Der OpenCourse 2012 zum Horizon-Report 2012 ist seit gestern Vergangenheit. Mit einem Abschlussevent in Frankfurt wurde die Veranstaltung (ohne meine Teilnahme) beendet. Mich hat OPCO-12 fasziniert, sowohl inhaltlich, als auch das Format selbst. Es war meine erste MOOC-Erfahrung (MOOC – Massive open online course).
Ich möchte in diesem Blog-Eintrag kurz und persönlich auf OPCO zurückschauen und dann eine Betrachtung zum Format von MOOCs schreiben.
OPCO 12 – meine Erfahrungen
Zuerst standen bei mir einfach die interessanten Themen auf der Lurker-Liste (Lurker – jemand, der Beiträge in Blog und Diskussionen passiv mitliest). Ich ging davon aus, dass da Spezialistinnen und Spezialisten in den Online-Veranstaltungen sprechen und sich dann möglicherweise weitere besonders bewanderte Leute in den Chats und den Blogbeiträgen dazu äussern werden. Bereits nach den ersten zwei Themen bemerkte ich, dass ich falsch lag:
- Die referierenden Spezialisten haben für sich auch noch nicht alle Fragen geklärt.
- Noch während der Onlineveranstaltung wurden zum Thema Unmengen von Links zu Projekten und interessanten Quellen aus dem “Publikum” geliefert: Das Wissen sitzt im Netz vor dem Bildschirm
- Andere äussern sich in den Chats mit ähnlichen Gedanken, wie die meinen.
- Meine geäusserten Gedanken und Fragen werden gehört, bestätigt, korrigiert und ergänzt. Meine späteren Blogeinträge werden bestätigend oder ergänzend kommentiert.
Daraus wurde mir klar, dass “wir” auf ähnlicher Augenhöhe die Zukunft der Bildung diskutieren können. Der Punkt 2. war eine gute und wichtige Erfahrung. Was wir zusammen alles wissen! Grossartig find ich das! Ich habe viele neue Inputs erhalten, die ich mit Google nicht in dieser Konzentration (Themenbezug, konkrete Projekte) gefunden hätte.
OPCO 12 in Zahlen und Fakten, ein Video von E-teaching.org
Herzlichen Dank den Organisatorinnen und Organisatoren für OPCO 12. Ich freue mich auf OPCO 13 …
MOOC – ein neues Kursformat
MOOC steht für
- M = Massive (also viele viele)
- O = Open (offen für alle)
- O = Online (na ja, wird mit dem Internet zu tun haben
)
- C = Course (es ist ein Kurs mit definiertem Rahmen)
Hier ein kurzer YouTube-Film , der einige Eigenschaften zum Thema MOOC hervorhebt (in Englisch):
Neben der Beteiligung an MOOCs, die im Netz zu spannenden Themen angeboten werden, stellte ich mir die Frage, wo könnte dieses Format in meinem Umfeld eingesetzt bzw. initiiert werden können?
Als Berufschullehrer für Informatiklernende hätte ich zumindest ein Zielpublikum, dem nicht zuerst das Internet und das Handling mit einem Kurssystem erklärt werden müssten . So entwickelte sich die Idee, einen MOOC für das Zielpublikum (natürlich offen für alle) Informatiklernende durchzuführen mit spannenden Themen, wie Trends, Zukunftsthemen oder aktuelle Problemstellungen in der Informatik. Die Lernenden der ganzen (Deutsch-) Schweiz wären angesprochen …
Irgendwie finde ich die Idee faszinierend, stelle mir aber noch einige Fragen:
- Sind die Lernenden in der Lage und motiviert, sich aktiv zu beteiligen?
- Was für Zeitpunkte müssten wohl gewählt werden? Freizeit ist wenig motivierend, Arbeits- oder Schulzeit braucht Unterstützung von Schule und Betrieb.
- Reicht die intrinsische Motivation für eine gute Beteiligung oder welche Faktoren könnten die Beteiligung erhöhen?
- Könnte ein MOOC erreichen, dass eine Vernetzung zwischen Lernenden stattfindet?
Ich werde die Idee sicher noch etwas mit mir herumtragen, momentan fehlt mir auf jeden Fall die Zeit für eine Umsetzung. Gedanken und Ergänzungen von Leserinnen und Lesern sind auf jeden Fall willkommen.