Lieblingsbücher

Ich habe schon immer gerne und viel gelesen. Dabei habe ich im Laufe der Jahre viele Bücher kennengelernt und obwohl sich über fast alle sagen lässt, dass sie mir gefallen haben, gibt es ein paar, die besonders hervorstechen. Das sind vor allem Romane, die mich aufgrund ihrer emotionalen Thematik und ihrer poetischen Sprache berührt haben. Ich habe euch hier meine sieben absoluten Lieblingsbücher aufgelistet und möchte euch damit ein paar Leseempfehlungen geben. 

Tintenherz von Cornelia Funke

Über Tintenherz habe ich bereits in einem früheren Beitrag hier auf dem Blog berichtet. Es ist ein sehr besonderes Buch für mich und hat mich sowohl in meinem Verständnis von Literatur als auch in meinem Wunsch, Schriftstellerin zu werden, stark beeinflusst.

Cornelia Funke: Tintenherz. Dressler Verlag 2003, 567 Seiten. 12,00€ (Taschenbuch)

Was man von hier aus sehen kann von Mariana Leky

Auch über diesen Roman liegt bereits eine ausführliche Rezension auf dem Blog. Faszinierend fand ich vor allem die Leichtigkeit, mit der die doch eher schwere Thematik um den Umgang mit dem Tod vermittelt wird, wodurch der Roman tatsächlich eher zur Wohlfühlliteratur zählt.

Mariana Leky: Was man von hier aus sehen kann. DuMont Buchverlag 2017, 320 Seiten. 12,00€ (Taschenbuch)

Die Mitte der Welt von Andreas Steinhöfel

Andreas Steinhöfel ist bekannt für seine Kinderbücher, doch Die Mitte der Welt machte ihn auch bei einem etwas älteren Publikum bekannt. Der siebzehnjährige Phil ist homosexuell und versucht, in der Welt Fuß zu fassen. Das wird ihm unter anderem durch den Konflikt zwischen seiner Zwillingsschwester Dianne und seiner Mutter Glass erschwert, dessen Ursprung und Grund ihm jedoch unbekannt bleiben. Die Familie lebt etwas abseits einer deutschen Kleinstadt, deren Einwohner sie als sonderbar bezeichnen.

Glass wird von ihnen wegen ihrer vielen, nur kurz andauernden Liebschaften „Schlampe“ genannt, während sie selbst die Dorfbewohner als „kleine Leute“ bezeichnet. Nach den Sommerferien lernt Phil Nicholas kennen, der neu in die Klasse kommt, und verliebt sich in ihn. Dies führt auch zu Spannungen mit Phils bester Freundin Kat, die ebenfalls Interesse an Nicholas entwickelt. Die Mitte der Welt ist ein Coming-of-Age Roman über Pubertät, Freundschaft, Neid, Eifersucht und Liebe, der vor allem durch seine sommerliche Leichtigkeit besticht.

Andreas Steinhöfel: Die Mitte der Welt. Carlsen Verlag 1998, 476 Seiten. 9,99€ (Taschenbuch)

Blutorangen von Verena Boos

Ich habe eine Schwäche für historische Romane und Verena Boos‘ Debut Blutorangen hat es mir besonders angetan. Er erzählt die Geschichte von zwei Familien über drei Generationen, die sich in der dritten schließlich miteinander verbinden. Maites Vater erlebt den Bürgerkrieg in Spanien und wird vom siegreichen Diktator Franco als Teil der blauen Armee nach Russland geschickt, wo sie die Deutschen im Zweiten Weltkrieg unterstützen sollen.

Maite selbst wird erst Jahre später geboren und beschließt Anfang der Neunziger Jahre, in einem nun wieder demokratischen Spanien, ein Auslandssemester in München zu verbringen. Dort lernt sie Carlos kennen, dessen Großvater Antonio im Bürgerkrieg für die Republikaner kämpfte, aus Spanien über Frankreich floh und schließlich nach Deutschland gelangte, wo er und seine Familie sich vor den Nazis verstecken mussten. Die Begegnung mit Antonio bewegt Maite dazu, die Vergangenheit ihres Vaters aufzuarbeiten. Verena Boos gelingt es, die deutsch-spanische Geschichte des 20. Jahrhunderts gut recherchiert aufzuarbeiten und mit poetischer Sprache zu präsentieren. 

Verena Boos: Blutorangen. Aufbau Taschenbuch Verlag 2015, 413 Seiten. 12,00€ (Taschenbuch)

Er ist wieder da von Timur Vermes

Darf man über Hitler lachen? Das ist wohl die erste Frage, die man sich beim Lesen dieses satirischen Romans stellt. Denn das Werk besticht vor allem durch seine Komik: Adolf Hitler erwacht im Jahr 2011 mitten in Berlin und ist erst einmal orientierungs- und hilflos in einer technologisierten und globalisierten Welt. Es entstehen unglaublich komische Szenarien, wenn er versucht, ein Handy zu bedienen. Doch was der Roman eigentlich zeigt, ist die drohende Gefahr, wenn Populisten sich die Macht der modernen Medien zunutze machen.

Timur Vermes: Er ist wieder da. Der Roman. Bastei Lübbe 2012, 396 Seiten. 11,00€ (Taschenbuch)

Die Bücherdiebin (orig. The Book Thief) von Markus Zusak

Markus Zusaks Die Bücherdiebin war ein weltweiter Erfolg und landete auf unzähligen Bestseller-Listen. Doch das ist nicht unbedingt ein Qualitätsmerkmal. Nicht selten war ich von sogenannten Bestsellern enttäuscht. Doch von diesem Roman hatte ich tatsächlich nur Gutes gehört. Berührend erzählt Markus Zusak die Geschichte der Bücherdiebin: Liesel wächst zur Zeit des Zweiten Weltkrieges in einem Vorort von München bei Pflegeeltern auf.

Ihre leiblichen Eltern sind Kommunisten, ihr Bruder stirbt auf der Zugfahrt zur Pflegefamilie.Der Tod ist Erzähler dieser Geschichte und beschreibt mit einer Abgeklärtheit und Nüchternheit die Grausamkeiten des Krieges und des Nazi-Regimes. Der Roman hat mich zwischenzeitlich zu Tränen gerührt, doch waren die Schilderungen nie zu extrem.

Markus Zusak: Die Bücherdiebin. Übers.: Alexandra Ernst. cbj 2008, 587 Seiten. 9,99€ (Taschenbuch)

Alles Licht, das wir nicht sehen (orig. All the Light We Cannot See) von Anthony Doerr

Alles Licht, das wir nicht sehen handelt von zwei Jugendlichen, die sich für einen schicksalhaften Augenblick ihrer beider Leben begegnen. Die blinde Marie-Laure flieht mit ihrem Vater aus dem von den Nazis besetzten Paris nach Saint-Malo, einer kleinen Küstenstadt in der Bretagne. Ihr Vater hat ihr ein Model ihrer Pariser Nachbarschaft gebaut, damit sie sich allein in den Straßen zurechtfindet, und nach ihrer Flucht fertig er ihr eines von Saint-Malo an. Er arbeitet für das Muséum National d’Histoire Naturelle und nimmt den größten Schatz des Museums aus Paris mit, um ihn vor den Nazis zu retten.

Werner Hausner ist ein Waisenjunge aus dem Ruhrgebiet, der von der Wehrmacht aufgrund seines technischen Talents gefördert und später einer Spezialeinheit zugeteilt wird. Mithilfe von Peilgeräten sollen sie feindliche Sender orten, über die der Widerstand gegen die Nazis organisiert wird. Seine Einheit rückt in Saint-Malo ein und Marie-Laures Vater wird von den Nazis verschleppt. Ihr Onkel Etienne, bei dem sie und ihr Vater untergekommen sind, versorgt die Widerstandskämpfer über seinen Sender mit Daten und Werner kommt ihm auf die Spur.

Wunderschön und poetisch erzählt, überzeugt der Roman auch mit dem detaillierten Wissen über Ereignisse des Zweiten Weltkriegs und die Rolle von Radiosendern im Widerstand.

Anthony Doerr: Alles Licht, das wir nicht sehen. Übers.: Werner Löcher-Lawrence. C. H. Beck 2014, 519 Seiten. 19,95€ (gebunden)

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