Die Live-Session heute in Opco12 hat mir deutlich gezeigt, dass Tablet Computing sehr differenziert betrachtet werden muss.
Die Auffassung von Beat Döbeli Honegger war eindeutig: Tablets werden am besten im Kindergarten eingesetzt. Dies kann ich gut nachvollziehen. Kinder die noch nicht schreiben und lesen können, haben mit Tablets die Möglichkeit, mit einfachen Bewegungen zu lernen.
Für die unteren Klassenstufen in der Schule ist für ihn der Einsatz auch gut denkbar. Im Gymnasialbereich werden seine Bedenken bzgl. eines sinnvollen Einsatzes allerdings schon deutlich größer.
Was mir nicht so bewusst war, aber eigentlich logisch ist, Tablets sind „Individualgeräte“ und müssen einen eindeutigen Besitzer haben. Ein Satz Tablets an einer Schule kann somit nicht unbedingt so verwendet werden, wie beispielsweise ein Laptopwagen, mit dessen Laptops im Laufe eines Schultages diverse Klassen arbeiten können.
Als normales Arbeitsgerät (= Laptopersatz) kann ich mir Tablets zumindest bedingt vorstellen. Die den Laptops überlegene Akkulaufzeit punktet. Allerdings dauert der Ladevorgang leider ziemlich lange und dies spricht dann schon eher wieder dagegen. Gerade für den Oberstufenbereich wäre mir eine vernünftige Textverarbeitung (mit Export in andere Systeme ohne Formatierungsverlust) wichtig, was im Moment wohl noch nicht von Tablets geleistet wird.
BYOD (Bring your own device) wäre aus meiner Sicht ideal, da jeder für sein Gerät verantwortlich ist und es immer nutzen kann – egal in welchem Umfeld. Wie viele andere sehe auch ich hier das Problem der Finanzierbarkeit. Allerdings würde die Bandbreite des Netzwerkes an meiner Schule garantiert nicht ausreichen, wenn wirklich alle Schülerinnen und Schüler für Ihr Tablet den Netzzugang darüber erhalten würden.
Aus meiner Sicht passen Tablets zwar teilweise recht gut in das Unterrichtsgeschehen an Schulen, aber durchaus nicht immer und es wird noch dauern, bis der Trend wirklich in den Schulen angekommen ist. Aber vielleicht gibt es ja bald auch wieder einen neuen Trend, dem Schulen dann hinterherhecheln
