Archiv der Kategorie: Implosion der Institution Stadttheater

Müller-Schöll, Nikolaus; Haß, Ulrike; Schmidt, Thomas; Von Hartz, Matthias – Krisen des Stadttheaters? Ausgangspunkte

In Zusammenarbeit mit dem Hölderlin-Gastprofessor des Sommersemesters 2018, Prof. Dr. Tore Vagn Lid (Oslo) sowie mit den kooperierenden Partner-Instituten des neuen internationalen Studiengangs Comparative Dramaturgy and Performance Research veranstaltete die Theaterwissenschaft der Goethe-Universität vom 25. bis 27. Oktober 2018 eine Master Class sowie mehrere Diskussionsrunden zum Thema „Implosion der Institution Stadttheater? Geschichte, Analyse, Perspektiven“

Vor dem Hintergrund der Debatten über eine gegenwärtige Krise des deutschen
Stadttheaters wurde im Rahmen der Veranstaltung über die diesen Debatten zugrunde liegenden ökonomischen, künstlerischen und politischen Fragen wie auch die mit dieser Krise
verbundenen Chancen diskutiert. Dabei verwies der Begriff „Implosion“ darauf, dass in den Stadttheatern mit immer weniger künstlerisch Beschäftigten immer mehr produziert wird bei schwindendem Interesse an der einzelnen Inszenierung. Die öffentlichen Theaterinstitutionen, so eine der Ausgangshypothesen, sind zum Paradebeispiel jenes neuen Geists des Kapitalismus
(Boltanski/Chiapello) geworden, der auf der Bühne gerne kritisiert wird. Am Ausgangspunkt der Veranstaltung standen die Positionen von Ulrike Haß, Thomas Schmidt und Matthias von Hartz. Moderation: Nikolaus Müller-Schöll

Lange, Eva & Unser, Carola; Gurk, Christoph, Linders, Jan – Podiumsdiskussion: Potentiale und Politiken des heutigen Stadttheaters

Raulin, Deborah; Hotz, Olivia – Herrschaftszeiten. Zur Reproduktion hegemonialer Beziehungen in Theaterzusammenhängen

Deborah Raulin: Hegemoniale Männlichkeit am Stadttheater: Starregisseur*innen zwischen Virtuosität und Reproduktion des autoritären Regietheaters
Olivia Hotz#metoo – Die Rolle der doppelten Machtstruktur regieführender Intendant*innen am Stadttheater in der Auseinandersetzung mit strukturellem Machtmissbrauch


Akgün, Antigone; Peters, Insa – Theater ohne die Anderen. Zum Recht auf Erscheinung und Mitsprache

Antigone Akgün: Theater der Diversität – Utopie oder Realität?
Insa Peters: Über den autoritären Geist des deutschen Theaters – Debatte und Dialog in theater heute 1968.

Rößler, Falk; Eilts, Hilko – Wächter und Maulwürfe. Zum Umgang mit der Institution

Falk Rößler: Eine Frage der Zeit. Vom Aufbruch und Abbruch einer Euphorie.Anna Neudert: Deutscher Bühnenverein – Segen oder Reformverhinderer?
Hilko Eilts: Zwischen Transformation und Tradition: Das deutsche Stadttheatersystem seit der Wende im Lichte des Theaterstatistiken des Deutschen Bühnenvereines.

Klett, Renate; Römer, Rainer – Podiumsdiskussion: Was war da noch? Die vergangene Zukunft des Frankfurter Mitbestimmungsmodells der 1970er Jahre.

Siebert, Bernhard; Hirner, Melanie – Implosion und Kritik

Bernhard Siebert: Zusammengezogene Welten. Technikaspekte der Implosion in Correspondence #1 von Lorian/Villanueva Mir und Die Parallelwelt von Kerlin/Müller/Voges
Melanie Hirner: Das So der Kritik. Möglichkeiten kritischer Positionierung im Modus der Partizipation

Peng, Chin-Wen; Fleck, Andreas – Anders scheitern. Die Beispiele Wien und Taipeh

Ching-Wen Peng: A monument in the history, a theatre nowadays
Andreas Fleck: Scheitern als Chance? Zur Neuausrichtung der Wiener Festwochen

Zipf, Jonas; Liske, Anne-Christine; Jans, Erwin – Beyond the municipal theatre – Jena, Lausanne, Antwerpen

Vagn Lid, Tore; Müller-Schöll, Nikolaus; Numminen, Katariina; Triau, Christoph; Vanhaesebrouck, Karel – Other Countries – same problems? Examples of Belgium, France, Finland and Norway

Vor dem Hintergrund der Debatten über eine gegenwärtige Krise des deutschen
Stadttheaters sollen die diesen zugrundeliegenden ökonomischen,
künstlerischen und politischen Fragen wie auch die mit dieser Krise
verbundenen Chancen diskutiert werden. Dabei verweist der Begriff
„Implosion“ darauf, dass in den Stadttheatern mit immer weniger künstlerisch
Beschäftigten immer mehr produziert wird bei schwindendem Interesse an der
einzelnen Inszenierung. Die öffentlichen Theaterinstitutionen, so ließe sich
resümieren, sind zum Paradebeispiel jenes neuen Geists des Kapitalismus
(Boltanski/Chiapello) geworden, der auf der Bühne gerne kritisiert wird.