iPad im Blended Learning-Prozesse
15. April 2012Der Horizon Report 2012 auf Deutsch ist da!
3. April 2012Der Horizon Report 2012 ist nun auch auf Deutsch verfügbar! Damit stellt das Multimedia Kontor Hamburg (MMKH) bereits im vierten Jahr in Folge die deutsche Übersetzung des Horizon Report in Kooperation mit dem New Media Consortium zur Verfügung. Der 2012 Horizon Report auf Deutsch ist über die Website des MMKH bzw. über diesen direkten Link zum kostenfreien Download (PDF) verfügbar. Der Report bildet zudem auch die Grundlage für den bevorstehenden OpenCourse 2012. Mehr Informationen über den Horizon Report und: alle deutschen Ausgaben können über die angegebenen Links abgerufen werden.
Wir wünschen viel Spaß bei der Lektüre!
#opco12 Trends im E-Teaching – der Horizon Report unter der Lupe
3. April 2012Eine schöne Einstimmung auf den opco12, der ja in zwei Wochen beginnt. Volkmar Langer verweist hier auf John S.F. Mak, der kürzlich einen Versuch unternommen hat, die verschiedenen Formen von offenen Online-Kursen etwas zu sortieren. Stehen mehr der Content und das Management des Kurses im Vordergrund? Oder sind es die Beziehungen und Netzwerke und damit einhergehende Anforderungen an Teilnehmer und Facilitatoren? Volkmar Langer meint mit Blick auf die im opco12 ausgebauten Formen der Anerkennung (von der Teilnahmebestätigung bis zum Badge), dass “der sicher sehr idealistische konnektivistische Ansatz hier beim opco12 in Reinform nicht mehr vorliegt, schon allein weil dies organisatorisch nicht zu bewerkstelligen wäre”. Ein guter Punkt.
Volkmar Langer, HSW-Learning-Blog, 2. April 2012
#opco12 Trends im E-Teaching – der Horizon Report unter der Lupe
2. April 2012In genau vierzehn Tagen, am 16. Arpil 2012, geht´s los mit dem OpenCourse 12 (#opco12) auf den sicher schon viele Teilnehmer des letztjährigen OpenCourse 2011 (#opco11) gewartet haben.
Auch dieses Mal geht es um die Zukunft des Lernens und zwar mit Hilfe der Analyse des NMC Horizon Reports 2012 – Higher Education Edition. Das Hauptaugenmerk ist gerichtet auf sechs technische Trends, bei denen bereits heute klar ist, dass sie einen Einfluss auf die Entwicklung neuer Lehr-/Lernszenarien haben werden. Das folgende Einführungsvideo beschreibt diese Trends kurz:
Der OpenCourse – ein vielschichtiges Format
Auf der Startseite des opco12 wird das Konzept des OpenCourse auf das ursprüngliche Format eines MOOC (Massive Open Online Course) zurückgeführt, das von S. Downes und G. Siemens im Zusammenhang mit dem neuen Lernmodell des Konnektivismus als typisch für vernetztes Lernen entwickelt wurde. Die Besonderheit dieses Formates liegt in der hohen Selbstverantwortung einer wohl noch seltenen Spezies, nämlich des möglichst intrinsisch motivierten, selbstbewussten Teilnehmers/Lerners, der sich selbst Lernziele steckt und dessen Medienkompetenz ihn befähigt, auf eine vielfältige, durchaus sehr individuelle Art und Weise teilzunehmen bzw. beizutragen und dies alles in einer hochgradig dezentralen ungeschützten Infrastruktur, gemeint ist die des offenen Internets, im Gegensatz zu einem geschlossenen Lernraum, wie zum Beispiel einem Lernmanagementsystem (LMS).
Diese Aspekte werden oftmals nicht hinter dem trügerischen, klassischen Begriff eines Kurses vermutet, so dass der unbedarfte Teilnehmer manchmal mit anderen Erwartungen seine Teilnahme dann auch zügig wieder beendet bzw. ruhen lässt und ggf. bei der Evaluation seiner Enttäuschung Ausdruck verleiht.
Die oben betrachtete ursprüngliche Form eines MOOC´s hat inzwischen variantenreichen Zuwachs bekommen. Spätestens seit der Durchführung des gigantischen MOOCs “Introduction to Artificial Intelligence” von Peter Norvig und Sebastian Thrun mit insgesamt ca. 160.000 Teilnehmern dürfte klar sein, dass hierbei eine sehr viel stringentere Organisation notwendig gewesen ist. Neben diesem Beispiel gibt es eine Reihe weiterer OpenCourses, die ein sehr erfahrener Teilnehmer, John S.F. Mak in seinem jüngsten Beitrag in fünf Kategorien/Ansätze einteilt:
- instruktivistischer Ansatz – Beispiel o.g. AI-Kurs
- kognitivistischer Ansatz – Beispiel eduMOOC
- konstruktivistischer Ansatz – Beispiel mobiMOOC
- sozial-konstruktivistischer Ansatz – Beispiel (Gibt es das schon? Ist mir noch unklar!)
- konnektivistische Ansatz – Beispiel Change11 (wie oben beschrieben)
Nicht alle der oben vorgenommenen Zuordnungen kann ich nachvollziehen, aber dass der Stanford-Kurs überwiegend durch Instruktion entstanden ist, ist evident. Während der Change11 von D. Cormier, S. Downes und G. Siemens natürlich dem ursprünglichen MOOC entspricht auch um Erfahrungen mit den Modell des Konnektivismus zu sammeln.
OPCO12 – der Versuch einer Zuordnung
Eine Beurteilung der vorgeschlagenen Kategorisierung überlasse ich lieber den Experten der Didaktik, aber ich kann zumindest feststellen, dass der sicher sehr idealistische konnektivistische Ansatz hier beim opco12 in Reinform nicht mehr vorliegt, schon allein weil dies organisatorisch nicht zu bewerkstelligen wäre. Sobald die Teilnehmer eine wie auch immer geartete Bestätigung/Anerkennung ihrer Kompetenzentwicklung haben möchten, muss der Veranstalter sich etwas einfallen lassen. Das opco12-Team hat sich dazu eine zielgruppenorientierte Mixtur einfallen lassen, die von der klassischen Teilnahmebestätigung bis zum digitalen Online Badges reicht. Von den bis zum 30. März 2012 angemeldeten ca. 920 Teilnehmern möchten ca. 540 eine Teilnehmerbestätigung. Die hohe Nachfrage nach einer solchen Anerkennung gibt den Organisatoren Recht von dem klassischen MOOC-Konzept ein wenig abzuweichen und die Rahmenbedingungen für das Erreichen der Lernziele zu definieren. Vielleicht wird damit die Motivation einiger Teilnehmer weiter gesteigert. Eine Zuordnung zum oben angeführten Modell der fünf Kategorien fällt mir schwer, weil ich meine, dass es sich beim opco12 auch um eine hybride Form eines MOOCs handelt. Welche Kombination der Zuordnung trifft am besten zu? (Ich freue mich auf die Kommentare!)
Eigene Ziele
Da dieser Beitrag bis hierher schon wieder zu lang geraten ist, werde ich meine Ziele in einem späteren Posting genauer beschreiben. Diese werden sicher etwas von den o.g. Rahmenanforderungen abweichen, aber es bleibt ja in diesem Fall jedem Teilnehmer selbst überlassen, ob er die gesamte Freiheit eines ursprünglichen MOOCs genießen möchte, oder lieber eine Bescheinigung (egal ob analog oder digital) erarbeiten will.
Eines aber interessiert mich bereits im Vorfeld: ich möchte gerne verstehen, warum der Titel des opco12 “Trends im E-Teaching” lautet und was sich die Organisatoren dabei gedacht haben: Ist das etwa ein neuer Trend, eine Art “Backshift: from Learning to Teaching”?
Anerkennung, Zertifizierung und Online Badges
30. März 2012Von den zur Zeit ca. 920 angemeldeten Interessierten, wünschen sich ca. 540 eine Teilnahmebestätigung. Wie schon mehrfach, auch in Artikel auf dieser Seite angekündigt, wollen wir erstmalig in diesem Kurs mit dem Konzept der Online Badges arbeiten. Hierzu werden verschiedene Aktivitätslevel definiert, in die man seine eigene Zielsetzung einordnen und anschliessend entlang des Kursverlaufes seine Beteiligungen abbilden kann. Natürlich kann man seine Zielsetzung auch anpassen und höher und tiefer ansetzen im Verlauf des Kurses. Wir haben drei Beteiligungslevel definiert:
- Beobachter,
- Kommentatoren und
- Kuratoren (Moderierende).
Die beiden Level Kommentatoren und Kuratoren entsprechen den Voraussetzungen für die Teilnahmebestätigung für Weiterbildungsinteressierte, d.h. ab dem Level Kommentator kann die Teilnahmebestätigung ausgestellt werden. Für uns ein neues Experiment, denn auch das zahlreiche Interesse an der Teilnahmebestätigung hat uns überrascht und wir wollen die verschiedenen Beteiligungsintensitäten darin abbilden. Zudem wollen wir gerne mit Ihnen das erste deutschsprachige Experiment mit den Online Badges wagen, über die ja schon viel in den letzten Wochen hier zu lesen war.
Neben den Beteiligungsmöglichkeiten aufgrund der Online Bagdes bestehen natürlich weiterhin die Option für Studierende der Universität Frankfurt, ECTS (Credit Points) zu erhalten. Auch weitere Universitäten greifen zur Zeit diese Option auf und vergeben ECTS für die Beteiligung an diesem Open Online Course an ihre Studierenden. Weitere ausführliche Informationen finden Sie auf der Seite Anerkennung, Zertifizierung und OnlineBadges und werden dort zu den anderen beteiligten Universitäten auch noch ergänzt.
5 Use Cases for Badges in the Enterprise
26. März 2012Karlheinz Pape hatte vor einigen Wochen bereits darüber nachgedacht (”Open Badgets: Eine sinnvolle Initiative - auch fürs Corporate Learning”). Jetzt auch Dan Pontefract. Sein Einstieg: “Yes, I do believe badging has a place inside the enterprise.” Er zählt auf, was Badges unterstützen können: Credibility, Awareness, Motivation, Recognition, Career. Ich würde es noch etwas präzisieren: Badges setzen auf einem offenen, Community-basierten Erfahrungs- und Informationsaustausch auf. Man könnte vielleicht auch Enterprise 2.0 sagen. Dann könnte ich mir auch besser vorstellen, was Dan Pontefract meint:
“But when badges are used inside the organization for internal only purposes, there could be fantastic results culturally, collaboratively and educationally throughout the digital walls.”
Dan Pontefract, brav new org, 26. März 2012
The State of Learning Analytics in 2012: A Review and Future Challenges
21. März 2012Ein hervorragender Überblick über das Thema, das hier als “one of the fastet-growing areas of technology-enhanced learning (TEL) research” vorgestellt wird. Eine nachvollziehbare Einschätzung, wenn man betrachtet, dass es Learning Analytics 2012 zum zweiten Mal in den Horizon Report geschafft hat. Was bietet die vorliegende, komprimierte Übersicht?
Zum einen eine Definition des noch jungen Forschungsfeldes: “Learning analytics is the measurement, collection, analysis and reporting of data about learners and their contexts, for purposes of understanding and optimising learning and the environments in which it occurs.” Darüber hinaus informiert der Report, warum das Thema so aktuell ist (big data, online learning, political concerns) und zeichnet akribisch die Entwicklung der letzten Jahre nach. Auch “concerns about ethics and privacy” stehen offensichtlich auf der Agenda der laufenden Diskussionen
Eine Schwierigkeit dieses Themas ist sicher die Tatsache, dass es im aktuellen Stadium noch sehr abstrakt wirkt. Zwar gibt es auch in diesem Report Verweise auf bekannte Themen wie z.B. Social Network Analysis; es werden einige Tools und Werkzeuge genannt und kurze Szenarien beschrieben. Was aber fehlt, ist ein Erfahrungsbericht aus der pädagogischen Praxis. Auch um einschätzen zu können, ob die Entwicklungen, die vor allem im angelsächsischen Bereich intensiv diskutiert werden, hierzulande überhaupt denkbar sind. Aber wenn ich mir überlege, dass viele Plattformen ja heute bereits Empfehlungssysteme integriert haben; wenn man sich die Informationen anschaut, die die Khan Academy Schülern und Lehrern zur Verfügung stellt; und wenn man dann noch die Daten nimmt, die man sich auf Knopfdruck über sein eigenes Twitter-Verhalten anzeigen lassen kann (z.B. via TweetStat), dann ist man wahrscheinlich schon sehr nah am Thema.
Rebecca Ferguson, Technical Report KMI-12-01, Knowledge Media Institute/ The Open University, 2012
Nachtrag (25.03.2012): Passend zum Thema: Angela van Barneveld, Kimberly Arnold und John P. Campbell: Analytics in Higher Education: Establishing a Common Language, ELI White Papers, 24. Januar 2012
Ist Mobile Learning der große Trend?
11. März 2012“Es gibt eine App dafür!” ist zu einer symptomatischen Redewendung unserer Zeit geworden. Smartphones und Tablet sind beliebt und ihre Nutzer erwarten für jede Desktop-Anwendung ein mobiles Äquivalent. Vor diesem Hintergrund kann hinter Mobile Learning kein Fragezeichen, sondern nur ein Ausrufungszeichen stehen. Doch stimmt dieser Gedanke auch dann noch, wenn sich herausstellen sollte, dass mobiles Lernen für viele Nutzer und für wichtigen Inhalt gar nicht geeignet ist?
Beitrag zum WissensWert Blog Carnival: Ist Mobile Learning der große Trend?
Mobiles Lernen für wen?
Auf den ersten Blick scheint es, also könne Mobile Learning das Anytime-Anywhere-Versprechen des E-Learning nun wirklich einlösen. Endlich können die Lernenden völlig frei über Lernort und Lernzeit verfügen. Aber warum sollte sich jemand dem kleinen Display und den funktionsärmeren Anwendungen seines Smartphones aussetzen, wenn er acht Stunden am Tag an einem leistungsfähigen Desktop-Computer verbringt? Ich selbst bin in einem früheren Beitrag zum Thema der Idee aufgesessen, dass Mobile Learning eine tolle Möglichkeit sei durch das nachträgliche Zusenden von Lern-Nuggets den Lerntransfer nach einem Seminar oder WBT zu fördern. Doch bei näherer Überlegung wird klar, dass es zum Empfangen eines solchen Inhaltes gar kein Smartphone braucht. Interessant ist Mobile Learning daher eher für Menschen, die nicht permanent am Computer arbeiten. Vorausgesetzt natürlich die Arbeitgeber sind bereit all ihren Verkäufern, Handwerkern und Sozialarbeitern ein Smartphone oder Tablet zu spendieren. Denn die mobilen Endgeräte sind trotz ihrer Beliebtheit weit entfernt von einer flächendeckenden Verbreitung. Bedenkt man dann noch die von Donald Clark beschriebenen Beschränkungen von Smartphones und ihre Auswirkungen auf das Lernen, erscheint es einigen vielleicht doch attraktiver den Käsefachverkäufer für eine halbe Stunde nach hinten ins Büro zu holen, um ihn dort zum Lernen vor den Desktop-Computer zu setzen. Das muss nun nicht heißen, dass es gar keine Zielgruppe für Mobile Learning gäbe, aber sie ist definitiv kleiner als vielleicht gedacht.
Mobiles Lernen für was?
Gehen wir nun einmal davon aus, jemand fällt in den Kreis der Mobile Learning Kandidaten – kann er mit seinem Smartphone wirklich seinen kompletten Lernbedarf abdecken? Mobile Learning suggeriert nicht nur technische Beschränkungen, sondern auch kurze Lernzeiten. Damit ist es ideal für Microcontent (hierzu empfehle ich die ViWi-Präsentation von Martin Lindner) und ungeeignet für große Lernbrocken. Denn wenn ich die Qualitätspolitik meiner Firma oder die Kommunikationstheorie von Luhmann nicht nur wiederkauen, sondern wirklich verstehen will, brauche ich Zeit und Ruhe. Soll ich darüber hinaus auch noch in der Lage sein den neuen Compliance-Kodex nicht nur zu kennen, sondern auch anzuwenden, benötige ich zudem bedeutungsvolle Interaktionsmöglichkeiten. Beides kann Mobile Learning heute nur bedingt bieten. Wie immer gilt daher, dass nicht einfach jeder Inhalt – und schon gar nicht ohne Anpassung – von einem Format auf ein anderes übertragen werden kann.
Mobiles Lernen als Arbeitshilfe
Die Mobilität des Lernens ist also weder von jedem gebraucht, noch für alles geeignet. Und dennoch sehe ich ein Einsatzgebiet auf dem Smartphones und Tablets tatsächlich lernförderlich sein können: Arbeitshilfen. Cathy Moore beschreibt das “Action Mapping” als eine Methode mit der sich erarbeiten lässt, welcher Inhalt in einen “Kurs” (kann hier m. E. für WBTs und für Seminar stehen) aufgenommen und welcher besser in eine Arbeitshilfe ausgelagert werden sollte. Solche Arbeitshilfen umfassen Inhalt, den die Lernenden nicht permanent im Gedächtnis haben müssen. Vielmehr sollten sie im Kurs lernen wo sie diese Informationen finden und wie sie mit ihnen umgehen. Für die oben umrissene Zielgruppe von Menschen ohne festen Computer-Arbeitsplatz, aber mit mobilem Endgerät, bietet es sich aus meiner Sicht an diese Arbeitshilfen auf Smartphones und Tablet verfügbar zu machen. Ich stelle mir hier einen Fabrikarbeiter vor, der seinen Kollegen an dessen Maschine vertreten soll. Er hat gelernt, dass er jede Maschine vor Inbetriebnahme entsichern muss. Da er aber mit der Maschine wenig vertraut ist, scannt er zunächst mit dem Smartphone den an der Maschine angebrachten QR-Code und sieht sogleich die Entsicherungsanweisung auf dem Display. Vielleicht löst er noch ein kleines Quiz zu den Sicherheitshinweisen.
Man mag zurecht kritisieren, dass solche Arbeitshilfen die Möglichkeiten von Mobile Learning nicht ausschöpfen. Doch mit diesem Anwendungsbeispiel möchte ich auch nicht das einzig wahre Mobile Learning Szenario definieren, sondern deutlich machen, dass Mobile Learning in ein umfassendes Weiterbildungskonzept integriert werden muss und zwar unter Berücksichtigung von Zielgruppe und Lerninhalt.
How to Earn Your Skeptic “Badge”
7. März 2012Henry Jenkins führt zwar einen Blog, aber er bloggt eigentlich nicht. Es sind immer längere, kluge Erzählungen und Artikel, die er schreibt, kein Microcontent. Wie im vorliegenden Fall: Es geht um die aktuelle Diskussion um Badges, und deshalb zitiert er auch einleitend aus dem Mozilla Open Badges Wiki. Henry Jenkins befürchtet, dass derzeit alles etwas zu schnell geht, zu unkritisch und zu Lasten der Sache, die bei ihm “informal learning” and “participatory culture” heißt: “That said, I remain deeply skeptical of the massive push going on right now to promote the use of badges across a broad array of different informal learning contexts.”
Was sind seine Vorbehalte? 1. Badges sind nicht jedermann/frau Sache; 2. Badges können zur Spielerei werden, “running the risk of becoming “gamification” by another name”; 3. Badges managen bedeutet Strukturen und Prozesse einführen, aber “informal learning works because it is informal”; 4. Mit Badges können durch die Hintertür wieder unnötige Hierarchien in Lernökologien gelangen; 5. Badges können dazu führen, alternative Support-Strukturen zu vernachlässigen, die es heute schon in vielen Bereichen des informellen Lernens gibt; 6. Badges können zwar bestimmte Aktivitäten und Skills sichtbar machen, andere aber ausschließen. “If we move to see badges as a common currency of achievement in informal learning, then what happens to those activities which chose, on principle, not to give badges or which lack the formal infrastructure to even decide who should be issuing badges.”
Wenn ich Henry Jenkins richtig lese, ist er nicht prinzipiell gegen Badges. “Experiment with badges but really experiment”, schreibt er abschließend. Die Tatsache, dass er vor allem jugendliche Lerner im Blick hat, relativiert vielleicht das eine oder andere Argument. Aber, davon abgesehen, hat er Recht: Es sollte - vielleicht auch mit Blick auf opco12 - ein Experiment sein!
Henry Jenkins, Confessions of an Aka-Fan, 5. März 2012
Horizon Report 2012 – die englische Ausgabe hier zum Download
20. Februar 2012Die diesjährige Ausgabe des Horizon Reports wurde am 13. Februar offiziell der Öffentlichkeit vorgestellt (Link zu Informationen und Video).
Auf den Seiten des New Media Consortium stehen der aktuelle Horizon Report sowie weitere Publikationen zum Download bereit – allerdings erst nach einer Online-Registrierung. Auch wenn diese kurz und schmerzlos machbar ist, wollen wir den OPCO12-Teilnehmenden die Sache erleichtern und machen den „NMC Horizon Report > 2012 Higher Ed Edition“ zum direkten Download hier verfügbar. Im Sinne der Creative Commons ist eine Weiterveröffentlichung mehr als erwünscht.
Viel Spaß bei der Lektüre und nicht verzagen: die deutsche Fassung ist aktuell in Arbeit und erscheint voraussichtlich im März wieder auf unserer MMKH-Website!

