Freunde, fühlt sich fehl am Platz und beginnt aber trotzdem herauszufinden, wer sie jetzt ist. Ein kleines Mädchen kann wohl kaum dazu bestimmt sein ein Land zu retten, oder?  

Alinas Reise, sich selbst anzunehmen, wie und wer sie ist, und mit dem Dunklen zusammen einen Weg zu finden, die Schattenflur zu besiegen, wird im ersten Teil der Grisha-Trilogie und in der ersten Staffel der Adaption auf Netflix beschrieben.

Allerdings gibt es in der Serie eine kleine Adaption, auf die alle Bücherliebhaber des Grisha-Universums gewartet haben: die Dregs.
Die Dregs sind eine Crew krimineller Jugendlicher, die sich in den Straßen von Ketterdam, einer Stadt in Kerch, aufhalten. Sie werden auch die Krähen genannt, da jedes Mitglied über ein Krähen-Tattoo verfügt, um ihre Zugehörigkeit zu zeigen. Ihre Geschichte wird eigentlich in den Büchern „Das Lied der Krähen“ und „Das Gold der Krähen“ erzählt und spielt zwei Jahre nach der Geschichte um Alina.

Dennoch wurden die Krähen in die Serienadaption miteingeschlossen und bekamen eine Art „Prequel“, das perfekt mit Alinas Geschichte verknüpft wird und eine Vorgeschichte zu „Das Lied der Krähen“ erzählt.
Eric Heisserer, der Produzent der Serie nahm sich dieses Projektes erst an, als er die Filmrechte für beide Buchreihen, die Grisha-Trilogie und die Krähen-Dilogie, erhalten hatte. Für ihn gab es keine andere Möglichkeit diese Geschichte umzusetzen als die Charaktere der verschiedenen Bücher aufeinandertreffen zu lassen.  
Als unfassbar großer Fan der Krähen muss ich sagen: Ich liebe es. Die Krähen in Alinas Geschichte zu verwickeln ist einfach so perfekt gelungen!
Leigh Bardugo war als Autorin in die Castingprozesse mit eingebunden. Das ist meiner Meinung nach ein großer Pluspunkt und ein Grund, weshalb die Serienadaption so erfolgreich ist. Jeder Schauspieler hat außerdem alle Bücher des Grisha-Universums gelesen (zu diesem Zeitpunkt sechs), um sich so besser auf ihre Rolle vorzubereiten.

Abgesehen von Ben Barnes, den man vielleicht aus Filmen wie Narnia – Prinz Kaspian oder den Serien Marvel’s Punisher und Gold Digger kennt, befindet sich keine weiteren bekannten Schauspieler*innen im Cast.
Es sind nicht die Bekanntheitsgrade der Schauspieler*innen, die diese Serie so perfekt machen, sondern ihre Herzen und ihre Leidenschaft für diese Geschichte.

Ich bin sehr begeistert von dieser Serie, obwohl ich diese Bücher unfassbar liebe und deshalb wirklich Angst hatte, die Serie würde mir meine Lieblingsbücher verderben. Hat sie nicht! Im Gegenteil: Die Serie ist großartig und ich habe sie schon so oft geschaut, dass es fast ungesund ist!

Shadow and Bone ist nicht nur etwas für Menschen, denen die Bücher gefallen haben und einen Blick in die neue Aufgabe der Krähen werfen wollen oder noch einmal Alinas Geschichte erleben wollen. Diese Serie ist für alle, die gern mal aus der Realität fliehen und/oder eine Geschichte von starken Frauen, Action und Freundschaft erleben wollen.

Es bleiben eigentlich nur noch zwei Fragen:

Habt ihr die Serie schon gesehen? Seid ihr Team Grisha oder Team Krähen? Bei mir ist es sehr eindeutig. No mourners, no funerals.

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