In der MultimediaWerkstatt am 17. November ging es diesmal um die Nutzung digitaler Tools für den Forschungsprozess, speziell in den Text- und Geisteswissenschaften. Gerade in diesem Bereich ist in den letzten Jahren unter dem Stichwort “Digital Humanities” ein Forschungszweig entstanden, der durch den Einsatz digitaler Text-Analyse-Werkzeuge völlig neue Fragestellungen und Herangehensweisen ermöglicht.
Dazu hatten wir Agnes Brauer von der Universitätsbibliothek der Goethe-Uni als Referentin eingeladen. Sie gab den Teilnehmenden einen Einstieg in dieses Thema am Beispiel der Voyant-Tools, einem Browser-basierten “Werkzeugkoffer” zur Auswertung und Visualisierung von (auch sehr umfangreichen) Texten. Für die Nutzung der Voyant-Tools sind dabei keine Programmierkenntnisse erforderlich, die Texte werden importiert und lassen sich dann über ein Dashboard analysieren und grafisch darstellen, z.B. als Wordcloud oder als Graph, der Verbindungslinien zwischen häufig vorkommenden Begriffen darstellt. Die ersten Schritte mit dem Tool fallen recht leicht, schon nach einer kurzen Einführung konnten die Teilnehmenden direkt selbst mit der Analyse von “Goethes Faust, Teil 1” loslegen. Als Einstieg in die Methodiken der Digital Humanities wie auch für den Einsatz in Lehrveranstaltungen eignen sich die Voyant-Tools wie auch das ebenfalls vorgestellte Tool OpenRefine sehr gut. Wer sich allerdings tiefer einsteigen möchte, kommt um leistungsfähigere Statistik-Werkzeuge wie beispielsweise R und um grundlegende Programmierkenntnisse zu deren Bedienung nicht herum.
Eine Aufzeichnung der Zoom-Session gibt es hier, das kollaborativ mit HackMD erstellte Protokoll kann man hier nachlesen.