Und heute lachen wir darüber … E-Learning-Normalität und –Wahnsinn auf der GMW 2010 (Teil 1)

Mit dem Blick über Zürich und den See lässt sich vom Uetliberg gut die nun (Mittwochabend) schon vergangene GMW Tagung Revue passieren. Und wenn man schon am Ort des vortägigen Conference Dinners ist, dann kommt man nicht drum herum an die GMW 2009 in Berlin zu denken. Denn gestern erfuhr dasjenige seine Auflösung (Erlösung?) im Humor, was letztes Jahr zum heißen Diskussionsgegenstand geworden war: twitter. Vor einem Jahr noch via twitterwalls omnipräsent hat sich der Stein des Anstoßes zu einem hintergründigen Informationsfluss im Tagungsgeschehen entwickelt und wurde Gegenstand einer humorvollen Stilblütensammlung, die Joachim Wedekind und Koni Osterwalder als geistigen Zwischengang servierten. Manch anderer kontroverser Gegenstand sollte sich ein Beispiel daran nehmen. (Es ist zu hoffen, dass sich dieser Vortrag irgendwann und -wo im Netz wiederfinden lässt.)

Zeug zum Augenöffner hatten einige Keynotes und Beiträge im Verlauf dieser Tagung – und nicht immer hatten Sie einen direkten Bezug zu dem Thema eLearning. Da hatten wir die ersten Ergebnisse aus dem Verbundprojekt der Universitäten Hamburg, Mainz, Ilmenau und Hildesheim, ZEITLast, vorgestellt von Christiane Metzger (und Gewinnerin des Best Paper Awards), das die zeitliche Lernauslastung verschiedener Bachelorstudiengänge untersucht und Ernüchterndes zwischen gefühltem und tatsächlichem Lernaufwand aufdeckte (auf der Grundlage der bolognabasierten Zeitannahmen) – nachlesenswert im Tagungsband. Nicht minder spannend die Keynote von Rolf Schulmeister, der im Einbruch der beruflichen Bildung in die Bildungslandschaft durch die, wie er es nannte fortwährende Aufrüstung mit immer neuen Typen von Hochschulen und Studiengängen eine Inflation der wissenschaftlichen Bildung prognostiziert. Am Vortag (Dienstag) hatte Peter Baumgartner unter der Fragestellung „Von didaktischen Erfahrungen lernen – aber wie?“ einen ersten Vorschlag zu einer Systematik zur Gestaltung von Blended Learning Veranstaltungen zur Diskussion gestellt und dabei auf die damals noch „e-“freien Modelle von Karl-Heinz Flechsig zurück griff. Und obwohl diese Beiträge zu großen Teilen ganz ohne das „E“ auskamen, fielen sie mir geradezu wohltuend auf, was andere Teilnehmer allerdings dazu veranlasste beim abschließenden Get-Together, eine leichte Theorielastigkeit zu beklagen und sich mehr Praxisbeiträge zu wünschen.

Mehr zu den E-Anteilen und den GMW-Aktivitäten im Teil 2 (in Vorbereitung).

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