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Ringvorlesung der Hessischen Theater Akademie (HTA) in Kooperation mit der Goethe-Universität

Konflikte aushalten! – Die Unfähigkeit, Widersprüche auszuhalten, so Else Frenkel-Brunswik und Theodor Adorno in ihrer Studie über den autoritären Charakter, sei als Schlüssel zur autoritären Persönlichkeit wie zu antisemitischen Ressentiments zu sehen. Check your privileges! Diese Forderung zielt auf die Problematik der Repräsentation und der Positionalität in den gegenwärtigen gesellschaftlichen Konfliktzonen. In diesem Zusammenhang erwarten diejenigen, die in Theorie, in den Künsten oder im Aktivismus einen Safe Space einfordern, Schutz, der nicht lediglich den einzelnen Fall betrifft, sondern sich auf die gesamten institutionellen Gegebenheiten und Praktiken richtet.

Gemeinsam formulieren diese zwei Parolen das Spannungsfeld, dem sich die interdisziplinäre Ringvorlesung widmet. In einer Mischung aus Präsenz- und Online-Veranstaltungen wird sie die in vielen Debatten der vergangenen Jahre aufgebrachten, aber im Tagesstreit nicht hinreichend reflektierten Fragen intensiver untersuchen und die ihnen zugrundeliegenden Aporien in den Blick nehmen: Wie lassen sich das Recht auf freie Meinungsäußerung und die Wissenschaftsfreiheit mit dem Anspruch auf Schutz vor Diskriminierung unter Aspekten von Class, Race, Gender, Ability und Agevereinbaren? Wie verhält sich Wissenschaftsfreiheit zu Meinungsfreiheit? Wo müssen Institutionen ihre Geschichte und Gegenwart, ihre Routinen und Praktiken unter dem Vorzeichen der Sensibilisierung für strukturelle Diskriminierungen kritisch reflektieren und verändern?

Die Ringvorlesung beschreibt in den zwei Teilen ihres Titels einen Konflikt, der mit besonderer Vehemenz in den klassischen Stätten der Öffentlichkeit ausgetragen wird: In Universitäten, Bildungsstätten, Theatern, alten und neuen Medien, Parlamenten und Gerichten. Sie zielt darauf ab, kultur-, medien-, sozial- und theaterwissenschaftliche sowie historische und politikwissenschaftliche Positionen zu den angeschnittenen Themen zu präsentieren. Dabei soll ein besonderer Focus auf die in vielen Streitfällen zu entdeckenden intersektionalen Aspekte der Diskriminierung gelegt werden. Gefragt werden soll nach produktiven Formen des Empowerments und der Gewinnung von Agency, doch zugleich auch nach Möglichkeiten des De-linkings und Unlearnings auf der Seite der durch strukturelle Ausgrenzung geprägten Institutionen.

Zur Vorlesungsreihe beitragen werden unter anderen: Rebecca Ajnwojner (Berlin/Wiesbaden), Fouad Boussouf (Le Havre), Leon Gabriel (Bochum), Eva Geulen (Berlin), Jayrome Robinet (Berlin), Erhard Schüttpelz (Siegen), Natan Sznaider (Tel Aviv), Paula Irene Villa Braslavsky (München).

Koordination: Susanne Komfort-Hein (Goethe-Universität), Nikolaus Müller-Schöll (Goethe-Universität) in Kooperation mit der Senats-AG Rassismus- und Antisemitismus-kritische Universität (RAU) und der Hessischen Theaterakademie.

Nadav Shofet (Tel Aviv): Standing Together – shared struggle, shared future: building power through Jewish-Palestinian solidarity

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Guest of the second lecture in the lecture series “Enduring Conflict! Check Your Privileges!” was Nadav Shofet of the grassroots movement “Standing Together”. Standing Together is the largest grassroots movement mobilizing Jewish and Palestinian citizens of Israel in the fight towards an end of the occupation, peace, equality and social and climate justice. Nadav is a member of the national elected leadership of this movement and is the director of the Resource Development and International Department. […]

Konflikte aushalten! – Check your privileges!

HTA-Ringvorlesung / Konflikte aushalten! – Check your privileges!

Donnerstag, 18-20 Uhr, Hörsaalzentrum, HZ 10. Beginn: 24. April 2025 Konflikte aushalten! – Die Unfähigkeit, Widersprüche auszuhalten, so Else Frenkel-Brunswik und Theodor Adorno in ihrer Studie über den autoritären Charakter, sei als Schlüssel zur autoritären Persönlichkeit wie zu antisemitischen Ressentiments zu sehen. Check your privileges! Diese Forderung zielt auf die Problematik der Repräsentation und der Positionalität in den gegenwärtigen gesellschaftlichen Konfliktzonen. In diesem Zusammenhang erwarten diejenigen, die  in Theorie, in den Künsten oder im Aktivismus […]