Tablet Computing – passt in die Schule?

Veröffentlicht am von Sonja Gerber

Die Live-Session heute in Opco12 hat mir deutlich gezeigt, dass Tablet Computing sehr differenziert betrachtet werden muss.

Die Auffassung von Beat Döbeli Honegger war eindeutig: Tablets werden am besten im Kindergarten eingesetzt. Dies kann ich gut nachvollziehen. Kinder die noch nicht schreiben und lesen können, haben mit Tablets die Möglichkeit, mit einfachen Bewegungen zu lernen.

Für die unteren Klassenstufen in der Schule ist für ihn der Einsatz auch gut denkbar. Im Gymnasialbereich werden seine Bedenken bzgl. eines sinnvollen Einsatzes allerdings schon deutlich größer.

Was mir nicht so bewusst war, aber eigentlich logisch ist, Tablets sind „Individualgeräte“ und müssen einen eindeutigen Besitzer haben.  Ein Satz Tablets an einer Schule kann somit nicht unbedingt so verwendet werden, wie beispielsweise ein Laptopwagen, mit dessen Laptops im Laufe eines Schultages diverse Klassen arbeiten können.

Als normales Arbeitsgerät (= Laptopersatz) kann ich mir Tablets zumindest bedingt vorstellen. Die den Laptops überlegene Akkulaufzeit punktet. Allerdings dauert der Ladevorgang leider ziemlich lange und dies spricht dann schon eher wieder dagegen. Gerade für den Oberstufenbereich wäre mir eine vernünftige Textverarbeitung (mit Export in andere Systeme ohne Formatierungsverlust) wichtig, was im Moment wohl noch nicht von Tablets geleistet wird.

BYOD (Bring your own device) wäre aus meiner Sicht ideal, da jeder für sein Gerät verantwortlich ist und es immer nutzen kann – egal in welchem Umfeld. Wie viele andere sehe auch ich hier das Problem der Finanzierbarkeit. Allerdings würde die Bandbreite des Netzwerkes an meiner Schule garantiert nicht ausreichen, wenn wirklich alle Schülerinnen und Schüler für Ihr Tablet den Netzzugang darüber erhalten würden.

Aus meiner Sicht passen Tablets zwar teilweise recht gut in das Unterrichtsgeschehen an Schulen, aber durchaus nicht immer und es wird noch dauern, bis der Trend wirklich in den Schulen angekommen ist. Aber vielleicht gibt es ja bald auch wieder einen neuen Trend, dem Schulen dann hinterherhecheln ;-)


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Nachlese der Live Session Tablet Computing: 9.5.2012 17 – 18 Uhr

Veröffentlicht am von Claudia Bremer

Link zuf Aufzeichnung des Live-Events zum Online Event (Adobe Connect): http://connect8.iwm-kmrc.de/p7vxibo4d7d/

Einfach als Gast einloggen und sich einen Namen geben unter dem man teilnehmen will. Viel Spass!

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Einsatz von „Tablets Computing“ in der Schule

Veröffentlicht am von Martina Grosty

Daniel Boller hat einige wichtige Aspekte in seinem Artikel bereits aufgegriffen. Ein flächendeckender Einsatz von Tablets Computing in der Schule ist in meinen Augen auch noch meilenweit entfernt. Liest man die Artikel über die Modellschule Goldau sieht man, dass dieser Einsatz auch nur durch ein Sponsoring möglich war.

Die Einsparungen im Bildungswesen in den letzten Jahren haben dazu geführt, dass solch eine Einführung gar nicht möglich ist. Nicht nur für die Hardware müsste Geld dafür aufgebracht werden, es müsste auch die Infrastruktur zur Verfügung stellen, damit diese Table Computings dann auch genutzt werden können. Wie in anderen Beiträgen schon ausführlich berichtet gehört dazu auch die Implementierung von W-LAN Netzen. Hier kommen gerade im schulischen Kontext immer wieder Bedenken von Seiten des Datenschutzes und der Sicherheit ins Gespräch.

Eine Kosten Verlagerung ins Elternhaus sehe ich ebenfalls problematisch. Damit wird die soziale Schere in meinen Augen nur vergrößert. Schule sollte meiner Meinung nach die Aufgabe erfüllen eine Grundbildung für alle zu ermöglichen. Betrachtet man die Ergebnisse der Pisa Studien erkennt man, dass das Lesen von Texten und das Erfassen von Aussagen durch Graphiken immer weniger wird. Ich möchte bezweifeln, dass dieses durch den Einsatz von Tablets Computing geändert werden kann. Ich glaube es ist wichtiger geeignete Lernmaterialien für bestehende Plattformen herzustellen, als sich jedem technischen Trend anzupassen. In diesem Zusammenhang ist eine stärkere Open Content Entwicklung wichtig. Was nutzt die beste Technik, wenn kein Content vorhanden ist der Urheberrechtlich einwandfrei ist?

Vorangetrieben werden sollte meiner Meinung nach für die Moodle-Plattform ein mobiles Design zu entwickeln. Dies würde sicherlich einen Sinn machen, wenn Schüler auf dem Fahrweg diese Plattform nutzen könnten.

Sicherlich werden sich auch Schulen den Bereichen Mobile Apps und Table Computings verschließen können, aber ich glaube nicht, dass das wie im Horizont Report beschrieben in absehbarer Zeit erfolgen wird.


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Erster Post

Veröffentlicht am von sautemar
#opco12

Für mein Studium nehme ich hier am OpenCourse 2012 teil.

Mit diesem Blog werde ich Kommentare und Diskussionen zu den einzelnen Themen des OpenCourse 2012 geben.
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mLearning

Veröffentlicht am von André

Der OpenCourse 2012 nimmt den Horizon Report unter die Lupe. In den ersten zwei inhaltlichen Wochen ging es um Mobile Apps. Mit Christoph Igel (CeLTech) gab es einen interessanten und vor allem erfahrenen Referenten für die Live-Session.

Für mich als Administrator einer Moodle-Plattform an einer kleinen Hochschule, aber auch als politisch interessierter Mensch, stellen sich dabei zwei Hauptfragen:

  1. Wie hoch ist der Nutzen von solchen Apps im Vergleich zum Aufwand?
  2. Werden Nutzer ausgeschlossen/benachteiligt die keine Mobile-Endgeräte besitzen bzw. sich den ständigen Zugang nicht leisten können (Flatrates etc.)?

zu 1

Christoph Igel geht in seinem Schlusswort darauf ein: die schöne Welt des mobilen Lernen mit Hilfe von Apps auf Smartphones und Apps ist nicht zum Nulltarif zu haben. Hochschulen müssen nicht nur Geld dafür aufbringen, solche Apps zu entwickeln, sondern sie müssen natürlich auch die Infrastruktur zur Verfügung stellen, damit diese Apps dann auch genutzt werden können. Inzwischen ist es ja schon Standard auf deutschen Campussen, dass dort W-LAN zur Verfügung steht. Zumindest auf dem Campus meiner Hochschule gibt es jede Menge Lücken in der Netzabedeckung und nimmt die Anzahl der Geräte im Netz zu, muss die Kapazitäten durch die entsprechende Hardware abgesichert werden. Das berührt natürlich auch die Frage der Sicherheit im Netz.

Ein Großteil der Studierenden besitzt nach meiner Erfahrung inzwischen ein Notebook und verfasst darauf die eigenen Hausarbeiten. Dies führt zum Beispiel dazu, dass die PC-Pools wesentlich weniger genutzt werden. Bring-your-own-device ist in dieser Hinsicht gang und gäbe. Die Studierenden können dabei natürlich nicht alles nutzen, was Sie im Pool nutzen könnten, sei es Software, Netzwerklaufwerke oder der direkte Zugriff auf die Drucklösung. Dies kann, wenn gewollt, realisiert werden, es bedarf aber weiterer Investition in die Infrastruktur aber vor allem auch der personellen Ressourcen, um diese zu verwalten. Wie es aber um die Finanzen öffentlicher Hochschulen bestellt ist, darüber bedarf es keine weiteren Ausführungen.

zu 2

Die Anzahl der mobilen Geräte insbesondere Smartphones und zukünftig verstärkt auch Tablet-PCs, die von Studierenden genutzt wird, nimmt sicherlich weiterhin stark, wenn nicht sogar explosionsartig zu. Kinder aus reichem Elternhaus oder mit technikaffinen Eltern haben wahrscheinlich kein Problem die Voraussetzung für das mLearning zu erfüllen, Studierende die entweder von BAföG leben oder finanziell auf ähnlichem oder schlechterem Stand stehen, werden hier schnell ausgeschlossen sein. Die Frage, die sich hierbei stellt, ist ob durch den fehlenden mobilen Zugang studientechnische Nachteile entstehen können. So ist es möglich, dass man sich nicht ganz so schnell sich auf dem eigenen Campus zurecht findet (was ja noch unproblematisch ist) oder dass man z.B. bei einer Veranstaltungsanmeldung auch über mobile Geräte schnell ins Hintertreffen geraten könnte, wenn man kein solches Gerät besitzt, weil die Einschreibung zu einen bestimmten Zeitpunkt nach dem Windhund-Prinzip startet.

Zum jetzigen Zeitpunkt glaube ich, dass mLearning im Hochschulbereich ein Nischendasein fristen wird: meist in extern finanzierten Projekten entwickelt als Leuchttürme, die diese dann auch bleiben, wenn sie nicht gar aufgrund fehlender Finanzierung wieder erlöschen werden. Für mich persönlich ist der Bereich erst einmal mit der Frage verbunden, sollte für die existierende Moodle-Plattform auch ein mobiles Design entwickeln werden? Auswertung von Piwik-Analysen ergeben derzeit recht kleine Zugriffszahlen über Smartphones. Diese Zahlen könnten natürlich nach oben gehen, wenn es ein entsprechende mobil-Version/ ein App gebe.


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Bring your own learning device…to school

Veröffentlicht am von Philipp Gebhardt
In meinem Artikel "Der Formfaktor fürs Lernen" habe ich beschrieben, dass sich Tablets prinzipiell als "Lerncomputer" benutzen lassen und auch welche Potenziale (und Barrieren) ich dabei sehe. Der Horizon Report setzt dabei den Zeithorizont für eine Verbreitung des Tablet Computing bei "1 Jahr oder weniger" an. Ich persönlich bin dabei etwas skeptisch – besonders was den regulären Einsatz im Schulunterricht angeht. Als Praktiker, der europäischen Lehrern den Einsatz von molekularbiologischen Techniken und Experimenten für das Schullabor näherbringt, sehe ich vor allem 3 Gründe, die sich auch bei den Tablets als schwierig herausstellen könnten: Zeit, Geld und technische Instandhaltung. ... Weiterlesen
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“mobile” + “apps” – Fragen über Fragen

Veröffentlicht am von karlaspendrin

Die Diskussion um “mobile learning”, “apps” usw. im OpenCourse ist ja nun schon beendet und ich hänge (mal wieder) hinterher mit dem Nachlesen, eigenen Überlegen usw.

Ich habe mich deshalb entschlossen, hier nur die “Fragen über Fragen” zu sammeln, die sich für mich nach dem Lesen einiger Blogbeiträge, Zusammenfassungen und Artikel gestellt haben, und diese für eine mögliche spätere Bearbeitung für mich zugänglich zu halten:

  • was heißt nun eigentlich “mobil”in Bezug auf Lernen?
    Die Antwort scheint zunächst klar: “anywhere” (aber auch “anytime”?).
    Im Horizon Report wird als Trend vor allem auf “mobile apps” hingewiesen, d.h. kleine, für spezifische Funktionen zugeschnittene Programme, die auf “mobilen Endgeräten” (hier die nächsten Fragen: Smartphones, Tablet-Computer, und wo ist die Grenze? Gilt mein Laptop als “mobiles” Endgerät???) eingesetzt werden.
    Die Frage nach der Abgrenzung mobilen Lernens lässt vielleicht die Frage zu, was “nicht-mobiles” Lernen eigentlich ist? Vielleicht das klassische “Lernen im Klassenraum” (das durch mobiles Lernen erweitert werden soll…), oder auch das “Lernen zu Hause” (das aber schon eine Erweiterung des Lernens im Klassenraum ist. Mich würde an der Stelle wirklich interessieren, wie groß der Anteil der Nutzung “mobiler apps” ist, der zu Hause oder im Klassenraum/Seminarraum etc. passiert?). Gilt die altbekannte Seminarvorbereitung in der Straßenbahn schon als mobiles Lernen?
    Möglicherweise kann man einzelne Formen des Lernens nicht eindeutig dem “mobilen” und dem “nicht mobilen” zuordnen – besteht hier nicht eher ein Kontinuum als eine Dichotomie?
    Und: es sind letztlich zwei Dimensionen, die hier diskutiert werden: zum einen die Mobilität (die ja letztlich nicht nur “Ortsunabhängigkeit”, sondern auch “Ortsveränderung” bedeuten müsste?), und zum anderen die technische Grundlage der “Apps” (die grundsätzlich auch in einem ganz unmobilen Setting innerhalb einer Lehrveranstaltung eingesetzt werden, wie in den vielen Szenarien, in denen Teilnehmerinputs über eine App eingefordert, aggregiert und genutzt werden).
  • dies bringt mich gleich weiter zum nächsten großen Frageblock: der (möglichen) Kategorisierung von Apps und Einsatzszenarien. Dazu gibt es bereits verschiedene Versuche (ohne Anspruch auf Vollständigkeit): so hat Jasmin Hamadeh verschiedene denkbare Szenarien und Einsatzformen von Apps kategorisiert, und diese Kategorisierung später erweitert; auch Claudia Bremer hat eine mögliche Systematisierung von Einsatzszenarien entwickelt und Beispiele für die einzelnen Formen zusammengetragen, Wilke H. Riesenbeck unterscheidet den Einsatz von “service apps”, “nice-to-have-apps” und “situierten apps” (wobei er den situierten apps, die tatsächlich die Mobilität der Endgeräte nutzen, den wichtigsten didaktischen Innovationswert zuschreibt). Meine Frage dazu: auch hier scheinen mir mehrere Aspekte oder Dimensionen in die Kategorisierung einzufließen, nämlich einerseits die Frage nach den “Szenarien” (in denen also der Einsatz einer app in einem didaktischen Setting beschrieben wird, bzw. die Funktion, die eine App für den Lernprozess übernehmen soll), und andererseits eine Kategorisierung der “Apps”, also der Programme selber. Ich frage mich dabei, ob diese beiden Aspekte tatsächlich gemeinsam systematisierbar sind. Das führt letztlich zu der Frage: Hängen Programm (app) und Einsatzszenario quasi ein-eindeutig zusammen? Oder lassen sich für die gleiche App (gerade bei unabhängig von den konkreten Lehrenden angebotenen Apps?) nicht auch unterschiedliche mögliche Einsatzszenarien (je nach der didaktischen Integration und Nutzung für den Lehrenden) vorstellen? (Die andere Fragerichtung, ob es für gleiche didaktische Funktionen unterschiedliche apps gibt, ist sicher bei der vorhandenen App-Vielfalt und Anbietervielfalt mit ‘ja’ zu beantworten)
    Hieran schließt sich wiederum eine skeptische Schlussfolgerung meinerseits an: Falls die Apps das Einsatzszenario im Wesentlichen (vorher)bestimmen sollten, müsste entweder ihre didaktische Funktion vom Lehrenden vorher genau bestimmt werden und geprüft werden, wie der App-Einsatz den Lernprozess tatsächlich bestimmen und verändern wird (falls eine “fremdprogrammierte” App eingesetzt wird) oder es müsste für die gewünschte Funktion quasi “extra” eine App programmiert werden (was (sich) die wenigsten Lehrenden werden leisten können). Letztlich besteht wieder die Gefahr, von den Möglichkeiten der App auszugehen und nicht von einem didaktischen Konzept. Oder aber das didaktische Konzept an die App anzupassen. Dies muss nicht unbedingt schlecht sein, sollte aber m.E. reflektiert werden…
  • Was die in verschiedenen genannten Szenarien (bzw. didaktischen Funktionen) der Apps angeht, fehlen mir Funktionen, von denen ich aber mangels Erfahrung kaum einschätzen kann, inwieweit diese über Apps realisiert werden können und/oder ob diese überhaupt in der mobilen Form sinnvoll wären, z.B. die Anregung von Kommunikation und Diskussion (z.B. die Weiterführung von Seminardiskussionen, …), die Anregung und möglicherweise Sammlung von eigenen Konzeptualisierungen und Gedanken der Studierenden (gibt es z.B. Mind-Map-Apps? und wären diese sinnvoll?)
  • Eine weitere Frage, die in Bezug auf die Einsatzszenarien und verschiedene Beispiele bei mir aufkommt, ist die nach dem institutionellen oder informellen Kontext des Lernens. Einige Szenarien erscheinen mir sehr stark im Bereich des institutionellen Lernens angesiedelt (v.a. diejenigen, die Apps in konkreten Lehrveranstaltungen nutzen), andere wiederum für informelles Lernen prädestiniert zu sein (v.a. viele der “situierten” Szenarien). Gerade dadurch, dass ein wesentliches Merkmal eben doch auch die “Mobilität” und damit die Nutzung außerhalb eines konkret festgelegten Lern-Zeit-Raumes ist, frage ich mich, wie die “situierten” Szenarien tatsächlich in institutionelle Lehr-Lern-Kontexte eingebunden werden (und wie die Akzeptanz der Lernenden darauf bezogen ist). Klar erscheint (aus Sicht des Lehrenden) die Vision verlockend, den thematischen Lernprozess auch außerhalb der Institution (sowohl zeitlich als auch räumlich) anzuregen bzw. am laufen zu halten. Aber: welche Ansprüche ergeben sich daraus an die Studierenden/Lernenden und deren motivationale  Voraussetzungen (Eine ähnliche Frage habe ich schon mal in Bezug auf die Diskussion um LMS vs. PLE versucht zu diskutieren)?  Ist wirklich zu erwarten, dass die Lernenden einer solchen “Entgrenzung” des Lernens in jedem Fall aufgeschlossen gegenüberstehen? (das ist letztlich eine empirische Frage… )
  • gerade hier schließt sich auch die Frage an: anywhere – ok, aber anytime hat sicher Grenzen. Mobile Apps hätten mir in den letzten Wochen beileibe nicht geholfen, die Diskussionen im open course intensiver zu verfolgen und mitzugestalten. Einfach weil ich gar nicht wüsste, in welche klitzekleinen Zeiträume ich das “mobile” Lernen hineinverfrachten sollte…
    das ist m.E. wirklich eine Grundsatzfrage, wenn es um mobiles Lernen geht: welche zeitlichen Potentiale gibt es dafür wirklich, und wie bestimmen diese z.B. das Lernverhalten, aber auch die Lernmöglichkeiten? Will heißen: wenn ich nur kurze Zeiträume für ‘mobiles Lernen’ (gerade auch im informellen Bereich) zur Verfügung habe – was ich mir zumindest so vorstelle, dass es hierbei v.a. um Zeiten geht, die irgendwie ‘überbrückt’ werden müssen, Wartezeiten etc. – dann sind logischerweise kaum größere Zusammenhänge erfass- und durchdringbar. Lässt sich dass durch eine höhere Frequenz der kurzen Lernzeiten ausgleichen oder sogar sinnvoll nutzen? Und welche Inhalte und Lernziele sind sinnvoll bearbeitbar? Oder lassen sich (im institutionellen Setting) z.B. Lernzeiten für mobiles Lernen festlegen und diese einfordern (z.B. bei Exkursionen, im Rahmen von Hausaufgaben, etc.)?
  • und letztlich gibt es noch die Frage nach dem “digital devide” – wie realisiere ich eigentlich einen Zugang für alle, und wie gehe ich mit Lernenden um, die z.B. nicht über entsprechende mobile Endgeräte verfügen (wollen)?

Soweit zur Fragensammlung…

Insgesamt erscheint mir, (auch) was den Einsatz von “mobile Apps” angeht, die Analyse der verschiedenen didaktischen Bestimmungsfaktoren von Lehr-Lern-Angeboten ein ganz wesentlicher Faktor zu sein (also die Beantwortung der Fragen nach den Voraussetzungen der Lehrenden und Lernenden, der Gruppensituation und der institutionellen Einbettung und Bedingungen, die Frage nach den Zielen und Inhalten, ganz wichtig auch nach den angestrebten Lernprozessen und -handlungen, anhand derer erst die Frage nach dem Einsatz von Medien (“apps”) und Methoden entschieden werden kann, bzw. auf die die Wirkung eines app-Einsatzes reflektiert werden muss.


Tagged: apps, mobile learning, opco12
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Stehen Tablets bereits vor der Schulzimmertür?

Veröffentlicht am von Daniel

Wenn ich den Abschnitt des Horizon Report 2012 zu “Tablet Computing” lese, tönt es, als ob Tablets direkt vor meiner Schulzimmertür stehen würden. Die Artikel (zum Beispiel: der arbeitsmarkt: Mobile Geräte verändern das Lernverhalten) und Blogeinträge (zum Beispiel: netzpiloten: Warum das iPad in deutsche Schulen gehört) die dies ebenfalls so sehen, mehren sich. Daneben höre ich immer häufiger von Versuchen mit Tablets in Schulen (eine spannende Übersicht zu Tablet-Projekten ist auf der Seite von One2One zu finden).

Wenn ich dann aber erwartungsvoll die Schulzimmertür öffne, stehen dort zwar 24 interessierte Lernende, 80% mit einem Smartphone in der Hosentasche, doch von den Tablets keine Spur. – Eine Elterngruppe wehrt sich schon seit Jahren wegen der Strahlung erfolgreich gegen Wireless-Netzwerke in den Schulen. Die Schulgemeinde überlegt sich, welche Computerprogramme aus Spargründen von den Schulgeräten gestrichen werden können. Einigen meiner Kolleginnen und Kollegen ist schon der Beamer zu viel Technik im Schulzimmer. – Von den Tablets keine Spur.

Gerade im Volksschulbereich gibt es noch eine Vielzahl von Hürden zu nehmen, bevor Tablets in den Schulzimmern Einzug halten.
Eine Möglichkeit solche Hürden zu überwinden schildert André Hermes in seinem Blogpost: “Bring your own device – Konzept oder Einführung durch die Hintertür?

“Tablet Computing” ist der Schwerpunkt der folgenden zwei Wochen des Open Cours 2012 mit dem online Event am Mittwoch 09.05.2012 um 17.00 Uhr. – Bin schon gespannt auf die Diskussionen zu diesem Thema.


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Summarizing All MOOCs in One Slide: Market, Open and Dewey

Veröffentlicht am von jrobes

Justin Reich hat eine interessante Kategorisierung der bestehenden MOOC-Landschaft entwickelt, ein “Market/Open/Dewey framework”. Die klassischen MOOCs von George Siemens, Stephen Downes, David Wiley, Jim Groom und anderen sind im Dewey-Quadranten angesiedelt: “These courses are designed to bring people together for learning experiences, rather than to deliver a discrete set of learning objectives to be mastered.” “Learning as experience”, sieht Reich hier. Was die verschiedenen Angebote darüber hinaus voneinander unterscheidet, ist ihr Verhältnis zu “open”, und hier wird es auch aus Sicht von Reich kritisch:

“It is very important to note that if we persist in using the term MOOC to describe the for-profit, proprietary ventures, then we will be diluting the meaning of “open” in the original acronym, probably to the detriment of the Open Educational Resources movement. Perhaps proprietary courses should be called MOCs (and perhaps they should be mocked…)”

Die Beschreibungen und Einordnungen sind nachvollziehbar und helfen, ein täglich wachsendes Angebot einzuordnen. Allerdings ist man dauernd versucht, die Achsen als Entwicklungspfade zu lesen, also von “Open” zu “Dewey”, was natürlich nicht funktioniert.
Justin Reich, Education Week’s blogs/ EdTech Researcher, 7. Mai 2012

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Zusammenfassung des ersten Themenschwerpunkts zu Mobile Apps

Veröffentlicht am von Marc Göcks

Es ist geschafft! Die zwei Wochen zum ersten Themenschwerpunkt „Mobile Apps“ sind am gestrigen Sonntag zu Ende gegangen und ich habe mich anschließend an eine Zusammenfassung der Aktivitäten und Diskussionen gewagt.

Vor, während und vor allem nach der Live-Session vom 25. April, mit dem Online-Vortrag von PD Dr. Christoph Igel, fand eine angeregte Diskussion zum Themenschwerpunkt Mobile Apps statt und nahm vor allem auch in der zweiten Woche noch einmal deutlich an Intensität zu. Neben einer Vielzahl von interessanten Themenzusammenfassungen, wurden vor allem auch Aspekte des Mehrwertes von Mobile Apps und deren tatsächliche Diffusion im Education-Bereich eruiert und diskutiert. Zudem versuchten sich auch einige Posts an Definitionen zum Mobile Learning, oder an Klassifikationen zu Mobile Apps sowie deren Anwendungsszenarien. Und andere Beiträge reflektierten ausgewählte Literaturempfehlungen von der Themenseite.

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