Chatbot Generative Pre-trained Transformer, kurz ChatGPT, ist momentan überall präsent.
ChatGPT stammt von dem KI-Unternehmen OpenAI. Gegründet wurde OpenAI 2015 von Elon Musk und Sam Altman.
ChatGPT ist ein Textgenerator in Dialogform.
Die KI-Software wurde auf Textmustererkennung und Textgenerierung programmiert.
Textgeneratoren sollen den Anwendern Arbeitsabläufe erleichtern. Beispielsweise damit, Tabellen in Text umzuwandeln, Standardbriefe zu generieren, bei Übersetzungen und Formulierungen zu unterstützen. Sie eignen sich für Bildbeschreibungen, Werbeanzeigen oder als Inspiration.
KI-basierte Sprachmodelle sind Werkzeuge. Sie eröffnen neue Möglichkeiten und neue Arbeitsweisen.
Für das Generieren der Texte durch ChatGPT greift dieses KI-Tool auf Datenbanken zurück, die von Menschen erstellt wurden, und generiert Texte anhand von Regeln, Mustern und Wahrscheinlichkeiten. Die Texte werden durch Algorithmen produziert, durch die Vorhersage des wahrscheinlich nächsten Wortes in einem Satz, basierend auf einer Vielzahl von Trainingstexten. Die Programmiersprache von ChatGPT ist Python und gilt als eher einfach.
Mittlerweile wird die GPT-4 Version angepriesen, die angeblich noch besser Fakten wiedergeben kann als die Vorgängerversion.
Vorläufer der Chatbots gibt es allerdings schon sehr lange. Zum Beispiel das Sprach-Analyse-Programm Eliza, ein 1964 bis 1966 von Joseph Weizenbaum entwickeltes Computerprogramm. Mit Eliza (in Anlehnung an die Figur aus Pygmalion) konnten Menschen bereits Unterhaltungen führen.
Warum also die plötzliche Aufregung? Vielleicht liegt es daran, dass diese Künstliche Intelligenz nun kostenlos und relativ leicht zu nutzen ist. Durch die Dialogform ist es auch eine faszinierende Spielerei, mit dem Chatbot in eine Art Interaktion zu treten und zu schauen, was ChatGPT macht.
Die Versuchung ist groß, ChatGPT selbst einen Blog-Beitrag über ChatGPT schreiben zu lassen und diesen dann auch gleich ins Dänische zu übersetzen. Ich schreibe jetzt aber selbst. Denn zum einen schreibe ich gerne und zum anderen möchte ich schließlich auch, dass ein Pilot grundsätzlich in der Lage ist, ein Flugzeug zu steuern und nicht bloß den Autopiloten fliegen zu lassen. Ok, rückwärts einparken kann ein Auto mit selbstlenkendem Parkassistent sogar viel besser als ich. Warum also nicht doch ein wenig Unterstützung holen. Ich öffne die entsprechende Seite und frage: „Was ist ChatGPT?“
ChatGPT ist ein großer (sic.) Sprachmodell, das von OpenAI entwickelt wurde und auf der GPT-3.5-Architektur basiert. Es ist ein künstlicher Intelligenz-Agent, der darauf trainiert wurde, auf natürliche Weise mit Menschen zu kommunizieren, indem er menschenähnliche Antworten auf gestellte Fragen oder aufgeführte Anweisungen generiert. ChatGPT kann in verschiedenen Anwendungen eingesetzt werden, wie beispielsweise im Kundenservice, in der Bildung, im E-Commerce und in vielen anderen Bereichen, wo der Austausch von Informationen zwischen Mensch und Maschine von Bedeutung ist.
(03.04.2023, 12:10 Uhr, chat.openai.com)
Das klingt ganz gut. Wie wäre es mit einem kurzen Gedicht über Dänemark?
Dänemark, Land der Nordsee,
Voller Schönheit und Magie.
Strände, die endlos scheinen,
In den Herzen der Menschen vereint.
Kultur und Geschichte vereint,
Ein Land voller Stolz und Geist.
Kopenhagen, die Stadt am Wasser,
Wo der Charme dich umarmt, ohne
Maßen.
Dänemark, du bist voller Leben,
Ein Ort, wo jeder etwas zu geben hat,
eben.
Von Smørrebrød bis Legoland,
Du bist ein wundersames Land.
(03.04.2023, 22:45 Uhr, chat.openai.com)
Es fällt auf, dass das geforderte Gedicht traditionell in Reimform und Strophen geschrieben ist. Es ist kein modernes Gedicht. Ich hatte allerdings auch kein modernes Gedicht angefordert.
Am Smartphone habe ich mich längst daran gewöhnt Wörter vorgeschlagen zu bekommen. Manchmal hat mir sogar ein vorgeschlagenes Wort besser gefallen als das, was ich eigentlich nehmen wollte. Wenn man jedes nächste vorgeschlagene Wort nimmt, dann kann auch daraus ein grammatikalisch richtiger Satz werden. ChatGPT funktioniert ähnlich. Die generierten Texte enthalten oftmals aber keine, oder sogar falsche Quellenangaben. Inhalte sollten deshalb verifiziert werden.
Wirklich neu ist solch ein Sprachmodell nicht und die Software arbeitet mit den Daten von 2021. Basierend auf diesen Daten simuliert ChatGPT eine Kommunikation.
Dieser Dialog-Maschine ist es jedoch egal, ob sie die Wahrheit sagt. Sie kann auch nicht zur Rechenschaft gezogen werden. Antworten von Chatbots auf moralische Fragen können höchst problematisch sein. Den Chatbots werden deshalb Grenzen vorgegeben. Diese Grenzen basieren auf gesellschaftlichen Idealen und Normen. Zugrunde gelegt werden diese von den Entwicklern von OpenAI und den Programmierern um Elon Musk und Sam Altman. Durch diese internen Sperren, wird das System auch daran gehindert, beispielweise einen Diebstahl zu planen.
Der Text eines Chatbots muss jedoch kritisch betrachtet werden, denn Antworten von ChatGPT können sowohl Fehlinformationen enthalten als auch von Meinungen und Vorurteilen geprägt sein, die in der zugrunde gelegten Datenbank enthalten waren.
ChatGPT und vergleichbare KI-Chatbots verstehen die Texte nicht, sie haben keine Ahnung, was sie produzieren. Es ist möglich, dass falsche Informationen plausibel dargestellt werden.
Auf Instagram bekam ich Werbung, wie ich mit ChatGPT erfolgreich Bücher schreiben und veröffentlichen kann. Laut Urheberrechtsgesetz sind persönliche, geistige Schöpfungen als Werke geschützt. Eine KI hat kein Recht auf geistiges Eigentum. Demnach unterliegen von einer Software erzeugte Texte keinem Urheberrecht. Dadurch, dass ChatGPT auf Textbausteine zurückgreift, kann es jedoch sein, dass diese als Plagiate betrachtet werden können. Wichtig ist der Schutz von geistigem Eigentum, es geht jedoch auch um die Frage, wer zitiert werden kann und wer für den Text verantwortlich ist. Um von KI-Tools verfasste Texte zu erkennen, wird deshalb von immer mehr Menschen eine Kennzeichnung von KI-generierten Texten gefordert.
Ich möchte bei einem Text auch gerne erfahren, wer dahintersteht. Bei den Texten von ChatGPT kann ich nicht erkennen, ob sie von einem Menschen oder einer KI geschrieben wurden.
Bereits 1950 formulierte Alan Turing einen nach ihm benannten Test. In diesem Test geht es darum, ob es dem Fragesteller möglich ist, anhand der Antworten zwischen einem Menschen und einer Maschine zu unterscheiden. Der Test prüft Funktionalität von Sprache, aber weder Intentionalität noch Bewusstsein. Die Gefahr ist groß, durch die Interpretation der Texte etwas hinein zu projizieren. Die KI generierte diese Texte, die eigentlich Vektorzahlen sind, wie Wörter in Relation zu einander stehen. Auch der Begriff der künstlichen Intelligenz wird immer wieder kritisiert. Eine Alternative wäre Maschinenintelligenz.
KI ist ein Werkzeug und dieses Werkzeug muss verantwortungsbewusst eingesetzt und kritisch hinterfragend verwendet werden. Ich halte einen unkritischen Umgang ChatGPT für gefährlich. Nicht, weil hier die Grenze zwischen menschlicher Kreativität und künstlich geschaffenen Produkten (von KI-Tools erschaffenen Texten, Bildern oder Musikstücken) ins Unklare rückt, sondern weil der KI zunehmend mehr Glauben geschenkt wird. Wir lassen uns beeindrucken und beeinflussen von etwas, das sich so rasant weiterentwickelt, dass es vielleicht bald nicht mehr zu überschauen und zu kontrollieren ist. Ob menschliche Programmierer zukünftig wie KI-Dompteure arbeiten ohne wirklich noch zu wissen, was überhaupt passiert? Ob solche schnell lernenden Systeme vielleicht sogar vergleichbar sind mit mutierenden Bakterien, die auch Resistenzen bilden können, wird sich zeigen.
Bei all meinen Bedenken ist es trotzdem so, dass auch ich ein Smartphone habe, regelmäßig das Internet nutze und online bestelle, ich nutze Suchmaschinen und soziale Plattformen.
Es ist ja doch so praktisch!
Wie ist es mit euch, nutzt ihr ChatGPT?
Seid ihr eher fasziniert und begeistert oder seht ihr mögliche Gefahren?