Archiv der Kategorie: Digitale Theaterforschung

Evelin, Marcelo – Gespräch im Rahmen der Frankfurter Positionen

Zu Gast ist der brasilianische Choreograf, Performer und Forscher
Marcelo Evelin, dessen Projekte Tanz,
Physical Theatre, Musik, Videoarbeiten, Installationen und site-spezifische Kunst umfassen.

Veranstaltung vom 19. Januar 2015

Der Tänzer, Choreograf, Regisseur und Wissenschaftler Marcelo Evelin stammt aus dem brasilianischen Bundesstaat Piauí, wo er 1962, in Teresina, geboren wurde. Er studierte Tanz in Paris und Amsterdam und trat Arthur Rosenfelds Tanztheater-Ensemble Meekers bei. Nach einer Assistenz bei Pina Bausch begann er seine Arbeit als Choreograph und gründete in den Niederlanden das Ensemble Demolition Inc. Seit 2006 ist er Intendant des Teatro João Paulo II in Teresina-Piauí. Dort gründete er die beiden Projekte Centro und Núcleo de Criação do Dirceu, die eine Plattform für Forschung und Entwicklung zeitgenössischer Bühnenkunst bieten sollen.

Semmelroth, Felix – Jour Fixe

In der Reihe „Jour fixe“ war Felix Semmelroth zu Gast.

Veranstaltung vom 11. Februar 2015

Felix Semmelroth studierte Anglistik, Literaturwissenschaft und Politikwissenschaft. Danach war er bei Radio Bremen und an der Technischen Hochschule Darmstadt tätig, wo er seit 1998 als Honorarprofessor für englische Literaturwissenschaft lehrt.

1989 holte Kulturdezernent Hilmar Hoffmann Semmelroth als Referenten für Literatur und Grundsatzangelegenheiten in das Frankfurter Kulturdezernat. Ab 1996 war er als Referent der Oberbürgermeisterin Petra Roth tätig; ab 1999 arbeitete er als ihr Büroleiter. Seit Juli 2006 ist er gewählter Kulturdezernent und Nachfolger von Hans-Bernhard Nordhoff. Kurz zuvor wechselte er von der SPD zur CDU.

Beim Jour Fixe soll mit Professor Semmelroth über seinen Werdegang und die Gestaltungsspielräume von Kulturpolitik gesprochen werden, über das Potential der Kultur in Frankfurt im Allgemeinen und speziell über dasjenige des Theaters in allen seinen Spielarten: Wie sieht die Zukunft des Stadttheaters in Frankfurt aus, welche Chancen wird die Stadt durch neue Fördermodelle für die freie Szene eröffnen, was darf man sich für die Weiterentwicklung des Kulturcampus erhoffen, welche Perspektiven bietet die Stadt den Absolventen derhessischen Theater(aus)bildungsgänge?

 

Markus & Markus – Gespräch im Rahmen der Frankfurter Positionen

FP Extra lädt zu Gesprächen und Vorträgen mit beteiligten Künstlern: Das Theaterkollektiv Markus &Markus erläutert zum Auftakt seine Strategie, die Bühne als Ort einer intimen Radikalisierung dokumentarischer Recherchen zu nutzen.

Veranstaltung vom 03. November 2014

Markus&Markus ist ein Theaterkollektiv aus Hildesheim, das sich dem politischem Theater verschrieben hat. Markus&Markus konfrontieren Dokumentationen der Wirklichkeit mit der Bühne als Illusionsmaschine. Ihr erstes Stück Polis3000: autonomia entstand 2011 im Theaterhaus Hildesheim und wurde mit dem Preis des Kapitalismusschredder-Festivals ausgezeichnet. Im Mai 2012 wurde Markus&Markus mit der Produktion Polis3000: respondemus zum Stückemarkt des Berliner Theatertreffens eingeladen. Ihre dritte Produktion, Polis3000: oratorio, entstand für den Freischwimmer 2012/13 auf Kampnagel Hamburg.

Schimmelpfennig, Roland – Gespräch im Rahmen der Frankfurter Positionen

Veranstaltung vom 01. Dezember 2014

Roland Schimmelpfennig ist der zurzeit meistgespielte Gegenwartsdramatiker Deutschlands. Seine Stücke werden in über 40 Ländern aufgeführt. Er wurde 1967 in Göttingen geboren, arbeitete zunächst als Journalist und begann dann ein Regiestudium, wurde Regieassistent und später Mitarbeiter der künstlerischen Leitung der Münchner Kammerspiele. Schimmelpfennig, der weiter als Regisseur tätig ist, steht mit seinen Theatertexten in der Tradition literarischer Dramatik: Für ihn ist der literarische Text der Ausgangspunkt und zentrale Referenz der Inszenierungen. Er hat für sein Werk zahlreiche Preise und Auszeichnungen erhalten.

Kötter, Daniel; Seidl, Hannes – Gespräch im Rahmen der Frankfurter Positionen

Das Künstler-Duo Daniel Kötter und Hannes Seidl spricht über seine filmisch-musikalischen Theaterprojekte zu den Themen Kredit, Recht und Liebe.

Veranstaltung vom 17. November 2014

Der Komponist Hannes Seidl und der Regisseur und Videokünstler Daniel Kötter arbeiten seit mehreren Jahren als Künstlerduo an der Realisierung außergewöhnlicher Musiktheaterproduktionen. Ihre Projekte lassen sich zwischen Installation, Musiktheater und Performance ansiedeln.

Hannes Seidl wurde 1977 geboren, er studierte Komposition bei Nicolaus A. Huber, Th. Neuhaus und Beat Furrer. Seine Musik wurde international auf renommierten Festivals mit Ensembles wie den Neuen Vocalsolisten, Ensemble Modern, Klangforum Wien oder dem Sinfonieorchester des Hessischen Rundfunk aufgeführt. Seine elektronischen Arbeiten entstanden u. a. am Zentrum für Kunst und Medientechnologie (ZKM) in Karlsruhe und an dem von Pierre Boulez gegründeten Institut de Recherche et Coordination Acoustique/Musique (IRCAM) in Paris. Seit 2008 arbeitet Hannes Seidl regelmäßig mit dem Videokünstler Daniel Kötter zusammen.

Der Regisseur, Filmemacher und Videokünstler Daniel Kötter wurde 1975 geboren. Er entwickelt alternative Konzert-Formate und untersucht das Verständnis der Rolle von Bildern, Institutionen und der künstlerischen Praxis im Allgemeinen. Ein Schwerpunkt liegt für ihn auf der Zusammenarbeit mit Komponisten und Choreographen (u.a. Hannes Seidl, Constanze Fischbeck). Seine Arbeiten wurden auf zahlreichen internationalen Film- und Videokunstfestivals, in Galerien, Theatern und Konzerthäusern in Europa, USA, Kanada, Mexiko und Nigeria gezeigt.

Rokem, Freddie – Possessed by Theatre

The Dybbuk at the Habima Theatre, Moscow 1922

Veranstaltung vom 04. November 2014

Aus unserem Programm:

Das Stück Der Dybbuk: Zwischen zwei Welten von S. An-Ski stellt dar, wie der Geist eines ruhelosen Toten (eines Dybbuk) während der Hochzeitszeremonie in den Körper einer jungen Braut eindringt. Die Produktion von An-Skis Stück im Jahr 1922 im Habima Theater in Moskau unter der Regie von Jewgenij Wachtangov wurde zu einer Legende und kann als Ursprung des israelischen Theaters betrachtet werden. Der Vortrag wird die rituellen und biblischen Quellen des Stückes und der Aufführung untersuchen und dabei das Augenmerk auf ihre komplexen meta-theatralischen Dimensionen richten. Zugleich soll gezeigt werden, wie sie zur Konstruktion einer säkularen jüdischen kulturellen Identität beigetragen haben.

Freddie Rokem hat die Emanuel Herzikowitz-Professur für die Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts an der Universität Tel Aviv inne und ist nun Professor emeritus der dortigen theaterwissenschaftlichen Abteilung. Gastprofessuren führten ihn u.a. nach Stanford, Berkeley, Stockholm, Berlin und Helsinki.

Zuletzt erschienen von ihm u.a.:

Philosophers and Thespians: Thinking Performance (2010);
Jews and the Making of Modern German Theatre (Mit-Hg., 2010),
Geschichte aufführen. Darstellungen von Vergangenheit im Gegenwartstheater (2012).

Rau, Milo – Jour Fixe

In der Reihe „Jour fixe“ war Milo Rau zu Gast.

Veranstaltung vom 09. Juli 2014

Milo Rau wurde vor allem als Theaterregisseur bekannt, der durch spektakuläre Reenactments auf sich aufmerksam machte. Im Jahr 2007 gründete er das International Institute of Political Murder, das sich dem Austausch zwischen wissenschaftlicher Theorie und künstlerischer Praxis verschrieben hat. Sein Theater- und Filmprojekt Die letzten Tage der Ceausescus wurde unter anderem für das Berliner Theatertreffen nominiert, zum wichtigsten französischen Theaterfestival nach Avignon eingeladen und bei den Solothurner Filmtagen für den Prix de Soleure als bester Dokumentarfilm vorgeschlagen. Das Stück Hate Radio, das den Genozid in Ruanda thematisiert, wurde 2012 für das Berliner Theatertreffen ausgewählt.

Im März 2013 kam es bei der Aufführung von Raus Inszenierung Die Moskauer Prozesse, in dem unter anderem die Gerichtsverhandlung gegen die Punk-Band Pussy Riot mit realen Akteuren und mit offenem Ausgang szenisch wiederaufgenommen wird, zu einer Razzia durch die russischen Behörden. Milo Rau wurde mit dem Schweizer Theaterpreis 2014 ausgezeichnet.

Rau arbeitete unter anderem am Staatsschauspiel Dresden, am Maxim-Gorki-Theater Berlin und am Theaterhaus Gessnerallee in Zürich. Er publizierte mehrere Bücher und brachte die Filmdokumentation seiner Moskauer Prozesse in diesem Jahr ins Kino.

Cvejić, Bojana – The Social Choreography of Proceduralism

Veranstaltung vom 24. Juni 2014


Aus unserem Programm:

Soziale Choreographie ermöglicht es, alltägliche Bewegung und Tanz als ein ästhetisches Kontinuum zu sehen. Andrew Hewitt zufolge definiert sie die Funktionsweise von Ideologie als “ästhetische” und “performative” neu (vgl. Social Choreography: Ideology as Performance in Dance and Everyday Movement, Duke 2005). Dabei verlagert sie den Blick von dem Mechanismus des Subjekts, das durch Machtdispositive angerufen wird, zu einer eigendynamischen Verkörperung, einer auf ästhetische Weise produzierten und choreographisch geprobten Gesellschaftsordnung. Wir können uns daher fragen, was die soziale Choreographie ausmacht, die den Bereich des Öffentlichen heute reguliert.

Der Vortrag wird sich auf den „Prozessualismus“ als charakteristische Form der sozialen Choreographie in liberalen demokratischen Gesellschaften konzentrieren, der in Videospielen, im politischen Management und in der künstlerischen Methodologie am Werk ist. Die Hauptfrage dabei ist: Was enthüllt die ‚Choreographie der Prozesse‘ über die Öffentlichkeit und die Verdunkelung ihrer heutigen politischen Funktion?

Bojana Cvejić, geboren in Belgrad, arbeitet als Tanzwissenschaftlerin in Brüssel. Promoviert wurde sie am Centre for Research in Modern European Philosophy der Middlesex University in London mit der Arbeit „Choreographing Problems: Expressive Concepts in European Contemporary Dance“.

Ihre Forschungsfelder sind die Theorie der Performancekunst, die Dramaturgie sowie die Performance-Ausbildung.

Künstlerisch ist sie im Bereich der Performance tätig (u.a. mit Jan Ritsema, Xavier Le Roy, Esther Salamon) sowie in Opernproduktionen.

Zu ihren Publikationen gehören u.a.:
Public Sphere by Performance
 (2012, gem. mit Ana Vujanovic)
A Choreographer’s Score (2012, zus. mit Anne Teresa De Keersmaeker)

Eine Veranstaltung der Professur für Theaterwissenschaft am Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft der Goethe-Universität Frankfurt am Main.

Müller-Schöll, Nikolaus – On Theatre as Such and on the Theatre of Man

 

 

Teil der Konferenz „Thinking on/of the Stage
Vortrag von Nikolaus Müller-Schöll (Frankfurt) am 29. September 2013 im Künstlerhaus Mousonturm.

 

Kirkkopelto, Esa – Deconstruction of the Actor’s Body

in contemporary scenic practice

 

Teil der Konferenz „Thinking on/of the Stage
Vortrag von Esa Kirkkopelto (Helsinki) am 29. September 2013 im Künstlerhaus Mousonturm.