OpenCourse 2011

Zukunft des Lernens

#opco11 – Und was nun? Eine Reaktion auf Lore Reß

Publiziert am von daspi

Ich hatte in den vergangenen Monaten die Gelegenheit, ein Weiterbildungsangebot zu nutzen, bei dem ich (als Lerner mit akademischem Hintergrund und Interesse) ein e-Learning-Angebot in einer Gruppe wahrnahm, in der ein Großteil der Teilnehmer die Weiterbildung vom Chef verordnet bekommen hatten. So nach dem Motto „E-Learning klingt trendy, vielleicht kann man das Geld sparen, macht das mal.“

Im Rahmen dieser Weiterbildung wurden einige Fragen angeschnitten, die Lore Reß in ihrem aktuellen Blog-Beitrag zur letzten Woche des #opco11 ebenfalls anspricht und so seien denn kurz einige meiner Eindrücke hier festgehalten.

Offene oder geschützte Umgebung und wie werden Unternehmen auf dieses Format reagieren?

Bei dieser Frage war ich überrascht von der Skepsis, die PLEs gegenüber zum Vorschein kam. Schnell brachte man da die schrecklichen Tentakel der Datenkrake auf’s Tablett, Facebook beforscht seine Nutzer anhand ihrer Daten, bei zunehmend verschmelzenden PLEs und VLEs gelangt zu viel privates ins Netz; es ist aus Moderatorenperspektive kaum zu „kontrollieren“, wenn viele verschiedene Kommunikationskanäle benutzt werden; offene Umgebungen erschweren fokussiertes Lernen, da auf allen Kanälen immer auch jede Menge Beifang mitströmt – gerade für Lerner, denen die Differenzierung „wichtig-unwichtig“ schwer fällt, können schnell den Überblick und somit die Motivation verlieren; Lernen heißt Fehler machen, öffentlich lernen heißt öffentlich Fehler machen – sind wir als Gemeinschaft reif genug, um damit sachlich genug umzugehen?

Wir haben ja im Verlauf der letzten Wochen gelernt, dass die Idee geschützter Lernumgebungen im Grunde nichts weiter ist als die Übertragung des alten Lehr-Lern-Paradigmas auf das Internet, angereichter vielleicht mit ein paar fancy Multi-/Social Media-Elementen. Offene Umgebungen verlangen ein höheres Maß an Medienkompetenz und sind flüchtiger als die im Grunde immer gleich aussehende Moodle-Oberfläche. Tools kommen und gehen, manche mit Potenzial für’s Lernen, andere erweisen sich als Luftnummern. Manche probieren als early adopters gerne selbst alles aus, andere warten ab, was die early adopters entscheiden. Manche lernen in diesem Prozess, andere lenkt er vom Lernen ab.

Um die Anbindung an die Frage von Lore Reß zu schaffen – im Bezug auf das e-Learning in Unternehmen denke ich, offene Lernumgebungen werden es hier schwer haben. Da sind zum einen Leute, die eigentlich gar keine Interesse am Lernen haben, die lieber von 9 bis 5 mit der Nase in der Finanzbuchhaltung stecken und die werden sich einen feuchten Kehricht um Twitter, G+ und Blogs scheren – zumindest während der Arbeitszeit. Und wenn die dann vorbei ist, gehen sie nach Hause und machen irgendwas anderes, aber nur die wenigsten werden sich auch im Feierabend noch an den Computer  hocken und Blogs lesen oder Tweets absetzen.

Hinzu kommt natürlich die Tatsache, dass Offenheit nicht unbedingt das ist, was sich Leute aus Wirtschaft und Industrie an erster Stelle wünschen. Die Leute,  die ich bisher getroffen habe, die nicht aus dem Akademischen kamen und sich e-Learning angeschaut haben, die wollen gar keinen öffentlichen Beitrag in eine diffuse Gemeinschaft der Netzlernenden einspeisen. Die wollen nicht für ein schwammiges „Wir“ produzieren, das sie nie mit eigenen Augen gesehen haben. Und die haben überhaupt kein Interesse an einem kollektiven Lernprozess, der über die Facetten des eigenen Tätigkeitsbereiches hinausgeht.

Mein Eindruck nach nunmehr sechs Monaten Weiterbildung mit Leuten von außerhalb der Uni ist daher, dass betriebliches Lernen in geschlossenen Umgebungen wohl besser aufgehoben ist. In den meisten Fällen werden die Leute nicht die Zeit und Lust haben, die eine Einarbeitung in Web 2.0-Werkzeuge verlangt. Ich habe betrieblich Lernende kennen gelernt, die sich sagen „Ich sitze hier von 9 bis 5, muss heute in der Zeit X, Y und Z erledigen und dann nebenbei noch ein bisschen was e-lernen weil’s der Chef so will – wie gesagt, bis 5 hab ich Zeit, gib mir Inhalte und ich klick mich durch.”

Wenn ich wieder in Richtung Uni schiele, habe ich da etwas mehr Hoffnung. Ich frage mich aber auch gerade jetzt post opco: Wie lässt sich das opco-Konzept sinnvoll in den akademischen Lehrbetrieb einbinden? Welche Anliegen haben die opco-Teilnehmer diesbezüglich, in welchen Kontexten würden sie selbst opco-Spirit in ihre Lehrveranstaltungen tragen und v.a. welche konkreten Szenarien sind in welchen Kontexten denkbar und angedacht?

Wie viel Führung/Anleitung benötigen Teilnehmer, um motiviert mitzuarbeiten?

Eine Antwort auf diese Frage hängt glaube ich davon ab, was man unter „Führung/Anleitung“ versteht. Anleitung im Sinne einer „How To“ wie man twittert, googleplusst oder blogt ist in offenen Umgebungen vermutlich überflüssig. In geschlossenen Lernumgebungen mit nicht so lernaffinen TN wird man hier aber vermutlich einiges mitdenken müssen.

Was das Maß an Führung in offenen Formaten angeht, haben die Veranstalter des #opco für meinen Geschmack eine sehr gute Balance getroffen. Ich für mich ersetze die Begriffe „Führung“ und „Anleitung“ lieber mit dem Begriff von „Lernanreizen“ (incentives, teaser). Ich verspüre sehr selten das Bedürfnis nach „Führung“ oder „Anleitung“. Ich habe aber immer Hunger auf Lernanreize. Solche Lernanreize erfasst die Sprachlehr- und –lernforschung mit Blick auf den unterrichtlichen Diskurs in sog. Input-Hypothesen. Die bekannteste von Stephen Krashen (1982) postuliert, dass der Mensch Sprache durch Kontakt mit „verständlichem Input“ erwirbt. Dabei findet Lernen dort statt, wenn die kognitiven Ansprüche des Lerninhalts minimal über dem momentanen Kompetenzgrad des Individuums liegen (Krashens berühmtes „i+1“). Verständnis wird dabei durch den Kontext und außersprachlichen Input ermöglicht. Wenn man das „i+1“ dann einmal selbst erfolgreich eingesetzt hat, wird es zunehmend automatisiert, man muss zum Lernen demnach  auch zum Produzenten werden. Das letzte Postulat von Krashens Input-Hypothese ist imho auch für das e-Learning relevant und wert, aus Edmondson/House (2006:263) zitiert zu werden: „Die Fähigkeit zur Sprachproduktion entwickelt sich von selbst. Sie wird nicht direkt gelehrt.“
Also: meine Antwort auf Lore Reß` Frage (die von anderen sicher anders beantwortet wird) ist: Anleitung und Führung ersetze ich durch Lernanreize und die sollen mich fordern, aber nicht überfordern. Dazu suche ich Kontakt zu Leuten, die kompetenter sind als ich. Meine Fähigkeit zu lernen entwickelt sich von selbst. Sie muss nicht direkt gelehrt werden.

Wofür zahlen die Teilnehmer?

Schwierige Frage. Rückblickend auf die o.g. Weiterbildung habe ich vermutlich für ein Zertifikat bezahlt. Beim #opco habe ich nichts bezahlt aber mächtig was dazu gelernt. Ist doch irgendwie ungerecht, oder?
Vielleicht sind irgendwann die Kontakte, die wir zueinander knüpfen, nicht mehr kostenfrei. Vielleicht geht es irgendwann nicht mehr so leicht, andere Leute etwa wie bei G+ in irgendwelche Kreise zu stopfen, auf dass sie unseren Stream mit substanziellen Beiträgen füllen mögen. Vielleicht bezahlen wir uns irgendwann gegenseitig Mikrobeträge für die subjektiv wahrgenommene Nützlichkeit des Austausches?

Welche Medien/Tools können speziell im Unternehmensfeld eingesetzt werden?

Not my piece of cake. Ich erinnere mich dabei aber an ein Statement, dem ich letzte Woche auf G+ begegnet bin, wo irgendjemand sowas geschrieben hat wie „And people – please – leave your mothers at Facebook“. Ich hoffe, Unternehmen bleiben weiter bei geschlossenen Tools.

Wie viele Teilnehmer müssen es sein, gibt es eine Obergrenze an zahlenden Teilnehmern?

Die gibt es bestimmt, wenn alle gleich engagiert sind. Erinnern wir uns an die achte opco-Woche: Bei Etherpad liegt die Obergrenze bei 16 TN. Nur waren in manchen Pads halt auch einfach Leute, die nichts beigetragen haben, die dann potenziellen Produzenten die Plätze weggenommen haben. 16 Leute gleichzeitig aktiv in einem Etherpad – sounds like stress to me! 16 TN, bei denen nur drei was eintippen und der Rest sich bespaßen lässt – *gähn*. Also synchron sind da – wie in jedem Präsenzunterricht – wohl irgendwo Grenzen.

Asynchron darf’s ruhig auch ein bisschen mehr sein. Beim #opco etwa hätte ich durchaus noch einige aktive Blogger mehr vertragen. Aber das gibt’s ja dann vielleicht bei #change11?

Und zum Schluss noch die Frage von Lore Reß, ob G+ mehr Orientierung hätte geben können: Mir vielleicht schon, weil mein Auge den G+-Stream als übersichtlicher wahr nimmt als das Getwittere, aber vielleicht hab ich auch nur zu wenig Erfahrung mit Twitter.

 

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Letzte Woche im OPCO: Auswertung steht bereit

Publiziert am von Claudia Bremer
Die letzte Woche im OpenCourse “Zukunft des Lernens” ist angebrochen und die Auswertungsergebnisse stehen online im Kursblog bereit. Wer jetzt noch reinschauen mag, hat die Chance, die Ergebnisse direkt frisch abzurufen und sich noch an der Diskussion der letzten Woche und Auswertung zu beteiligen. Die Veranstalter, studiumdigitale und Dr. Jochen Robes, schätzen es als erfolgreiches, positives Event ein und denken in der Auswertung gemeinsam mit den Teilnehmenden über neue Formen, Erweiterungen und Anwendungsgebiete nach.
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Frage: … der Motivation auf der Spur…..???

Publiziert am von Claudia Bremer

Gaby Goldbergs Beitrag hat mich noch zu einer Frage inspiriert, die ich gern hier nochmals an alle stellen würde, die Lust haben zu antworten (und die ich bereue, nicht im Fragebogen aufgenommen zu haben): was hat Sie/Euch motiviert, von Woche zu Woche hier reinzuschauen (jenseits der Anfangsmotivation, sich anzumelden). Was hält von Woche zu Woche die Motivation hoch. Sind es die Themen? Und: welche Rolle spielt das virtuelle Netzwerk dabei? Die vermeintliche, vielleicht irgendwie wahrgenommene Community, die Mitlernenden. In online Seminaren merke ich immer, wie wichtig Gruppe und Betreuung sowie Taktung sind und dass sich das ein wenig austauschen lässt: wenn die Gruppe gut funktioniert, braucht es mich als Betreuung weniger. Wenn die Themen motivieren, muss die Betreuung weniger takten. Was ist es hier? Für wen überwiegen die zentral angebotenen Themen/Inhalte, für wen der Austausch mit den Weggefährten, den Mitlernenden, Mitlesenden, Mitbloggenden oder ist es beides zugleich?

………………..wie gesagt, ich bin der Motivation auf der Spur……..

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Ein Anfang ist gemacht

Publiziert am von Gaby Goldberg

In einem früheren Kurs-Blogpost oder -kommentar  hat Claudia  Bremer den Open Course mit einer Tagung verglichen. Ich finde diesen Vergleich zwar insgesamt sehr passend, aber mindestens im Ergebnis unterscheiden sich beide Veranstaltungen doch grundlegend voneinander: Ich habe noch nie eine Tagung mit einer persönlichen Projektplanungsliste verlassen. Allenfalls mit Anregungen, die durch Gespräche in der Kaffeepause aufkamen.

Am Ende des #opco ist das anders. Ganz konventionell auf diversen Zetteln  finden sich auf meinem Schreibtisch Skizzen zu Microlearning,  mobilem Lernen und Lerntechnolgien mit Umsetzungsmöglichkeiten in meinem Arbeitsbereich. Über allem – der Dauerbrenner – steht die Frage nach der Qualität im (Weiter)Bildungsangebot.

Dieses Ergebnis übertrifft meine Erwartungen an den Open Course. Ich hatte mich weniger aus Begeisterung für das Kursthema angemeldet – mein Interesse war  sehr allgemein, denn ich arbeite schon lange im Ausland im Bereich Deutsch als Fremdsprache und habe weder mit dem akademischen Betrieb noch mit dem deutschen Bildungssystem allzu viel zu tun. Vor allem wollte ich das MOOC-Format kennenlernen und erfahren, wie ich mit dieser Art von Lernveranstaltung zurechtkomme und ob sie sich für mich als Lernweg eignet. Das tut sie – siehe Arbeitsliste – ganz sicher.

Was hat meinen Lernerfolg gefördert? Zuerst einmal der Rahmen, den die Agenda mit den Lektürevorschlägen und die Wochenzusammenfassungen setzten. Dann der Rahmen, den ich mir selbst definiert habe: Konsequente Verwaltung meines Zeitbudgets, Konzentration auf Materialien, die für mich von Interesse sind (sowohl aus der Agenda als auch bei der Bloglektüre). Das hat ganz gut geklappt, nur beim Scannen der Tweets habe ich mich hin und wieder mal verloren. Als Leitsatz scheint mir gerade in einem MOOC wichtig zu sein: Jedes im MOOC lernende Individuum hat andere Prioritäten – was in meinem persönlichen Ranking ganz oben steht, kann für andere völlig unwichtig sein.

Meine Arbeitsweise: Lesen und Sichten der Agenda-Lektüre bildeten bei jedem Thema die  ersten beiden Arbeitsschritte, Filtern und Sortieren des Materials mit Hilfe von anderen Texten und Blogbeiträgen, die im Laufe der jeweiligen Themenwoche publiziert wurden, Schritt drei und vier. Ein kleiner lerntagebuchartiger eigener Blogartikel (manchmal auch zwei)  mit mir wichtigen Stichpunkten oder Aspekten zum Thema: Schritt fünf A. Schritt 5B: Kommentare anderer Post.

„Comment“ und „connect“ – darum geht es laut Dave Cormier in einem MOOC. Nun – ein Anfang ist gemacht. Fazit: Für mich war der Open Course insgesamt eine sehr bereichernde Erfahrung. Kleine Kritikpunkte – wie zur Live-Session – habe ich andernorts schon angesprochen.

Was ich noch nicht erwähnt habe: Ich habe sogar sprachlich profitiert. In einem Tweet hat  lisarosa das Verb „schwurbeln“ benutzt, das ich bisher noch nicht kannte und nun in meinen Wortschatz aufgenommen habe.


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Ergänzung und Zusammenfassung zur OPCO Auswertung

Publiziert am von Claudia Bremer

Ergänzend zu den bereits im letzten Beitrag bereitgestellten Befragungsergebnissen und der Gesamtstatistik möchte ich hier noch die Auswertung/Beliebtheit der Wochenthemen bereitstellen, damit Ihr/Sie nicht mühsam erst auszählen müsst. Vielleicht für die, die nicht zum Lesen der kompletten Auswertung kommen, hier eine kleine Zusammenfassung der Ergebnisse, die sicher noch in Ruhe analysiert, ausgewertet und vor allem besprochen werden können.

Werbung/Bekanntmachung
Die meisten Befragungsteilnehmer haben über Social Media von dem Kurs erfahren: 46,9% über Blogs und Twitter und ähnliche Tools, gefolgt von Freunden und Bekannten (28%) und den Blogs der Veranstalter (studiumdigitale und weiterbildungsblog.de, jeweils ca. 22-23%). Printwerbung wie z.B. Flyer und Postkarte, die wir erstellt hatten, spielten eine eher untergeordnete Rolle (6%), heisst, als OPCO Veranstalter muss man nicht so sehr in die Printwerbung investieren, was wir auch schon daran gemerkt hatten, dass schon vor der Verteilung der Printwerbung der OPCO auf Twitter und so weiter bekannt gemacht wurde. So lässt sich auch der Anmeldestand von 400 fast zu Beginn der „offiziellen“ Werbephase erklären. (Nur als Hinweis: Trotz dieses Phänomens spielten Printmedien in der uni-internen Kommunikation eine wichtige Rolle für uns, um quasi das Format intern darzustellen und auch der OPCO-fernen Community besser zu erklären).

Motivation zur Teilnahme, Zufriedenheit und Einschätzung
Hier lohnt es sich natürlich sehr, die freien Kommentare zu lesen, die mir viel Informatives und Anregungen gaben. Zu beachten ist natürlich auch, dass (nur) 64 Personen den Fragebogen ausfüllten im Verhältnis über 900 angemeldeten Abonnenten des Newsletters.

Zur Frage der Motivation zur Teilnahme (hier waren Mehrfachantworten möglich) gaben ca. 74% an, aus Gründen der persönlichen Entwicklung teilgenommen zu haben (45,3% trifft vollkommen zu, 29,1% trifft zu, n=64). Das Feld „Für die berufliche Entwicklung“ kreuzten immerhin ca. 60% von 63 Personen an (33,3 trifft vollkommen zu, 29,1% trifft zu, n=64), für das Studium eher weniger (75,8% trifft überhaupt nicht zu).

Dies spiegelt sich auch in den Beteiligungsstrukturen: nur 6% der Teilnehmer der Befragten sind Studierende, 43,5% von 62 Angestellte oder BeamtInnen und 24,2% DienstleisterInnen im Bildungsbereich. Die Zahl der Freiberufler war niedriger als ich aufgrund der Beoachtungen annahm: nur 14,5% der Befragungsteilnehmer kreuzten dieses Feld an. Vielleicht liegt das auch an der raren Zeit oder den Opportunitätskosten der entsprechenden Berufsgruppe? Sind wir schon bei den Teilnehmenden, dann auch kurz etwas zum Altersdurchschnitt: wie erwartet lag die Teilnahme vor allem bei den 35-54 jährigen (36,5% 35-44 Jahre alt und 20,6% 45-54 Jahre alt), Männer und Frauenwaren unten den Befragten fast gleich verteilt: von 61 Angaben antworten 50,8% Frauen und 49,2% Männer auf den Fragebogen.

84% nahmen immerhin aus Spaß und Interesse teil (50% trifft vollkommen zu, 34 % trifft zu) und 84% interessierte vor allem das Oberthema (53% trifft vollkommen zu, 31% trifft zu), während das Interesse am OPCO-Format niedriger war als das Interesse am Thema. Ebenso waren Wochenthemen und Referenten nicht ganz so ausschlaggebend für die Teilnahme wird das Gesamtthema „Zukunft des Lernens“. (Blickt man dagegen auf die freien Kommentare in der Rubrik „Folgendes hat mir gefallen“, so wird dort doch oft auch der Austausch in der Community und das Experimentieren mit dem Format und den technischen Tools explizit genannt.)

Schauen wir auf die Gesamtzufriedenheit mit dem OPCO2011, so liegt sie bei einem Durchschnittswert von 1,8 bei einer Skala von 1-4 (1 = sehr gelungen, 4= schlecht). Die technische Umsetzung wird ein weniger schlechter eingeschätzt mit dem Wert 2,1 bei derselben Skala – dies spiegelt sich auch in den freien Kommentaren. Zwar werden einige technische Mängel attestiert, dies uns jedoch häufig aufgrund des Neuheitscharakters verziehen 😉

Medien
Blicken wir tiefer in die Mediennutzung rein, so ist zumindest ein Ziel erreicht: viele haben durch den OPCO für sich ganz neue Medien genutzt oder kennengelernt, allen voran Audioboo und Etherpads (s. Freitextantworten zur Mediennutzung). Medium der Wahl war – wie auch die Statistik schon zeigte – Twitter. Es war neben dem Kursblog, Newsletter und Webseite das nach Einschätzung der Beantworter von ihnen meist genutzte Medium, das von uns als Veranstalter bereitgestellt wurde (OPCO Homepage 88%, Newsletter 80%, Twitter 72% und Kursblog 69% (Mehrfachantworten möglich)).

Für die eigene Teilnahme war Twitter das wichtigste Medium nach Einschätzung der Befragten (56,3%) vor dem Kursblog (46,9%) (Mehrfachantworten, bis zu 3 Nennungen). Endgültig den Rang läuft Twitter den anderen Medium ab bei der Frage in welchen Medien die Teilnehmenden selbst aktiv teilgenommen haben: Twitter 64%, Etherpad 47%, Blog Kommentare und eigene Blogbeiträge jeweils 42% (Mehrfachantworten waren auch hier möglich).

Weitere Einschätzung: Struktur, Zeit,….
Die Struktur des OPCO wurde erstaunlicherweise als weniger unübersichtlich eingeschätzt, als erwartet (als ich zumindest erwartet hatte): 37,5% empfanden ihn als benutzerfreundlich, doch 29,7% als konfus und dies spiegelte sich auch in den Freitextrückmeldungen, wo neben der Herausforderung, die Übersicht zu behalten, auch vor allem mangelnde Zeit als Hauptproblem genannt wurden. Viele Teilnehmende versuchten dem dann durch Fokussierung und bewusstes In-Kauf-Nehmen, nicht alles mitzubekommen, zu begegnen – eine Bestätigung, dass es wie schon oft hier in Blogs vermutet, eine gewisse Selbstorganisationskompetenz seitens der Teilnehmenden für OPCOs bedarf, nämlich die selbstbestimmte, bewusste Entscheidung, wie mit dem Überangebot an angebotenen Themen und Informationen umzugehen ist.

Die Frage ist auch, was man seitens der OPCO-Veranstalter unternimmt, um dem Zeitproblem zu begegnen: es wurde angeregt, die Wochenthemen länger laufen zu lassen oder den ganzen Kurs zu verlängern (was wir aufgrund des Betreuungsaufwandes zur Zeit ungern machen würden, denn wir sind erst mal froh, mal wieder mehr Privatzeit oder Zeit für andere Dinge zu haben. Der Arbeitsaufwand bei uns lag bei ca. 1-2 Tagen/Woche pro Person, nur mal zur Info, da diese Frage oft an uns herangetragen wird) Diese Anregung ist sicher wertvoll, ebenso wie der Vorschlag ggf. die Wochenthemen über längere Zeiträume laufen zu lassen z.B. 10 Tage bis 2 Wochen für ein Thema oder ähnliches. Immerhin investierten 41% der Befragten mehr als 30 bis 60 min/Woche, 33% sogar täglich im Schnitt bis zu 30 min! Hier muss man natürlich berücksichtigen, dass die, die an der Befragung teilnahmen, wahrscheinlich diejenigen sind, die gewisse Zeitanteile für den OPCO reservierten. Interessant war für mich noch die Rückmeldung, dass einige der Befragten die Videosessions gar nicht live anschauten, sondern im Nachhinein oder sogar gar nicht oder auch nur manche davon.

Viele interessante Anregungen stecken noch in den Freitextantworten: Hier gab es Wünsche und Vorschläge wie z.B. Foren für Gruppen, die etwas ausdiskutieren wollen oder sich nicht gleich mit Themen an die Öffentlichkeit wagen, sozusagen geschützte Diskussionsumgebungen oder auch Räume für Gruppen, die mal in ein Thema vertiefend abtauchen wollen und dann wieder plenar wieder auftauchen… wer mehr wissen will, für den lohnt sich ein Blick in die Auswertungsergebnisse (ergänzend das Ranking der Wochenthemen) und die Gesamtstatistik

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MOOC – Generationsübergreifendes Lernen bei SLO?

Publiziert am von Horst Sievert

Im Zusammenhang mit der Teilnahme an dem OpenCourse 11 Zukunft des Lernens haben sich auch mehrere Teilnehmer in einer themenverschiedenen Gruppenarbeit mit dem generationsübergreifenden Lernen beschäftigt und einige interessante Ansätze in einem Etherpad notiert. Gerade haben wir Organisatoren von Senioren-Lernen-Online uns die folgenden Fragen gestellt:

Sollte das generationsübergreifende Lernen Thema eines Kurses sein?
Eignet sich dazu ein MOOC, also ein Maximal Open Online Course ?
Sollten wir den Versuch unternehmen, so etwas zu organisieren?

Welche Ziele wären denkbar?

Ein größerer Kreis von Teilnehmern könnte klären, was Jüngere Älteren vermitteln könnten – und natürlich umgekehrt Ältere Jüngeren. Es könnten bereits bestehende gute Beispiele gezeigt werden. Spannend wäre dann auch, wie sich die unterschiedlichen Erwartungen und Erfahrungen zusammenführen lassen und ob daraus eine Maßnahme bei SLO werden kann..

Wie könnte die Organisation aussehen?

Wir haben gute Erfahrungen mit Maßnahmen gemacht, die aus 6 Onlinetreffen im Vierteljahr bestehen und damit Raum für 14tägige Offline-Aktivitäten geben. Wir würden damit dann am 06.10.2011 19:00 mit einem Onlinetreffen in Adobe Connect starten. Es sollte eine Website mit dem roten Faden, also Materialien oder Hinweisen darauf, erstellt werden und zur Kommunikation sollten Twitter und/oder Facebook – und/oder schon Google Plus? – genutzt werden.

Noch handelt es sich um eine Idee, die wir sicher organisatorisch umsetzen könnten. Für die inhaltliche Umsetzung sind wir sicher auf gute Ratschläge angewiesen. Vor allen Dingen aber sind wir natürlich auf Teilnehmer angewiesen ;=).

Hoffentlich besteht Interesse, denkt
HoSi

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OPCO Auswertung der Befragung

Publiziert am von Claudia Bremer

Anbei endlich die Auswertung der Befragung des OPCO 2011 (als PDF)! Vielen Dank an alle, die mitgemacht haben und auch an all jene, die jetzt schon die ersten Auswertungen ins Netz stellen. Ich stelle die Ergebnisse erst mal unkommentiert ins Netz, da wir sie am MI besprechen wollen und auch erst nochmals selbst damit arbeiten müssen, aber wir wollten sie Ihnen/Euch nicht vorenthalten. Vielleicht ein kleiner Hinweis, wieso es die Anzahl-Kinder-Frage gab: wir hatten die Hypothese, dass all diejenigen, die so viel Zeit haben, dauernd präsent zu sein im Netz, vielleicht gerade keine kleinen Kinder zu betreuen haben, denn wir haben auch Rückmeldungen gehört, wie schwer es z.B. Alleinerziehenden fällt, die Live-Sessions an dem Abend zu verfolgen oder so viel mitzulesen. Ich schreibe das nur, da wir irgendwo gefragt wurden, wieso wir eigentlich diese Frage drin haben und was das mit dem OPCO zu tun habe. Interessant ist, gerade als wir die Frage selbst ergänzen wollten, hat schon jemand (Sabine?) es im Etherpad ergänzte – übrigens auch die anderen biographischen Angaben. Für die, die nicht wissen, wie der Fragebogen entstand: wir haben im Veranstalterteam einen Vorschlag gemacht und diesen dann im Etherpad eine Woche zur Diskussion freigestellt und verändern/ergänzen lassen durch dei OPCO Teilnehmenden. Am Ende durchlief er nochmals die Qualitätssicherung durch unseren Evaluationsprofi im Team, der z.B. die biographischen Angaben aus Erfahrung ans Ende stellte.

Soweit erst mal die ersten Infos, gerne diskutieren wir die Ergebnisse hier und am MI, Grüsse!!

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Nach dem Course ist vor dem Kurs, oder? – Natürlich nicht!

Publiziert am von Andrea Brücken

 

Meinungen aus der Halbzeit

Da gab es in der 6. Woche Überlegungen zur Halbzeit, und jetzt haben sich schon einige TeilnehmerInnen abschließend geäußert:

 

Nun… andere Meinungen

Jasmin Hamdeh fordert die Anerkennung informell erworbenen Wissens.
Karlheinz Pape zieht den Nutzen von “anregenden Rahmenbedingungen” konkreten Lernzielen vor.
Lore Ress geht gleich in die Offensive mit einer Twitter-Veranstaltung unter dem Hashtag #lerntt – Austausch zum Thema Lernen, Lehrer, Training – erster Termin (online natürlich) am 4. August um 17.30 Uhr.
Fragen zu weiterführenden Projekten nach dem OpenCourse hatte zwischenzeitlich Jasmin Hamadeh aber auch schon gepostet – mit viel Resonanz.
Monika König hat wie immer viele Aspekte zu benennen: sie gewann mehr LeserInnen für ihren Blog, fand für sich spezifische Schreibanlässe, hinterfragt die Rolle der Lehrenden und wechselt zugleich von einer Lernenden in diese, äußert Überlegungen zum Wert der Mittwoch-Sessions.
Horst Sievert sieht immer noch eine Diskrepanz zwischen Theorie und Praxis und fragt, ob die angebotene Materialsammlung nicht vielleicht auch eine Überforderung gewesen sei. Zudem macht er sich Gedanken über die Rolle von Lehrenden und Lernenden.

 

Meine Meinung… generell

Mein erster OpenCourse. Per “Zufall” drauf gestoßen. Bis vor einem knappen halben Jahr war ich auf keiner Social Media Plattform aktiv. Inzwischen bin ich ein “Nerd” geworden – sowas von begeistert von den Möglichkeiten, die das Web 2.0 bietet…
Im Grunde bin ich ohnehin Visionärin und daher nur allzu empfänglich für neue Projekte. Ich sehe keinen Grund, bei Neuem vorgefertigte Wert-Maßstäbe anzulegen. Ich sauge alles Neue auf, genieße es, probiere, denke, reflektiere, selektiere.

Die wissenschaftliche Orientierung habe ich zwischenzeitlich “bemängelt” – klar, da bin ich nicht mehr, in dieser Welt. “Wissenschaft” ist für mich nur eine von vielen Methoden, um Dinge zu ergründen. Sie bewegt sich im Rahmen von “trial-prove-error” – man stellt eine These auf, überprüft diese. Wenn sie nicht beweisbar ist, überprüft man die nächste These. Aber warum nicht? Daran kann ich teilnehmen ohne Vorbehalte – einfach probieren, wie es geht.

Nicht alle Inhalte waren für mich als Coach und Dozentin in der Erwachsenbildung von vorrangigem Interesse. Aber das erging anderen genauso. Und gerade aus dieser Diskrepanz ergaben sich fruchtbare Diskussionen. Der OpenCourse hat Interessierte aus den verschiedensten Professionen angelockt – sehr gewinnbringende Interaktion!

 

Meine Meinung… Konzept und Methoden

Grundhaltung des OpenCourse aus meiner Sicht: nun lasst uns mal sehen. Hier ist eine Vorlage, hier sind Texte, Tools, Plattformen, Termine – wir bieten an, was macht Ihr daraus. Wir sind gespannt und stehen Euch zur Verfügung bei Fragen und Anregungen. Wenn dann mal die Technik hakt oder ein Dozent nicht so “knackig” ist wie erwartet oder ein anderer heftige Diskussionen provoziert ob seines Auftretens und seiner Methoden: umso besser!

Die “Lurker” mehr anzusprechen wurde diskutiert und ist ungemein wichtig. Nicht alle Menschen sind mutig genug, sich öffentlich zu äußern. Dazu gab es einige Diskussionen, die mir sehr gefallen haben. Dieser “schweigenden, mitlesenden Mehrheit” eine laute Stimme zu geben – sprich, denen ein geschütztes Forum anzubieten, könnte ein schöner Weg sein, Partizipation im Rahmen von OpenCourses und MOOC-Formaten zu fördern.

 

Meine Meinung… Medien

Dass Twitter das erste und beliebteste Medium ist laut erster Auswertung des Fragebogens, wundert mich nicht. Twitter ist doch ein geniales Medium, um sich zu informieren und Inhalte zu teilen. Selbst, wenn man nicht postet, sondern nur liest: man kriegt alles haut-, zeitnah und umfangreich mit!

Die Homepage des OpenCourse sehr übersichtlich und klar. Schön die Möglichkeit, den eigenen Blog dort zu verlinken. Ich schließe mich Monika König an: mein Blog wurde mehr gelesen und ich hatte auch mehr Grund, Artikel zu schreiben.

Die anderen Medien wie Adobe Connect, Ustream, Etherpad, Audioboo etc. fand ich leicht zu bedienen und zu verstehen.

 

Meine Meinung… Inhalte

Man trifft nie den Geschmack von allen. Aber das macht das Format MOOC auch so interessant. Sehr bereichernd fand ich die Teilnahme von Menschen um Horst Sievert und “Senioren lernen Online”. Also guck’ mal. Ist ja doch nicht nur für junge Leute, das Web 2.0… allerdings sollten manche Ältere (und auch Jüngere) – also Menschen generell – erstmal ihre Befindlichkeiten prüfen bevor sie sich online äußern. Was ich denke, ist eines, was ich dann poste, was anderes.

Die Themenauswahl grundsätzlich interessant und vielfältig – halt für jeden Geschmack was dabei. Hat ja auch niemals jemand gesagt, man müsste sich für alles interessieren, was so angeboten wird…

 

Abschließend…

Irgendwas habe ich vergessen… ach ja. Das Konzept “MOOC” (Massive Online Open Course) ist so fantastisch und visionär, dass man es nicht nur aus dem universitärem Rahmen heraus anbieten muss. Da gibt es viel mehr Spielraum. Denke ich jedenfalls – und das werde ich auf dem BarCamp Hannover am 27. und 28. August auch thematisieren. Es ist klar, dass die Organisatoren immer einen ungeheuren Aufwand haben und vor allem einEn gutEn AdministratorIn brauchen, um überhaupt die Internetpräsenz, die Handhabung der Technik und die Zusammenführung der im Netz verstreuten Inhalte zu gewährleisten. Eine beachtliche Leistung bei diesem OpenCourse, den ich in dieser Hinsicht einfach nur als gelungen ansehen kann. (Und Finanzen.. war da nicht noch was?)

Mich interessiert für die Zukunft vor allem, was man mit diesem Format noch machen kann. Die Erfahrungen des OpenCourse von studiumdigitale sind dafür eine tolle Grundlage. Warum Dinge zerreden und zerfetzen anstatt sich auf das zu konzentrieren, was gut funktioniert hat?

 

P.S.

Etwas ist allerdings doch erschreckend: die gegenseitige Verlinkung von Blogs funktioniert gar nicht! Keine Aufmerksamkeit für? Keine Zeit, den eigenen Blog anzupassen? Ist das nicht relevant, die Verlinkung? – Ist es doch! Nur über die Vernetzung untereinander entsteht Wertschätzung und die Kumulierung von Massen…

 

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MoocGuide

Publiziert am von jrobes

Inge de Waard, bis vor einigen Wochen selbst noch Gastgeberin eines MOOC (”Massive Open Online Course”), hat in Wikispaces eine Seite mit Informationen darüber aufgesetzt, was bei der Planung und Durchführung eines MOOC zu beachten ist. Der Guide umfasst derzeit folgende Stichpunkte, ist aber offen für Veränderungen und Ergänzungen:
0. Home Intro to MOOC, 1. History of MOOC’s, 2. Benefits and challenges of a MOOC, 3. What to consider before rolling out a MOOC, 4. Designing a MOOC using social media tools, 5. Self regulated learning and coping with MOOC abundance, 6. Facilitating a MOOC, 7. How to make your MOOC mobile accessible, 8. Add your ideas and acknowledgment, 9. References. Lesenswert und nützlich!

“This MOOC guide based on the experience of the MobiMOOC(ourse) which was a course that ran from 2 April until the 14 May 2011 and had 580 participants that hooked up to its resources. The course resulted in collaborations transcending the duration of the course. The course focused on the subject of mobile learning and was delivered over 6 weeks, each of which had a different angle: …”
Inge de Waard, Wikispaces, 8. Juli 2011

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OpCo und ich: Einstieg Antrieb Wilson Vorschläge Was mach ich draus?

Publiziert am von jasminhamadeh

Und noch einen, weil ich nicht weiß, wann ich wieder dazu komme:
Wie geht es mir in und mit OpCo?

Einstieg
Den eigentlichen Einstieg hab ich nicht durch die Bekanntmachungen, die Einladungen, die Themen etc. bekommen, sondern durch ein Missverständnis im Zusammenhang mit dem Veröffentlichen von Blogposts (ich wusste nicht, was gemeint war…), das David Weiß aus dem OpCo Team so freundlich aufgeklärt hat, dass ich dachte, wenn er sich so eine Mühe macht, dann mach ich mir auch welche – und habe einen Blog eingrichtet.

Dass ich den dann auch so aktiv genutzt habe, hat mich selbst überrascht. Da hat OpCo11 wohl genau meinen Hunger nach Input, Nachdenken, Feedback holen / kriegen, Austausch zu E-Learning-Themen getroffen. Seit ein paar Jahren arbeite ich freiberuflich und nicht so gut vernetzt. Vor meinen diversen Elternzeiten war da noch nicht so viel Netzwerk, auf das ich auch vom Home-Office zugreifen konnte. Also einige Jahre e-Learning /-Teaching-Arbeit – ohne regelmäßigen Austausch mit MitsteriterInnen.

Zugang / Fokus
Wie ging das? Ich habe Zeiten gesucht, in den ich mindestens 1 oder 2 Stunden am Stück lesen / schreiben / lernen konnte. Das war gut und wichtig. In den Kleinteilen verlier ich mich schnell. Als Struktur-Fetischistin macht mich das Format total nervös. Und regt mich andererseits an… vermehrter Stoffwechsel durch Reibung vielleicht ;-)

Mein Fokus war in der Regel:  Wie steh ich zu dem Thema aus meinen Erfahrungen? Wie k ann ich das, was andere dazu denken, wissen, erfahren haben, für meine Kurse nutzbar machen. Was kann ich sonst daraus mitnehmen? Was kann ich für andere beitragen? (Erfahrungen, Erkenntnisse, Fragen, Ideen)

Antrieb
Was mich motiviert: Zugegebenermaßen, ganz  eitel:  zu sehen, dass jemand meine Beiträge liest und sich damit auseinander setzt. Ich war erstaunt, dass Feedback gar nicht vor allem aus dem Kurs selbst kam, sondern über XING-Kontakte, beim beruflichen Treffen mit Leuten,  über Interessierte, die OpCo-mitlesen / mitdenken – ohne, dass man es in OpCo selbst „spüren“ könnte.

Aber durchaus auch ganz allgemein: Alle Momente, in denen ich wirklich Austausch gesehen habe: Einer denkt was eine andere ergänzt, fragt, man setzt sich auseinander, kommt zusammen zu Ideen. Davon hätte ich gern noch mehr gehabt. Zu sehen, dass da Leute für Austausch sind, aber so recht kommen wir richtig intensiv nicht zusammen, das macht Sehnsucht. Daher kamen meine Wünsche für die nach Opco11-Ära.

Wilson
Tom Hanks bastelt sich im Film „Verschollen / Cast Away“ als einziger Überlebender auf einer einsamen Insel ein „Gegenüber“ aus einem Volleyball. Er nennt ihn „Wilson“ und ist in sehr engem „Kontakt“ mit ihm, was ihm erheblich beim Überleben hilft… Nicht, dass ich Überlebenshilfe bräuchte, aber ein bisschen habe ich mir auch einen „OpCo11-Wilson“ gebastelt, dem ich verpflichtet bin. Dem ich vielleicht noch einen Beitrag versprochen habe, den ich auch dann geschrieben habe, wenn es eigentlich zeitlich nicht mehr ging. Einen Wilson, der nicht zwei Tage warten soll, bis ich Kommentare sichtbar gemacht habe (es hat sehr lange gedauert, bis ich im Blog die  Funktion gefunden habe, mit der Kommentare ohne meine ausdrückliche Erlaubnis erscheinen…)

Ich funktionier so. Natürlich muss das Thema was mit mir zu tun haben (zumindest potenziell), aber vor allem brauche ich Menschen dafür. Und um so besser, wennn ich mir da nichts basteln muss – sondern wirklich ein Gegenüber spür- und sichtbar ist. Die, mit denen es hier immer wieder funkt, genieße ich sehr! Danke dafür – und gern immer wieder!

(„Nicht objektivierbar“ ist diese Anforderung an einen Lernprozess, habe ich hier gelernt ;-) )

Weg von Wilson:
Vorschläge
Hilfreich fände ich:  z. B. zu wissen, ob die OpCo Woche bis Freitag oder Sonntag geht. Ich poste nicht gern nach den vernetzenden und wertschätzenden Zusammenfassungen, die ich sehr hilfreich fand! Danke dafür Jochen Robes!
Vielleicht ist es auch eine Idee, die Woche von Mi – Do laufen zu lassen, das fängt gleichermaßen die Wochenendarbeiter und die Mo-Fr-Leute auf – ohne, dass das OpCo Team zwangsläufig wochenends arbeiten müsste. Die Wochentaktung fand ich hilfreich.

Und natürlich: Ich würde moderierte Foren sehr schätzen… Ihr wisst schon: Menschen und intensiverer Austausch… gleichzeitig als Strukturanker für die Struktur-Fetischisten… Das wär ein Traum! Dann kann ich mich auch zwischendurch im „Beitrags-Zappen“ gehen lassen…

Die Idee der wöchentlichen Sessions hat mir sehr gefallen. Als Events und Bezugspunkte für die Diskussionen. Je mehr es gelingt, sie so zu nutzen, dass das Gleichzeitige von Referent und Teilnehmenden sinnvoll genmutzt werden konnte, um so besser fand ich es natürlich – Ihr wisst schon: Menschen und intensiverer Austausch…

Worüber ich immer wieder nachdenke: An manchen Stellen war offensichtlich, dass die kleinen Happen, mit denen wir hier unseren Hunger stillen, zur Oberflächlichkeit verleiten. Kommentare, die zeigen, dass etwas nicht zu Ende gelesen wurde oder eben nur überflogen, werden der Mühe derer, die einen Post schreiben, nicht gerecht. Mich hat das sehr demotiviert – auch wenn es anderer Leuts Beiträge betrifft ;-) ) – zumal es schwer als Ausgangspunkt für einen tieferen Austausch genutzt werden kann (Wer liest schon die Kommentare zu den Kommentaren?). Wie kann man das ändern? Sollte man das – oder lebt man eben damit? Wahrscheinlich…

Und dann gab es Phasen, in denen ich gar kein Gegenüber gesehen habe. Fragen, Provokationen etc. verhallt sind – und ich mir dachte: Wieso teile ich hier eigentlich? Und mich fragte, wie ich es denn handhabe: Und auch ich markiere nicht jeden Beitrag, den ich mag, über den „Like Button“… schreibe keine Kommentare, wenn ich nicht dringend was fragen / sagen will… Ich habe nicht einen ReTweet verschickt (da kenn ich mich allerdings auch echt noch nicht so gut aus…). Ob es da Wege geben könnte, es normal werden zu lassen, der Wertschätzung über die ganze Konferenz hinweg Auszudruck zu verleihen?

Und was mach ich draus
Ein schöner Vernetzungs-Auftakt  ist das hier für mich. Ich werd versuchen, mit einigen der Kollegen/innen vernetzt zu bleiben. Vielleicht finde ich sie auch auf XING usw. Vielleicht ergibt sich aus den Wünschen an die nach-OpcO11-Ära noch was Konkretes von anderen. Ansonsten bastel ich meine Homepage neu (über WORDPRESS – da bin ich jetzt „lecker gemacht“…) und werde dort ein Forum einbinden – und darüber Bescheid geben.  Im Blog und über Twitter mit#opco11. In ein zwei Monaten spätestens, hoffe ich…

An ein paar Themen muss ich nochmal ran und ein paar Tools möchte ich gern ausprobeiren. Vielleicht finden sich ja noch ein paar MitstreiterInnen.

Ich denke, mit diesem Format kann man sehr gut einen Auftakt machen zu spezifischen Themen – Fragen, Informationen, Beispiele, Erfahrungen, Mitdenker sammeln – um dann weiter zu sehen, was sich draus entwickeln kann.

Meinen besten Dank an alle, die hier organisieren und beigetragen!

Jasmin


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