Meine Lieben und Nicht-Liebenden,
das waren viele offene und engagierte Antworten. Danke für die Erklärungen, auch wenn ich als LMS manchmal schlucken musste. Und jetzt weiß ich, was sie, die große, weite, offene Online-Lernwelt hat, was ich nicht habe.
Vielmehr: Ich weiß, was ihr glaubt, was ich nicht habe…
Ich habe mit meinem Coach Meta gesprochen. Das mache ich eigentlich nicht so gern, denn alles was dann kommt, ist meist ziemlich langweilig…
Also: Meta und ich bieten euch folgende kampfunlustige, schmusekursige, irgendwie banale und doch scheinbar ungewohnte Perspektive an:
Ich bin gar nicht zwangsläufig ein CMS mit ein bisschen Interaktions-, Organisations-Zeug drum herum.
Lernen ist gar nicht entweder „der Lehrer gibt Ziele und Methoden und alles vor – und entmündigt mich“ oder: „Lernen ist, wenn ich selbst meine Antworten suche – über meine eigenen Netzwerke und Kommunikationswege“ (ganz deiner Meinung, Lore Heß).
Ich glaube, wir kommen super miteinander aus, wenn wir beide uns vor Augen halten:
Es gibt darstellende Lehre – dafür sind (in der Onlinewelt) Homepages geeignet, Filme, Präsentationen, CMS’ – oder eben ich, das LMS, in ganz schlichter Nutzung (danke Sabine Hueber – für das Stichwort CMS in diesem Zusammenhang).
Und es gibt problemorientiertes Lehren / Lernen – dafür braucht man Kooperation und Kommunikation. Das kann ich z. B. mit einem moderierten Onlinekurs ganz prima sein. Vielleicht bin ich da im neuen Gewand – z. B. als Online-Campus, der Problemlösen scheinbar ernst nimmt – auf einem noch besseren Weg zu – und mit – dir? Den CMS-Anteil von mir, den braucht es dann nicht zwangsläufig. Aufwändige Content-Erstellung und Aktualisierung ist mit mir kein Muss. Ganz im Gegenteil, wenn du willst, biete ich dir einen Weg, über den du Bestehendes nutzen kannst.
Aus Qualitätsgründen, aus Marketinggründen oder zur Zeitersparnis kann es sinnvoll sein, bei mir eigenen Content einzustellen – bitteschön. Wenn du willst, wird bei mir aber vor allem gefragt, wird die Antwort-Suche dokumentiert, strukturiert und begleitet. (Danke Mittwochsvortrag-Beteiligte für die Stichworte „kommunikative Qualität“, „Betreuungsqualität“, „Kurs ohne Content“.)
Manche, die mich irgendwie schon ein bisschen mögen, aber ihre eigenen Kommunikationswege und Tools nicht missen möchten – die dürfen sich nochmal in Ruhe umschauen, ob ich nicht doch einiges mehr an „Rein“ erlaube als sie glauben. (Danke Sigi Jakob für deine Erläuterungen zu Moodle.)
Ein bisschen vertrösten muss ich euch wohl manchmal, weil ich mit meiner Entwicklung nicht immer da bin, wo manche von euch sind. Muss ja auch erstmal sehen, ob ich da eigentlich hiniwill… Aber Monika (E. König), wir kommen bestimmt noch zusammen… – und wenn sich Lehrende finden, die problemorientiertes, moderiertes online-Lernen ernst meinen, können bei mir auch die Ziel-Latten individuell hoch gehängt werden.
Und vielleicht bin ich in meinen neuen Gewändern dann doch auch für Sabine (Hueber) und ihre kleinen Unternehmen attraktiv, wenn ich OpenSource bin – oder erschwinglich. Denn wie gesagt: Mich einzurichten und zu pflegen muss nicht teuer sein.
Und wer das nicht glaubt, dem geben Claudia (Jäger) und ich nichts ab von unserem leckeren Kuchen in der gemütlichen LMS-Cafeteria…
Tja. Wir haben wohl eigentlich keinen Grund zum Streiten. Ein bisschen schade eigentlich.
Dann sag ich tschüs und geh flirten – mit der großen, weiten, offenen Online-Lernwelt…
Ein bisschen wehmütig grüßt euch, eure LMS