OpenCourse 2011

Zukunft des Lernens

… aber „Ich will doch nur spielen“ … #opco11

Publiziert am von mons7

Ja huch? Kaum versieht man es sich, ist auch schon Pfingsten gelaufen und der #opco11 in seiner 7. Woche. Das Motto der Woche „Müssen wir wieder spielen lernen? Game-based learning.“ Und eine kleine – aber feine – Assoziationsaufgabe wurde (s. Folie 41 der eingebetteten slide-share Präse) von der (einen) Referentin gleich mitgeliefert.

Und da ich ja einige Tage pausiert hatte, handelt es sich bei solch einer Assoziationsaufgabe just um den richtigen (Wieder-)Einstieg für mich. Und um es gleich einmal auf den Punkt zu bringen:

Ich hatte (und habe) ein gespaltenes Verhältnis zum Thema spielen. Da gibt es das Spielen A, das ich suche, aber eigentlich nicht wirklich als spielen bezeichnen möchte, da es mich an das Spielen B erinnert, … das ich scheue wie der sprichwörtliche Teufel das Weihwasser. Lasst euch zur Verdeutlichung mit ein paar Beispielen versorgen.

Beispiel 1: Ballspiele.
Die Ballspiele meiner Kindheit lassen sich wohl am ehesten in den Gegensatz Softball vs. Tennis gießen. Boris Becker war gerade hip, also möglichst zu siegen – und damit den anderen zum Verlierer zu machen. Beim Softball ging es eher darum, gemeinsam den Ball so oft wie möglich hin und her zu spielen. Das Gemeinschaftsergebnis – sprich die höchste gemeinsam erreichte Punktezahl – wurde hier als erstrebenswert angesehen,… wohl auch der Grund, warum alle lieber Tennis spielen wollten? Wie ihr euch denken könnt: Ich habe heute noch Vorbehalte gegen Tennis.

Was ziehst Du vor? Und warum? Softball (entspricht heutzutage wohl Badmington) (Spiel A) … oder Tennis? (entspricht heute was?) (Spiel B)

Beispiel 2: Karten- und sonstige Gesellschaftsspiele.
Erinnert mich nicht! Der einzige Aspekt, der mich bei Kartenspielen erheiterte (und immer noch erheitert) ist derjenige, dass verschiedene Gruppierungen nach leicht unterschiedlichen Regeln spielen. Interessant zu beobachten ist nun, wenn ein Grüppchen sich zusammenfindet, das nicht ganz genau die gleichen Regeln befolgt. So z.B. der eine berechnet ein Ass beim Rommée beim Auslegen als 1, der andere als 11.

Gesellschaftsspiele sind für mich lediglich dann interessant, wenn sie als Hintergrundgeräusch für kommunikativen Austausch der Spieler über das Leben an sich, den Tod oder sonstige Kleinigkeiten dient. Sobald das Spiel um des Spieles willen gespielt wird, finde ich das ganz und gar nicht mehr lustig.

Spiel A wäre hier also ein Austausch, der durch ein leichtes Siedlern im Hintergrund untermalt ist, Spiel B das Rommée um des Rommée willen.

Beispiel 3: Online/Computer-Spiele.
Ich würde lügen, behauptete ich, ich sei dagegen ganz und gar unanfällig. Es gibt zumindest zwei Ausnahmen an Online bzw. Computer-Spielen, denen ich – zumindest eine kurze Zeit – anheim gefallen bin. Zunächst das gute alte Pac-Man. So alt wie einfach wie … gut. Auch hier geht es irgendwie um Punkte. Genau wie oben beim Softball. Nur scheffelt man die hier alleine. Aber das ist lange her. Nicht so lange her ist meine Leidenschaft – ich wage es gar nicht zuzugeben – für FarmVille. Das war 2009… und ich hatte darüber schon in meinem Vorgänger-Blog hier berichtet. Aber auch FarmVille war irgendwann irgendwie out für mich. Vielleicht kann ich irgendwie einfach nicht spielen??

Beispiel 4: Das Leben und der ganze Rest.
Ja. Das Leben an sich versuche ich doch immer wieder als Spiel anzusehen und anzugehen. (Auch wenn mir das mitnichten immer gelingt, nicht einmal sehr oft). Da gibt es irgendwie auch Regeln, wie die von Prof. Horz in seinem Impulsvortrag hier, den ich gerade angefangen habe parallel nachzuschauenbeschreibt. Allerdings sind die nicht unbedingt so klar wie im Spiel-Spiel. Sie sind mitgestaltbar. Auch nicht so, wie im Spiel-Spiel. Und ob sie so bindend sind? Oder fühlt man sich nur immer so wie „Da sind mir die Hände gebunden“?


Wie dem auch sei. Jetzt sollte ich meine kontemplativen Gedanken zunächst mal in die Sammlung hier integrieren… aber wie ich da wo was aus Vorstehendem integrieren, darüber muss ich mir doch nochmals Gedanken machen. Na ja, immerhin besser als spielen (müssen). ;)


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Nachlese Videosession Serious Games / spielend Lernen 15.6.2011

Publiziert am von Claudia Bremer

Liste der Themen und Diskussionspunkte
Hier anbei für Interessierte eine Liste der Themen und Diskussionspunkte, die im Laufe der Videosession am 15.6.2011 u.a. angeschnitten wurden. Es sind die Punkte, die in AdobeConnect auf dem Diskussionsboard festgehalten wurden. Gruss und Dank an alle, die mit so vielen Anregungen dabei waren!

Fragen/Diskussionspunkte der Referenten
Hier aus den Folienvorträgen noch die Fragen der ReferentInnen an uns:

Fragen Horz:
– Was sind die Grenzen des Spiels aus didaktischer Sicht?
– Welche Inhalte sind geeignet/ungeeignet um spielerisch vermittelt zu werden ?
– Sind Serious Games nur „alter Wein in neuen Schläuchen“?
– Fördern Serious Games das extreme Intensivspiel bzw. Spielsucht?

Fragen Wagner:
– Was assoziieren Sie mit dem Begriff Spiel? Bitte notieren Sie 3 Stichwörter.

Link zur Aufzeichnung
Und natürlich der Link zur Ustream Aufnahme

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Ich bin Farmer und Simboarder

Publiziert am von Andrea Brücken

 

Was spielen Sie im Netz? – Diese Frage gehört zu den “weiteren Aktivitäten” der Open Course 2011 im Rahmen der 7. Woche zum Thema “Game-based Learning”. Seltsamerweise habe ich noch nirgendwo einen Blogpost dazu entdeckt…

Ich oute mich jetzt mal – inspiriert durch den heutigen Online-Vortrag: ich bin Farmer und Simboarder. Beide Spiele will ich kurz vorstellen.

 

1. Myfreefarm

Hier brauche ich nicht viel erklären. Es handelt sich um ein zielorientiertes “Point & Klick-Spiel”, das per Maus bedient wird. Man arbeitet sich vom Kleinfarmer mit einem Feld hoch auf bis zu drei Farmen mit 18 Feldern. Durch den Verkauf der geernteten Gemüse auf dem Markt baut man ein Guthaben an Kartoffeltalern auf. Hiermit kann man neue Äcker kaufen, Viehställe errichten, Tiere kaufen, Fabriken zur Herstellung von Mayonnaise, Käse, Wollknäulen, Bonbons errichten. Die Ausbaumöglichkeiten werden in bestimmten Leveln immer wieder erweitert. Letztlich ist man mit der Farm also nie fertig – zumal sowohl Äcker als auch Ausbaustufen immer teurer werden. Ergänzend kann man Geschenke verteilen, einen Zieracker anlegen, die Produktion von Waren über gekaufte Rezepte aufstocken – einigermaßen abwechslungsreich.

Nur Anbauen und Verkaufen ist allerdings auf Dauer langweilig, daher gibt es die “Clubs”. Hier tun sich mehrere Spieler zusammen und bestreiten sogenannte Quests. Es ist logisch, dass es auch einen Warenabfluss geben muss in einer Wirtschaftssimulation. In den Quests opfert man dem System geforderte Mengen an Waren und wird dafür mit Punkten belohnt. Im Laufe der Zeit kann man sich als Gemeinschaft in einer Rangliste hoch arbeiten. Ein Newsticker am Clubhaus erlaubt zudem das Posten von kurzen Beiträgen.

 

Clubhaus

 

Abgesehen von den positiven sozialen Effekten: man teilt ein Stück weit Biographie, Gedanken und tägliche Erlebnisse miteinander – einige haben sogar eine Facebook-Gruppe gegründet oder schon miteinander telefoniert – gibt es aber auch sehr unsoziales Verhalten im Spiel. So schleichen sich Spieler mit Zweitaccounts in andere Clubs ein, um diese im Fortkommen zu behindern (die abzugebenden Waren werden nach Anzahl der Clubmitglieder berechnet). Außerdem gibt es so eine Art Preisdumping am Markt. Etliche Menschen nehmen dieses eher einfache Spiel SEHR ernst!

Ach ja, die Verfasserin möchte noch erwähnen, dass sie ihren Vater und dessen 2. Ehefrau heimtückisch in das Spiel gelockt hat: eine nicht unerhebliche Verbesserung der familiären Beziehungsebenen!

 

2. Simboarding

Simboarding ist ein Spiel in Second Life, betrieben durch eine amerikanische Firma namens Vetox. Soweit ich das mitbekommen habe, stellen diese in der realen Welt Skateboards und Zubehör her. Einen schönen Eindruck von dem Spiel bekommt man über die folgende Aufzeichnung eines Wettkampfes: http://www.youtube.com/watch?v=xi9-TDaId5Y&feature=related

Es ist ein sehr schnelles 3-D-Spiel, das man aus subjektiver Perspektive erlebt. Der Avatar steht auf einem Skateboard, das in der Luft schwebt. Bedient wird es über spezielle Tastatur-Shortcuts, die man vorher lernen muss.

In der großen Arena gibt es ein Spielfeld, das an einen Pinball-Tisch erinnert – an einen Flipper also. In der Regel bildet man ein rotes und ein blaues Team, die dann versuchen, einen Lichtball in das gegenerische “Tor”, Kreise oben in den Wänden, zu befördern. Vom Aufbau und der Geräuschkulisse erinnert das Ganze außerdem an den Film “Rollerball” aus dem Jahr 1975. Es gibt Rampen, über die man Manöver ausführen kann bzw. den startenden Ball auffangen muss. Ästhtetisch sehr ansprechend gestaltet.

Inzwischen hat sich eine Liga mit Teams gebildet, die regelmäßig gegeneinander spielen. Außerdem gibt es noch einige andere Locations: ein Außengelände mit Rampen, eine Freestyle-Halle, in der Wettbewerbe zu eleganten Choreographien durchgeführt werden, eine Halfpipe.

Wie ich schon in meinem vorigen Artikel angedeutet habe: ich war einfach zu langsam mit den Fingern auf der Tastatur, obwohl ich eine Zeitlang viel geübt und gespielt habe. Daran sieht man, dass ich als Kind meiner Generation nicht stundenlang vor einem PC gehockt habe, sondern draußen war zum Rollschuh-Laufen und “Kippel-Kappel” spielen.

Trotzdem macht dieses Spiel unheimlich Spass und hat mir tatsächlich einige Momente des im Vortrag mehrmals angesprochenen “Flows” beschert. Außerdem wurde ich – da ich regelmäßig dort war und mich für Diskussionen rund um Gewinnung von Zuschauern, neuen Spielern, Werbung etc. interessiert habe – sehr schnell in den Kreis der “Kerntruppe” aufgenommen und war sozial sehr interaktiv.

Die Lerneffekte und -bedingungen, über die ich mir im Anschluß an den Vortrag Gedanken gemacht habe, hänge ich heute nicht mehr an. Vielleicht in einem weiteren Artikel. Vielleicht gibt es interessante Anmerkungen von Seiten der Leser, auf die ich aufbauen könnte?

Schönen Abend, es gibt auch eine praktische und genussvolle Seite des Spielens!

 

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Aktueller Zwischenbericht zu den Upstreams von opco11

Publiziert am von Walter Böhme
Die technische Qualität und die Organisation der Vorträge und der Diskussion dazu sind so schlecht, dass ich abgeschreckt werde, auch wenn die Themen an sich interessant finde und den Eindruck habe, dass die Referenten sehr sachkompetent sind. D.h. ich nutze die Zentralangebote nur, um auf Blogs aufmerksam gemacht zu werden, wo die Inhalte in meinem Sinne lerngerecht aufbereitet sind.
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Heute live: Müssen wir wieder spielen lernen? Game-based Learning

Publiziert am von Ralph Müller

Heute startet um 17 Uhr das siebte Online-Event zum Wochenthema:
Müssen wir wieder spielen lernen? Game-based Learning
mit Anja C. Wagner, eduFuture.net, und Prof. Dr. Holger Horz, Arbeitsbereich Pädagogische Psychologie, Goethe-Universität Frankfurt

Wie schon in den letzten Wochen kann zwischen zwei Szenarien gewählt werden:

1. Wer Interesse hat, direkt im Virtual Classroom (Adobe Connect) mit Anja C. Wagner, Holger Horz und uns zu diskutieren, wählt sich um 17:00 Uhr hier ein:
https://webconf.vc.dfn.de/opencourse
Hier einfach die Option “Als Gast eintreten” wählen, den Namen eintragen und den Meetingraum betreten.

2. Parallel wird die Session auch wie gewohnt auf dem Ustream-Kanal des OpenCourses übertragen (http://www.ustream.tv/channel/opco11):

 

Dort haben wir auch Twitter im Blick, um weitere Fragen und Anmerkungen aufzunehmen. Und dort steht dann auch die Aufzeichnung der Session zur Verfügung.

[zur USTREAM-Seite mit Kurs-Twitter]

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DIY U: The Future Of Learning [Video]

Publiziert am von jrobes

Anya Kamenetz pflegt das Thema “Do-It-Yourself University”, vor allem aus journalistischer Perspektive. Die Übergänge zu unserem OpenCourse-Projekt sind natürlich fließend. Und auch das Format des Films - das ich zum ersten Mal bei dieser Daniel Pink-Umsetzung von RSA gesehen habe - lohnt einen Blick.

“The future of learning is open - and it’s in your hands. This video series, based in part on my book DIY Uexplains that while the higher education bubble may be overblown, there is an explosion happening in the edu-world, with technology and openness transforming content, social learning, and accreditation all at once. Part One explains what’s happening and why the old models no longer apply.”
Anya Kamenetz, Fast Company, 10. Juni 2011

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The Future of Learning

Publiziert am von rip

(To those of you who have already read the German version, “Zukunft des Lernens”: Diagnose und Therapie: most of this blogpost is the same – but there are new elements as well, in particular Steve Wheeler’s fabulous slideshow presentation at the bottom.)

For speakers of German, a very interesting OpenCourse started six weeks ago. It is called “The Future of Learning” (see the German agenda here: OpenCourse “Zukunft des Lernens”). It has been set up and organised by lecturers and professors at the University of Frankfurt a. M. (Veranstalter: Dr. Jochen Robes et al.); week 6 was to be on the topic “Where are we standing today: User and Learner Scenarios”.

As for all of the eleven weeks, there was one live event, streamed and recorded, in this case there was Prof. Dr. Rolf Schulmeister (Universität Hamburg) in front of his webcam. Schulmeister was also the prominent author on the reading list for that week (four out of nine titles), e.g. with his essay “Is There a Net Gener in the House? Dispelling a Mystification. (eLeed – eLearning and education, Nr. 5, Juli 2009) (see note at the bottom of this post).
The recording of his lecture (with a question and answer round at the end) is available online, only in German though (Schulmeister lecture recording).

Unfortunately, I couldn’t attend the live session, and when I watched the recording, I noticed to my disappointment that the only point Schulmeister seems to have been trying to make was that there is no “net generation” – he seems to have made “dispelling this mystification” his mission, ever since he started researching that particular topic several years ago (as regards the wide field of e-learning, he is one of the most experienced scholars in Germany, with a list of publications spanning almost two decades).

What I can’t understand is that somebody as learned as Prof. Schulmeister is spending so much energy on proving that today’s youth are not the “Digital Natives” that were once expected in some very enthusiastic publications at the beginning of the web2.0 development. Today’s young people – at least the ones I teach at secondary school in Southern Germany – are not proficient in the use of every platform on the web, nor are they experienced enough in judging how trustworthy the websites are that they find via Google.

Around ninety per cent of my pupils between 13 and 18 years of age are on Facebook, they love YouTube, and they use Wikipedia. That’s why I call them my FaYoWi generation – if I really need a label (actually I don’t). Only one of the 60 pupils between 15 and 18 that I teach this year used to use Twitter (there are a couple more now since I showed them what it’s good for), none of them had heard of Prezi or Glogster or Wallwisher … all of which is not just their fault, of course, but also mine, and my colleagues’.

What I think is necessary if school education is to include the internet more sensibly (which is an unavoidable development in my view), are three things:

  1. a curriculum which not only provides a basis for web competencies (judging reliability of content, using sites that enable them to work productively and collaboratively, awareness of privacy issues), but also offers principles of teaching that integrate the sensible use of the web for research and display of results, making collaboration and sharing a matter of course;
  2. technical equipment that enables teachers and pupils to work in such a way;
  3. more interest and much better web competencies on the side of the majority of teachers.

This is going to take time. My guess: two more decades. – It is true, even ten years ago nobody could have predicted how the Internet would develop, and how powerful Smartphones might become. But I think that the inertia of existing education systems and of those that have found their cosy places within those systems will make change very difficult.
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Note: What I like about this article is Schulmeister’s admission that there is something more important than the question whether or not there is a “net generation” – it is his concern about the “Digital Divide”, the development of the web becoming the world of the affluent (cf. section 8). Precisely this ought to spur him on, trying to get the education systems to do their best to level the playing field in this respect, with computer equipment at affordable prices (subsidized), with equipment that can be borrowed at school labs, and – most importantly – by giving every pupil the same chance to become a proficient user and active participant in the web2.0.
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Many thanks to Steve Wheeler for sharing the extraordinary presentation embedded below; he put it in a blog post on “New technology and the future of learning”, at his blog “Learning with ‘e’s”.

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Zwischenbilanz und Aussicht – #opco11

Publiziert am von Andrea Brücken

Ohnehin geplant,  aber durch Horst Sievert’s Initiative noch bestärkt – meine Überlegungen zum Open Course 2011… rückblickend und vorausschauend.

 

Eingestiegen bin ich erst in der 3. Woche, zum Nachlesen war keine Zeit. Auch einzugestehen: keine rechte Lust. Während des Studiums vor über zehn Jahren habe ich viel gelesen, abstrahiert, theoretisiert. Es auch genossen, damals, heute ist es anders. Ich bin in der Praxis angekommen, beuge mich dem “Weiterbildungs-Zwang” meines Berufszweiges natürlich, indem ich soviel wie möglich an Fachzeitschriften und Artikeln zum Thema Coaching und Persönlichkeitsentwicklung lese. Soviel wie möglich wohlgemerkt, nicht unbedingt soviel wie nötig.

 

Erwartungen und Motivation

 

Die Motivation für die Teilnahme an dem Open Course 2011 ist leicht zu benennen: der Wille zum kreativen und streitbaren Austausch mit Anders-Denkenden. Der Wunsch nach Vernetzung mit möglichst verschiedenen Menschen, die sich so im Web tummeln und sonst vermutlich nicht in Kontakt miteinander treten würden. Grundsätzlich die Begeisterung für die Möglichkeiten des Social Nets – Lernen, Lernkultur erkunden, Bereicherung für die eigene Lehrkultur finden. Neues entdecken, Visionen teilen, mit der Realität abgleichen und so gangbare Wege finden für den Alltag.

Mit der Erwartung ist es schwieriger. Grundsätzlich habe ich hohe Ansprüche. Aber was sollte ich erwarten von einer offenen Diskussionsplattform mit unterschiedlichsten “Veranstaltungsorten” – also Plattformen im Web? Dazu noch die weit gefächerten Themenvorgaben und der auf Freiwilligkeit beruhende Beteiligungsansatz an die Teilnehmer?

Es wurde mir schnell klar, dass ich genügend “Input” finden und soviel “Output” geben konnte, wie es mir persönlich gefällt. Und da kann ich nur sagen, dass ich eher hinter meinen individuellen Ansprüchen bleiben musste bisher. Zum einen aus Gründen des Zeitmangels – der Open Course ist eher mein spezielles Vergnügen, sofern ich nach der Arbeit noch Zeit und Lust dazu habe. Zum anderen, weil mich bestimmte Themen einfach nicht interessieren. Schule und Universität sind fern von meinem Berufsleben, meine Kunden und die Kursteilnehmer sind in ganz anderen Welten unterwegs.

 

Ausbeute

 

Meine Neugier, mein Wunsch nach kreativem Austausch und Vernetzung wurden bisher recht gut befriedigt. Inhaltlich kann ich mich nicht so einarbeiten und mitreden, wie ich es mir anfangs vorgestellt hatte. Auch sind die meisten Themen für die Arbeit als Coach eher nebensächlich. Es gab gute Anregungen für das Online-Arbeiten – das aber in der Unternehmens-Beratung ohnehin bis zu einem gewissen Grad etabliert ist. Und das sich dort meist in “bewährten” Mustern bewegt – kaum Raum für Neuversuche.

Besonders inspiriert hat mich die Frage nach dem mobilen Lernen… dort habe ich für mich einen Schritt geschafft, mein bisheriges Unverständnis etwas aufzubrechen. Mein Blackberry ist jetzt auch mobil… allerdings hat sich dieses zwar schöne, aber etwas almodische Gerät für mobiles Online-Leben eher als schwerfällig erwiesen… die Androids mit Touchscreen haben schon ihre Berechtigung… in process…

 

Aussicht

 

Spannend scheint mir jetzt wieder das aktuelle Thema zu sein: “Müssen wir wieder spielen lernen? – Game-based Learning”. Da ich mich Neuem selbst immer intiuitiv und spielerisch nähere, schoss mir beim Lesen des Themas sofort ein Bild in den Kopf: mein Avatar Dea Kyrie in der virtuellen Welt Second Life – auf einem in der Luft fliegenden Skateboard im Spiel “Simboard”.

Ich entdeckte das Spiel erst nach einigen Monaten in Second Life und verbrachte dann aber etliche Abende dort. Es ging allerdings für mich in erster Linie nicht um das “Simboarden” – zumal ich einsehen musste, dass die Jüngeren dort einfach tausend Mal routinierter sind im Bedienen der Tastatur-Shortcuts… und somit auch die besseren Spieler sind. Das Spiel macht riesigen Spass, hatte aber zu Beginn noch einen anderen Aspekt.

Denn interessant war vor allem, dass man bei regelmäßigem Besuch der Sim – also der virtuellen Parzelle für das Simboarding – recht schnell in die regelmäßig präsente Basisgruppe von Leuten aufgenommen wurde. Ich habe Stunden online verbracht, nach Übungen oder einigen Spielen, und dort gechattet, gefachsimpelt, diskutiert, gelacht. Dazu noch alles auf Englisch – denn die Kerntruppe kommt aus den USA und Großbritannien.

Die soziale Komponente des “Game-based Learning”, wie ich es verstehe, ist ein unheimlich faszinierender Aspekt. Daher bin ich sehr gespannt auf die Diskussionen dieser Woche. Mir macht die / der  Open Course vor allem Spass – ich nehme mit, was auf dem Weg liegt, genieße den Austausch, habe aber insgesamt keinen großen Anspruch an meßbare Ergebnisse…

“Nun schaut der Geist nicht vorwärts, nicht zurück. Die Gegenwart allein… ist unser Glück.” (Goethe, Faust 2, 9381 – 9383)

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Statt Bewerbungsgespräch – Serious Game

Publiziert am von gibirger

Foto: Ranj

Den Oscar kennt jeder, aber in Zukunft werde ich nach dem E-Virtuoses Award Ausschau halten. In vier Kategorien wird jedes Jahr das beste Serious Game ausgezeichnet. Ende Mai 2011 siegte  “Houthoff Buruma – The Game“  der Firma Ranj,  mit dem eine niederländische Kanzlei die Einstellung neuer Juristen vornimmt.

Das Spiel, in dem die Kandidaten in  einem internationalen  Rechtsfall eingreifen, erlaubt dem Unternehmen die Bewerber zu beobachten und bringt die Qualifikationen zum Vorschein, die man nicht an der Uni erwerben kann. Das Spiel ist die Brücke zwischen  Akademie und dem beruflichen Alltag.

In der 7. Woche von #opco11 geht es um das Thema Müssen wir wieder spielen lernen? Game-based Learning . Was heisst hier müssen? Begleitet Spielen einen nicht das ganze Leben?

Aus Erfahrung weiss ich, dass Heranwachsende mit  SimCity spielend fächerübergreifend Soziologie gelernt haben. Sogar mit  Leisure Suit Larry liess sich für sie nicht nur Vordergründiges erfahren. Und  mit King’s Quest verbesserten sich die  Englisch- und PC Kenntnisse.

Serious Games erheben jedoch gezielt  einen Informations- und Bildungsanspruch  und greifen auf die  interaktiven Möglichkeiten eines Computerspiels zurück. Das  Serious Game 1378 km , das letztes Jahr pünktlich zum Tag der deutschen Einheit erscheinen sollte, habe ich in diesem Blog behandelt, ebenso wie das Unterhaltungsspiel  Second Life  im DaF Unterricht.

Daraufhin habe ich meine Kursteilnehmer gebeten, einen Kommentar zum Thema Game based Learning zu schreiben, in der Hoffung, in diesem Bereich lernend einzusteigen.  Die schriftlich geäußerten Ansichten gingen jedoch von  totaler Zeitverschwendung, Verneinung der Realität, über Suchtgefahr bis zur sozialen Ausgrenzung. Kurz gesagt, man fand die Idee toll und mit „Hi-tech Geruch“, aber zeitaufwändig und wirkungslos, besonders, wenn man beruflich und familiär ausgelastet ist.


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Woche 7: Müssen wir wieder spielen lernen? Game-based Learning

Publiziert am von jrobes

Na, das kann ja heiter werden, wenn wir diese Woche „Game-based Learning“ diskutieren wollen. Nein, ich meine nicht die Teilnehmer, die mit Hinweisen auf Zeugniskonferenzen und Klausurkorrekturen diese Woche kürzer treten wollen. (Sind denn wirklich so viele Lehrer unter uns?) Nein, ich meine, die vielen Eingeständnisse, die das Stichwort „Spielen“ in den letzten Tagen bereits provoziert hat: „Ich kann mich für Spiele einfach nicht erwärmen“. Oder: „Computerspiele reizen mich überhaupt nicht …“ Und: „ich kann mit Spielen am Computer rein gar nichts anfangen“. Und konkret: „Serious Games“ – Ich finde den Begriff paradox.“

Niemand äußert sich direkt gegen das Spielen, aber die Verbindung von Spielen & Lernen, wie sie der Begriff „game-based learning“ transportiert, oder von Spielen & Computer scheinen Schwierigkeiten zu bereiten. An unseren Gästen am Mittwoch wird das Thema sicher nicht scheitern. Beide haben uns bereits eigene Überlegungen zum Thema zugerufen: Holger Horz (Frankfurt) ein Interview, in dem er u.a. auf das Stichwort „Serious Games in der Lehrerbildung“ eingeht; und Anja C. Wagner (Berlin), die ausführlich über ihren „Game-based Flow“ beim Selbst-Lernen berichtet. Wie immer steht alles am Mittwoch, den 15. Juni, zur offenen Diskussion!

Ansonsten war es Pfingsten und damit etwas ruhiger im OpenCourse. Hier ist z.B. noch auf eine Zusammenfassung der letzten Woche hinzuweisen (Peter Ringeisen) und das gut gefüllte Etherpad zum Thema. Dazu einige Glogster-Experimente von Guck. Und Reflektionen von @_Rya_ zum Open Course. Und … sicher noch Einiges mehr. Aber erst einmal wünsche ich einen guten Start in die Woche! Und bis morgen hoffentlich!
Jochen

 

 

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