Weihnachtsbrief

Liebe Leser*innen,

geht es nur mir so, oder habt ihr auch Schwierigkeiten in den Weihnachtsspirit zu kommen? Weihnachten hat vor Jahren seine Magie für mich verloren. Ich bin ein richtiger Grinch geworden und meine Weihnachtsverzweiflung fängt noch vorm Dezember an. Es stresst mich passende Weihnachtsgeschenke zu finden. Es stresst mich, wenn mich jemand fragt, was ich mir wünsche. Es stresst mich all die glücklichen, vorfreudigen Gesichter zu sehen, und mich schuldig zu fühlen, weil ellenlange Lichterketten und Michael Bublé im Radio nicht für Stimmung bei mir sorgen.

Ich mach den Weihnachtskram natürlich aus alter Gewohnheit trotzdem mit – für meinen Sohn. Ich möchte es schön für meine Familie machen, genauso wie meine Mutter damals für mich. Für mich ging es nie um die Geschenke, so kitschig es auch klingen mag. Schon als Kind wusste ich nie recht, was ich mir zu Weihnachten wünsche. Aber ich erinnere mich an das lecker duftende Festessen, dass meine Mutter für uns vorbereitet hat. Und an den selbstgenähten Adventskalender in dem so viel Liebe fürs Detail steckte. Ihre kunstvollen selbstgemachten Gestecke und Kränze waren stets ein echter Hingucker. Und da wäre noch der Weihnachtsbaum, den ich immer liebevoll zusammen mit meiner Mutter dekorierte. Ihre DIY-Projekte haben mich schon immer beeindruckt und inspiriert. Ich bin ihr so dankbar für diese wunderschönen Kindheitserinnerungen. Ach, wie schön wäre es, Weihnachten nochmal aus Kinderaugen zu sehen!

Auch wenn ich aus dem Alter raus bin, mich auf Weihnachten zu freuen, möchte ich meinem kleinen Sohn auf keinem Fall die Magie stehlen. Das Glitzern in seinen Augen, wenn mein Mann und ich jährlich den Weihnachtsbaum aufstellen, ist goldwert. Er bringt jedes mal ein freudiges Quieken heraus, sobald er die Lichter in der Stadt sieht, sobald die ersten Geschäfte ihre Plastikrentiere in die Fester stellen und er eine Weihnachtsbastelei aus der Kita mitbringt.

Weihnachtsdeko zu basteln, ist etwas, das auch mir Freude bringt und hilft meinen Stress abzubauen. Seit ich damals im Dänischunterricht in der Schule in Schleswig-Holstein Herzen aus Papier für den großen Weihnachtsbaum gebastelt habe, ist selbstgemachter Baumschmuck zur Tradition bei mir zu Hause geworden. In Skandinavien werden die Ornamente gerne aus Papier oder Filz hergestellt. Ich habe mich dieses Jahr ans Sticken mit Filz gewagt und habe für mich eine neue Leidenschaft entdeckt.

Vielleicht möchtet ihr auch dem Weihnachts- und Unistress entkommen? Oder ihr braucht ein neues Hobby? Dann habe ich etwas für euch. Ich würde euch diese skandinavische Weihnachtstradition gerne näher bringen. Vor ein paar Wochen habe ich damit angefangen und zeige ich euch, was man als Anfänger*in dafür braucht:

Mehrere Filzblätter in euren Lieblingsfarben

Eine Sticknadel (links) und eine Nähnadel (rechts)

Eine Einfädelhilfe

Ein paar Nähklammern oder Pins zum Festhalten der Stoffe

Etwas Stickgarn

Nähgarn

Eine Stoffschere

Und lose Watte für die Fütterung (z.B. aus dem Drogeriemarkt)

Ihr findet alles dafür im Bastelladen. Ich habe euch auch ein paar Schablonen mit weihnachtlichen Figuren gezeichnet mit unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen. Fangt erstmal mit einen Kreis oder einem Herz an, wenn ihr es das erste Mal ausprobiert. Ihr könnt die Schablonen ausdrucken, ausschneiden und jeweils zweimal auf dem Filz abpausen, damit ihr eine Rück- und eine Vorderseite für eure Figur habt. Wer mag kann seine Ornamente auch mit Perlen oder Pailletten verzieren. Auf unserem Instagram-Account kulturkiosk.ffm findet ihr ein Tutorial zum Vernähen der Kanten. Ich benutze zum Vernähen einfaches Nähgarn und zum Verzieren nutze ich das Stickgarn. Ansonsten gibt es im Internet so viele hilfreiche Videos über Stickmöglichkeiten. Ich kann da Pinterest wärmstens empfehlen. Ich wünsche euch viel Freude daran.

Liebe Grüße,

Christina

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