Mein Veganuary

Die Vorteile eines veganen Lebens sind wohlbekannt: Es ist besser für die Umwelt, für die eigene Gesundheit und für das Tierwohl. Dennoch fällt es vielen Leuten schwer, auf eine vegane Ernährung umzusteigen, auch wenn sie daran interessiert sind. Für viele ist der Alltag sowieso schon so voll und anstrengend, dass die Zeit oder Energie fehlen, sich noch mit einer Umstellung der Ernährung auseinanderzusetzen.

Genau da setzt dieIdee des „Veganuary“ an. Es geht darum, sich einen Monat lang – also im Januar – probeweise vegan zu ernähren. Begleitend dazu bietet die Initiative „Veganuary“ regelmäßig Posts auf Social Media und einen (kostenlosen) E-Mail-Newsletter, die den Einstieg ins vegane Leben erleichtern. Angefangen mit einer individualisierbaren Einkaufsliste Ende Dezember, bis hin zu vielen verschiedenen Rezepten für jeden Geschmack und jedes Budget. Teilnehmende bekommen die Möglichkeit, die vegane Ernährung mit viel Hilfestellung unverbindlich auszuprobieren.

So finden sich inzwischen jeden Januar viele Informationsposts auf Social Media, aber auch viele Fotos von nachgekochten Rezepten und Erfahrungsberichte. Jedes Jahr nehmen mehr Menschen am Veganuary teil und viele von ihnen halten auch danach an der veganen Ernährung fest.

Ich selbst habe vor 10 Jahren bereits ein paar Jahre vegan gelebt. In der Zwischenzeit war ich bis Ende letzten Jahres wieder Vegetarierin. Besonders in den letzten Monaten nagte wieder die Frage an mir, ob ich mich nicht doch lieber wieder vegan ernähren möchte. Der Gedanke war also schon lange da, doch an der Umsetzung haperte es. Als ich dann gemerkt habe, dass der Veganuary ansteht, dachte ich: Das ist meine Chance!

Ich entschied mich, diesmal teilzunehmen. Einen Monat vegan leben, dachte ich, schaffe ich bestimmt locker. Und danach schaue ich weiter. Für mich war wichtig, den Druck herauszunehmen. Die Entscheidung, ab sofort auf unbestimmte Zeit (für immer?) vegan zu leben, kam mir etwas zu groß vor. In meinem Kopf glich das Ganze eher einem bindenden Vertrag als einer (unverbindlichen) Entscheidung.

Da ich früher bereits Erfahrungen mit Veganismus gemacht habe, wusste ich das meiste schon und musste mich nicht besonders viel informieren. Generell hatte ich auch in den letzten Jahren schon einige vegane Produkte in meine Ernährung integriert und musste nicht viel umstellen. Meine Schwierigkeit lagen an anderen Stellen. Das heißt vor allem, dass es mir schwerfiel, nein zu sagen, wenn mein Freund Kekse mit Milchschokolade oder Backcamembert gekauft hat. Auch die Aussicht, meinen geliebten Falafeldöner gar nicht oder nur ohne Soße essen zu können, fand ich nicht so erfreulich.

Doch letztendlich hat sich gezeigt: Das ist alles gar kein so großes Problem!

Wie bei vielen anderen Dingen hilft eine klare Entscheidung beim Erreichen eines klaren Ziels. So war mein „Diesen Januar ernähre ich mich vegan.“ ein fester Beschluss und es fiel mir sogar leicht, mich daran zu halten. Ich habe mir einfach vegane Kekse besorgt, sodass ich nicht neidisch auf die meines Freundes sein musste und auf den Falafeldöner hatte ich gar keine Lust, sodass dieses Problem auch kleiner war als erwartet. Ansonsten hätte ich mir wohl ein bisschen Hummus als Soße gemacht. Alles gar nicht so schwer!

Auch zu Hause hatte ich keine großen Schwierigkeiten. Ich habe weder länger fürs Kochen gebraucht, noch mehr Geld für Essen ausgegeben. Ersatzprodukte, wie zum Beispiel veganer Käse, sind natürlich etwas teurer, aber ich nutze sie so selten, dass es nicht ins Gewicht fällt. Wichtig ist beim Thema Ernährung, wie immer, Ausgewogenheit.

https://www.instagram.com/p/CBsl9-kqP1P/

Ich habe kaum nach Rezepten gekocht, weil ich das auch sonst fast nie mache. Manchmal habe ich einfach Zutaten, die nicht vegan waren, durch vegane Varianten ersetzt. Meistens allerdings koche ich eher „frei Schnauze“: Ich überlege mir, worauf ich Lust habe, kaufe es ein und mache etwas daraus. So entstand zum Beispiel eine Brokkoli-Reis-Pfanne mit Kokosmilchsoße und Rosinen. Wenn es schnell gehen muss, ist Ofengemüse mein absoluter Favorit. Die Zutaten sind frei wählbar, sodass man es sehr abwechselungsreich gestalten kann und der Aufwand ist sehr gering: Schneiden, würzen, warten!

Das Vorurteil vom langweiligen, nach nichts schmeckenden veganen Essen kann ich überhaupt nicht bestätigen. Ganz im Gegenteil: Meine Ernährung ist abwechslungsreicher und vielfältiger geworden. Ein Blick auf Social Media lohnt sich! Instagramseiten wie @pflanzlich.stark, @mehrvegan, @zufriedenvegan und viele andere liefern tolle Inspiration, Tipps und Rezepte für alle Interessierten.

https://www.instagram.com/p/CJbqeIqp_Dm/

Viele Gerichte sind auch sowieso schon vegan, da ist die Umstellung nicht groß. Nudeln mit Tomatensoße gehen schließlich immer!

Bei aller Konsequenz plädiere ich dennoch dafür, Reste aufzubrauchen. Der Umwelt und den Tieren ist nicht geholfen, wenn gute Lebensmittel weggeworfen werden.Wenn man also auf eine vegane Ernährung umsteigt, sollte man tierische Produkte aus dem Vorrat entweder selbst aufbrauchen, oder an andere weitergeben, die sie essen.

Bestimmt ist die Umstellung etwas größer, wenn man nicht wie ich bereits Erfahrungen mit veganer Ernährung hat. Doch bietet die Initiative „Veganuary“ so viel Informationsmaterial und Rezepte, dass es jede*r mit relativ geringem Aufwand hinbekommen kann. Und wem ein Monat zu viel erscheint: Vielleicht erstmal eine Woche? Oder ein fester veganer Tag pro Woche?

Ich jedenfalls fühle mich deutlich besser als vorher. Ich fühle mich körperlich insgesamt wohler, aber vor allem entsprechen meine Handlungen nun wieder mehr meinem Grundsatz, möglichst umwelt-, tier- und menschenfreundlich zu leben. So habe ich auch nicht lange für die Entscheidung gebraucht, mich auch weiterhin vegan zu ernähren.

Hast du schon einmal am Veganuary teilgenommen, oder hast du es vor? Welche Erfahrungen hast du bereits mit veganem Essen gemacht?

2 Kommentare bei „Mein Veganuary“

  1. Selv om det er ikke januar lige nu, kunne jeg godt lide at læse artiklen! Jeg spiser vegansk nogle gange om ugen, men ikke konsekvent. Det er, fordi jeg også har det svært med at bestemme mig for den veganske ernæring for ”evig og altid”. Så jeg synes, det er en meget god idé at begynde med en vegansk måned! Og jeg synes faktisk, at coronatiden er en god mulighed for at have en vegansk måned, fordi jeg spiser hjemme hele tiden og laver min egen mad. Så tak for dine erfaringer og dine tips, det inspirerede mig til at prøve en ”vegmaj”.

  2. […] nur für einen Monat, wie eine Art Fastenzeit, wie z.B. der mittlerweile recht populäre veganuary (hier hat Sandra schonmal über ihren veganen Januar berichtet) oder aber auch der dry january. Dabei wird sich vorgenommen, während des ersten Monats im Jahr […]

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