DAYZEROPROJECT – Man braucht doch Ziele im Leben.

Die Corona-Pandemie hat uns voll im Griff. Wir sie weniger. Aber um die Zeiten der Kontaktlosigkeit so gut wie möglich zu nutzen, werden hier und da neue Hobbys entdeckt. Die einen fangen an zu kochen – man werfe nur Bananenbrot oder Bärlauchpesto in den Raum – die anderen lernen eine neue Sprache, lesen Bücher, die schon jahrelang herumliegen oder räumen nach Jahren des Prokrastinierens endlich den Dachboden, die Garage oder den Keller auf.  

Während ich 2020 aus verschiedenen Gründen noch nicht zu meinem Vorteil nutzen konnte, hatte ich mir für 2021 mehr vorgenommen. Auch wenn ich wusste, dass ich den ganzen High-End-Coronanutzern nie das Wasser würde reichen können, hatte ich doch den Plan, ein bisschen mehr aus der Zeit herauszuholen. Als ich also das Jahr 2020 für mich Revue passieren ließ, erinnerte ich mich an eine Seite, mit der ich von 2011 bis 2014 schon einmal arbeiten wollte. Es handelt sich um ‘DayZeroProject’, der größten, selbsternannten Zielsetzer-Community der Welt. Besonders beliebt ist die ‘101 things in 1001 days’-Liste, welche man sich mit Zielen aus der Community und eigenen Ideen selbst gestalten kann.  

1001 Tage, um 101 Dinge zu erledigen? Das klingt doch machbar. Also fing ich an, meine Liste mit Punkten zu füllen, die ich gerne schaffen würde. Aus den verschiedensten Bereichen. Es bleiben keine Wünsche offen: Ganz gleich ob es darum geht, mal 52 Bücher in einem Jahr zu lesen, die Nordlichter zu sehen oder jeden Monat mindestens ein neues Rezept auszuprobieren, man findet eine Herausforderung dafür. Ich stelle euch heute meine großen Bereiche vor.  
 
KOCHEN UND BACKEN
Ich liebe Kochen und Backen. Seit jeher eine große Leidenschaft meinerseits. Schon meine Uroma arbeitete als Konditorin, Bäckerin und Köchin für eine Großfamilie in Groß-Gerau. Vorgenommen habe ich mir, dass ich jeden Monat ein neues Koch- und Backrezept ausprobiere. Und darüber hinaus ein eigenes Kochbuch meiner ganzen Rezepte anlege. Fein sortiert, von den alten Rezepten meiner Uroma bis zu den neuesten getesteten Funden auf Instagram, Pinterest oder Chefkoch.  
 
FINANZIELLES
Jeden Monat werden 50€ für mein Reisekonto weggelegt. Damit es nach der überstandenen Pandemie hoffentlich mal wieder auf eine wundervolle Reise gehen kann. An Reiseziele habe ich mich in dieser Herausforderung noch gar nicht herangetraut, es ist mir einfach zu unsicher, ab wann man tatsächlich wieder reisen darf und unter Bedingungen, die die Reise annehmbar machen. Darüber hinaus spare ich für jedes erledigte Ziel 10€ in einem Sparschwein. Da habe ich noch keine konkreten Pläne, aber tausende Ideen.  
 
BÜCHER
Hier bin ich unter Umständen ein wenig eskaliert. Und weiß auch noch gar nicht, ob ich alles schaffe. Aber es ist nicht schlimm – man kann ja noch immer Dinge von der Herausforderungsliste auf die ‘Someday’-Liste schieben, welche auf der Seite direkt mit implementiert ist. Was ich mir hier alles vorgenommen habe? Die 52 Bücher in einem Jahr-Herausforderung, 20 Buchempfehlungen von Freunden lesen, neue Bücher mit jedem Buchstaben des Alphabetes lesen oder auch die BBC Top 100 books-Liste lesen. Selbst ein Buch zu schreiben steht auch mit drauf – da lasse ich mich selbst überraschen, ob ich das in dieser kurzen Zeit erledigt bekomme.  

SOZIALES
Jeden Monat einen handgeschriebenen Brief schreiben. Anonym Blumen an jemanden schicken, dem es gerade sehr schlecht geht. Oder auch mit einer alten Freundin oder einem alten Freund in Kontakt treten. Nach so kurzer Zeit habe ich schon viele schöne Dinge erlebt, beispielsweise habe ich nach über fünf Jahren Funkstille durch viele Umzüge und Stress beiderseits nach einer wilden Suche über alte Mailadressen und einen Geocaching-Name, den ich noch im Hinterkopf hatte, eine meiner liebsten und langjährigsten Brieffreundinnen wieder gefunden.  
 
FITNESS
Corona hinterlässt nicht nur psychische, sondern hier und da auch ganz klar physische Rückstände. Um den Corona-Röllchen entgegenzuwirken (auch wenn ich nicht weiß, wann ich zunächst meine sehr geliebten Schwimm-Outfits mal wieder anlegen kann), habe ich auch ein paar Fitness-Herausforderungen auf die Liste gepackt. Mal eine 30-Tage-Yoga-Challenge mitmachen, 100 Situps am Stück schaffen oder einen Handstand lernen. Die Yoga-Challenge möchte ich im Mai machen, vielleicht berichte ich euch ja schon im Juni darüber!  
 
HOBBYS
Hier konnte ich mich mit meinem kreativen Freigeist richtig austoben. So landeten innerhalb von kürzester Zeit Ideen wie ein mindestens tausendteiliges Puzzle zu puzzeln, ein neues Lied auf dem Klavier zu lernen, einen kompletten Duolingo-Kurs zu beenden, neue Filme ansehen, Flechtfrisuren für meine langen Haare und Italienisch zu lernen oder ein Malbuch in seiner Gänze auszumalen.  
 
SELFCARE
Auch wenn man es kaum meint: Mich um sich selbst zu kümmern kommt noch immer hier und da zu kurz, obwohl man prinzipiell die Zeit hätte. Ich mag unbedingt ausprobieren regelmäßig zu meditieren und mir einen richtig schönen Spa-Tag einrichten. Mit allem, was so dazu gehört. Wenn man schon nirgendwo hingehen kann, warum nicht zu Hause eine kleine Wohlfühloase erschaffen? Und ich möchte tonnenweise Erdbeeren auf einem Feld pflücken gehen. Das wird großartig!  
 
MISCALLENOUS – SONSTIGES 
Für einen Tag barfuß laufen und den Boden in all seiner Vielfalt unter meinen Füßen spüren. Oder lernen, wie man seine Steuer ordentlich macht. Und – was mir auch sehr wichtig ist: Endlich mal ausmisten. Ich möchte 100 große Dinge loswerden und die ganzen alten Sachen angehen, die noch in meinem Elternhaus herumliegen. Nach dem Tod meines Vaters ist nämlich aufgefallen, dass er sehr viel aufgehoben und ‘gerettet’ hat. Auch Dinge, die wir eigentlich schon weggeworfen hatten. Also noch viel Arbeit.  
 
So gesehen, ist diese Zeit nicht genau dafür perfekt? Kann man nicht genau jetzt versuchen, Motivation und Positives herauszuziehen? Selbstverständlich sind wir so langsam alle müde davon und es fällt schwer, noch mehr Steine in Bewegung zu setzen. Aber genau deshalb fand ich den Impuls dieser Liste für mich genau den richtigen. Denn ich hoffe, dass wir es nach den 1001 Tagen geschafft haben. So dass ich dann gegen Ende der Zeit vielleicht doch noch in einer Halle klettern gehen kann. Oder tatsächlich an sieben aufeinanderfolgenden Tagen in sieben Restaurants essen gehen kann. Und wir den Griff der Corona-Pandemie lösen können.  




Links zum Beitrag:

https://dayzeroproject.com
https://dayzeroproject.com/user/lunedeneige/list/146774

Ein Kommentar bei „DAYZEROPROJECT – Man braucht doch Ziele im Leben.“

  1. […] das DayZeroProject (ich habe euch hier schon davon berichtet) ist Lesen wieder mehr in meinen Fokus gerückt. Zwar bin ich dieses Jahr noch […]

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