27. November 2019, 19 Uhr
Wie wenige andere hat Barbara Mundel in den vergangenen Jahrzehnten das Nachdenken über die Zukunft des Stadttheaters, dessen Funktionieren, dessen Probleme und deren Lösung befördert: Als Intendantin des Theaters Freiburg hat sie kontinuierlich an der Reform und Öffnung dieser Institution gearbeitet, u.a. mit einer in zwei Büchern dokumentierten Suche nach dem „Stadttheater der Zukunft“. Im Herbst 2020 wird sie neue Intendantin der Münchner Kammerspiele. Dieses Theater hat sich in den vergangenen Jahren an der Neudefinition dessen versucht, was heute ein Stadttheater sein könnte: Integration eines Produktionshaus ins Ensemble- und Repertoire-Theater, Öffnung des Hauses in die Stadt, Diversifizierung, Internationalisierung, Integration von Künstler*innen ins Ensemble, die über andere als die klassischen Qualifikationen verfügen. Nach starker Anfeindung zu Beginn ist das Haus nun, kurz vor dem Ende der Intendanz von Matthias Lilienthal, von Theater Heute zum Theater des Jahres gekürt worden. Wie wird Barbara Mundel mit der schwierigen Aufgabe umgehen, ein solches Haus an diesem Punkt zu übernehmen? Wie steht sie heute zu den Fragen, die unter dem Vorzeichen der „Krise des Stadttheaters“ in den vergangenen Jahren diskutiert wurden? Barbara Mundel arbeitet seit den 80er Jahren als Dramaturgin, u.a. am Theater Basel, an der Volksbühne Berlin, an den Münchner Kammerspielen und bei der Ruhrtriennale. Von 2006 bis 2017 war sie Intendantin am Theater Freiburg.