Das vertraute Fremde
26.05.2016 bis 29.05.2016
13.06.2016 bis 18.06.2016
Probebühne Bockenheim / in englischer Sprache.
Maximal 15 Teilnehmende. Anmeldungen unter Angabe von Studiengang und Fachsemester bitte an: anmeldung-theater@web.de
Dieser zweiwöchige Intensivworkshop ermöglicht es, die beiden Seminare „Zeitgenössische künstlerische Praktiken im Libanon“ und „Die Erzählung des Anderen“ in eine Beziehung zueinander und in Praxis (um)zusetzen. Dennoch ist es für den Besuch dieses Workshops absolut nicht nötig, eines der beiden Seminare zu besuchen; er bleibt unabhängig und autonom.
Im Workshop werden individuelle oder kollektive praktische Übungen vorgestellt, die um die Beziehung zwischen dem Persönlichen und dem Gemeinsamen kreisen: Wie können wir, von einer Erfahrung, einer Geschichte oder einem persönlichen Objekt ausgehend, das Gemeinsame eröffnen; oder umgekehrt: Wie können wir durch Aneignung, Einmischung oder andere Formen der Entwendung und Umdeutung – zum Beispiel von medialen Nachrichten – unseren Teil an Verantwortung in der Geschichte finden; wie können wir, indem wir mit Identität und Alterität spielen, zum einen das Ferne näherbringen und zum anderen das Nahe, das Vertraute von uns trennen und es eigentümlich oder fremd werden lassen?
Es geht auch darum zu lernen, mit jedem Material zu arbeiten – wenn wir Walter Benjamin glauben, dass es keine kleinen im Gegensatz zu großen Geschichten gibt uns dass alles „zitierbar“ ist. Deshalb gilt es, Verbindungen zwischen Gegebenheiten finden, die zunächst nichts miteinander zu tun haben, unterirdische Diskurse freizulegen, sie abzubauen, andere mögliche zu imaginieren, an der Grenze von wahr und falsch zu bleiben und sich eine schöpferische und störende Freiheit zu leisten.
Der Workshop findet in zwei Blöcken von einigen Tagen statt. Der erste Block im Mai ist eine Einführung in eine Arbeitsmethode, die noch nicht an einen Gegenstand oder eine besondere Thematik gebunden ist; der zweite Block, der im Juni während der Projektwoche zu Flüchtlingsdarstellungen stattfinden wird, wird sich natürlich diesem Thema widmen: Wie kann man sich des Ortes bewusst sein, von dem aus man das Wort ergreift und/oder von dem aus man handelt – und dabei die Dichotomien verneinen, die auf „fatale“ Weise trennen?