Vortrag vom 29.01.2019
Von 2013–2016 leitete Danae Theodoridou zusammen mit Konstantina Georgelou und Efrosini Protopapa ein künstlerisches Forschungsprojekt mit dem Titel «Dramaturgy at Work», das in Theatern, Universitäten und anderen Räumen in ganz Europa umgesetzt wurde. Mittels einer Reihe von Workshops und Diskussionen wurden in diesem Projekt die Schlüsselprinzipien von Dramaturgie in gegenwärtiger Praxis und ihre politischen Implikationen im Kontext des neoliberalen Kapitalismus untersucht. Die Resultate dieser Forschung wurden in dem Buch «The Practice of Dramaturgy: Working on Actions in Performance» (Valiz, 2017) publiziert. Ausgehend von dieser Publikation wird sich der Vortrag mit dramaturgischer Praxis auf der Grundlage einer etymologischen Neudefinition des Begriffs beschäftigen, welche von den drei Autorinnen vorgeschlagen wird: Dramaturgie, die sich von den griechischen Begriffen «Drama» (Handlung) und «Ergon» (Arbeit) ableitet, konstituiert
einen Prozess des «Arbeitens an Handlungen» und berührt deshalb politische Prozeduren in ihrem Kern.
Danae Theodoridou lebt und arbeitet als Performance-Künstlerin und Theaterwissenschaftlerin in Brüssel. Sie wurde an der Universität Roehampton in London mit einer Arbeit über Dramaturgie im zeitgenössischen Theater und Tanz promoviert, lehrt an zahlreichen Universitäten, Theater- und Tanzhochschulen in Europa und kuratiert Forschungsprojekte, die eng mit künstlerischer Praxis verbunden sind. Im Mittelpunkt ihrer künstlerischen Arbeit steht der Begriff des sozialen Imaginären und die Frage, wie Kunst zum Entstehen von sozialen und politischen Alternativen beitragen kann.