Eine Systematik des mobilen Lernens? (vor allem im (Hoch)schulbereich)

Veröffentlicht am von Claudia Bremer

Ich schreibe hier mal als Privatperson, nicht als Veranstalter, aber da ich diesen und den studiumdigitale-Blog mitpflege und nicht extra einen dritten Blog anlegen will, sei mir dieser (angekündigte) Rollenwechsel hoffentlich verziehen 😉

Kürzlich habe ich zur Vorbereitung des Fachforums mobiles Lernen an der Universität Kassel, auf dem auch Prof. Blocher mit seinen Apps (Vortragsaufzeichnung) (als iPad-Version und App-Liste vertreten war, mir Gedanken über eine Strukturierung der Anwendungsszenarien mobilen Lernens gemacht und folgendes Schaubild überlegt, dem unten auch jeweils Beispiele zugeordnet sind.

Beispiele im einzelnen:

  1. Beispiele für die Nutzung von mobilen Anwendungen in Gebäuden zur Studienorganisation ist z.B. das Projekt Infocility der FH Dortmund (Folien) (Kurzbeschreibung) (Video), wo Informationen zu Sprechstunden usw. an Räumen abgerufen werden können.
  2. Beispiele für den Einsatz in Lehrveranstaltungen sind Projekte wie das von Leimeister beschriebene Projekt an der Universität Kassel, in denen im Rahmen von Vorlesungen Quizzes, Abstimmungen usw. mit Hilfe von iPads integriert werden (und das auch schon in der Literatur zur heutigen Session angegeben war.). Auch die Hochschule Darmstadt hat ein entsprechendes mobiles TED-System auf der Basis von Android-Systemen entwickelt.
  3. Für Selbstlernphasen werden oftmals WBTs als mobile Varianten umgesetzt und Vorlesungsaufzeichnungen für mobile Endgeräte umgesetzt. Dies entspricht am rhsten den Einsatzszenarien, die auch ohne mobile Endgeräte nöglich sind, aber eben noch auch für mobile geräte aufbereitet werden, nur ausser der ortsunabhägigkeit wie schon in der Videosession im Chat geschrieben wurde, keine spezielle mobile Anwendung ist. Nichtsdestotrotz ist z.B. bei unserem Videoportal gerade die mobile Downloadformate mit am beliebtesten. Ob das an den kleinen Datenmengen liegt oder an mobilen Endgeräten blieb anfangs offen, (Umfrageergebnis: Download Mobiles Format 39,2%, Flash als gestreamtest Format (38,3%), QuickTime als High Quality Format (19,9%) und MP3 als Audio Format (2,6%), d.h. mobile + MP3 Audio eignen sich für mobile Geräte Summe > 40%).
  4. 4. Speziell für mobile Anwendungen werden hier natürlich Apps entwickelt, Beispiel rechts eine historische App unseres Universitätsarchivs (Uni Frankfurt), weitere Beispiele sammeln wir noch in der Link Liste zur Sitzung heute auf der Themenseite. Dies sind dann Anwendung, die speziell für mobile Endgeräte entwickelt werden und fallen unter das mobile Lernen im engeren Sinne. Vorteil ist hier sicher die mobile Verfügbarkeit auf eben den mobilen Geräten wie Smartphones und Tablets. Eine Studie der Universität Dresden (Neumann, Schulz 2011 (Folien)) zeigte jedoch, dass hier bisher nur wenige Anwendungen vorliegen und vor allem Lernplattformen oftmals nicht für das mobile Lernen geeignet sind. An der Universität Kassel wurden in dem oben genannten Projekt auch Selbstlernmaterialien für die mobile Nutzung aufbereitet, auch die Universität Graz hat hier Anstrengungen unternommen (s. Vortrag Ebner, Wochenthema „Wie mobil wird das Lernen? Mobile & Ubiquitous Learning“ im OPCO 2011 )

     

  5. Speziell das mobile Lernen im engeren Sinne bietet mit dem Potential des location based learnings die spannendsten Aussichten und letztendlich das, wo wir die innovativsten Ansätze sehen, die sich von dem was wir bisher kennen (TED-Systems, Selbstlernmaterialen, Aufzeichnungen) und oftmals nur in mobiler Version erleben unterschieden. Hierzu gehören Anwendungen, bzw. Einsatzszenarien, die weniger nur technisch bedingt sondern vielmehr didaktisch initiert sind uznd gerade das Mobile zum Ausgangspunkt nehmen. Dazu gehört Beispielsweise die MatheApp (s.u.), die an der Universität Frankfurt entwickelt wird zum Einsatz in Schulen. Ziel ist, dass Schülerinnen udn Schüler anhand z.B. von Gebäuden Rechenaufgaben erhalten. Was ihnen vorgelegt wird, wird ortsabhängig abgefragt. (Also doch wieder weg vom ortsunabhängigen eLearning zurück oder hin zum ortsabhängigen, siuierten Lernen ;-))
    Ein weiteres Beispiel ist das mobile Wiki im Bereich Bauingenierwesen, TU Darmstadt, wo Studierende vor Ort Brücken mit Hilfe eingebauter Kameras dokumentieren und die Aufnahmen mit Aufzeichnungen ergänzen und später zuHause diese Dokumente in einem Wiki ergänzen (Quelle: Tittel et al (2011): Mobile Inhaltserfassung und mobiles Lernen mit dem Semantic Wiki im Bauingenieurwesen – (Folien) (Artikel) (Projektseite) (Wiki-Seite)). Im Unterschied zur ortsabhängigen Informationsversorgung des Lernenden wie z.B. in Museen, oder ortsabhängige Aktivierung wie in der MatheApp, geht es hier um ortsabhängige Inhaltserfassung. Ein weiteres Beispiel dazu ist auch das Projekt ARLearn des Centre for Learning Sciences and Technologies Open Universiteit Nederland.

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8 Antworten auf Eine Systematik des mobilen Lernens? (vor allem im (Hoch)schulbereich)

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