Clever: ARTigo lässt auf spielerische Weise Kunstwerke verschlagworten

Veröffentlicht am von frawadi

Gerade bin ich über das Projekt ARTigo auf SPIEGEL online  gestolpert, welches auf interessante Weise die Verschlagwortung von Kunstwerken mit einem Spiel lösen möchte. Nach dem Ausprobieren habe ich mich gleich einmal gefragt, ob es sich dafür nicht lohnen würde, z.B. im Kunstunterricht in der Schule einmal den Computerraum für eine Stunde zu reservieren. Denn neben dem eigentlichen Spiel lernt man auch eine ganze Menge und beschäftigt sich sehr intensiv mit den gezeigten Kunstwerken.

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Zum Spiel gibt es auch ein Tutorial, welches man aber nicht zwingend braucht, denn das Spiel ist sehr simpel: Man tritt gegen einen zweiten Mitspieler an, der zufällig zugeteilt wird und hat die Aufgabe, fünf Kunstwerke zu verschlagworten. Verwendet man gleiche Schlagworte gibt es 25 Punkte, wurde das Wort schon einmal in früheren Spielen genannt immerhin noch 5. Am Ende des Spieles gibt es dann noch Hintergrundinformationen zu den Bildern und eine Auswertung.

Was mir so besonders an der Idee gefällt ist, dass das Spielergebnis in Form einer Folksonomy einen eigenen Wert hat und später Kunstinteressierten das Auffinden der Werke durch die Social Tags erleichtert – ganz abgesehen davon, dass Kunstinteresse hier natürlich auch geweckt wird.

Daher unbedingt ausprobieren: http://www.artigo.org/


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Teilnehmerblog – eine gute Idee!

Veröffentlicht am von mweigand

Ich freue mich sehr über den neuen Teilnehmerblog und hoffe, dass auch hier eine lebhafte Diskusssion entsteht. Seit Wochen verbringe ich ohnehin viel Zeit mit dem Lesen all der interessanten Beiträge im OPCO12 (ich finde das Angebot, die Beiträge und die Kommentare beeindruckend vielfältig und faszinierend), sodass ich derzeit keine Zeit finden würde, zusätzlich auch noch einen eigenen Blog einzurichten und zu pflegen – der Teilnehmerblog ist mir daher mehr als willkommen!

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Gamebasiertes Lernen in den 90-er Jahren

Veröffentlicht am von Sonja Gerber

Spielfiguren am PC

Dem heute beginnenden Thema in Opco12 „Game-basiertes Lernen“ stehe ich einigermaßen kritisch gegenüber. Das finde ich selbst erstaunlich, weil ich eigentlich sehr gerne spiele und im Unterricht auch schon Computerspiele eingesetzt habe. Letzteres ist aber schon „ewig“ her. Es muss wohl in den 90-er Jahren des letzten Jahrhunderts gewesen.

Im Gemeinschaftskundeunterricht oder Wirtschaftslehreuntericht habe ich über ein paar Jahre hinweg Ökolopoly / Ecopolicy ausprobiert. Ich erinnere mich nur noch dunkel daran. Die Zielsetzung ist mir auch völlig entfallen (ok, man wird halt älter ;) ).

Was mir aber sehr gut im Gedächtnis geblieben ist, ist die Herangehensweise einiger Schüler: Sie haben „gezockt“ und dies auch ganz offen zugegeben. Interessanter Weise hatten diese Schüler meist die besten Spielergebnisse. Im Gegensatz dazu war die Herangehensweise meiner Schülerinnen völlig anders, Sie haben versucht, durch logische Überlegungen und Diskussionen ihre Entscheidungen herbeizuführen – und haben deutlich schlechtere Ergebnisse erzielt, was sie zum Teil sehr geärgert hat.

Jedenfalls haben wir in der Schule im Unterricht gespielt – zeitlich begrenzt durch den Stundenlauf. Heute sähe dies ganz anders aus: Sollte ich beispielsweise Ikarim einsetzen, dann könnten meine SchülerInnen auch zuhause „weiterspielend lernen“. Was würden sie lernen und / oder was wollten sie lernen und wie lange?

Etwas erschreckend fand ich im Horizon Report 2012, S. 23, die Aussage von Constance Steinkuehler, dass der durchschnittliche MMOG-Spieler zehn bis fünfzehn Stunden pro Woche mit der Online-Recherche rund um sein Spiel verbringt. Ist dies nun wünschenswert oder nicht?

Faszinierend finde ich, dass es Oecopolicy immer noch gibt und sogar für Schüler Wettbewerbe stattfinden. Hier ein Video zu Oecopolicy, in dem dieses Spiel u.a. von Jugendlichen sehr positiv beurteilt wird.

Ich bin gespannt, welche Erkenntnisse mir die nächsten beiden Opco-Wochen zu gamebasierten Lernen bringen werden und ob ich meine Haltung dem gamebasierten Lernen gegenüber ändern werde. Vielleicht sollte in meinem Unterricht doch wieder mehr gespielt werden.


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Minority Report lässt grüssen – leap motion

Veröffentlicht am von Torsten Maier
Bewegungscontroller wie bei der Konsole Nintendo Wii, Playstation Move oder der vollkommen ohne weitere Hardware auskommende Kinect-Controller von Microsoft wirken gegenüber den Behauptungen von Leap Motion über den neuen Controller »Leap« fest wie Dinosaurier aus der Welt der Eingabegeräte. Leap soll in der Lage sein, selbst die kleinsten Fingerbewegungen zu erkennen und dabei 200 Mal ...
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Mobile Geräte an der Hochschule – BYOD als Synonym für „Das Böse“?

Veröffentlicht am von frawadi

Die Themen “Mobile Apps” und “Tablet Computing” sind schon durch, ich weiß. Dennoch muss ich diesen Beitrag noch loswerden: Der Trend geht in eine entgegengesetzte Richtung – zumindest wenn ich den sich mehrenden Berichten Glauben schenken darf, welche aus den Lehrveranstaltungen meiner Hochschule kommen. Da werden Notebooks, Tablets und am manchmal auch Smartphones mittlerweile aktiv ausgesperrt, da die Studierenden zwischendurch gerne auf Facebook & Co mit ihren Freunden im Kontakt bleiben wollen. Das Strickzeug hat offenbar ausgedient und Schlafen in der Vorlesung gilt in unserer schnelllebigen Zeit wohl auch als Zeitverschwendung – mit fatalen Folgen: Viele Lehrende machen mittlerweile Front gegen die Angriffe auf die ehemals zumindest in Echtzeit nicht hinterfragbare Autorität und das erneute Lüften der Talare und fühlen sich nicht mehr Ernst genommen. Ein bisschen überspitzt – vielleicht. Aber Mobile Devices polarisieren zumindest nach meiner Wahrnehmung ganz extrem. Da gibt es auf der einen Seite die gerade beschriebene Mehrheit der Skeptiker und auf der anderen Seite eine relativ kleine Zahl Lehrender, die an die Selbstverantwortung der Studierenden appellieren, jedoch dafür erwarten, dass die Prüfungsleistungen am Ende stimmen.

Und ich glaube, das Problem liegt an einer ganz anderen Stelle: An der fehlenden Kompetenz im Umgang mit den neuen Technologien und noch neueren Diensten – auf Seiten der Lehrenden, vor allem aber auch der Studierenden. Aufmerksamkeit ist aber nicht teilbar – wenn ich im Web surfe, kann ich wohl kaum gleichzeitig dem Vortragenden lauschen. Ein Problem übrigens, welches bezüglich der OPCO-Live-Events und der dortigen Begleitchats später in den Blogbeiträgen genannt wird: Früher oder später kommt man entweder im Vortrag oder im Chat nicht mehr mit. Als Lösung finde ich ja an dieser Stelle die Aufzeichnungen (auch von Vorlesungen) so interessant, weil es eine Pausentaste sowie die Möglichkeit zum Zurückspulen gibt. Haben wir aber in der Lehrveranstaltung meist nicht und stattdessen ein Problem.

Neulich hatte ich einmal wegen einer Krankheitsvertretung Gelegenheit, eine spannende Vorlesung selbst aufzuzeichnen, es ging um die biologischen Grundlagen des Lernens. Die Dozentin sprach immer wieder von der „Depolarisierung“ einer Nervenzelle und ich hatte keine Ahnung, was sie meint, denn diese Inhalte wurden bereits in der Vorwoche besprochen. Smartphone raus, kurz gegoogelt und aahhhhh – ich war wieder im Thema drin. Zugegeben, in manch anderer Vorlesung hätte ich vielleicht lieber aus Langeweile Facebook bevorzugt – warum auch nicht.

BYOD – Bring Your Own Device bringt also gleichermaßen Informations- und Ablenkungsmöglichkeiten mit – meine Freunde sind auch im Hörsaal dank Facebook bei mir. Und ich habe noch niemanden gefunden, der den Studierenden/Schülern erklären könnte, wie man das vernünftig auseinanderhält und ganz konkret macht. “Notebooks raus!” versteht jeder, ist mir aber zu einfach.

Wie seht ihr das? Wie läuft das in anderen Hochschulen? Und gibt es das Problem in den Schulen, die mit mobilen Geräten experimentieren eigentlich auch? Mobile Devices rein oder raus?


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Start der dritten Kurseinheit des OPCO12 – Thema „Game Based Learning“

Veröffentlicht am von athillosen

In den beiden nächsten Wochen vom 21.05.-01.06. steht das Thema „Game Based Learning“ im Mittelpunkt des OPCO12. Damit sind wir bei den E-Teaching-Trends angelangt, deren breitere Umsetzung der Horizon Report für die nächsten zwei bis drei Jahre prognostiziert – Game Based Learning wurde bereits vier Mal in diesem Zeitraum verortet. In der Kurseinheit wird es also auch darum gehen, wie realistisch die Einschätzung diesmal ist. Außerdem geht es um Fragen wie: Warum sind digitale Spiele im Freizeitbereich so erfolgreich, im Kontext Lernen aber (bisher) nicht? Welche Typen von Online-(Lern-)Spielen gibt es überhaupt? Was sind Merkmale guter digitaler Spiele? In welchen Lernszenarien werden Serious Games eingesetzt und wie sind die Erfahrungen damit? Welche Hinweise gibt es zur didaktischen Gestaltung und zur technischen Umsetzung? Ausführliche Informationen und Materialien zu dieser Themeneinheit finden Sie auf der Programmseite .

Das Online-Event zum Thema Game Based Learning findet am Mittwoch, 23.05.2012, um 17:00 Uhr statt. Auf dem Podium können wir zwei Referenten begrüßen: den überzeugten und aktiven Gamer Christoph Deeg, Trainer und Berater u.a. für die Bereiche Social-Media-Management und Gaming/Gamestudies, sowie  Son Le, Promovend an der Ruhr-Universität Bochum und Mitautor des Beitrags  „Game-Based Learning – Spielend Lernen?“ im Online-Lehrbuch L3T. Moderiert wird das Online-Podium von Dr. Anne Thillosen (e-teaching.org). Hier der Link zum Event (der Zugang wird am 23.05. um 16:45 Uhr freigeschaltet): http://connect8.iwm-kmrc.de/opco12.

Wir würden uns freuen, Sie beim Online-Event zu treffen und sind gespannt auf Ihre Kommentare, Blogbeiträge und Tweets. Außerdem haben wir für diese Kurseinheit ein Wiki eingerichtet. Dort können Sie auf unterschiedliche Weise aktiv werden: Zum einen finden Sie dort die e-teaching.org-Inhalte zum Thema „Lernspiele“, die wir dorthin übertragen haben (hier geht es zu den Originalseiten im Portal). Sie sind herzlich eingeladen, diese Seiten in den beiden kommenden Wochen zu ergänzen und zu aktualisieren. Nach Abschluss der Kurseinheit werden die neu entstandenen Inhalte in die Seiten von e-teaching.org integriert. Darüber hinaus gibt es in dem Wiki eine Rubrik, in der alle Interessierten Spiele vorstellen können. So könnte eine gemeinsam erstellte OPCO12-Serious-Games-Sammlung entstehen.

Viel Spaß weiterhin beim OPCO12!

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#opco12 – Tablet Computing – die Zusammenfassung

Veröffentlicht am von JoWe

Vom 7.5.12 bis 18.5.12 wurde im OpenCourse 2012 der Themenschwerpunkt Tablet Computing behandelt. Dies wird im Horizon Report als zweiter kurzfristiger Technologietrend betrachtet (deutsche Fassung, S. 16-20), obwohl Tablets eigentlich überhaupt erst seit zwei Jahren mit dem Erscheinen des iPad als Geräteklasse den Durchbruch geschafft haben (Tablet-PCs gibt es zwar schon deutlich länger, aber sie sind, wie Beat Döbeli klar gestellt hat, nicht direkt vergleichbar, ein Aspekt, der schon im Vorfeld des Online-Events aufgegriffen wurde: edaktik, brainbits).

Das Online-Event vom 9.5.12 mit Kurzstatements der Experten René Wegener (Uni Kassel) zu Tablets an Hochschulen bzw. Beat Döbeli Honegger (PHZ Schwyz) an Schulen liegt als Aufzeichnung vor, ebenso der Chat als Textdatei und die Folgediskussion in einem Pad. Die Diskussion wurde in bisher 32 Blogbeiträgen und mehr als 100 Tweets fortgeführt.

In etlichen Beiträgen werden die 5 Thesen von Beat Döbeli - meist zustimmend - diskutiert. In anderen wird die Rolle von Tablets in der persönlichen Lern- und Arbeitssituation reflektiert. Schwerpunkte lassen sich daraus schwer destillieren; deshalb der Verweis auf den Kursblog, wo die Beiträge im Original nachgelesen werden können.

Verweisen möchte ich auf drei Quellen, auf die ich durch die Beiträge geleitet wurde:
Das ist zunächst die Ringvorlesung zum Mobilen Lernen an der Universität Augsburg. Dort finden sich bisher die Folien zu den Vorträgen Mobiltelefone als kulturelle Ressourcen für das Lernen von Norbert Pachler bzw. Der Wandel der Rolle des Lehrenden durch den Einsatz mobiler Endgeräte in der Schule von Prof.Dr. Kerstin Mayrberger und André Spang.

Dass die Tablet-Diskussion nicht nur uns in der E-Community beschäftigt, zeigt ein Beitrag bei den Netzpiloten: Warum das iPad in deutsche Schulen gehört. Auf die Ausstattung der Schulen mit Tablets geht auch ein Brief der Direktorin der EKSD, Isabelle Chassot, ein, auf den ich über den Blog der Projektschule Goldau kam, in dem etliche Argumente aus der Diskussion unseres Online-Events auftauchen.

Zu der in meinem Blog etwas weiter geführten Frage 1:1 und BYOD noch zwei weitere Fundstellen: Carol Mortensen fasst die Erfahrungen aus einem Jahr BYOT im Schulalltag zusammen. In ähnliche Richtung argumentiert Maik Riecken, der den Vorschlag eines Vertrags mit Schülern, Eltern und Lehrkräften macht, der die Nutzung digitaler Endgeräte an der Schule regelt. Er meint, dass wesentliche Effekte nicht mit iDingens, sondern in der Kombinationen von iDingens mit kollaborativen Web2.0-Tools erzielt werden.

Zum guten Schluss noch der Hinweis auf Beat Döbelis Seiten zum 1:1 learning. Er hat dort Argumente für und gegen 1:1-Ausstattungen gesammelt. Außerdem gibt es dort eine Liste von 1:1-Projekten (derzeit 130; darunter werden Projekte verstanden, bei denen mindestens eine ganze Schulklasse innerhalb einer Schule jederzeit Zugriff auf einen persönlichen (Klein-)Computer - also nicht beschränkt auf Tablets - hat). Das Ganze ist als Wiki angelegt. Sie können sich also gerne an der Erweiterung der Argumentationssammlung als auch der Projektliste beteiligen!

Bedanken möchte ich mich nochmal bei den beiden Experten René Wegener und Beat Döbeli Honegger für ihre engagierte Beteiligung am Online-Event und der Diskussion danach! Die Diskussion zum Tablet Computing kann und soll gerne im Kursblog weiter geführt werden.

Wir hoffen auf weitere rege Beteiligung am OpenCourse 2012 ab dem 21.5.12 mit dem dritten Themenschwerpunkt Game Based Learning.

Joachim Wedekind

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Game Based Learning @ #opco12 – Überblick

Veröffentlicht am von Video Game School

[basics] [opco12] [german] Ab morgen geht es nun los beim #opco12, das Thema Game Based Learning (GBL) steht für 14 Tage im Mittelpunkt.

Für mich ist dies das mit Abstand interessanteste Thema des Open Course 2012. Seit einiger Zeit beschäftige ich mich nun damit, wie man Videospiele in der Schule anwenden und thematisieren kann. Dabei sind mir viele gute Ideen über den Weg gelaufen und ich konnte auch schon die ein oder andere davon selbst mit meinen Schülern ausprobieren. 

Doch nun ist es an der Zeit, systematisch und grundlegend das Thema zu bearbeiten. Da kommt der Open Course gerade recht! Als Erstes hier nun eine kleine

 

Zusammenfassung der Inhalte der Themenwoche GBL beim #opco12:

Im Überblick zur Themenwoche GBL wird erwähnt, dass GBL schon seit längerem als Trend im elearning/eteaching angesehen werde, sich aber bisher - trotz der enormen Popularität, derer sich digitale Spiele (Videospiele) weltweit erfreuen - nicht durchsetzen konnte. In den kommenden zwei Wochen sollen nun vor allem folgende Aspekte eine Rolle spielen:

1) Grundsätzlich gilt es zu klären, ob Lernspiele überhaupt funktionieren können, d.h. ob sie die erwünschten Effekte hinsichtlich Motivation, Lernerzentrierung und Handlungs- orientierung herbeiführen können, denn schließlich geschehe Spielen doch meist zweckfrei und freiwillig.

2) Desweiteren werden Spiel-Genres und deren derzeitige Veränderung/Weiterentwicklung thematisiert.

3) Ganz besonders wichtig scheint die Frage nach der perfekten Balance von Spielspaß und Lernen. Allzuoft werden Lernspiele den Ansprüchen eines guten Spiels nicht gerecht oder versuchen zu offensichtlich den Spieler zum Lernen zu bewegen - wodurch dessen Spielerlebnis deutlich beeinträchtigt wird. Wie kann also eine erfolgreiche Symbiose von Spielen und Lernen erzielt werden?

Persönlich erhoffe ich mir ja nicht nur Informationen zu Lernspielen an sich, sondern auch zu den Grundlagen des GBL, Beispiele für die konkrete Umsetzung an Schulen (Sek I/SekII), Ideen für Einbindung von GBL im eigenen Unterricht und mehr zum Thema Gamification im Unterricht.

Mit der Lektüre und den weiterführenden Materialien werde ich mich als nächstes beschäftigen, bestimmt erfahre ich da ja schon mehr. Am Mittwoch folgt dann das Online-Event (Zugang zum Online Event via http://connect8.iwm-kmrc.de/opco12/ , dort werden laut Kursübersicht auch einige meiner Fragen behandelt.

Es werden also spannende zwei Wochen, GBL sei dank!

 

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Das ist ja kinderleicht

Veröffentlicht am von kathrinh

Themenblock 2: Tablet Computing

Zur Vorbereitung auf das Thema “Tablet Computing” habe ich mir das iPad meines Mitbewohners geschnappt, und nach eher langer als kurzer Eingewöhnungsphase in die Bedienungsweise (was Kindergartenkinder können kann ich auch!?) habe ich erfolgreich den Browser bedient, mich bei Facebook eingeloggt, den eReader ausprobiert, und mit kleinen Vögeln auf Schweine geschossen. So weit, so gut.

Ich habe dann meine eigene Website besucht, aber leider die Orientierung verloren, da das Layout im mobilen Browser nicht so benutzerfreundlich ist, wie ich es von meinem un-mobilen Browser kenne. Auch war es mir zu mühsam, meine Website auf dem Tablet zu bearbeiten.

Fazit: Ohne die “Multi-Tasking-Fähigkeit” eines vollwertigen Computers (vgl. Döebli Honegger, Live-Session: Tablet Computing, Doebli Honegger) erscheint mir vieles umständlich, aber nicht unmöglich. Als Zweitgerät, personalisiert durch Apps, in Kombination mit Cloud-Computing, sehe ich einige technologische Vorteile, die einen Einsatz der Geräte im Bildungsbereich sinnvoll erscheinen lassen.

Ohne umfassende Recherche oder Empfehlungen ist es jedoch ein langer Prozess aus Versuch und Irrtum, eine App zu finden, die spezifische Lernzielen unterstützt.  Für den schulischen Bereich (in Nord-Amerika) mag das Angebot umfangreicher sein, als im non-formalen und universitätren Bildungsbereich; dennoch bin ich der Meinung, dass es sich eher um ein Überangebot handelt, und den Lehrende ein umfassendes Wissen über vorhandene Apps und deren Einsatzmöglickeiten fehlt.  In der Literatur liegt der Fokus auf der Technologie, und es ist “einiges an Phantasie” (vgl. Reinmann, 2012) notwending, um den didaktischen Mehrwert zukünftig auszuschöpfen.

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Open Course 2012: Tablet Computing (Live-Event v. 09.05.2012) … Vielleicht sollten wir erstmal kleinere Brötchen backen!?

Veröffentlicht am von Stephanie Woessner

Beim letzten Live-Event des Open Course 2012 ging es um Tablet Computing, welches so wie auch die Mobile Apps vom vorherigen Termin zum Bereich des m-Learning gehört. Da ich aufgrund eines Schüleraustauschs nicht am Live-Event teilnehmen konnte, habe ich mir die Aufzeichnung angeschaut und muss sagen, dass das Nachhören seine Vorteile hat, da man sich auf das Gesagte konzentrieren und erst im Anschluss das Chatprotokoll der in Spitzenzeiten bis zu 180 Teilnehmer nachlesen kann, womit der Konzentration durchaus gedient ist und nichts überhört oder überlesen werden kann.

Obwohl ich eigentlich nur eine kurze Zusammenfassung des Online-Events schreiben wollte, so ist mir beim erneuten Durchlesen des Beitrags klar geworden, dass die Auseinandersetzung mit der Frage, ob Tablet Computing die Zukunft der Schule sein könnte, sehr kritische Gedankengängen  und eine recht philosophische Reflexion in Bezug auf meine Position als Lehrerin in einem mehr als unzulänglichen Bildungssystem heraufbeschworen hat. Ich habe mich bewusst dagegen entschieden, diese sich durchaus teilweise desillusioniert klingenden Bemerkungen wieder zu streichen, da für mich eine Fortbildung weit mehr ist als mit Informationen gefüttert zu werden. Vielmehr geben mir Fortbildungen und die Dinge, die ich dort lerne, aber auch die Interaktion mit anderen TeilnehmerInnen oft den Anreiz, mich selbst und meine Position kritisch zu betrachten und bilden mich somit durch die Beschäftigung mit der Materie auch persönlich durchaus weiter. Lange Rede, kurzer Sinn: So desillusioniert und leicht wütend meine Äußerungen auch klingen mögen, ich liebe meinen Job und habe noch nicht die Hoffnung verloren, etwas zu bewirken.

Auch der Live-Event zum Tablet Computing wurde von Joachim Wedekind moderiert, Referenten waren Beat Döbeli Honegger aus der Schweiz, der zum Thema “Tablets in der Schule” sprach, sowie René Wegener, der über den Hochschulbereich berichtete. Die Veranstaltung war in zwei Teile aufgesplittet: Zuerst hatten die Referenten Zeit für einen kurzen Vortrag, der hauptsächlich aus Statements bestand, welche dann im zweiten Teil zur Diskussion gestellt wurden.

Joachim Wedekind erinnerte zu Beginn an Alan Kays Aussage im Jahre 1972, dass Kinder jeden Alters einen PC haben sollten. Er verwies dabei zum einen auf eine tragbare Hardware (“carry anywhere”), sprach jedoch auch schon damals, vor nunmehr 40 Jahren, von der Vernetzung, die wir heute erleben (“bring the libraries and schools of the world to the home”).

Wedekind berichtete im Anschluss daran kurz über seine eigene Idee der Initiative ETapPe, welche er im März 2011 beim Kongress Keine Bildung ohne Medien in Berlin vorstellte. Er möchte jedes Kind bereits in der Grundschule mit einem digitalen Medium ausstatten. Diese Geräte sollen laut dem Motto “BYOD” (“Bring your own device”) in die Schule mitgebracht werden, wodurch flächendeckend identische (oder vielmehr ähnliche aber individuell angepasste) Geräte zur Verfügung stünden, die über das Internet vernetzt sind und im Idealfall mit freier Software bzw. Open Source Software arbeiten.

René Wegener berichtete nachfolgend über das Pilotprojekt “Mobiles Lernen” der Uni Kassel. Für das Projekt des Fachbereichs Wirtschaftsinformatik wurden 230 iPads zur Ausleihe angeschafft, es wurde erforscht, wie das W-Lan-Netz ausgebaut werden muss, um die Geräte effektiv nutzen zu können und didaktische Fragen wurden ebenfalls beleuchtet. Mittlerweile wurden zusätzlich noch 80 Android-Tablets angeschafft.

Die Vision des Pilotprojekts “Mobiles Lernen” ist es, Interaktion in Massenveranstaltungen zu ermöglichen (z.B. indem die Teilnehmer durch Umfragen und Übungen aktiviert werden, jedoch auch die Möglichkeit haben, Fragen zu stellen), den Studierenden zu ermöglichen, überall mit Hilfe eines Video-Livestreams in Echtzeit an Vorlesungen teilzunehmen und Materialien zur Vor- und Nachbereitung einer Vorlesung in Form von eLearning-Modulen aus einer Art App-Store immer und überall zugänglich zu machen.

Schepplers Fazit war, dass sich der besonders zu Anfang zu meisternde zeitliche Aufwand eindeutig gelohnt habe, dass die Akzeptanz und das Interesse auf Studierenden- und Dozentenseite ganz gut sei, dass jedoch noch viel Arbeit anstünde, um das Pilotprojekt in den Alltag zu integrieren. In der Abschlussdiskussion wies er noch darauf hin, dass für ihn die technischen Fragen zweitrangig seien, da man sich mit ihnen erst dann befassen müsse, wenn man herausgefunden habe, ob es sich überhaupt lohnt, in die Richtung des Tablet Computing zu gehen.

Ich persönlich finde diese Projekt sehr interessant und sicher im Hochschulbereich ausbaufähig, wo die Studierenden ein großes Interesse und (meist) eine gesteigerte Selbständigkeit an den Tag legen und somit verantwortungsvoll mit den ihnen gebotenen Möglichkeiten umgehen werden – sofern sie Grundkompetenzen im Umgang mit mobilen Endgeräten bereits in der Schule erlernt haben.

Schließlich hatte Beat Döbeli Honegger Gelegenheit einige Thesen zum sehr provokant formulierten Thema “Tablets sind ein Hype” zu präsentieren. Er leitete seinen Vortrag mit den Worten ein, dass er sehr bewusst diesen provokanten Titel gewählt habe, da seiner Meinung nach die Bedeutung von Tablets im Schulbereich momentan stark überbewertet würde, so auch im Horizon Report 2012. Erklärend fügte er hinzu, dass im Prinzip alle Anwendungsbeispiele sich auch auf anderen Endgeräten umsetzen ließen und es für den Lernertrag absolut egal sei, ob ein Display nun hochauflösend sei oder nicht. Auch sei diese Eigenschaft nicht tabletspezifisch.

Die erste These, die genannt wurde, war, dass Tablets eigentlich nur im Kindergarten etwas Neues darstellten und als Revolution angesehen werden könnten. Ich kann nur vermuten, dass er dabei besonders an die Ausbildung von Fähigkeiten dachte, die durch die frühe Verwendung von Tablets im Kindergartenalter erworben werden und so später in der Schule vorausgesetzt werden können, was den späteren produktiven Umgang mit Tablets vorbereitet. Mit anderen Worten, diese frühe Heranführung an Tablets könnte die heute vielzitierte jedoch de facto (noch) kaum existierende Generation der “digital natives” hervorbringen.

Die zweite These war die Ansicht, dass sich unpersönliche Tablets, also Geräte, die sich im Klassenraum befinden und von allen SchülerInnen genutzt werden können, nicht für die Anwendung in der Schule eignen, sondern eher ein Rückschritt im Zeitalter des PLE  (personal learning environment, persönliche Lernumgebung) darstellen. Den gleichen oder einer übergeordneten Nutzen hätten hier z.B. Net- oder Notebooks.

Die dritte Behauptung war, dass Tablets einfach “hip” sind, dass jedoch langfristig wohl eher Modelle wie “1:1” (jeder Schüler hat sein eigenes Gerät) oder “BYOD” (Bring your own device, Bring Dein eigenes Gerät mit) relevant seien. Döbeli Honegger hegt keinerlei Zweifel daran, dass in nicht allzu ferner Zukunft Geräte allgemein verfügbar sein werden, dass man sich jedoch nicht auf eine Art von Gerät beschränken, sondern lieber auf “BYOD” setzen sollte, da es im Endeffekt zwischen den einzelnen Geräten – seien es nun Tablets, Ultrabooks oder Smartphones – immer weniger Unterschiede gäbe und ihre Verwendung lediglich von persönlichen Vorlieben abhänge.

Zudem wurde als vierte These geäußert, dass Tablets ab einer gewissen Schulstufe – auf die sich der Referent jedoch nicht festlegen wollte oder konnte – nicht mehr ausreichen, u.a. da sie zwar leistungsfähig sind, jedoch beispielsweise Multitasking (= das Nebeneinanderstellen von mehreren Fenstern) momentan noch nicht möglich, dies jedoch zum effektiven Arbeiten in den höheren Klassen unentbehrlich sei.

Abschließend wurde die Behauptung in den Raum gestellt, dass Tablets keinerlei wirkliche Innovation gebracht haben und dass im Prinzip alles, was man mit einem Tablet machen könne – und noch viel mehr – mit anderen Geräten wie Notebooks und Ultrabooks ebenso möglich sei und man Tablets eher als Zweitgeräte ansehen sollte, da sie im Alltag keinen richtigen Computer ersetzen können.

Ich stimme diesbezüglich mit Herrn Döbeli Honegger absolut überein, denn es ist eine Sache, die neuen Trends auf dem Elektronikmarkt mit Begeisterung wahrzunehmen und sich vorzustellen, wie sie im Schulbereich genutzt werden und wie sie zu einer Revolution der Schule allgemein führen könnten. Schülern Tablets zur Verfügung zu stellen allein reicht jedoch noch lange nicht für eine Revolution. Wenn ich mir meinen Arbeitsalltag anschaue, wo SchülerInnen der Mittel- und Oberstufe noch nicht einmal richtig mit einem PC umgehen können – allein das Rechtschreibprogramm von Texteditoren scheint eine zu große Hürde für manche SchülerInnen, zumindest wenn ich manche Aufsätze anschaue, die mir abgegeben werden – und auch das Web 2.0 eher zu Unterhaltungszwecken (z.B. Spiele) nutzen, zuweilen ohne sich jegliche Sorgen im Schutz auf ihre Privatsphäre zu machen (Stichpunkt: Facebookprofile richtig schützen) – so hege ich große Zweifel daran, dass sie durch Tablets mehr oder besser lernen würden. Und genau um diesen Mehrwert der Verwendung eines bestimmten Mediums geht es ja.

Für die SchülerInnen sind Tablets tatsächlich “hip” und als ich die ersten Wochen mit meinem Tablet im Unterricht auftauchte, so gab es alle möglichen Reaktionen, angefangen mit “Cool, kann man damit auch spielen?” bis hin zu “Elektronische Geräte sind laut der Hausordnung verboten”. Dass es sich dabei jedoch – wie im Übrigen seit drei Jahren mein Smartphone – um ein Arbeitswerkzeug handelt, welches mit erspart Wörterbücher mitzuschleppen, Dinge zu Hause nachzuschlagen und bei Fragen nach dem momentanen Leistungsstand darum zu bitten, dass mir eine Email geschickt wird, haben die meisten erst nach vielen Monaten oder bisher gar nicht begriffen. Inzwischen ist es jedoch für die meisten SchülerInnen relativ normal geworden, dass ich die Abwesenheit meiner SchülerInnen über AndroClass festhalte, sie an noch fehlende Entschuldigungen erst nach einem Blick aufs Gerät erinnere und dass ich hier und da mein Tablet einfach auf einen Schülertisch lege, damit selbst kurz ein Wort oder ein Sachverhalt recherchiert werden kann. Ebenso habe ich meinen OberstufenschülerInnen bereits mehrfach erlaubt, anstatt den unzuverlässigen Schulcomputer mein Tablet als Alternative zum eigenen Smartphone zum Twittern (in Projektphasen mit Twitter)  und als Wörterbuch zu verwendenMeinen Ruf als “Geek” habe ich dennoch bei den SchülerInnen inzwischen so gut wie sicher, auch wenn ich versuche, den Nutzen der technischen “Spielzeuge” in den Vordergrund zu rücken. 

Lange Rede, kurzer Sinn: Bis elektronische Geräte ihren Einzug im Klassenzimmer unter dem Gesichtspunkt des effektiveren Lernens halten können, muss noch viel passieren, sowohl auf Schülerseite (z.B. Erwartungen an die Lehrer, Einstellung zu Schule und Lernen, Aufhebung der strikten Trennung von Lernen in der Schule und außerhalb und damit die Erkenntnis, dass der Computer nicht nur ins spaßerfüllte Privatleben gehört) als auch auf Lehrerseite (z.B. Bereitschaft, umzudenken und gemeinsam (hart) an einem Paradigmenwechsel zu arbeiten, welcher weder drastisch sein muss noch von Heute auf Morgen bewerkstelligbar ist) und im System “Schule” allgemein, welches nicht nur Geld zur Ausbildung von neuen Strukturen und Methoden benötigt, sondern auch eine Neudefinition dessen, was Schule überhaupt leisten soll, und zwar eine konkretere Definition als sie in den Bildungsplänen zu finden ist. Schließlich darf auch die qualitative Komponente in der Lehrerfortbildung nicht zu kurz kommen, denn Geld allein macht bekanntlich nicht glücklich: die Tatsache, dass gestern die Kultusministerin von BW, Gabriele Warminski-Leitheußer, verkündete, dass die Mittel für die Lehrerfortbildung um 1,5 Millionen Euro aufgestockt werden sollen, sagt noch lange nichts über deren Qualität aus.

Der Einsatz von neuen Medien an sich macht den Unterricht nicht besser, da Apps altbekannte Lerninhalte, also reines Wissen, lediglich in einer anderen Form präsentieren. Wenn die Nutzung eines Tablets (oder eines andere digitalen Endgeräts) einen Mehrwert haben soll, z.B. die Förderung der Handlungs- und Medienkompetenz, so muss die Didaktik ans Werk, welche einzig und allein in den Händen des Lehrers liegt. Aufgrund der schnellen Entwicklungen in Punkto Technik ist es jedoch oftmals schwierig, nachhaltig zu agieren. Oftmals gehen Szenarien über den experimentellen Charakter nicht hinaus, da nach dem Abschluss einer Studie sich bereits neue Entwicklungen abzeichnen, denen man denkt, folgen zu müssen.

Der Vorteil des Einsatzes von Tablets liegt somit sicherlich nicht in der neuen Gestaltung alter Unterrichtsinhalte allein: Vielmehr stehen hier mehr Materialien (z.B. multimediale Komponenten, wie dies u.a. in den digitalen Schulbüchern des Klett-Verlags bald der Fall sein soll, wo z.B. Videos und Audiodateien in die Fremdsprachenbücher integriert sein sollen) und mehr Methoden zur Verfügung. Ein Mehr ist jedoch auch zuweilen gefährlich, da es leicht zur Sinnesüberreizung kommen kann, womit wieder einmal die didaktischen Fähigkeiten des Lehrers gefragt sind, diese Reize zu kanalisieren um zu einem echten Lernprozess zu gelangen. Dies gilt umso mehr, da die heutigen SchülerInnen oftmals bereits durch einen reizüberfluteten Alltag “abgestumpft” gegenüber bestimmten Impulsen sind, welche somit vom Lehrer, der die SchülerInnen zum Lernen animieren möchte, auch klassen- oder schülerspezifisch zugunsten anderer Impulse unter Umständen kompetent beiseite geschoben werden müssen.

Ein weitere Vorteil des Tablets, welches dieses letztendlich positiv von z.B. einem Ultrabook unterscheidet,  ist die Tatsache, dass es energiesparend und leise (sowohl im Bezug auf den Lüfter als auch auf die lautlose Tastatur), sowie schnell hochfahrbar ist, wenn es benötigt wird. Außerdem entsteht durch ein Tablet keine Distanz zwischen Lernern untereinander und Lernern und Lehrern, wie dies durch einen hochgeklappten Bildschirm geschieht. Eine gewisse Abhängigkeit von z.B. Stromquellen und der Batterielaufzeit ist jedoch unvermeidbar, d.h. wenn die SchülerInnen nicht daran denken, ihr Tablet jeden Abend aufzuladen (so wie sie auch mitunter nicht daran denken, alle Schulbücher für den nächsten Tag einzupacken), dann stoßen wir wieder an Grenzen, die außerhalb unseres Einflusses liegen.

Je nachdem wie stark elektronische Geräte in den Alltag unserer SchülerInnen integriert sind, d.h. als normales Werkzeug und nicht als Spielzeug gesehen werden, kann ich mir jedoch gut vorstellen, dass die Motivation bei der richtigen didaktischen Lenkung in Verbindung mit multimedial angereicherten Lerninhalten sicherlich enorm gesteigert werden kann – sofern man einen Weg findet, die SchülerInnen wieder dahingehend zu “erziehen”, bestimmte Reize wahrzunehmen und darauf zu reagieren. Dies kann jedoch nicht die Aufgabe der Schule oder der Lehrer allein sein, sondern  es ist in einen größeren gesellschaftlichen Kontext einzuordnen.

Diese Vorteile dürfen jedoch nicht dazu verleiten, Grundfertigkeiten wie das Schreiben von Hand in Vergessenheit geraten zu lassen, da die Handschrift in gewisser Weise zur Persönlichkeit eines Menschen gehört und regelmäßig angewendet werden sollte. Dasselbe gilt für weitere menschliche Grundfähigkeiten, die den Umgang miteinander erleichtern und den Aufbau und Erhalt von persönlichen Beziehungen erst ermöglichen.

Allgemein denke ich, dass gut 50% der heutigen Lehrerschaft durchaus dazu bereit wäre, dazuzulernen und sich auf neue Lernmethoden mit elektronischen Medien einzulassen, wenn die Rahmenbedingungen stimmten. Gäbe es landesweit schulinterne oder auch schulübergreifende Managementsysteme und Lernplattformen, mit denen man “nur” lernen müßte, umzugehen, wenn qualitativ hochwertige Materialien und Geräte inklusive der notwendigen Infrastruktur die Norm wären, man gewisse Orientierungshilfen in ihrer An- und Verwendung hätte  und wenn der gesellschaftliche Wert von Schule und Bildung ein anderer wäre, so könnte ich mir gut vorstellen, dass die “Schule von Morgen” ein wunderbarer Ort des “miteinander Lernens” sein könnte, ein Ort, den die SchülerInnen nicht komplett von ihrem außerschulischen Leben trennen und ein Ort, an dem die LehrerInnen ihren ganzen Idealismus einbringen und ausleben könnten. Solange wir jedoch mit schlechter Ausstattung, dem Gefühl, im Hinblick auf die neuen Medien allein in weiter Flur zu stehen und mit einem nicht zu vernachlässigenden Teil an SchülerInnen konfrontiert sind, die Schule als lästige Pflicht ansehen, ist es Irrsinn zu glauben, dass LehrerInnen ihre Freizeit noch weiter einschränken, um sich neben der allwöchentlichen Arbeitslast auch noch mit der Lösung der Frage zu beschäftigen, wie ein System, das dringend Veränderung braucht, aussehen soll und aktiv dafür zu kämpfen.

Sicherlich kann man den momentanen Zustand des Bildungssystems nicht allein auf die Gesellschaft abwälzen, auch wir LehrerInnen tragen zweifellos teilweise dazu bei, dass unsere SchülerInnen manchmal bei weitem weniger motiviert sind, als sie dies sein könnten, jedoch müssen wir in einer Zeit, in der beruflichen Überbelastung und Burnout aufgrund der Tatsache, dass sie immer mehr Opfer fordern, gesellschaftsfähige Themen geworden sind, auch an unsere Gesundheit denken. Ich persönlich hätte keinerlei Probleme, mich in meiner Freizeit – wäre sie denn nun großzügiger bemessen und könnte ich dennoch meiner Pflicht auf die Erhaltung meiner Gesundheit nachkommen – aktiv daran zu beteiligen, auf die Vision, die ich einmal von Schule hatte, hinzuarbeiten. Doch bei 25 Wochenstunden in teilweise sehr undisziplinierten Klassen, einer damit verbundenen Arbeitslast für Vor- und Nachbereitung und Korrekturen von bis zu 35 weiteren Stunden, institutionell eher ungünstigen Rahmenbedingungen und dem Wunsch, mich zumindest etwas fortzubilden (ca. 3 Stunden pro Woche), sehe ich mich außer Stande, noch mehr Zeit für die Schule zu opfern, vor allem wenn man bedenkt, dass dieses Opfer von einem Großteil der davon profitierenden Personen nicht einmal wahrgenommen wird.

Dies ist mit ein Grund, weshalb ich zwar selbst mein Tablet, mein Ultrabook, und mein Smartphone als Zweitgeräte zu meinem PC – auch hier schließe ich mich dem allgemeinen Tenor der Experten absolut an: es sollte sich nicht um ein entweder-oder von Tablet und anderen Geräten handeln, sondern um eine sinnvolle Kombination verschiedener Endgeräte zu verschiedenen Zwecken – und zu 80% als Werkzeuge betrachte mit Hilfe derer ich dank verschiedener “cloud services” (z.B. Dropbox und Evernote) von überall auf für mich wichtige mobile Daten zugreifen kann, weshalb ich aber jeglichen Idealismus, meine Kollegen von meiner Einstellung zu überzeugen, über Bord geworfen habe und hinnehme, dass meine Art zu arbeiten teils mit Verwunderung, teils mit Skepsis bis hin zu Unverständnis betrachtet wird. Dies macht mich zwar zu einer der Einzelkämpferinnen, die es mit unwahrscheinlich machen, dass wir in den nächsten 20 Jahren die Schule zu einem Ort machen, an dem effektiv und mit Spaß gelernt wird, jedoch dient es niemandem, wenn ich die Energie, die ich in meine Projekte mit den neuen Medien im Fremdsprachenunterricht stecke, stattdessen in einen aussichtslosen Kampf investiere, um Kollegen von meinen Ansichten zu überzeugen oder über große Distanzen hinweg mit Gleichgesinnten an Projekten zu arbeiten, die – hätten sie landesweit genügend Unterstützung – sicherlich zukunftsträchtig wären.

Man darf mir gerne unterstellen, dass ich den Weg des geringsten Widerstands gehe oder desillusioniert wirke, doch ich denke zuweilen, dass ich als Edubloggerin leise vor mich hinschreibend und als Lehrerin, die neben der Vermittlung von notwendigen Grundlagen und Arbeitstechniken (denn nichts ist schlimmer als SchülerInnen, die nicht wissen, wie man die Rechtschreibung eines Wortes ohne LEO überprüft oder die das kleine 1×1 nicht beherrschen!) ihren SchülerInnen zumindest ansatzweise (wenn auch teilweise gegen ihren Willen) die Möglichkeiten der neuen Medien vorstellt und -lebt im Endeffekt vielleicht mehr erreiche als wenn ich mich für eine Sache engagiere, die so unbezwingbar erscheint, dass auch der größte Idealismus nicht ausreicht, um diesen Berg zu versetzen.

Mein Fazit: Die neuen Medien sind toll, können bei richtiger Anwendung unseren Arbeitsalltag und durch ihren gezielten Einsatz im Unterricht auch den künftigen Arbeitsalltag unserer SchülerInnen immens erleichtern und Arbeitstechniken und Kompetenzen vermitteln, die universell adaptierbar sind. Die Geräte, die wir hierzu benötigen allein sind jedoch nur Mittel zum Zweck und ihre Bedienung muss erlernt werden, d.h. es muss LehrerInnen geben, die den Umgang damit beherrschen und aktiv lehren, denn nur weil man einem Kind ein Tablet in die Hand gibt, wird es noch lange nicht dazu fähig sein, seine Kapazitäten voll auszuschöpfen. Diese Illusion der “digital natives” sollten wir schnellstens zukunsten der Realität beiseite schieben: Kinder sind und bleiben Wesen, denen man Dinge erklären und zeigen muss, damit sie sich zu (hoffentlich verantwortungsbewussten) vollwertigen Mitgliedern unserer Gesellschaft entwickeln können und diese Ausbildung muss möglichst früh beginnen, wenn die Kinder noch begeisterungs- und aufnahmefähig sind.

Ob dies allerdings mit Tablets oder anderen Geräten geschieht ist meiner Ansicht nach zweitrangig. Wer einmal das Prinzip der Verwendung von digitalen Endgeräten verstanden hat und die Möglichkeit hatte, verschiedene Arten von Geräten kennen zu lernen, der begreift ganz von allein wann die Verwendung von welchem Gerät vorteilhaft oder auch nur individuell angenehmer sein könnte. Tablets sind sicherlich nicht das Allheilmittel gegen den momentan desolaten Zustand des Bildungssystems und die Tatsache, dass sie in Studien wie dem Horizon-Report auftauchen, liegt vermutlich wirklich nur darin begründet, dass sie momentan als Neuheit in aller Munde sind – wie dies vor einigen Jahren bei Second Life der Fall war, welches jedoch (sehr zu meinem Bedauern) trotz seiner Potenziale inzwischen zum belächelten Randphänomen mutiert ist.

Abschließend möglich ich noch einer Äußerung aus dem Chat aufgreifen, die daran erinnerte, dass Rousseau gesagt hat, man solle Kinder Kinder sein lassen und nicht von ihnen erwarten, dass sie sich wie kleine Erwachsene benehmen. Sicherlich war diese Äußerung für Rousseaus Zeit absolut akzeptabel, da die Welt, in der er lebte eine Andere war und die Kinder seinerzeit in ihrem späteren Beruf nicht mit einer Aufgabe vor einen Computer gesetzt wurden, die sie ohne Kenntnisse hinsichtlich der Verwendung dieses Geräts einfach nicht lösen konnten. Damals mussten die Menschen eher handwerklich geschickt sein um zu überleben und die Fähigkeiten dazu konnten sie in ihrer Kindheit sicherlich erwerben, indem sie einfach nur Kinder waren, ihre Motorik und damit Handlungskompetenz entwickelten und auf Bäume kletterten. Das heutige “Handwerk” erfordert jedoch den Umgang mit einer anderen Art von Werkzeug und die Handlungskompetenz wurde durch die Medienkompetenz ergänzt. Damit sollte klar sein, dass es unabdingbar ist, schon kleine Kindern mit dem Umgang mit den neuen Medien – spielerisch und didaktisch gut aufbereitet – vertraut zu machen, sodass sie ein Tablet oder ein Smartphone gar nicht erst “nur” als Spielzeug kennenlernen, sondern von klein auf als Werkzeug wahrnehmen. Wenn sie in ihrer Jugend dann den Spielefaktor als angenehmen Nebeneffekt entdecken, so ist diese engänzende Qualität des bekannten Werkzeugs sicherlich weitaus weniger gefährlich als wenn man einem Jugendlichen plötzlich begreiflich machen muss, dass sein geliebtes Spielzeug eigentlich kein Spielzeug ist. Der Weg von der Arbeit zum Spaß ist schließlich weitaus einfacher zu gehen als der vom Spaß zur Arbeit.

Hier noch ein interessanter Artikel aus dem Spiegel zur Frage, ob die zu frühe Beschäftigung mit digitalen Medien Kindern schaden kann.

Die Links zur Aufzeichnung des Live-Events, zum Kursblog, zu den Folien der Referenten und zu weiterem Material finden Sie hier.


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