Ich höre immer öfter Podcasts. Manchmal suche ich ganz gezielt etwas heraus, um über ein bestimmtes Thema mehr zu erfahren, aber oft höre ich Podcasts einfach nebenbei zum Zeitvertreib. Aber anders als beim linearen Radio, das ein vorgegebenes Programm wiedergibt, entscheide ich dabei selbst, was genau ich höre und wann.
Lineares Radio höre ich nun fast gar nicht mehr, genau genommen nur noch im Auto. Beim Autofahren habe ich aber oft zufällig in einen Interessanten Bericht hineingehört, konnte den Beitrag aber nur unvollständig zuhören. Da war es wirklich sehr praktisch, dass es viele der im Radio ausgestrahlten Sendungen und Beiträge nun kostenlos zum Herunterladen gibt.
Fast überall, wo ich mich aufhalte, ist es nie richtig still. Aber ich selbst werde unruhig, wenn es zu ruhig wird. Mehr noch: Ich habe das Gefühl, ich verpasse etwas oder nutze meine freie Zeit nicht effektiv genug, wenn nicht irgendwas Informatives oder Unterhaltsames zusätzlich zu dem, was ich gerade mache, dazu geschaltet ist. Ich höre Podcasts also mittlerweile beim Kochen, Spazierengehen, beim Erledigen vom Haushalt oder zum Einschlafen. Meine Situation im Alltag entscheidet das Format. Genau genommen läuft aber das, was ich herausgesucht habe, die meiste Zeit nur noch nebenher und hat gar nicht mehr meine volle Aufmerksamkeit.
Schnell mache ich dann eine ganze Menge gleichzeitig. Aber auf Dauer ist Multitasking meines Erachtens eine echte Reizüberflutung und am Ende weiß ich dann gar nicht mehr, was ich alles gemacht hat. Außerdem verwende ich zunehmend mehr Zeit damit, möglichst kurze Podcasts herauszusuchen. Für lange Beiträge, fehlt mir oft die Geduld. Dabei hätte ich mehr Zeit zum Hören, wenn ich nicht so viel Zeit mit dem Suchen verbringen würde. Also doch zurück zum Radio, bei dem ich mich bei der Wahl des Senders für ein bestimmtes Programm entscheide?
Aber nein, ich suche doch gerne alles selbst aus. Die Vielfalt an Beitragsthemen und auch von den Gestaltungen von Podcasts ist so groß, dass ich doch immer wieder auf die Suche gehe. Woran ich einen gut recherchierten Podcast erkennen kann, weiß ich allerdings gar nicht.
Doch bei all den klugen Themen, zu denen man sich etwas anhören kann, möchte ich manchmal einfach bloß ganz banalen Themen lauschen. Fast so, wie beim Small Talk, das ist auch ganz schön. Aber anders, als bei einem Gespräch oder einem Vortrag, kann man einen Podcast einfach abschalten, wenn es dann nicht genau das war, was man hören wollte. Ich muss auch nicht einmal antworten oder zeigen, ob ich überhaupt verstanden habe, worum es geht. Das wäre auch noch schöner, wenn ich irgendwie zeigen müsste, dass ich dem Podcast überhaupt zugehört habe. Ich muss nicht einmal weiter darüber nachdenken. Das Gefühl danach schlauer zu sein habe ich aber trotzdem.
Für die Uni habe ich Podcasts allerdings noch nicht genutzt. Für diesen Beitrag habe ich einfach mal Podcasts zu Skandinavistik gesucht. Die Suche ging für mich erstmal nicht in die richtige Richtung, denn mir wurden unter anderem Beiträge vorgeschlagen, wie man in Schweden ein Haus kauft, wie man sich in Kopenhagen anzieht und wie mein Leben so richtig hygge wird. Auch durchaus interessant, aber nicht das, was für das Studium wichtig ist.
Aber es gibt auch Podcasts, die gut gemacht sind und besonders für Skandinavistik-Studierende richtig spannend und interessant sein können. Sogar mit Frederike Felcht, unserer Professorin vom Institut für Skandinavistik der Goethe Universität Frankfurt! Oder mit Katharina Müller, die bei der Semesterabschlussfeier am 09.02.2023 einen sehr interessanten Vortrag gehalten hat. Es war der Vortrag „Körper, Kleider, Kolonien. Überlegungen zur dänisch-norwegischen Dramatik des 18. Jahrhunderts“, der einigen Studierenden noch sehr gut in Erinnerung sein wird.
Hier sind einige Podcasts zu finden, die für Skandinavistik-Studierende oder alle, die sich mit Literatur aus Skandinavien beschäftigen, interessant sein könnten:
nordlitt – Skandinavistische Literaturforschung im Gespräch: (Berlin)
Skandilös – der Podcast der Skandinavistik Wien:
Hier findet man Podcasts, die vom FID-Nordeuropa im Nordeuropa-Blog zusammengestellt wurden, von der ULB Münster:
Auch bei DR.DK LYD sind sehr gute Podcasts zu finden.
Ich habe mir vorgenommen, Podcast nun auch fürs Studium zu nutzen.
Hört ihr auch regelmäßig Podcasts? Zu welchen Gelegenheiten? Könnt ihr etwas empfehlen?