Archiv der Kategorie: Jour Fixe

Zu ihrem Jour Fixe lädt die Theaterwissenschaft der Goethe-Universität regelmäßig Gäste aus der Theaterpraxis, -forschung und Kulturpolitik ein, die ihre Arbeit und aktuellen Projekte vorstellen und mit Studierenden und Lehrenden des Instituts und der anderen Studiengänge der Hessischen Theaterakademie diskutieren.

Mahn, Mirrianne – Jour Fixe


Vortrag vom 01.11.2023

Unser Gast am 1. November war Mirrianne Mahn, Referentin für Diversitätsentwicklung und Vorsitzende des Ausschusses für Kultur, Wissenschaft und Sport der Stadtverordnetenversammlung. Die politische Aktivistin, Politikerin (Bündnis 90/Die Grünen), Theatermacherin und Autorin sprach mit uns über Rassismus und Diskriminierung inner- und außerhalb der darstellenden Künste, über ihre Arbeit als Stadtverordnete in Frankfurt und über ihren Auftritt bei der Verleihung des Friedenspreises des deutschen Buchhandels an Tsitsi Dangarembga in der Frankfurter Paulskirche.

Droß, Marcus; Herlemann, Katja; Stange, Jan Philipp – Jour Fixe

  1. Juni 2022, 19.00 Uhr

Seit 1988 veranstaltet die Bundeszentrale für politische Bildung das Festival Politik im Freien Theater, das im Herbst erstmals in Frankfurt stattfinden wird. Beteiligt sind das Künstlerhaus Mousonturm, das Schauspiel Frankfurt und die Festival-AG, ein Netzwerk aus der regionalen Freien Szene, in dem ID_Frankfurt e.V., laPROF Hessen e.V. (Landesverband Professionelle Freie Darstellende Künste Hessen) sowie das Produktionshaus Naxos. Gezeigt werden Arbeiten der professionellen freien Szene, die entweder auf inhaltlicher Ebene ein politisches Thema verhandeln oder deren Entstehungsprozess selbst ein politisches Handeln darstellt, ergänzt um ein umfangreiches Workshop- und Diskursprogramm. Im Ausblick auf das Festival wollen wir mit drei der Macher:innen der diesjährigen Ausgabe ins Gespräch kommen.

Marcus Droß studierte Angewandte Theaterwissenschaft in Gießen. Er arbeitete als Regisseur, Dramaturg und künstlerischer Mentor mit Künstler:innen und Kollektiven in den Bereichen Musiktheater, Performance und Choreographie sowie für Festivals, Residenzprogramme, Koproduktionshäuser und in der künstlerischen Ausbildung. Seit 2012 ist er als Dramaturg am Künstler:innenhaus Mousonturm tätig und übernimmt dort ab September 2022 zusammen mit Anna Wagner die Intendanz und Geschäftsführung.

Katja Herlemann war in der Freien Szene in Belgien und am Goethe-Institut in München und Prag tätig. Sie leitete den Heidelberger Stückemarkt und die Sparte Gegenwartsdramatik am Schauspiel Leipzig. Seit 2019 ist sie Dramaturgin am Schauspiel Frankfurt. 2022 Ko-Leiterin von Politik im Freien Theater.

Jan Philipp Stange lebt und arbeitet in Frankfurt am Main als Regisseur, Autor und Kurator. Er studierte Literatur, Philosophie, Regie und Theaterwissenschaft in Hamburg und Frankfurt. Seit 2013 inszeniert er Arbeiten zwischen Theater und Performance im deutschsprachigen Raum, u.a. im Thalia Theater Hamburg, Mousonturm Frankfurt, Schauspielhaus Wien und im Deutschen Theater Göttingen. Seit 2015 ist er im Leitungsteam des Frankfurter Theaters studioNAXOS tätig.

Keil, Marta – Jour Fixe

27. April 2022, 19.00 Uhr

Marta Keil is curator, editor, dramaturge and researcher. She lives and works between Warsaw and Utrecht. Her curatorial and research practice is focused on possible alternative processes of instituting and on redefining modes of working transnationally. At the moment she curates transnational project Breaking the Spell, focused on feminist practices in contemporary performing arts and co-curates with NorthEastSouthWest project in Dresden. In October 2021, she curated “Forecast. A School of Thinking-With” for Dublin Theatre Festival. In 2020, she co-curated the international, multigenerational performative project Grand Re Union which reflected current choreographic practices in their socio-political context. She often works in tandem with Grzegorz Reske (ResKeil), recently they curated together with Tim Etchells the Common Ground season at Komuna Warszawa (2020) and did the performance “Sunny Sunday” together with Lina Majdalanie and Rabih Mroué (2020). Since 2019 she has been cooperating as facilitator with the RESHAPE project that searched for new models of transnational cooperation and solidarity in the arts field. In 2011, Marta initiated the East European Performing Arts Platform (EEPAP), that aimed at facilitating transnational mobility and sharing knowledge in the Eastern European region. She has collaborated with the platform until 2019. In 2021, she was commissioned by IETM to prepare together with Marie Le Sourd (On the Move) a study on strategies undertaken by European arts institutions against transgressive behaviour. Marta is also a guest teacher at the Jagiellonian University in Kraków and SWPS University in Warsaw. She edited several books, including:  Choreography: strategies (together with Joanna Leśnierowska, forthcoming), Choreography: politicality (2018) and Reclaiming the Obvious: On the Institution of the Festival (2017). Holds PhD in Culture Studies.

Etchells, Tim – Jour Fixe

Freitag 4. Mai 2018

Tim Etchells ist Künstler, Regisseur und Schriftsteller, Mitbegründer der Gruppe Forced Entertainment und seit deren Gründung im Jahr 1984 ihr Kopf. Er arbeitet in den Bereichen Text, Photographie, Video, Performance, Installation und digitale Medien. Seine Arbeit und die der Gruppe Forced Entertainment wurde weltweit gezeigt und mit unzähligen Preisen ausgezeichnet. Am 4. Mai 2018, eine gute Woche nach der Premiere der vom Schauspiel Frankfurt und dem Künstlerhaus Mousonturm koproduzierten Arbeit „Out of Order“ erzählte Etchells im Jour fixe der Theaterwissenschaft auf der Probebühne des Instituts für TFM über die Anfänge und Entwicklung der Gruppe Forced Entertainment, deren Arbeitsmethoden und die konkrete Produktion „Out of Order“. Das Gespräch mit ihm führten Nikolaus Müller-Schöll und die Studierenden des Instituts.

Schlewitt, Carena und Schallenberg, André – Jour Fixe

MITTWOCH, 29. JANUAR 2020, 19 UHR

Seit 2018 leitet Carena Schlewitt das europäische Zentrum für Künste HELLERAU (Dresden) mit André Schallenberg als Dramaturg für Tanz und Theater. Hellerau ist seit den 1910er- Jahren ein Ort des Experiments: Hier schufen 1912/13 der Bühnenbildner Adolphe Appia und der Lichtkünstler Alexander von Salzmann den Prototyp einer neuen, offenen Theaterbühne für das 20. Jahrhundert. Carena Schlewitts Programm ist, dass das Haus nicht nur Showcase sein soll, sondern vielmehr Produktions- und Arbeitsort für Künstler*innen, Labor und Experimentierhaus. Doch das Haus und sein Programm stehen unter massivem Beschuss durch die AfD-Fraktion in Dresden. Sie glaubt, dass dieses Haus die Kunst zum „Protagonisten linker Randgruppen“ mache und will es in eine Vermietungsimmobilie umwandeln. Was heißt es, unter solchen Bedingungen an Öffnung und Experiment festzuhalten? Darüber werden wir mit Schlewitt und Schallenberg sprechen.

Carena Schlewitt arbeitete an der Akademie der Künste der DDR, in Produktionshäusern wie Podewil Berlin, FFT Düsseldorf, HAU Berlin und Kaserne Basel und ist seit 2018 Intendantin in Hellerau. André Schallenberg arbeitete nach dem Studium in Jena und Gießen (ATW) als freier Künstler, wissenschaftlicher Mitarbeiter und Leiter des Produktionsbüros der Ruhrtriennale. 2018 war er bei PACT Zollverein u.a. verantwortlich für die Tanzplattform Deutschland. Seit 2018 ist er Programmleiter für Theater und Tanz in Hellerau.

Mundel, Barbara – Jour Fixe

27. November 2019, 19 Uhr 

Wie wenige andere hat Barbara Mundel in den vergangenen Jahrzehnten das Nachdenken über die Zukunft des Stadttheaters, dessen Funktionieren, dessen Probleme und deren Lösung befördert: Als Intendantin des Theaters Freiburg hat sie kontinuierlich an der Reform und Öffnung dieser Institution gearbeitet, u.a. mit einer in zwei Büchern dokumentierten Suche nach dem „Stadttheater der Zukunft“. Im Herbst 2020 wird sie neue Intendantin der Münchner Kammerspiele. Dieses Theater hat sich in den vergangenen Jahren an der Neudefinition dessen versucht, was heute ein Stadttheater sein könnte: Integration eines Produktionshaus ins Ensemble- und Repertoire-Theater, Öffnung des Hauses in die Stadt, Diversifizierung, Internationalisierung, Integration von Künstler*innen ins Ensemble, die über andere als die klassischen Qualifikationen verfügen. Nach starker Anfeindung zu Beginn ist das Haus nun, kurz vor dem Ende der Intendanz von Matthias Lilienthal, von Theater Heute zum Theater des Jahres gekürt worden. Wie wird Barbara Mundel mit der schwierigen Aufgabe umgehen, ein solches Haus an diesem Punkt zu übernehmen? Wie steht sie heute zu den Fragen, die unter dem Vorzeichen der „Krise des Stadttheaters“ in den vergangenen Jahren diskutiert wurden? Barbara Mundel arbeitet seit den 80er Jahren als Dramaturgin, u.a. am Theater Basel, an der Volksbühne Berlin, an den Münchner Kammerspielen und bei der Ruhrtriennale. Von 2006 bis 2017 war sie Intendantin am Theater Freiburg.

Liepsch, Elisa; Warner, Julian – Jour Fixe

Im April 2018 eröffneten Elisa Liepsch und Julian Warner (Künstlerhaus Mousonturm // HAUPTAKTION) gemeinsam ihr Performance- und Diskursprogramm im*possible bodies am Künstlerhaus Mousonturm. Bei diesem ?Festival für utopische Praxis? gingen sie Fragen nach eingeschriebenen, kuratorischen und theatralen, kolonialen Praxen nach; untersuchten Machtasymmetrien auf der Bühne und innerhalb der Institution des Mousonturms und setzten sich über die Frage nach dem ‚Wir‘ auseinander. Hierbei entwickelten sie Ideen und Praktiken, für eine Institution der Zukunft, die Teilhabe, Kollaboration, Ermächtigung, Ästhetik, Repräsentation und Kritik für alle ermöglicht. Ausgehend hiervon publizierten sie das in diesem Jahr erschienene Buch ?Allianzen. Kritische Praxis an weißen Institutionen? (transcript, 2018). Im Januar 2019 wird ihr Diskursprogramm in die zweite Runde gehen, bei dem theoretische Überlegungen und Recherchen in die Praxis überführt und am Beispiel des Mousonturms die Idee einer anderen Institution modellhaft umgesetzt werden sollen.

Kennedy, Susanne – Jour Fixe

01. November 2017, 19 Uhr
Jour fixe mit der Regisseurin Susanne Kennedy

Probebühne der Theaterwissenschaft, Campus Bockenheim

Susanne Kennedy gilt als Shooting Star im deutschsprachigen Sprechtheater der vergangenen Jahre. Mit einer außergewöhnlichen Ästhetik, zu der Masken, Play-Back-Dialoge, Doppelgänger und der experimentelle Einsatz audiovisueller Medien gehören, verändert sie radikal das Kräfteverhältnis zwischen Körpern, technischen Objekten und Maschinen in der Darstellung. Ihre Arbeiten wurden u.a. an der Volksbühne Berlin und den Münchner Kammerspielen gezeigt. Im Jour fixe sprach sie über ihren Werdegang, ihre Probenarbeit, die Rolle von Frauen im Theater und auf der Bühne und Aspekte ihrer Ästhetik.

Schulz, Anne – Jour Fixe

Barker, Hannah; Vorhaben, Jörg – Jour Fixe